A
Anchiwa4964
Die Nachricht, die ich erhielt, Zitat Freundin:
Hallo liebe x., wie war die Hochzeit heute? Ich hab an euch gedacht und die Daumen gedrückt, dass die Braut fit für die Trauung ist. Du hast halt das Glück, eine Familie zu haben. Das ist mir leider nicht vergönnt.
Bitte sei mir nicht böse, wenn ich mich zurückziehe. Mir gehts nicht gut und meine Freundin zieht mich auch noch runter. Fast 2 Wochen ist sie auf Reha, sie isst nicht, nimmt weiter ab, jammert an allem herum. Die Therapien passen auch nicht. Was soll ich da machen? Sie nimmt keinen Rat an. Was habe ich ihr schon seit Jahren immer gepredigt, das sie tun soll. Sie hört einfach nicht auf mich. Irgendwann stumpfe auch ich ab.
Ständig bin ich nur von Menschen mit Problemen umgeben. Es gibt niemanden mehr, der mich aufbauen kann. Selbst du nicht mehr.
Meine Thera rät mir dringend, nur noch Positives an mich heranzulassen und mich von allem Negativen zurückzuziehen. Ich brauche derzeit all meine Energie für die Arbeit, für meinen Mann und für meine angeschlagene Gesundheit. Wie es mit meiner ... Körperteil ... weitergehen wird, bereitet mir große Sorgen. Ich müsste operiert werden und das ist eine heikle Sache durch die Art des großen Eingriffs. Und wie es danach weitergeht ist fraglich. Ich dachte immer, dass die Wiederherstellung meiner Gesundheit wichtiger als meine Arbeit ist und nahm daher den krankheitsbedingten Ausfall als willkommenen Grund, fehlen zu dürfen. Aber das kann ich nicht bringen.
Ich warte dem Termin am x.x.x. beim Spezialisten in XX entgegen und erhoffe mir Hilfe. Mit dir hätte ich höchstens noch über meine Probleme reden können, aber hilft mir das? Nein. Es zieht mich runter, dich so gesund zu wissen. Dass bisschen Herzkram wird so schlimm nicht sein. Dass du dich dann so hängen lässt, verstehe ich nicht mehr.
Bitte nimms auf keinen Fall persönlich, aber ich brauch jetzt nur Positives, um Kraft für mich selbst zu tanken. Wenn ich wüsste, von dir käme nur Gutes für mich, würde ich den Kontakt weiterhin begrüßen.
Er soll auch nicht ganz abreißen. Ich hoffe du verstehst mich und nimmst es mir nicht übel, dass ich jetzt nicht an dich denke sondern erst mal nur an mich. Vielleicht geht es mir eines Tages ja besser, um dann wieder beste Freundinnen sein zu können. Liebe Grüße an dich und an J. von Euerer B. und X. und den Fellnasen.
Meine Antwort, gut überlegt, weil ich nicht die vielleicht noch offene Tür zuschlagen wollte:
Liebe B.,
vielen Dank fürs An-uns-Denken. Wir hatten eine schöne Feier mit herzlicher Ansprache und einer sehr persönlich gehaltenen Trauung. Den Rückweg hatten wir dennoch beizeiten angetreten, denn das Paar war zum Umfallen müde.
Liebe B, ich schleppe es schon eine Weile mit mir herum, dich zu fragen, wie es dir WIRKLICH geht. Das mache ich nun. Ich verstehe es durch das Erleben meiner eigenen Schwäche und meiner Erschöpfung, wie es dir geht und weiß auch von deinen Berichten, dass du dich seit Wochen nur noch durch die Tage schleppst. Daraus ergibt sich dein Sehnen nach Rückzug.
Ich wünschte, ich wäre noch diejenige, mit der du positives Erleben verbindest. Es tut weh. Nicht du tust mir weh, sondern die Reaktionen verschiedener Menschen auf mein Älterwerden, auf mein Unvermögen, mitzuhalten, auf meinen Wunsch auf einen Kompromiss. Es ziehen sich viele Personen zurück und signalisieren mir, anstrengend geworden zu sein.
Wo sind unsere Beste-Freundinnen-Zeiten geblieben? Wann hat es aufgehört, dass wir beide uns gegenseitig stützten. Wann fing es an, dass wir dachten, uns der Freundin nicht mehr zumuten zu dürfen? Vielleicht wolltest du mich nicht durch Erzählungen belasten, weil du wusstest, dass es auch mir nicht gut geht. Umgekehrt sah ich keinen Weg, dir von mir zu erzählen, weil ich ahnte, dass dir solche Berichte weder helfen noch dich aufmuntern. Wir beide haben durch die körperlichen und seelischen Krankheiten ganz unterschiedliche Bedürfnisse und krabbeln mühsam vorwärts, wenn überhaupt.
Bis neulich zu unserem herrlichen Spaziergang durch den x. war nach meinem Gefühl noch alles in Ordnung. Danach sahen und merkten J. ich es dir an, wie erschöpft du bist und wie dringend du Ruhe brauchst. Auch so manche Sorge um... (Ehemann) lässt dich nicht entspannen. Ich bewundere dich, wie viel Härte - was positiv gemeint ist - du für deinen Arbeitstag und Alltag aufbringst. Wo ich schon längst das Handtuch geworfen hätte und krank daniederläge, probierst du auch am nächsten Tag das Mögliche.
Du und ich, wir sind in vielen Dingen grundverschieden. Das zu sehen, konnte erst im Laufe der Zeit gelingen.
Ab und zu noch Kontakt zu wollen, klingt für mich nicht mehr nach der großen Verbindung, die wir einst hatten. Aber ich kann warten. Mach da dein eigenes Tempo und bestimme du den Umfang selber, inwieweit du Kontakt halten magst. Mir ist immer noch dein damaliger Ausspruch im Ohr -- Wenn man merkt, dass eine Freundschaft nicht mehr das ist, was sie einst war, lässt man sie am besten peu a peu auslaufen. Ich komme nicht umhin, bei deiner Ankündigung, dich zurückzuziehen, an diesen deinen Satz zu denken.
Dass dir geholfen werden kann und dass es dir bald besser geht, wünschen dir J. und ich ehrlich und von ganzem Herzen. Am xx.xx. 2021 würde ich mich gern nach dir und dem Verlauf deiner Vorstellung beim Spezialisten erkundigen.
Ich bin und bleibe von meiner Seite Deine und Eure Freundin Anchi
Hallo liebe x., wie war die Hochzeit heute? Ich hab an euch gedacht und die Daumen gedrückt, dass die Braut fit für die Trauung ist. Du hast halt das Glück, eine Familie zu haben. Das ist mir leider nicht vergönnt.
Bitte sei mir nicht böse, wenn ich mich zurückziehe. Mir gehts nicht gut und meine Freundin zieht mich auch noch runter. Fast 2 Wochen ist sie auf Reha, sie isst nicht, nimmt weiter ab, jammert an allem herum. Die Therapien passen auch nicht. Was soll ich da machen? Sie nimmt keinen Rat an. Was habe ich ihr schon seit Jahren immer gepredigt, das sie tun soll. Sie hört einfach nicht auf mich. Irgendwann stumpfe auch ich ab.
Ständig bin ich nur von Menschen mit Problemen umgeben. Es gibt niemanden mehr, der mich aufbauen kann. Selbst du nicht mehr.
Meine Thera rät mir dringend, nur noch Positives an mich heranzulassen und mich von allem Negativen zurückzuziehen. Ich brauche derzeit all meine Energie für die Arbeit, für meinen Mann und für meine angeschlagene Gesundheit. Wie es mit meiner ... Körperteil ... weitergehen wird, bereitet mir große Sorgen. Ich müsste operiert werden und das ist eine heikle Sache durch die Art des großen Eingriffs. Und wie es danach weitergeht ist fraglich. Ich dachte immer, dass die Wiederherstellung meiner Gesundheit wichtiger als meine Arbeit ist und nahm daher den krankheitsbedingten Ausfall als willkommenen Grund, fehlen zu dürfen. Aber das kann ich nicht bringen.
Ich warte dem Termin am x.x.x. beim Spezialisten in XX entgegen und erhoffe mir Hilfe. Mit dir hätte ich höchstens noch über meine Probleme reden können, aber hilft mir das? Nein. Es zieht mich runter, dich so gesund zu wissen. Dass bisschen Herzkram wird so schlimm nicht sein. Dass du dich dann so hängen lässt, verstehe ich nicht mehr.
Bitte nimms auf keinen Fall persönlich, aber ich brauch jetzt nur Positives, um Kraft für mich selbst zu tanken. Wenn ich wüsste, von dir käme nur Gutes für mich, würde ich den Kontakt weiterhin begrüßen.
Er soll auch nicht ganz abreißen. Ich hoffe du verstehst mich und nimmst es mir nicht übel, dass ich jetzt nicht an dich denke sondern erst mal nur an mich. Vielleicht geht es mir eines Tages ja besser, um dann wieder beste Freundinnen sein zu können. Liebe Grüße an dich und an J. von Euerer B. und X. und den Fellnasen.
Meine Antwort, gut überlegt, weil ich nicht die vielleicht noch offene Tür zuschlagen wollte:
Liebe B.,
vielen Dank fürs An-uns-Denken. Wir hatten eine schöne Feier mit herzlicher Ansprache und einer sehr persönlich gehaltenen Trauung. Den Rückweg hatten wir dennoch beizeiten angetreten, denn das Paar war zum Umfallen müde.
Liebe B, ich schleppe es schon eine Weile mit mir herum, dich zu fragen, wie es dir WIRKLICH geht. Das mache ich nun. Ich verstehe es durch das Erleben meiner eigenen Schwäche und meiner Erschöpfung, wie es dir geht und weiß auch von deinen Berichten, dass du dich seit Wochen nur noch durch die Tage schleppst. Daraus ergibt sich dein Sehnen nach Rückzug.
Ich wünschte, ich wäre noch diejenige, mit der du positives Erleben verbindest. Es tut weh. Nicht du tust mir weh, sondern die Reaktionen verschiedener Menschen auf mein Älterwerden, auf mein Unvermögen, mitzuhalten, auf meinen Wunsch auf einen Kompromiss. Es ziehen sich viele Personen zurück und signalisieren mir, anstrengend geworden zu sein.
Wo sind unsere Beste-Freundinnen-Zeiten geblieben? Wann hat es aufgehört, dass wir beide uns gegenseitig stützten. Wann fing es an, dass wir dachten, uns der Freundin nicht mehr zumuten zu dürfen? Vielleicht wolltest du mich nicht durch Erzählungen belasten, weil du wusstest, dass es auch mir nicht gut geht. Umgekehrt sah ich keinen Weg, dir von mir zu erzählen, weil ich ahnte, dass dir solche Berichte weder helfen noch dich aufmuntern. Wir beide haben durch die körperlichen und seelischen Krankheiten ganz unterschiedliche Bedürfnisse und krabbeln mühsam vorwärts, wenn überhaupt.
Bis neulich zu unserem herrlichen Spaziergang durch den x. war nach meinem Gefühl noch alles in Ordnung. Danach sahen und merkten J. ich es dir an, wie erschöpft du bist und wie dringend du Ruhe brauchst. Auch so manche Sorge um... (Ehemann) lässt dich nicht entspannen. Ich bewundere dich, wie viel Härte - was positiv gemeint ist - du für deinen Arbeitstag und Alltag aufbringst. Wo ich schon längst das Handtuch geworfen hätte und krank daniederläge, probierst du auch am nächsten Tag das Mögliche.
Du und ich, wir sind in vielen Dingen grundverschieden. Das zu sehen, konnte erst im Laufe der Zeit gelingen.
Ab und zu noch Kontakt zu wollen, klingt für mich nicht mehr nach der großen Verbindung, die wir einst hatten. Aber ich kann warten. Mach da dein eigenes Tempo und bestimme du den Umfang selber, inwieweit du Kontakt halten magst. Mir ist immer noch dein damaliger Ausspruch im Ohr -- Wenn man merkt, dass eine Freundschaft nicht mehr das ist, was sie einst war, lässt man sie am besten peu a peu auslaufen. Ich komme nicht umhin, bei deiner Ankündigung, dich zurückzuziehen, an diesen deinen Satz zu denken.
Dass dir geholfen werden kann und dass es dir bald besser geht, wünschen dir J. und ich ehrlich und von ganzem Herzen. Am xx.xx. 2021 würde ich mich gern nach dir und dem Verlauf deiner Vorstellung beim Spezialisten erkundigen.
Ich bin und bleibe von meiner Seite Deine und Eure Freundin Anchi