Hallo Zusammen,
irgendwie beschämt gestehen viele von uns von Zeit zu Zeit hier im Forum sich und uns anderen, dass wir ernsthafte Probleme mit dem regelmäßigen Duschen haben.
Dass es sowas hier in unserer Putzfanatiker-Nation Deutschland überhaupt gibt, mussten wir entsetzt realisieren und da merkten wir: Oh je, wir sind wirklich krank.
Ja genau! Sind wir auch! Das ist ein typisches Symptom von akuter Depression oder chronischer Depression, die mehr ist als leicht.
Kleiner Selbst-Test? Versuche, dich zum Duschen mit einer dicken Belohnung zu motivieren oder sag dir, dass du erst die schöneren Dinge des Tages machen darfst, wenn du vorher geduscht hast.
Wenn du gesund bist, klappt das. Wenn du so depressiv bist, dass du das Dusch-Problem hast, nicht oder nur mit einem so großen Kraftaufwand, dass du danach fix und fertig bist.
Darum habe ich auch dieses Motto. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. bei Depressionen als völlig kontraproduktiv erkannt. Das kann mitunter zu tagelangem Nichtstun führen, weil die Arbeit eben nicht funktioniert - und kommt damit in den Bereich der schwarzen Pädagogik, erinnert an Kinder, die stundenlang vor ihrem Teller festgezwungen wurden, bis er leer war.
Aber auch im Rahmen des unregelmäßigen Duschens gibt es noch weitere Putzfanatiker-demütigende Abstufungen des Niedergangs, oh, so unendlich viele, das hätte ich ja nie geahnt, wie tief ich da noch sinken kann.
Nein, für was alles ich zu schwach werden kann. So ist die Depressions-bezogene Realität. Die Sauberfrau-Bewertungen haben darin überhaupt nichts zu suchen, es sei denn, ich werde wieder gesund und es sei denn, ich stimme diesen Bewertungen dann überhaupt jemals wieder zu, wenn ich durch meine Krankheit ganz andere Werte kennengelernt habe.
Es ist so wichtig, finde ich, dass die Schwäche, die das regelmäßige Duschen zeitweise oder länger verhindert, als ein Krankheitssymptom gilt, sonst bauscht sich dieses Dusch-Thema zu einem eigenen riesigen Problem auf mit Angst und Abneigung.
Es ist aber eins von mehreren Schwäche- und Antriebsproblemen, also eine Folge von Krankheit.
Daher finde ich es so wichtig, das Duschen so zu gestalten, dass ich es, wenn auch unregelmäßig, dann aber auch schaffe und wenn mehr Kraft und Antrieb da ist, auch wieder regelmäßiger, ohne dass ich dann erst noch vor einer Dusch-Phobie stehe, weil ich das Symptom so ideologisch und emotional aufgeladen habe.
Damit das Duschproblem auch nur ein Depressionsproblem bleibt, ist es wichtig, dass das Duschen schaffbar und ein Erfolgserlebnis ist.
Mein heute schaffbarer Minimalstandard war daher:
Nur die wichtigsten Körperstellen waschen und abtrocknen, dann in den Bademantel geschlüpft und erstmal wieder hingelegt.
Kann sein, dass ich nächstes Mal mir nur die Haare wasche. Vielleicht nehme ich, wenn ich dann schnell fertig bin und mich danach fühle noch schnell den Lappen und wische mal wieder Wasserflecken von den glänzenden Duschapparaturen.
Eincremen tue ich die trockenen Hautstellen dann und wann außerhalb der Duschzeremonie.
Dasselbe gilt für andere Körperpflege-Dinge, die früher vielleicht mal zusammen mit dem Duscheputzen in einem Rutsch gelangen.
Aber heute bin ich eine minimalistische Duscherin und emotional ist es eben der fehlende Antrieb, die fehlende Stärke, die dazu wichtig sind, aber auch nur diese als Krankheitssymptome.
Finde ich wichtig!
31.10.2019 15:27 •
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