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Reaktion des Körper auf psychische Vorgänge

C
Hallo Ihr,

@ Uni: wenn ich mich körperlich einigermaßen stabil fühle , werde ich vielleicht mal für ein paar Tage zu meinem Vater gehen. Es stimmt schon, die Situation ist sehr belastend... bin ziemlich angespannt. Habe zwar im Moment den Eindruck es gibt wieder eine zaghafte Annäherung, also auch von ihm aus, aber das kann auch nur Wunschdenken sein.

@ Mona: wolltest du nicht mal was in Richtung Therapie anleiern?! Glaube wirklich, dass dir das weiterhelfen könnte. Allein mit jmd. über die ganzen komischen Symptome sprechen zu können, hilft schon. Meist kann oder will man ja sein Umfeld damit nicht so belasten.

Mein Befinden wechselt momentan mal wieder ständig - zwei Tage ganz gut, dann wieder Einbruch. Komme mit der Schilddrüseneinstellung überhaupt nicht klar. K.A. wie sehr die Psyche wieder mit reinspielt...

Gute Nacht!

30.06.2010 21:40 • #91


M
Hallo Cleo

hoffentlich geht es dir wieder einigermaßen. Ich würde auf jeden Fall die Schilddrüseneinstellung nicht aus den Augen verlieren. Dann siehst du zumindest im Hinblick auf deine Depression etwas klarer. Ach, dass das private nun auch noch hinzu kommen muss! Aber Hauptsache, es geht wieder aufwärts.
Über eine Psychotherapie bei mir muss ich noch nachdenken. Ich werde immer durch meinen Psychiater verunsichert, der meint, bei mir sei nichts zu therapieren. Da wird man doch ganz meschugge. Hilft dir eigentlich die Psychotherapie, kannst du dich aufgrund der Therapie aus belastenden Situationen selbst befreien? Hoffentlich löchere ich dich nicht zu viel mit meiner Fragerei, ich merke schon, ich drehe mich immerzu im Kreis. Das ist, weil ich mich eben nicht durch konstruktives Denken aus meiner Krankheit befreien kann. Es geht mir aber nicht mehr durchwegs schlecht, was ein Zeichen einer Besserung sein kann. Woher auch immer!

Wo steckt eigentlich Uni?

LG von Mona.

03.07.2010 08:31 • #92


A


Hallo cleo,

Reaktion des Körper auf psychische Vorgänge

x 3#3


uniquenessy
Hallo ihr Beiden,

die Uni steckt im Urlaub
Ich würde das mit der Therapie auch noch mal überdenken. Du bist der beste Experte für dich, auch wenn dein Psychater meint, du bräuchtest keine Therapie, wenn du das brauchst/ ausprobieren willst, dann lass dich von ihm nicht aufhalten. Und wenn er dich nicht überweisen will, holst du dir die Überwseisung von deinem HA.
Mir hilft die Therapie sehr, ich bekomme immer wieder Denkanstösse, neue Ideen und eine kleine Erinnernung, nicht in alte Verhaltensweisem zurück zu fallen.
In schlechten Zeiten habe ich es besonderns doll gemerkt, dass die Therapie mir hilft. Ich fühlte nach jedem Termin eine städig steigende Anzahl an MIn/ Std. in der ich danach symptomfreier war.

So, das nur kurz..
Bis bald
Uni

05.07.2010 07:15 • #93


C
Hallo zusammen,

@Uni : hoffe, du kannst den Urlaub genießen! Hast du da i-net- Anschluss?! Oder machst du Urlaub auf Balkonien??

@ Mona: Also, das was Uni zum Thema Therapie geschrieben hat, kann ich so auch unterschreiben. Ansonsten hat die Therapie mir geholfen, mich und die Welt wieder etwas positiver zu sehen, optimistischer denken zu können etc. Ich hatte/habe einiges zu verarbeiten, dass sich über viele Jahre angestaut hatte, und fühle mich nun schon ein ganzes Stück weiter im Genesungsprozess.
Und wie gesagt, hilft es allein schon, mit der Thera über die körperlichen Symptome zu sprechen. Insofern kann ich die Meinung deines Psychiaters wirklich nicht nachvollziehen.

Mit meinem Freund hat sich die Lage übrigens wieder etwas entspannt; so wie es aussieht, konnte ich ihn nochmal umstimmen, allerdings müssen wir jetzt mal schauen wie es weitergeht (ob zusammenwohnen oder nicht etc) und immer momentan hält er noch viel Distanz zu mir, was oft schwer auszuhalten ist. Andererseits möchte ich ja auch nicht mehr in dieses symbiotische Beziehungsmuster zurückfallen.

Ansonsten ist mein gesundheitlicher Zustand weiterhin sehr wackelig... Viell. muss sich mein Körper einfach noch an die Hormondosis gewöhnen?! Oder verträgt mein Körper sie nicht wegen der psychischen Instabilität? Am Samstag z.B. ging es mir tagsüber ganz gut - konnte trotz Hitze vormittags ein paar Sachen erledigen, und nachmittags zum Fußball gucken gehen. Gegen Abend bekam ich dann aber wieder heftige Kreislaufprobleme.. es wurde allerdings auch sehr schwül hier, das vertrage ich nie gut.
Gestern kam ich den ganzen Tag kaum vom Bett hoch...

Denke momentan wieder viel darüber nach, wie stark meine körperlichen Probleme mit unterdrückten Gefühlen zusammenhängen. Wir hatten das Thema ja schon, aber mir wird zurzeit erst so richtig klar, wie sehr ich Gefühle wegdrücke. Oft bleibt dann nur noch so ein komplett angespannter Zustand (psychisch und physisch), ich schalte irgendwie auf einen Stand-by- Modus, und kann kein einzelnes Gefühl rausfiltern; höchstens noch so eine díffuse Angst. Manchmal versuche ich mir dann meine Gefühle bewusst zu machen, z.B. Ärger über meine Mutter, aber das ist dann wie ganz weit weg und ich komme gar nicht dran . Glaube, da ist auch oft ein Widerspruch in mir - denn in Bezug auf meine Mutter, will ich z.B.nicht mehr, dass ihr Verhalten mich aufregt. Also versuche ich diese Wut nicht aufkommen zu lassen. Ob ich sie dann wirklich nicht mehr empfinde oder sie nur unterdrücke ist halt fraglich. Kann das oft gar nicht unterscheiden.


Liebe Grüße, Cleo

05.07.2010 11:05 • #94


uniquenessy
Hallo Cleo,

nein ich bin kurz zu Hause, mein Freund unf ich waren eine Woche alleine unterwegs, dann mussten wir nach Hause, um einiges zu erledigen und weil mein Sohn Mo kam und jetzt für zwei Wochen hier ist. Morgen geht es dann noch mal bis Freitag Abend los.
Aus dem Urlaub ins Netz lach..Manchmal muss man sich auch einfach voll und ganz dem realen Leben widmen(..egal wie gerne ich sonst auch hier bin und meine Geschichte und meine Erfahrung teile)

Mir kommt das mit den Gefühlen die du gegenüber deiner Mutter hast, sehr bekannt vor. Bei mir war es der Vater. Ich habe ein ganze lange Zeit um seine Liebe gekämpft, je älter ich wurde, desto klarer wurde mir, dass das was ich mir von ihm erhofft habe, nie eintretten wird. Dann habe ich versucht, mich darüber nicht mehr aufzuregen und habe gedacht es interessiert mich nicht mehr. Dem war aber nicht so, still habe ich immer noch gelitten. Erst bei meinem ersten Klinikaufenthalt, als ich das Thema richtig angegangen bin und es aufgearbeitet habe, konnte ich loslassen. Heute ist er mir wirklich egal.
Du wirst den Unterschied spüren..

Lieben Gruß
Uni

06.07.2010 19:24 • #95


C
Hallo Uni,

finde ich richtig und nachvollziehbar, dass du im Urlaub nicht online gehst.

Interessant, was du zu deinem Vater schreibst. Habe heute mit der Thera beschlossen, dass ich mal versuche in nächster Zeit meine Mutter gedanklich in eine Kiste zu packen. Hoffentlich schaff ich es...
Möchte nicht mehr zulassen, dass mir dieses Thema so viel Energie raubt. Hab meine Bedürfnisse immer hinter ihre gestellt, damit soll jetzt endlich Schluss sein.

Dann schöne Ferien weiterhin!
LG, Cleo

06.07.2010 21:13 • #96


M
Hallo Cleo und Uni,

Ihr beiden bekommt mich schon noch auf den rechten Pfad. Ich glaube jetzt auch, dass es wirklich notwendig ist, eine Therapie anzugehen. Bislang hatte ich das Gefühl, dass es mir einfach noch zu schlecht dafür ging. Ich hatte wirklich eine Depression vom Feinsten.

Cleo, dieses diffuse Gefühl, das du beschreibst, wo man nicht weiss, in welche Richtung es nun kippen wird, das kommt mir auch nur allzu bekannt vor. Meist meldet sich dann auch ein Körperorgan. Schade, dass man das nicht beeinflussen kann. Muskelverspannungen sind mir da am liebsten. Ich blicke auch nicht hinter die Gefühle, oder nur ganz selten. Durch euch erfahre ich, dass diese Symptome offenbar nicht so einfach aus dem Körper heraus entstehen, sondern wahrscheinlich auch einen realen Hintergrund haben. Vielleicht ist das auch nur Lebensangst. Was konnte ich früher so richtig wütend sein, das geht heute fast gar nicht mehr! Aber das muss nicht so bleiben. Dieser blöden Krankheit ausgeliefert zu sein, finde ich echt ätzend.

Ich sehe das auch so mit dem Warten auf elterliche Gefühle. Bei mir war es die Mutter, ich habe eines Tages einsehen müssen, dass da nichts mehr kommt, weil einfach nicht mehr da war. Meine Mutter und ich haben einfach nicht zusammengepasst, so sehe ich das . Ich bin ein Einzelkind.
in der Rückschau. Sie war vollkommen ichbezogen, ich habe so sehr darunter gelitten, dass sie mir eines Tages gleichgültig geworden ist. Ich habe selbst gestaunt, dass es so etwas geben kann. Aber natürlich war nicht alles schlecht gewesen in meiner Kindheit.

Danke für eure Denkanstöße, Uni viel Spaß mit deinem Kleinen und auch an Cleo liebe Grüße

von Mona.

07.07.2010 13:32 • #97


C
Hallo allerseits,

wie gehts euch so? Uni, hast du dich gut erholt?

Mir macht die Hitze ganz schön zu schaffen... macht die Kreislaufprobleme nicht gerade besser. Und das in meinem Alter .
Mittags gehe ich nur noch, wenns sein muss aus dem Haus. Und in der Whg mache ich alles dicht, also Rollos runter etc., obwohl die Dunkelheit meiner Psyche natürlich nicht unbedingt guttut.

Mit meinem Freund ist leider nach wie vor alles in der Schwebe; mal nähert er sich an, dann zieht er sich wieder zurück, seine Stimmung schwankt sehr. Wenn es mir körperlich besser gehen würde, würde ich eigtl. am liebsten ein paar Sachen packen und für ein paar Tage zu meiner Cousine fahren. Aber so schaffe ich das gerade leider nicht. Nach Verabredungen ist mir auch nicht so. Blöde Phase...

Zu meiner Mutter habe ich immerhin den Kontakt vorerst eingestellt, das tut mir einfach nicht gut.

Mona, du hast geschrieben, dass du früher richtig wütend sein konntest - findest du, dass du dich sehr verändert hast in deinem Wesen? Mich interessiert das u.a., weil ich zurzeit versuche mein altes Wesen wiederzuentdecken...ich war mal so ein aktives, geselliges und lebenslustiges Mädchen. Lang ist`s her... Leider ist viel davon auf der Strecke geblieben.

LG, Cleo

14.07.2010 13:37 • #98


uniquenessy
Hallo Cleo,

ja ich bin erholt..Mir geht es gut,ich horche merkbar weniger in mich rein und bin weitesgehend entspannt. Noch ist ja aber auch mein Sohn da und so habe ich einen richtige und sehr schöne Tagesaufgabe.

Ein bißchen habe ich das Gefühl, du bist zur Zuschauer in deinem Leben..mal sehen, wie sich alles entwickelt und vor allen Dinge, was dein Freund macht. Du bist abhängig davon, wie er sich dir gegenüber benimmt um deine Laune gestalten zu können. Wo bist du, was willst du?
Sinnbildlich du schwimmst im Meer, mal in die eine mal in die andere Richtung, kannst dich aber nicht für einen Weg entscheiden. Dein Freund schippert da irgendwo mit nem Bötchen rum, mal näher, mal ferner. Er gibt dir ab und zu etwas Sicherheit, aber dann ist er wieder weg. Wie lange willst du das noch aushalten/ mitmachen. Wir brauchen meist noch viel klarere Linien, als Gesunde...

Ich kenne das auch, ich war früher auch ein anderer Mensch, manchmal vermisse ich diese Uni. Sie war auch sehr lange gänzlich verschwunden. Heute weiß ich, ich werde nie wieder die von damals sein. Das hat Vor- und Nachteile. Aber je näher ich meinem Inneren komme, desto mehr zeigt sich auch wieder eine lebenslustige, spontane und aktivere Uni.

Liebe Grüße
Uni

14.07.2010 14:39 • #99


C
Hallo Uni,

freut mich, dass dir der Urlaub gutgetan hat, und du jetzt noch eine Weile dein Kind bei dir hast!

Tja, da hast du meine Lage ziemlich treffend und schön beschrieben. Momentan bin ich mal wieder wie gelähmt und abhängig, das stimmt leider...
Ich suche schon zwischendurch immer wieder das Gespräch mit meinem Freund, und habe auch den Eindruck zentimeterweise etwas weiter zu kommen, bei ihm etwas positiv zu bewegen; aber dann denke ich auch wieder, ich muss in mal in Ruhe lassen bzw. loslassen, damit er wieder auf mich zugehen kann (hat auch schon positive Wirkung gezeigt). Eines unserer Probleme bzw. meines war ja, dass ich oft zu viele Erwartungen an ihn hatte, zu viel eingefordert habe. Da möchte ich halt jetzt ein bisschen gesunde Distanz reinbringen und keinen Druck auf ihn ausüben, keine Entscheidung erpressen. Habe Angst ihn ganz zu verlieren. Andererseits ist es für mich natürlich eine sehr angespannte Situation, in der Warteposition. Das ist schwer auszuhalten. Ich ziehe aber auch meine Grenzen und verlange von ihm zumindest Absprachen was den Hund angeht. Und mit Einkäufen (die uns beide betreffen), Wäsche spricht er sich z.T. auch mit mir ab.
Ich hoffe einfach, dass es mir in der nächsten Zeit wenigstens körperlich wieder aufwärts geht, damit ich irgendwie aktiv werden kann. Wobei hier natürlich auch wieder die Frage ist, was ist Henne, was Ei... unsere altbekannte Frage . Na ja, an manchen Tagen fällt es mir leichter mich zu überwinden, an anderen fühle ich mich den Symptomen ausgeliefert.

Ich versuche ansonsten weiter an meinen Zukunftsplänen (Ausbildungsthema etc) zu feilen und spiele ein paar Alternativen im Kopf durch, was die Wohnsituation angeht.

Zu dem anderen Thema: ich denke auch, man wird nie wieder ganz die Person von früher und das ist z.T. auch gut so. Wenn früher alles besser gewesen wäre, wäre man wohl auch nicht krank geworden. Mal davon abgesehen, dass ich damals noch ein Teenie war und jetzt eine junge Frau bin. Bei mir liegt viel Zeit dazwischen. Insofern bin ich gerade auf einer spannenden Entdeckungsreise, was meine Person angeht.

Lieben Gruß und danke für deine Worte,
Cleo

14.07.2010 16:07 • #100


uniquenessy
Hallo Cleo,

stellst du wirklich so viele Forderung an ihn oder empfindet er das nur so?
Ich habe ein bißchen das Gefühl, dass du dich ihm zu liebe etwas verbiegen willst?
Klar weiß ich, dass ein so mancher Zustand nicht dazu beiträgt, sich zu bewegen. Aber die andere Frage ist, macht der Zustand es nicht noch schwere und könnte man, wenn man an dieser Schraube dreht vielleicht nicht auf ganzer Linie etwas ändern?

Ganz lieben Gruß
Uni

14.07.2010 19:08 • #101


C
Hm, jetzt habe ich dich nicht ganz verstanden, bin heute etwas schwer von Begriff .. welche Schraube meinst du?

Ich habe ihn im letzten Jahr schon oft überfordert; wenn es mir körperlich sehr schlecht ging, musste er mir viel abnehmen, einkaufen, mich zu diversen Arztbesuchen begleiten... außerdem oft zu unangenehmen familiären Treffen mitkommen uä.
Das Problem ist, ich falle schnell in dieses besagte symbiotische Beziehungsmuster und klammere mich zu viel an den Anderen. Das ist für beide Seiten nicht gut. Und es stellt sich dann auch die Frage, brauche ich die Versorgung, weil ich krank bin, oder bin ich krank, um versorgt zu werden... trage ein ziemlich großes Defizit in mir, was Fürsorge angeht. Klar, habe ich die körperliche Erkrankung, die kann man leider nicht wegreden, aber das Psychische spielt eben auch eine (große?) Rolle.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Dinge, die er dazu beitragen müsste, damit es nochmal eine positive Wende für uns geben kann. Z.B. fördert er meine Unselbständigkeit auch, indem er mich im Haushalt oft kritisiert (kann sehr penibel sein); deshalb frage ich mich auch, ob das Zusammenwohnen so gut ist. (Wobei er sich diesbezüglich zurzeit merklich bemüht) Und sein Abschotten und *beep* ist auch nicht toll für mich.

Schönen Abend noch (hier hat es endlich gewittert!)
LG, Cleo

14.07.2010 20:10 • #102


uniquenessy
Guten Morgen Cleo,

ich meinet damit, dass wenn du dich für etwas entscheiden würdest (z.B keine geminsame Wohnung) und es auch umsetzt, dass es dir dann auch psychisch besser gehene würde. Manchmal ist diese treiben im Meer, dass was uns weiter runter zieht.
Kenne das gut mit der Symbiose, aber da musst du dich selbst drauss befreien.Hast du schon mal alleine gelebt?
Klar müssen unsere Patner manchmal mehr aushlaten als andere viell. (obwohl ich denke, überall gibt es Menschen die Probleme haben, welcher Natur auch immer)
Deswegen verdienen sie manchmal eine Pause und vielleicht auch mal einen Dank (ich denke auch du wirst etwas für deinen Freund tun). Aber es sollte dir nicht das Gefühl geben, dass dein Freund es mit dir schwere hat bzw. das das keine Dinge sind, die in einer Beziehung zu leisten sind.

Lieben Gruß
Uni

15.07.2010 06:51 • #103


M
Hallo liebe Cleo,

zu deiner Frage Thema Wut. Nicht ich habe mich verändert, sondern die Depression hat mich verändert. Je tiefer dieser Zustand ist, um so weiter bin ich von der Person entfernt, die ich einmal war. Ich habe ja schon zwei Depressionen überstanden. Danach hattte ich keinerlei Einschränkungen mehr, konnte meinen Beruf ausüben und konnte fühlen wie früher. Bloss, ich nahm viele Dinge gelassener, im Gegensatz zu anderen. Meine Depression ist sehr angstbesetzt, das ist vielleicht der neurotische Teil daran. Mein Selbst kommt sehr leicht ins Wanken, es mangelt an Vertrauen in mich und in das Leben. Könnte vielleicht eine Folge meiner sehr leistungsorientierten Erziehung sein. Die Psychose meines Sohnes und die schwere Krebserkrankung meines Mannes und meine gleichzeitige Pensionierung als Altersgründen fielen da auf sehr fruchtbaren Boden.

Cleo, du bist auf dem Weg zu dir. Das ist wirklich wichtig. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn du dein Hauptaugenmerk auf deine Zukunft richtest, ein ganz kleines bisschen. Das ist ein wunder Punkt bei Depressiven, das kenne ich von mir selbst. Aber du hast noch so viele Möglichkeiten offen. Ist das nicht schön, unter Gleichgesinnten zu sein, neue Menschen kennen und Neues lernen zu dürfen? Ach, das weisst du ja alles selbst. Meine Söhne haben zu mir immer gesagt, ich sei eine alte Predigerin. Also, nimm es mir nicht übel.

An deiner Stelle würde ich auch die Schilddrüse nicht aus den Augen lassen. Ich habe mal gelesen, dass sie sogar eine organische Depression auslösen kann. Kann natürlich nicht sagen, ob das bei dir so ist.

Mit deinem Freund, da hat Uni genau hingespürt. Wenn du dir einmal vorstellen kannst, wie es wäre, wenn du zehn Jahre weiter wärst, ob du da noch einen Gedanken an ihn verschwenden würdest ?

Das waren so meine Gedanken aus der Ferne. Ich lese euch beiden immer sehr gerne und wünsche euch und auch mir, dass es weiter aufwärts geht.

LG von Mona.

16.07.2010 09:48 • #104


C
Hallo Ihr Lieben,

wollte euch mal berichten, dass es bei mir zumindest gesundheitlich aufwärts geht. Scheine mich bei den SD-Hormonen nach langer Zeit endlich einer Wohlfühldosis zu nähern (brauche übrigens doch weniger) und die meisten meiner körperlichen Beschwerden sind schon viel besser oder sogar weg! Man sieht es mir auch an, so gut sah ich seit Jahren nicht aus. Haare werden wieder fülliger, Haut frischer, Gesicht nicht mehr so aufgedunsen etc.
Auch die allgemeine Ängstlichkeit ist besser, wenn auch nicht ganz verschwunden. Depressive Stimmungen mal stärker, mal weniger.( Leider trage ich ja doch einiges an seelischem Ballast mit mir.)
Und während der letzten Zeit, als die Anspannung wegen der Beziehungsprobleme sehr arg war, hatte ich oft eine starke Übelkeit und Appetitlosigkeit, die ich dann eindeutig der belastenden Situation zuordnen konnte. Also endlich etwas mehr Klarheit an dieser Front!
Wenn auch sonst noch vieles im Argen liegt... aber irgendwo ist die Gesundheit ja doch die Basis für alles.

Freue mich auch von euch mal wieder zu lesen.

LG, Cleo

16.08.2010 10:58 • #105


M
Hallo Cleo,

irgendwie ist die Gesundheit doch die Basis für alles. So sehe ich das auch. Bleib am Ball, was deine Schilddrüse anbelangt, und dir weiterhin gute Besserung. Wenn es dir organisch wieder besser geht, kannst du vielleicht auch das Private besser unter einen Hut bringen. Wenn dir danach ist, und nur dann, würde ich mich freuen, wieder von dir zu lesen.

Mona.

23.08.2010 11:03 • #106


C
Hallo Mona,

ja, ich denke auch, es ist sehr wichtig, mich körperlich besser zu fühlen um alles andere anzupacken und zu verkraften.
Allerdings gibt es natürlich auch bei mir noch die Wechselwirkungen, d.h. wahrscheinlich werde ich, solange ich psychisch belastet bin, auch nie ganz frei von körperlichen Symptomen sein. Gerade die letzten Tage hatte ich mal wieder sehr starke Stimmungswechsel - also ein Tag ganz gut, am nächsten wieder total im Keller; und ich merke immer, dass mich dann die körperlichen Beschwerden wesentlich mehr belasten/beunruhigen bzw. sind sie dann vielleicht auch tatsächlich stärker.

Wie geht es dir denn zurzeit so? Hoffe, du kommst schrittchenweise voran auf dem Weg zur Besserung!

Alles Liebe, Cleo

23.08.2010 11:18 • #107


uniquenessy
Halo ihr Zwei,

aber ist das nicht auch ein Fortschritt Cleo, wenn es dir nicht mehr jeden Tag schlecht geht?
Glaub mir, irgendwann werden die Abstände zwischen schwarz und weiß größer und es schleicht sich langsam das grau ein.
Wie beim Wetter jetzt

Gruß
Uni

24.08.2010 06:49 • #108


M
Hallo

wie geht es mir? Nachdem ich mich über viele Jahre nur mit einer geringen Dosis Mirtazipin herumgeplagt habe und alles alleine schaffen wollte, nehme ich jetzt das Venlafaxin hinzu. Ich habe zur Zeit keine größeren äußeren Belastungen und trotzdem geht es nicht voran. Ich habe keine Ahnung warum.

Für Cleo freue ich mich, dass es auch bei ihr aufwärts geht. Bei Uni ohnehin. Von Uni weiss ich, dass sie Medikamente einnimmt, wenn ich fragen darf, Cleo nimmst du auch ein Medikament ? Cleo, kannst du merken, dass sich auch deine Psyche durch das Schilddrüsenhormon stabilisiert, oder sind es nur die körperlichen Symptome wie Antriebsschwäche und Müdigkeit, die besser werden ? Nachdem sich bei der früheren foristin, auch die Psyche durch die Neueinstellung gebessert hat, könnte es bei dir ja ähnlich liegen. Das ist aber nur mal so ein Gedanke von mir. Brauchst ja nur zu antworten, wenn du magst.

Seid lieb gegrüßt für heute von Mona.

24.08.2010 13:38 • #109


C
Hi,

also um die Grundgfrage mal zu beantworten:

Ich kann meinen Körper so hingehend beeinflussen, dass ich innerhalb von wenigen Minuten, manchmal Sekunden ein schlechtes Gefühl erzeugen kann. Dann gehts mir schlecht.Schweissausbrüche , negative Gedanken, zittern, magendruck, ANGST...

ABER:

Wenn das funktioniert, dann muss es doch auch andersherum gehen!!! D.h. wenn es mir schlecht geht, dann muss man doch die Macht der Gedanken nutzen können, dass es einem besser geht! Das MUSS gehen, das MUSS man einfach mal erforschen....
Ich erforsche das für mich schon eine gewisse Zeit, habe aber noch keine Lösung parat...

Chief

30.08.2010 05:01 • #110


uniquenessy
Hallo Chief,

mir geht es ähnlich wie dir,ich kann mit meinen Gedanken, binnen Sekunden auch Panik produzieren.
In meiner Therapie habe ich gerade das gelernt, dagegegn zu steueren. Ohne sich etwas einzusuggestieren ( weil dann es ist nicht glaubhaft), sondern mit der Überprüfung meiner Gedanken auf Wahrheit. Den meistens sind unsere Ängtse ja völlig überzogen.
Andereseits sollte man auch lernen, gewisse Ängste auszuhalten, sich damit konfrontrieren.

Gruß
Uni

30.08.2010 06:33 • #111


C
Guten Morgen allerseits!

Mona, um noch deine Fragen zu beantworten: ich nehme kein Antidepressiva, hatte keines vertragen - also nicht nur anfängliche NW, sondern das waren regelrechte Horrortrips, die ich jeweils nur ein paar Tage ausgehalten habe. Also versuche ich eben durch die Hormoneinstellung und Psychotherapie auf die Beine zu kommen, was ja auch langsam gelingt. Ist mir letztendlich auch lieber, nicht noch ein Medi nehmen zu müssen.

Was meine Stimmung angeht, kann ich auf jeden Fall sagen, dass die Schilddrüseneinstellung eine enorme Wirkung darauf hat. Aber eben nicht allein, und deshalb bin ich jetzt auch so gespannt darauf, wie sich das die nächsten Monate enwickelt, wenn ich -hoffentlich- ganz gut eingestellt bin (im Moment ist es ok, aber nicht wirklich gut); dann kann ich viel genauer erkennen, ob mich gerade andere Dinge oder Gedanken aus der Bahn werfen, bzw. emotional beeinflussen.
Wo ich es aber ganz sicher sagen kann, dass es bei mir nur auf die Hormone ankommt, sind die Panikattacken. Das habe ich nur, wenn die Hormondosis gerade gar nicht stimmt. Mit der allgemeinen Ängstlichkeit ist es schon wieder etwas anderes... die wird zwar sehr verstärkt durch Hormonchaos, aber sie ist bei mir leider auch prinzipiell vorhanden durch Erfahrungen und Anerziehung.

Uni, ich bemerke schon, dass es inzwischen mal Tage in Grautönen gibt; beim Wetter kann ich allerdings gut darauf verzichten!

Chief, es kann auf jeden Fall gelingen, seine Gedanken positiv zu lenken, bzw. negative Gedankenschleifen zu stoppen, aber dafür muss man erstmal die Muster und Grundgefühle dahinter erkennen (so wie Uni beschreiben hat, das Irrationale) und dann üben, üben, üben. Es klappt natürlich auch nicht immer. Mir hilft die Therapie sehr dabei. Dadurch verinnerliche ich es irgendwie besser. Davor war es mehr so eine theoretische Überlegung, so wie bei dir.

Liebe Grüße, Cleo

30.08.2010 10:09 • #112


M
Hallo Cleo,

was ich aus deinen Zeilen herauslesen kann ist, dass du einen genauen Plan hast, wie du der Depression habhaft werden kannst. Wahrscheinlich geht auf das Konto der Schilddrüse, wie du auch selbst schreibst, eine ganze Menge. Wenn du dann klarer siehst, kannst du an den übrigen Problemen besser arbeiten. Dass du keine Medikamente einnimmst, und es somit auch ohne geht, ist schon mal gut, finde ich.

Vielleicht kannst du dann eine berufliche Neuorientierung anstreben oder dich zumindest damit auseinandersetzen. Alles gute weiterhin

von Mona.

03.09.2010 11:19 • #113


V
Hallo,
bei mir ist unter Stress der Cortisospiegel erhöht und führt zu Symptomen wie Schweißausbrüche, Unruhe, Schlafprobleme u.ä.
Das wurde letztes Jahr zufällig festgestellt. Der Internist untersuchte mich eigentlich auf Niereninsuffizienz. Während dieser Zeit hatte ich wirklich Stress. Der Cortisolspiegel war sehr erhöht. Ich kann laut Aussage des Arztes davon ausgehen, dass das eine Reaktion auf meine psychische Befindlichkeit ist.
L.G. verona

12.09.2010 09:49 • #114


S
@all

Wem dies näher interessiert der kann hier mal lesen: https://www.depression-diskussion.de/de . um-f5.html

LG
sek

12.09.2010 11:17 • #115


C
Hallo,
wollte mal in die Runde fragen, ob ihr während der Depression das Phänomen kennt, dass manchmal alles dunkler aussieht, also ganz konkret gemeint - als ob das Licht gedämmt worden wäre, so schummrig? Bin momentan mal wieder am Rätseln woher das bei mir kommt...

Ansonsten plagen mich zurzeit heftige Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit und Übelkeit:g050: . Dachte erst, es wäre ein Infekt, aber mittlweile vermute ich eher, dass es mit der stressigen Wohnsituation mit meinem Ex-Freund zusammenhängt.

LG, Cleo

01.10.2010 23:48 • #116


S
Huhu cleo!
Zitat:
wollte mal in die Runde fragen, ob ihr während der Depression das Phänomen kennt, dass manchmal alles dunkler aussieht, also ganz konkret gemeint - als ob das Licht gedämmt worden wäre, so schummrig? Bin momentan mal wieder am Rätseln woher das bei mir kommt...

Ich kenne das Phänomen von meiner Derealisation. Bei einer DR nimmt man seine Umwelt sowieso immer anders wahr. Das kann u.U. auch dunkler, heller, verschwommener, kräftiger, schwächer, etc. sein.

Das kann auch einfach eine leichte Wahrnemungsstörung sein. Auf gut Deutsch gesagt: Die Wahrnehmung passt sich schlichtweg der Laune an. Du kennst doch bestimmt das Wortspiel alles grau/schwarz sehen!? ...

01.10.2010 23:59 • #117


C
Hi Sandra,
Zitat von Sandra:
Ich kenne das Phänomen von meiner Derealisation. Bei einer DR nimmt man seine Umwelt sowieso immer anders wahr. Das kann u.U. auch dunkler, heller, verschwommener, kräftiger, schwächer, etc. sein.

Das kann auch einfach eine leichte Wahrnemungsstörung sein. Auf gut Deutsch gesagt: Die Wahrnehmung passt sich schlichtweg der Laune an. Du kennst doch bestimmt das Wortspiel alles grau/schwarz sehen!? ...


Das ist interessant... Verschwommen sehen u.ä. habe ich auch fast täglich, wobei es schon sehr viel besser geworden ist. Am schlimmsten ist es meist noch, wenn ich in Situationen bin, die mich stressen, wenn ich viele Eindrücke auf einmal zu verarbeiten habe oä.

An das sprichwörtliche Schwarzsehen musste ich dabei nämlich auch schon denken.

Danke dir!
LG, Cleo

02.10.2010 09:45 • #118


S
Zitat:
Am schlimmsten ist es meist noch, wenn ich in Situationen bin, die mich stressen, wenn ich viele Eindrücke auf einmal zu verarbeiten habe oä.

Das klingt dann widerum wirklich bald nach einer Derealisation. Das ist im Übrigen auch gar nichts Schlimmes. Die DR ist ein häufiges Begleitsymptom bei psychischen Erkrankungen und dient dem Körper als eine Art Schutzmechanismus bei extremer Überbelastung, oder Stress (Reizüberflutung). Daher tritt die DR auch meist in besonders belastenden Situationen auf.

Wenn du das genau abgeklärt haben magst, würd ich an deiner Stelle einfach mal deinen behandelnden Arzt oder Therapeuten davon berichten.

04.10.2010 01:25 • #119


A


Hallo cleo,

x 4#30


C
Zitat von Sandra:
Das klingt dann widerum wirklich bald nach einer Derealisation. Das ist im Übrigen auch gar nichts Schlimmes. Die DR ist ein häufiges Begleitsymptom bei psychischen Erkrankungen und dient dem Körper als eine Art Schutzmechanismus bei extremer Überbelastung, oder Stress (Reizüberflutung). Daher tritt die DR auch meist in besonders belastenden Situationen auf.

Wenn du das genau abgeklärt haben magst, würd ich an deiner Stelle einfach mal deinen behandelnden Arzt oder Therapeuten davon berichten.


Habe mit meiner Therapeutin schon öfter darüber geredet. Sie vermeidet es allerdings eher, mit Diagnosen um sich zu werfen, was ich auch ganz gut finde. Hauptsache, es wird besser und das ist zum Glück der Fall. Wir sind uns außerdem auch oft unsicher, was mit meiner SD-Erkrankung zusammenhängt. Wenn die Hormondosis nicht passt, stressen mich Menschenmengen uä sowieso mehr. Auch die Sehstörungen hängen z.T. damit zusammen. Ist immer wieder schwierig, das alles auseinanderzuhalten, bzw. geht das manchmal auch gar nicht, weil sich bei mir irgendwie alles gegenseitig bedingt... das alte Thema.

Liebe Grüße, Cleo

04.10.2010 12:29 • #120

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