Ja, was möchte ich Dir sagen?
Manchmal möchte ich es nicht sagen, sondern schreien. Ich merke genau, dass es nicht ankommt, was ich sage. Wenn wir uns unterhalten und Du sagst, was Du an unserer Beziehung schwer findest und ich sage meine Meinung dazu, dann verschließt Du Dich und ich komme nicht an Dich heran. Du sagst, es sei Dir zu anstrengend. Es würde Dich traurig machen, was ich sage und Du wolltest jetzt nicht antworten, da es dann wieder kein Ende nehmen würde. Manchmal hättest Du das Gefühl, dass ich Dich richtig hassen würde und Du sitzt im Garten und jedes mal, wenn Du mich siehst hast Du eine Leidensmiene.
Es belastet mich, obwohl ich weiß, dass ich mich besser abgrenzen muss.
Ich rate Dir, Dich mit Deinen Freundinnen auszutauschen, ich erlaube es Dir sogar. In der Hoffnung, dass Dir die eine oder andere vielleicht mal die Augen öffnet und ihr sagt, dass ich mich abgrenze. Du sagst, Du möchtest nicht bei anderen schlecht über mich reden.
Wenn ich sage, ich sei 48 und wüsste Dinge selbst, antwortest Du, Du würdest doch schon gar nichts mehr sagen.
Allein, dass Du mit traurigem Gesicht in meiner Gegengwart sitzt (vllt. auch unbewusst) macht mir ein schlechtes Gewissen.
Es stimmt, manchmal kann ich Dich ganz schlecht ertragen. Wenn Du da sitzt und mir mit smalltalk halten willst und ich es kaum aushalte, weil mich diese Geschichten tatsächlich nicht interessieren, ich weiß, dass Du damit Nähe aufbauen willst. Diese Dinge haben wir früher immer besprochen, aber ich möchte das nicht mehr.
Es interessiert mich nicht. Es ist Dein Leben, Deine Freunde, Deine Geschichten.
Wenn, Du sagst, Du versuchst doch schon alles, antworte ich: Dann lass es doch einfach mal.
Dann sagst Du, ich mache doch schon fast gar nichts.
Wenn ich sage, Du kannst schlecht loslassen, sagst Du: Das stimmt nicht.
Ich wünschte mir, Du hättest ein richtiges Hobby, wo Du richtig aufgehen würdest, abgelenkt von Deinen Kindern. Aber ein Muttertier warst Du schon immer.
Sicher brauche ich Dich auch und Du gibst alles, damit es rund läuft. Aber viel öfter habe ich das Gefühl, dass Du mit leidendem Gesicht da sitzt, weil Dir alles zuviel ist und alles weh tut.
Bitte lebe Dein Leben und sage mir, wenn es Dir zu viel ist. Bitte!
Ich möchte es nicht an einem Gesichtsausdruck erahnen müssen und wenn es dann mal Thema wird, den Vorwurf zu hören, Dich interessiert doch gar nicht, wie es mir geht. Es fragt ja keiner, wie ich jeden Tag kämpfe.
Ja - ich weiß, Du hast Dein ganzes Leben gekämpft, immer Dein Bestes gegeben und gehofft, es wird gesehen. Es wurde nie gesehen und ich kann und möchte das jetzt nicht kompensieren.
Das schaffe ich nicht!
Es tut mir leid und ich wünsche mir, dass unser Verhältnis wieder besser wird. Frei und unbefangen, losgelöst und trotzdem wertschätzend!
14.09.2019 20:02 •
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