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Wie erlebt ihr gerade diese ungewöhnliche Zeit

Alexandra2
@irgendeine
glauben kann ich nicht trennen von Gefühlen. Das hängt komplex zusammen. Wenn ich glaube, meine Depression hört nie auf, werde ich mich so verhalten, und diese Resignation begleitet mich.
Wenn ich meinem Körper vertraue, mit Infekten fertig zu werden, habe ich Zuversicht, die das Immunsystem stärkt.

08.04.2020 23:24 • x 2 #631


S
@ Alexandra
Ich glaube nicht, dass das Pflegepersonal im Moment Energien übrig hat um ihren Ärger Luft zu machen und Netzerke zu bilden
Ich nehme eher an, ist die Krise überstanden - ist das alles-auch die Leistung- mehr oder weniger vergessen.

08.04.2020 23:35 • x 4 #632


A


Hallo Jedi,

Wie erlebt ihr gerade diese ungewöhnliche Zeit

x 3#3


Mabaja
Zitat von Resi:
Wie kommt das?
Gibt es bei euch keine Einschränkungen?
Oder bist du eher sowieso zuhause?



@Resi
Mich hindert seit Jahren eine schwere bakterielle Infektion am Aufenthalt in der Öffentlichkeit, sodass ich oft eh über Wochen oder Monate keinen Kontakt zu anderen suche. Ich gehe hier nur mit den Hunden in Wald und Feld spazieren und achte darauf, dass ich niemandem begegne oder dass ich gesehen werde.
Corona kommt mir einerseits gelegen, weil ich wegen der offiziellen Beschränkungen keine eigenen Entschuldigungen oder Erklärungen abgeben muss, warum ich lieber nicht in einem Restaurant essen oder jemanden besuchen möchte.
Das Virus hat aber auch andererseits dafür gesorgt, dass hier auf einmal sehr viel mehr Spaziergänger unterwegs sind als normalerweise, was mich zwar arg in Bedrängnis bringt, ich jedoch nicht als merkliche Krise betrachte, sondern nur als Steigerung dessen, was ich hier sowieso tagtäglich durchlebe.

Einschränkungen gibt es hier in Niedersachsen eine ganze Reihe. Sie werden gerade etwas gelockert, sodass Besuch auf eigenem Grundstück wieder zugelassen wird, Autowaschanlagen und Wertstoffhöfe wieder öffnen dürfen und Privatkunden wieder in Baumärkten einkaufen können. Es machte halt nicht wirklich Sinn, dass hier die Baumärkte geschlossen waren und alle nach Bremen fuhren, um dort einzukaufen.

09.04.2020 00:44 • x 4 #633


Alexandra2
Liebe Shana,
Ich meine die generelle Bereitschaft, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Daß es aktuell nicht möglich ist, liegt auf der Hand.
Liebe Grüße
Alexandra

09.04.2020 07:53 • x 3 #634


Alexandra2
Liebe Resi,
Es tut mir sehr leid, daß Du so eingeschränkt wirst. Und mein Widerstand, man müsste doch, ist erwacht. Meine Borrelien, heisst es, lassen sich nicht mehr behandeln. Nach intensiver Recherche fand sich eine Lösung, allerdings würde ich sie erst bei Neuroborreliose einsetzen. Das liegt an der Gelenk Beteiligung und nicht des Nervensystems und an den Allergien ~30 Substanzen.
Ich will Dich nicht nerven, Umstände zu akzeptieren ist nicht meine Stärke. Aber ich bin für Dich da, wenn Du magst. Liebe Grüße Alexandra

09.04.2020 08:05 • x 4 #635


E
Liebe Alexandra, danke

Die Einschränkungen halten sich für mich in Grenzen, aber es fühlt sich an, als lebte ich in einem totalitären System:
Man schreibt mir vor, was ich tun darf und was nicht, mein Arbeitsplatz ist gefährdet und ich sehe leider auch meine Gesundheit gefährdet- unstabile Umstände können eine Rückfall herbeiführen.

Es ist für mich ein Unterschied, ob ich freiwillig niemanden besuche oder ob es mir verboten wird, jemanden zu besuchen.
Es ist für mich ein Unterschied, ob ich freiwillig eine Packung Milch kaufe oder ob es mir nicht gestattet ist, mehr als eine Packung zu kaufen- das sind nur zwei kleine Beispiele, die ich nenne.

Damit ich so frei wie möglich leben kann habe ich auf vieles verzichtet.
Wer mich kennt, weiß, daß Freiheit für mich vor Wohlstand kommt, jemand der Geld, Macht und Einfluß hat, hat mich noch nie beeindruckt hat, sondern Menschen, die freien Geistes sind.

Die halbe Welt liegt wie unter eine großen Glocke aus Angst, die uns alle lähmt und ausbremst, auch die, die in dieser Glocke ein großes Phantom sehen.
Ich möchte das einfach so stehen lassen.

Es geht mir nicht gut.
So erlebe ich jetzt diese Zeit.

09.04.2020 08:29 • x 5 #636


M
Guten Morgen


Zitat von Alexandra2:
Die Pflegenden müssen sich solidarisieren, Netzwerke schaffen und gemeinschaftlich für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Sie müssen ihrem Ärger Luft machen.


Alexandra da stimme ich dir voll und ganz zu

und dennoch befürchte ich das

Zitat von Shana1967:
Ich nehme eher an, ist die Krise überstanden - ist das alles-auch die Leistung- mehr oder weniger vergessen.

auch das so sein wird.

Das was wir tun können ist die Pflegenden nach der Krise dabei unterstützen wenn sie ihre
Anerkennung hoffentlich einfordern. Sie haben gerufen nach Unterstützung aber immer noch nicht laut genug.
Weil ja irgendwie hat es ja funktioniert weil man möchte ja kein Kollegenschwein sein oder die Patienten/ Bewohner im Stich lassen.


Die Frage ist wie wir das erreichen können ?
Ich kann Fleisch vom örtlichen Bauern kaufen
Kleidung vom Händler der sich für faire Arbeitsbedingungen einsetzt
usw.

Mir fehlt noch die Idee wie wir Pflege langfristig unterstützen können

Den Prüfkatalog vom MDK / Heimaufsicht/ . um einen Bereich Mitarbeiterzufriedenheit ergänzen.?

Es liegt an jedem von uns das die Mitarbeiter im Pflegebereich ihre Anerkennung erhalten.

Setzt euch mal einen Tag in eine Notaufnahme und hört euch an was da los ist wenn jemand warten
muss der nicht wirklich Notfall ist.

Die Pflegekraft die sich anraunzen lassen muss weil .,.,.


Oder die Arzthelferin am Empfang weil ein Rezept noch nicht unterschrieben ist.
usw.

Anerkennung ist nicht nur Geld. Das sie auf alle Fälle auch bekommen sollen.

Die Wertschätzung der Pflegekraft gegenüber ist so wichtig und da kann jeder was tun.


Ich wünsche euch einen schönen Tag

Machara

09.04.2020 08:31 • x 7 #637


S
Machara,
Ich würde diesen AnerkennungsKreis noch viel weiter spannen. Wir haben z.b 2 Putzfrauen in der Arbeit.
Eine hat eine Lungenerkrankung und die andere einen Mann in Chemotherapie.
Die meisten Kollegen sind in Homeoffice und tun sehr beschäftigt,
Was sie ganz sicher nicht sind in meinem Arbeitsbereich.
diese Zwei Putzfrauen kommen noch jeden Tag,
Die können nicht im Homeoffice arbeiten und neue Putzkonzepte via Videokonferenzen erstellen.
Ich finde besonders in dieser Krise ist zu sehen, wie viele - vor allem niedrig bezahlte Menschen- große Anerkennung verdienen, was sie Tag ein Tag aus leisten.
Eben auch in Form von höherer Bezahlung!

09.04.2020 08:55 • x 6 #638


M
Zitat:
Ich würde diesen AnerkennungsKreis noch viel weiter spannen.


Da bin ich gerne bei.


und da rennst du bei mir offene Türen ein .

Habt alle einen guten Tag
Ich gehe jetzt erstmal Lebensmittel jagen für den Haushalt meiner Tochter.

09.04.2020 08:59 • x 2 #639


F



.ein Lied des Trostes in der aktuellen Krise, das mir schon seit einigen Jahen immer wieder hilft.


liebe Grüße,

Frederick

09.04.2020 09:44 • #640


F



.ein Lied des Trostes in der aktuellen Krise, das mir schon seit einigen Jahren immer wieder hilft.

im riesengroßen Universum werde ich ganz klein, und bin trotzdem wertvoll.


liebe Grüße,

Frederick

09.04.2020 09:46 • x 1 #641


F
hallo ihr Lieben.





DU hast ein Recht auf Trauer in der Krise.








Du hast ein Recht auf Trauer
Du hast ein Recht auf deine Trauer.
Du darfst dich deinen Verlusten widmen,
musst nicht verdrängen, was dich beschwert.
Du hast ein Recht, das abzutrauern,
was dich so tief enttäuscht hat
und was du nicht ändern kannst.
Du hast ein Recht auf deine Tränen
auf dein Schweigen, auf deine Ratlosigkeit,
auf deine innere und äussere Abwesenheit.
Du musst nicht den Glücklichen spielen,
nicht über den Dingen stehen.
Du hast ein Recht, die wegzuschicken,
die dich mit Gewalt aus deiner Trauer
herausholen wollen, weil deine Trauer
sie selbst bedroht.
Du hast ein Recht auf deine Trauerzeit.
Du hast ein Recht, mit denen nicht reden zu wollen,
die dir ein schlechtes Gewissen machen
für deine Dunkelheit und Trauer.
Die mit Sprüchen kommen
und dich mit diesen Sprüchen
unter Druck zu setzen versuchen.
Du hast ein Recht auf deine Trauerstille.
Du hast ein Recht, dich zu wehren
gegen die, die dir sagen,
was du fühlen darfst und was nicht,
die dich nicht als Einzelnen,
sondern als Fall behandeln
und sich innerlich nicht wirklich mit dir einlassen.
Vielleicht macht dich nichts so menschlich,
wie deine Trauer.
Über sie kann ein Trauernder sich dir nähern
und auf Verständnis hoffen.
Trauern zu können ist eine Gabe.
Lass dir das Recht auf deine Trauer nicht nehmen.
Ulrich Schaffer


liebe Grüße,

Frederick














09.04.2020 09:57 • x 1 #642


Alexandra2
Liebe Resi,
genau, Du tust ausschließlich, was Dir gut tut. Die Welt mit all ihren Problemen muss draußen bleiben. Wir kennen alle die Kraftlosigkeit und was geschieht, wenn wir dieses Signal überrennen.
Ich ignoriere das, so gut es geht. Dieser Stress, verursacht durch die Angst der Anderen und nicht durch das Virus, ist Gift. Im Ignorieren bin ich gut, schließlich musste ich ein Leben lang einen psychopathologischen Elternteil überleben und die Isolation, deswegen weiß ich ja, was Isolation mit einem macht.
Deshalb kommt nur noch das ins Haus, was ich will. Das ist schwer genug, weil andere auch Ansprüche erheben. Telefonate führe ich nur noch mit Menschen, die es gut mit mir meinen, und auch nur dann, wenn ich genug Aufmerksamkeit aufbringe. Wenn Du mit Deiner Schwester telefonierst, nur wann Du es willst und nur darüber, was Dir gut tut. Wenn es nicht akzeptiert wird, das Thema C außen vor zu lassen, gibt es kein Telefonat. Du bist Dir am wichtigsten.
Die Isolation auszuhalten gelingt mir mit vielen verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten und möglichst jeden zweiten Tag mit wohlgesonnenen Menschen zu sprechen, weil ich da vorgeschädigt bin. Ich kann ganz gut nachempfinden, wie es Dir geht. Und deshalb ist mein Ansatz auch, vielleicht geht noch was, das Dein Wohlbefinden erhöht?
Liebe Grüße Alexandra

09.04.2020 10:19 • x 3 #643


Alexandra2
Liebe Machara,
jeder kann einen Onlinepetition schreiben und bei genügend Unterschriften geht sie in den Petitionsausschuss und muss besprochen werden. Was dabei herauskommt, hängt sicher von der Ausführung der Petition ab.
Jeder kann Bildungsurlaub beanspruchen, das wird kaum genutzt, und sich mit anderen über Arbeitsbedingungen austauschen oder andere Themen nutzen.
Jeder Chef muss soviel qualifizierte Mitarbeiter vorhalten, wie benötigt wird, um die Arbeit zu erledigen. In manchen Bundesländern gibt es Berufsordnungen für Pflegende, die die Anforderungen implizit beschreiben. Jede ausgebildete Pflegekraft weiß, was dem Patienten zusteht (Gesetze und erhobener Bedarf) und müsste das im Zusammenschluss mit KollegInnen einfordern.
Jede Berufsgenossenschaft des Metiers ist für den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter da, d.h. Chefs müssen sich daran halten. Übrigens ist jede Gesundheitsschädigung durch die Arbeit ein Straftatbestand und kein good will. Das sind schon einige Ansatzpunkte.
Liebe Grüße Alexandra

09.04.2020 10:28 • x 3 #644


A


Hallo Jedi,

x 4#15


Jedi
@Shana1967 !

(Zitat Shana1967)
Jedi, ganz gewiss spielt das Immunsystem eine große Rolle

- Das war in meinem Beitrag auf Patienten gerichtet, die sich in einer Amb. Chemotherapie oder
sich in einer Bestrahlung-Behandlung befinden (nicht in einem Krankenhaus) !
Rheuma-Patienten, mit schweren Rheumatischen-Krisen die mit Cortison hochdosiert behandelt werden,
auch deren Immunabwehr ist verringert.
Aber es gibt noch so viele Erkrankungen, die unsere Immunabwehr stark herabsenken, davon zu berichten,
würde hier den Rahmen sprengen.

Auch gehören dazu Menschen, die Psychisch erkrankt sind !
Ich bin überzeugt, dass es nicht wenige kennen, die psychisch lange Zeit hohen Belastungen ausgesetzt waren,
wie oft ineinem Jahr, sie mit Grippalen Infekten od. Grippe ähnlichen Symptome zu tun gehabt haben.
Erwähne ich jetzt nur, weil wir uns hier in einem Depression-Forum befinden.
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Aber für Menschen wie Irgendeine , ist es alles andere als leicht - mit eigener Grunderkrankung- direkt mit infizierten Menschen zu arbeiten zu diesen Schutzbedingungen.

Das steht natürlich völlig außer Frage u. da kann man nur hoffen, auf die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber !

09.04.2020 12:47 • x 3 #645

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