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So fühle ich mich gerade

Alexandra2
Es gibt keine dummen Fragen.
Das Entwicklungstrauma, vermutlich von Geburt an, hat viel Schaden angerichtet. Es gab keine Sicherheit, Geborgenheit, Liebe, stattdessen Gewalt, Vernachlässigung und immer wieder Todesangst. Diese ließ mich erstarren und handlungsfähig sein. So konnte ich nicht flüchten und ich ließ mir die Angst nicht anmerken. Weil das zur nächsten Quälerei führte.
Schlaf gut

16.09.2020 22:41 • x 1 #16


maya60
Zitat von Lost111:
Schwer, nicht nachzudenken, wenn der Kopf so voll ist... Gedankenstopp als Hilfe aus dem Gedankenkarussell zu kommen, kenne ich auch, funktioniert leider aber nicht immer. Trotzdem danke für den Tipp.

Ich versuche schon, mich so gut es geht, abzulenken. Leider kann ich mich momentan nicht wirklich lange auf ein Buch
konzentrieren, dabei bin ich eine Leseratte. Mir ist das alles einfach zuviel.
TV gucken geht auch, aber dabei schlafe ich regelmäßig ein, weil ich so erschöpft bin.



Hallo Lost, Gedankenstopp mit Lesen hat bei mir Leseratte zum Erfolg geführt bei dem Gedankenkarussell in schwerer Depression und das hat vielleicht 1 Jahr gedauert, bis das Karussell gemerkt hatte, es hat keinen Zweck, denn ich greife sofort zum Buch, wenn diese mistige Grübelei auch nur ihre Nasenspitze zeigt.

Anders war bei mir das Karussell auch nicht zu stoppen. Aber mit richtig spannenden Büchern schon! Die habe ich mir extra gekauft oder ausgeliehen und als ich zu schwach war, um in eine Bib zu gehen, habe ich sie mir auf Kindle ausgeliehen oder gekauft - aber nur Bücher, die ich absolut spannend fand.

Und wenn du dann vor dem TV einschläfst und viel Schlaf bekommst, ist das auch sehr gut und wichtig in der tiefen Erschöpfung der Depression und das Lesen strengt dann nicht mehr so an und die Leseratte kommt wieder hervor.

Liebe Grüße! maya

17.09.2020 16:45 • x 1 #17


A


Hallo Lost111,

So fühle ich mich gerade

x 3#3


Lost111
Hallo maya,

Zitat:
Gedankenstopp mit Lesen hat bei mir Leseratte zum Erfolg geführt bei dem Gedankenkarussell in schwerer Depression und das hat vielleicht 1 Jahr gedauert, bis das Karussell gemerkt hatte, es hat keinen Zweck, denn ich greife sofort zum Buch, wenn diese mistige Grübelei auch nur ihre Nasenspitze zeigt.


Das würde ich auch gerne wieder können, aber ich bin einfach so kaputt, wenn ich von der Arbeit komme, da will ich dann nix mehr sehen und hören.

Zitat:
Und wenn du dann vor dem TV einschläfst und viel Schlaf bekommst, ist das auch sehr gut und wichtig in der tiefen Erschöpfung der Depression und das Lesen strengt dann nicht mehr so an und die Leseratte kommt wieder hervor.


Ja ich bin mittags schon so fertig, dass mich der Schlaf einfach übermannt... Mich richtig auf ein Buch konzentrieren kann ich momentan eigentlich nur am WE. Unter der Woche lese ich zwar auch, aber es ist mega-anstrengend; das kenne ich sonst so gar nicht von mir. Jetzt war ich gestern in der Bücherei und hab mir 3 dicke Wälzer ausgeliehen. *Lach* Hoffentlich schaffe ich die auch.

LG

Lost111

17.09.2020 19:13 • #18


Lost111
Leider geht es mir nach wie vor nicht wirklich gut. Und der Tag, an dem ich zu meinem HA gehen werde, scheint Jahre entfernt zu sein (dabei ist es am DO!), aber so empfinde ich es. Alles so sinnlos...!
Arbeit war wieder ein Angehen heute; ich ging wieder mal 1 Stunde eher - weil ich u.a. über 80 Überstunden habe - und weil mir das einfach alles zu viel war auf einmal. Ich wollte nur noch weg. Dabei hatte ich heute überhaupt nichts auszustehen - es war eigentlich ein entspannter Arbeitstag. Trotzdem fand ich alles irgendwie strange.
Na ja, irgendwie werde ich weitermachen. *Lach*

Tut mir leid, ich wollte doch eigentlich gar nicht so viel jammern...

Dunkle Grüsse

Lost111

21.09.2020 22:29 • #19


Lost111
Der Termin bei meinem HA heute verlief echt positiv. Ich hätte gar nicht so ein Drama davon machen müssen!
Ich konnte ihm kurz und knapp berichten, wie es mir geht. Manchmal konnte ich auch gar nicht reden, dann nickte ich auf Fragen von ihm oder schüttelte den Kopf - er kennt das aber schon von mir. Leider musste ich auch wieder heulen...
Ich war so angespannt und durch, krass. Ich konnte ihm kaum in die Augen blicken, soviel Angst/Scham hatte ich. Aber: die Angst war im Grunde genommen vollkommen unbegründet! Er sagte einer Krankschreibung auch sofort zu, gar kein Problem.
Warum mache ich mich immer so verrückt mit sowas? Mein HA ist einfühlsam und verständnisvoll - was will man denn mehr?!

Was stimmt mit mir nicht?

Trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen. Was denken meine unmittelbaren Kollegen, wenn sie von der Krankmeldung morgen erfahren? Zumindest bei einer Kollegin weiß ich ganz genau, dass sie das nicht verstehen wird. Ich mute meinen Kollegen Mehrarbeit zu. Ich bin dafür verantwortlich, dass sie mehr Akten auf dem Tisch haben.

Warum fühle ich mich als Versager?

Meine Mutter versteht auch nicht, warum ich nun krankgeschrieben bin, dabei habe ich versucht, es ihr zu erklären. Das scheint nicht angekommen zu sein bzw. sie versteht es einfach nicht, was mich schon ziemlich traurig macht. Sie ist halt eine Perfektionistin in Person.

Ich bin sooo müde, kann aber dennoch noch nicht schlafen. Der Tag war einfach zu aufregend für mich.

Nun graut mir nur noch vor dem Anruf auf Arbeit morgen früh; aber auch das werde ich irgendwie schaukeln, denke ich.

In darkness,

Lost111

24.09.2020 21:58 • #20


Alexandra2
Moin Lost,
Es muss niemandem gefallen, daß Du krank bist, im Gegenteil, Du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Solche Schuldgefühle kennen wir alle, denke ich. Dadurch wird unser preußisches Bestreben nach Funktionalität deutlich, und auch, daß wir KEINE Maschinen sind. Alle, die das immer noch nicht verstanden haben, sind in Gefahr, einen Burnout zu erleiden. Und sie sind ein schlechtes Vorbild. Der Maßstab, wann ich mich krank fühle, bin ich selbst. Ich wünsche Dir, daß Du zu Dir unbeirrbar stehen kannst, Dich nicht rechtfertigst und NICHT vergleichst. Gute Besserung
Liebe Grüße Alexandra

25.09.2020 07:58 • x 1 #21


Heideblümchen
Zitat von Alexandra2:
Der Maßstab, wann ich mich krank fühle, bin ich selbst

Ein wichtiger, richtiger Satz @Alexandra2 ...den unterschreibe ich sofort.

@Lost111 - wenn es dich auf irgend eine Art und Weise beruhigt: das kennen wir (fast) alle! Was sagen die Kollegen? Sie müssen dann mehr arbeiten, wenn ich nicht da bin. Ich schäme mich so. Gedankenkarussell....alles schon gehabt und gehört. Denk wirklich an dich! Du nutzt (sorry, hört sich furchtbar an) niemandem was, wenn du dich so sehr reinhängst in die Arbeit, dass du irgendwann gar nicht mehr kannst. Möglich, dass Kollegen, die fit sind (oder still leiden) das anders sehen, aber bevor es zum kompletten Lockdown kommt, solltest du dich schonen und erholen. Ohne schlechtes Gewissen, denn deine Kollegen/Freunde/Bekannten müssen DEIN Unwohlsein ja nicht teilen, sie können froh sein, wenn solche Gedanken sie nicht plagt. Du trägst genug mit dir rum und wenn die Last zu schwer wiegt, dann ist es Zeit für eine Auszeit oder manchmal sogar Zeit, zu überdenken, ob der eingeschlagene Weg wirklich der Richtige ist oder ob es auch mit ein bisschen weniger (Arbeit, Geld) geht, dafür aber mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden wieder bergauf geht.
Es ist immer schwer, hier mitzulesen und zu verfolgen, wie manche erzählen, wie es immer weiter in die Ratlosigkeit geht.....und ich hoffe, dass dir allein schon die Gemeinschaft hier, die wir das Ganze auch in der einen oder anderen Form kennen, gut tut und du davon zehren kannst, indem du die Unterstützung bekommst, dass du dich eben NICHT schämen musst, im Moment nicht so fit zu sein, wie erwartet wird. Du hast jedes Recht der Welt, einen (oder 2) Gang runter zu schalten und nur an dich und das, was dir gut tut, zu denken! Bei einigen Postings hier, fällt mir auf, würde ich mich am Liebsten ins Auto setzen und mit dem/derjenigen von Depri zu Depri zu sprechen und zu trösten und Mut zu machen! Alles Gute für dich.

25.09.2020 12:39 • x 1 #22


Lost111
@alexandra

Zitat:
Der Maßstab, wann ich mich krank fühle, bin ich selbst. Ich wünsche Dir, daß Du zu Dir unbeirrbar stehen kannst, Dich nicht rechtfertigst und NICHT vergleichst. Gute Besserung


Danke dir, aber es fällt mir halt schwer, mich nicht zu vergleichen. Das machte mir schon immer zu schaffen. Vllt. sollte ich einfach akzeptieren, dass es jetzt nun mal so ist. Punkt.

@Heideblümchen

Auch dir danke ich für die lieben Zeilen.

Zitat:
Ohne schlechtes Gewissen, denn deine Kollegen/Freunde/Bekannten müssen DEIN Unwohlsein ja nicht teilen, sie können froh sein, wenn solche Gedanken sie nicht plagt. Du trägst genug mit dir rum und wenn die Last zu schwer wiegt, dann ist es Zeit für eine Auszeit oder manchmal sogar Zeit, zu überdenken, ob der eingeschlagene Weg wirklich der Richtige ist oder ob es auch mit ein bisschen weniger (Arbeit, Geld) geht, dafür aber mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden wieder bergauf geht.


Dieses blöde schlechte Gewissen! Ich gebe dir recht, ich kann nicht verlangen, dass jeder meine Krankheit versteht. Aber insgeheim wünschte ich mir schon so manches mal ein bisschen mehr Verständnis. Aber das ist wohl zu viel verlangt. An und für sich mache ich meine Arbeit gerne, ich arbeite halbtags. Von daher kann ich mich nicht beklagen.

Zitat:
und ich hoffe, dass dir allein schon die Gemeinschaft hier, die wir das Ganze auch in der einen oder anderen Form kennen, gut tut und du davon zehren kannst, indem du die Unterstützung bekommst, dass du dich eben NICHT schämen musst, im Moment nicht so fit zu sein, wie erwartet wird.


Das Forum hilft mir schon sehr, da ich hier ehrlich und offen schreiben kann, was ich denke und fühle. In der Realität sieht das dagegen teilweise ganz anders aus. Ein Psychiater sagte mal zu mir, es sei wichtig, den Druck rauszunehmen. Wie recht er damit hatte! Ich hab mich wochenlang unter Druck gesetzt und gedacht, du musst arbeiten gehen, egal, wie es dir geht. Somit sehe ich jetzt, wohin das geführt hat. Ich habe nicht auf die Warnzeichen meines Körpers geachtet. Bis halt gar nichts mehr ging.
Akzeptanz ist das Zauberwort... Aber wie kommt man dahin? Mir fällt es generell schwer, überhaupt Hilfe anzunehmen/mal an MICH zu denken. Wie geht das?!

Gestern Nacht war ich noch so durch, dass ich die Telefonseelsorge angerufen habe, weil ich mit jmd. sprechen musste. Das erste mal, dass ich da angerufen habe. Es hat gut getan, diesen ganzen Mist, diese ganzen Zweifel an mir mal auszusprechen. Es war dann letztendlich auch ein gutes halbstündiges Gespräch. Dann konnte ich schlafen.

Heute habe ich mich wieder etwas beruhigt und ich kann ins WE starten.

LG Lost111

25.09.2020 19:34 • x 2 #23


E
Schon ein bisschen veräppelt- aber: einfach drüber wegsehen;)

25.09.2020 19:47 • #24


Lost111
@ClaraFall

Leider erschließt sich mir gerade nicht, was du damit meinst.

25.09.2020 21:08 • #25


E
Zitat von Lost111:
@ClaraFall

Leider erschließt sich mir gerade nicht, was du damit meinst.


Hatte auch nur was mit meinem ganz eigenen persönlichen Gefühl zu tun was ich hier einfach in diesem Thread zum Ausdruck gebracht habe;)

Ich habe mich halt so gefühlt;) aber nicht wegen dir oder so, sondern einfach nur weil ich mich so gefühlt habe und ich das einfach gerade verschriftlicht habe!

25.09.2020 21:32 • #26


Lost111
Alles klar, ist angekommen.

25.09.2020 21:42 • x 1 #27


E
Hatte ich erwähnt, dass ich mich einfach so gefühlt habe ?

25.09.2020 21:57 • #28


A
Ich fühle mich nicht schlecht, aber doch gelangweilt vom täglichen Einerlei.

04.08.2021 11:03 • #29


A


Hallo Lost111,

x 4#15


L
Zitat von Anchiwa4964:
Ich fühle mich nicht schlecht, aber doch gelangweilt vom täglichen Einerlei.



ja das kann ich verstehen . . . manchmal ist das so.

Ich fühle mich ganz gut, weil ich heute vor allem das gemacht habe, was mir für den Moment gut tat.

Das ziehe ich nun schon seit einigen Tagen durch und ich muss sagen es funktioniert ganz gut

05.08.2021 02:34 • #30

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