Einige haben beim Thema Würde über Abtreibung und Behinderung geschrieben. @Frederick1 und @Kate fallen mir da gerade ein. Kate vor allem auch, weil ich gar nicht realisiert hatte, dass du auch einen zauberhaften Autisten daheim hast.
Bei diesen beiden Stichpunkten hat man es mit der Würde der Eltern bzw. bei Abtreibung, vor allem der Frau, zu tun, aber auch mit der Würde des nicht geborenen Kindes, wenn man das ungeborene Leben schon als Mensch sieht und das steht eben jedem frei, zu tun.
Meine persönliche Meinung ist auch die, dass es sich wohl wenige Frauen einfach mit der Frage machen und die, die das tun, weil sie Abtreibung z.B. fast schon wie eine Verhütungsmethode sehen (ja, die gibt es), die sind sehr kaputt und achten keinerlei Würde, auch nicht die eigene, sich selber nicht dies sooft anzutun.
Diese Fragen muss jede/r persönlich für sich beantworten. Ich persönlich würde auch Gögas Meinung immer sehr mitbeachtet haben, weil ich ja gewusst habe, wie kostbar ihm ein Kind von uns beiden ist. Wenn ich nun z.B. abzutreiben geplant hätte (rein hypothetisch) und er hätte sich aber erklärt, das Kind alleine haben zu wollen, dann hätte ich überlegt, ob ich das psychisch schaffe, ein Kind auszutragen, das ich dann abgebe und auch von Göga Abstand halten werde.
Für mich persönlich ist bereits das befruchtete Ei der Beginn eines Menschenwesens und wenn man sieht, dass befruchtete Eier auch schon teuer bezahlt werden von denen, die selber keine Kinder bekommen können und die sie auch als ihr Kind bezeichnen, während im OP nebenan ein spätabgetriebenes Kind nicht als Kind wahrgenommen wird oder ein Extremfrühchen Kind genannt wird, dann geschieht bei diesem Thema doch schon ganz viel VERLEUGNUNG.
Es geht aber zuerst um die WÜRDE der bereits lebenden Frau, die seelisch nicht gesund bleiben könnte, wenn sie ein Kind austrägt, das behindert ist oder das sie nicht lieben könnte, weil es ihr Leben, das sie ausmacht, verhindern würde. Und das finde ich richtig. Es sollten aber klar Alternativen wie Adoption ihr vorgestellt werden.
Kurz nach den Zeiten, als ich noch völlig gegen Abtreibung war, weil ich 3 Fehlgeburten erlitten hatte und ein Kind adoptiert habe, war mir aber sehr bewusst, dass die Unterstützungen für Frauen mit behinderten Kindern sowie auch die Unterstützung von Alleinerziehenden in D so unter aller Sau sind, dass ein Kind ein Leben zerstören kann, wenn die Frau es nicht mal will.
Nachdem sich mein Fehlgeburtenschmerz gelegt hatte, war und ist meine persönliche Ansicht dann folglich, dass es alles eine persönliche Entscheidung der betroffenen Frau sein muss.
Und mein Leben mit behindertem Kind hat auch die ersten 12 Jahre mich viel weniger erfüllt als krank gemacht und extrem überfordert, das will und kann niemand sich auch noch wünschen und längst nicht durchhalten.
Alleinerziehend wäre es z.B. unmöglich gewesen. Hätte ich berufstätig sein müssen, wäre Sohni jetzt weggesperrt und sediert irgendwo in einer Einrichtung, keine Frage!
Trotzdem ist es so, dass ich lieber mein Leben so erlitten habe als kinderlos, meine Entscheidung! Und ich habe lieber meine Gesundheit weiter runiniert als Sohnis, denn ich war alt genug, um mir weiterzuhelfen, Sohni nicht.
So habe ich Sohni dazu gebracht, seine WÜRDE aufzubauen und jetzt verteidigen zu können, nämlich, er selber sein zu können. Und ich habe jetzt wieder meine WÜRDE zurück, ich selber sein zu können. Allerdings, meine zu lange überfordernde Selbstaufgabe für Sohni war auch ein Grundsatz meiner selbst, aber nur, weil das Leben diese harten Alternativen nur bot.
Die WÜRDE ist also irgendwie für mich das, was lebenswichtiger SELBSTAUSDRUCK ist und was viel zu wenig zur Erziehung gehört.
Liebe verwirrte Grüße! maya
06.02.2021 11:43 •
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