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Ich frage mich,

Wuslchen
Zitat von Manu-ela:
Ich frage mich, was die Generationen vor uns gemacht haben. Die standen im Krieg, hatten nichts zu essen, haben Deutschland wieder aufgebaut. Haben nicht gejammert, sondern zugegriffen.

Ich frage mich woher du das weißt. Warst du dabei? Ich glaube nicht, dass da keiner gejammert hat, es gab halt nur noch keine Medien, in denen absolut jeder seine Meinung vebreiten konnte. Die Menschen sind nicht plötzlich anders geworden, nur heute bekommst du jeden Trottel mit, der sonst nur am Stammtisch laut werden konnte.

Ich frage mich echt, ob es in diesem Land noch Menschen mit gesundem Menschenverstand gibt. Und damit meine ich NICHT das allgegenwärtige Thema Corona. Es gibt noch andere Themen und es gibt meine Arbeit und es gibt Leute, die mir im Alltag begegnen. Nachdenken ist irgendwie Glückssache...

29.10.2020 16:49 • x 5 #271


F
liebes Wuslchen,

natürlich hat man da auch gejammert, aber nicht auf so hohem Niveau wie heute. Die Menschen hatten damals noch

Ziele für ihr Leben. Die wussten, so sie ankommen wollten. Und so haben sie gemeinsam für die Sache gearbeitet, und

sie hatten Erfolg. Heute sehen wir Menschen vieles sinnlos, warum , wieso, für was.............

Es ist einfach auch sinnlos darüber zu grübeln, was die Zukunft bringen wird. Das weiß kein Mensch, und auch wenn

ich gerne oft grüble, durch mein Grübeln finde ich es auch nicht heraus. Es bleibt oft nicht viel übrig, als Kaffee zu trinken,

oder Kaffee, je nach Geschmack. Vieles liegt heute außerhalb unserer Einflussmöglichkeiten.

Doch das sollte uns nicht daran hindern, das zu tun, das zu gestalten, was wir können. Vieles kann man heute nicht

mehr beeinflussen, aber mich selbst schon, mein eigenes Tun und Handeln. Egal was andere Menschen davon halten.

Wie möchte ich in Zukunft leben, was ist mir persönlich wichtig, was möchte ich erreichen.

Nein, nicht alle unsere Überlegungen und Pläne gelingen,. Selbst in unserer Depression, unseren Krisen ist es gut,

wenn wir noch Ziele haben, wo wir uns orientieren können. Wir kommen eher, auch in unserer Depression wieder hoch,

wenn ich ein klares Ziel habe. Nicht nur auf die anderen Menschen schauen, sondern auf mich selbst schauen.

Wer hätte jemals gedacht, das die Proteste, und der Mut vieler Menschen zum Widerstand, die Berliner Mauer zu

Fall bringen würde. Wir brauchen Mut für unsere Ziele im Leben...........trotz mancher Niederlage.......


liebe, leise Grüße,

Frederick

29.10.2020 19:02 • x 1 #272


A


Hallo Ylva,

Ich frage mich,

x 3#3


Wuslchen
Ungewollter Doppelpost

30.10.2020 19:36 • #273


Wuslchen
Zitat von Frederick1:
natürlich hat man da auch gejammert, aber nicht auf so hohem Niveau wie heute. Die Menschen hatten damals noch Ziele für ihr Leben.


Entschuldige, aber das stört mich. Woher - immer noch meine Frage - willst du das denn so genau wissen? Warst du dabei? Saßt du in den Wohnzimmern all derer, die damals kein Internet hatten, um ihre Gedanken laut zu äußern? Wieso bist du so überzeugt davon, dass das heute so gravierend anders ist?
Ich sag dir etwas: ich weiß es schlicht nicht, aber genau deswegen fange ich nicht an zu vergleichen.
Und was ist das für ein Argument, dass die Menschen heute auf einem höheren Niveau jammern?
Wer sind die Menschen? Obdachlose? Kinder in HartzIV Familien? Slumbewohner in Südafrika? Millionäre? Busfahrer? Frauen? Männer? Alte, Junge, Kranke, körperlich und/oder geistig beeinträchtigte Menschen? Die Menschen ist großartig. Das sind alle und keiner.
Welches Niveau meinst du? Dass es heute Handys und Internet, größere Autos und Zentralheizung gibt? Aber was können die Menschen denn dafür? Darf man dann heute nicht mehr jammern, nur weil bei uns hier das Wasser aus der Leitung kommt ohne dass man extra zum Brunnen rennen muss?

Ich mag es nicht, wenn verglichen wird. Ich kann nicht vergleichen, ich kann genau genommen nicht einmal mein heute mit meinem gestern vergleichen und völlig unterschiedliche Situationen und Menschen über einen Kamm zu scheren mag ich gleich dreimal nicht.
Ich lebe in einer Welt, in der bei mir das Wasser aus der Leitung kommt und die Heizung von meiner Gastherme wann immer ich das will; in der ich Fleisch für Centbeträge kaufen kann, in der es Yogaklamotten zu kaufen gibt. Mir würde es nicht im Traum einfallen irgendeinen Vergleich anzustellen, aber ich habe für mich so einiges geändert. Ich habe für mich beschlossen keine tierischen Produkte mehr zu kaufen, ich bin der Meinung auch in einer gemütlichen Hose Yoga machen zu können, ich kaufe unverpackt und habe keinen Restmüll mehr und bin in eine kleinere Wohnung gezogen - die immer noch riesig ist für eine Person. Und genauso wenig wie es mir einfällt mich zu vergleichen versuche ich jemand anderen davon zu überzeugen, dass mein Weg der richtige sei, ja ich behaupte nicht einmal, dass mein Weg besser sei als ein anderer.

Ich bin sehr viel verglichen worden in meinem Leben und es gibt kaum etwas, das ich mehr hasse.

30.10.2020 19:38 • x 3 #274


F
liebes Wuslchen,
DU ich bin schon ein älterer Mann, wurde 1956 geboren, und habe da noch einiges von der Nachkriegszeit mit bekommen.

Auch das Menschen in den Aufbaujahren wieder Ziele und Hoffnung hatten. Wie die Comicfigur Bob der Baumeister,

yes wie can............ja wir können es schaffen, motiviert Bob sich und und seine Freunde, Aufgaben in Angriff zu nehmen.

Erfolgreich. Gemeinsam stemmen sie schwierige Dinge, entdeckten gemeinsam Lösungen, für die Probleme, die sich

ihnen in den Weg stellten.

Nach meiner Erfahrung sind wir Menschen heute mehr Egoisten. Das ist aber meine ganz persönliche Sicht liebes Wuslchen.

DU hast Deine eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen. Ich habe auch nur meinen, Teil der Wahrheit.

Freundschaften, Beziehungen waren fester. Heute trennen sich Beziehungen sehr schnell. Wenn mir Partnerin nicht mehr
,
passt, dann werfe ich ihn wieder raus. Und wenn ein Kind kommt, dann lassen wir es töten, weg damit.................

Die Menschen von damals hatten eher einen Sinn in ihrem Leben. Sie hatten Hoffnung, wo sie ihre Zeit, ihre Kräfte, ihre Gaben, ihr Geld einsetzten.

Natürlich war es keine perfekte Zeit. Es wurden auch viele Fehler gemacht............................................

Selbst versuche ich eine Brücke zu schlagen, zwischen guten alten Dingen, und neuen...............

Trotzdem sind mir alte Werte Werte wie Liebe, Treue, Freundschaft, Familie noch sehr wichtig..............

Aber ich kann auch Versagen von Menschen verstehen, meine Erfahrungen mit Alk, Dro., Egoismus usw.

Als Mensch bin ich nicht besser. Deshalb verstehe ich meine Worte hier auch mehr wie Samen. Jeder Mensch muss

sein Leben finden, seinen eigenen Samen ausstreuen.

Ja, vergleichen ist nie gut, das stimmt. Aber ich darf doch sagen, wie ich es empfinde.........

Wie oft wurde ich schon angegriffen, weil ich gegen Abtreibung bin. Aber das ist ein persönlicher Wert von mir. Ich

bin für das Leben aller Kinder. Wer anders denkt, der muss auch für sich die Verantwortung übernehmen.

Oder meine liebe Frau blieb lange bei unseren Kindern zuhause. Weil ich als Kind selbst missbraucht und vernachlässigt

wurde. Aber jeder Mensch hat Verantwortung für sein Leben. Jeder soll und darf leben, wie er will.

Da darf ich nicht richten. Wenn ich es hier getan habe tut es mir leid, und ich möchte mich bei dir entschuldigen.


liebe Grüße an dich,

in Gedanken bin ich noch oft bei deiner Oma.


Frederick

30.10.2020 20:14 • x 1 #275


Pilsum
@frederick

Lieber Frederick,
Zitat:
Trotzdem sind mir alte Werte Werte wie Liebe, Treue, Freundschaft, Familie noch sehr wichtig..............


Deiner Meinung schließe ich mich gerne an.
Zitat:
Ja, vergleichen ist nie gut, das stimmt. Aber ich darf doch sagen, wie ich es empfinde.........


Ich freue mich, immer häufiger von Dir zu lesen, wie Du bestimmte Dinge empfindest.

Anders als Du, denke ich. Der Mensch vergleicht ständig. So ist er halt.
Viele Menschen vergleichen meiner Meinung nach zu viel.
Würden Menschen seltener vergleichen, wären sie bestimmt zufriedener.
Zitat:
Aber jeder Mensch hat Verantwortung für sein Leben. Jeder soll und darf leben, wie er will.
Da darf ich nicht richten.


Auch das sehe ich anders. Den Trend, dass jeder Zweite in unserer Gesellschaft denkt, er kann
machen, was er will, diese Entwicklung halte ich für äußerst bedenklich.
Dadurch wird unsere Gesellschaft meiner Ansicht nach auseinanderbrechen.

Zitat:
Da darf ich nicht richten. Wenn ich es hier getan habe tut es mir leid, und ich möchte mich bei dir entschuldigen.


Richten musst Du ja nicht unbedingt. Aber ich finde es sehr schade, dass Du Deine Ansichten nicht
klar und deutlich hier vertrittst. Weil, andere tun das hier ja auch.
Eine Entschuldigung von Deiner Seite aus, finde ich deshalb hier wenig sinnvoll.
Mit Dir würde ich Deine Meinungen viel lieber hin und wieder mal heftig und sachlich diskutieren.

Viele Grüße

Bernhard

30.10.2020 20:58 • x 3 #276


Alexandra2
Ich kenne noch einige Familien der Kriegszeit, die ihn mitten in Hamburg erlebt haben. Meine Großeltern waren bitterarm, die Kinder unterernährt, wie wohl alle Kinder. Ein Kind wurde gar nicht mehr aus einer Pflegefamilie zurückgeholt, weil die Eltern die Kosten nicht mehr tragen konnten.
Ich kenne bescheidene Ernährung, nur Kaltwasser und keine Heizung bis ich fast erwachsen war.
Nie hat irgend jemand der Familien geklagt, es wurde angepackt. Die Probleme waren groß, meine Mutter wusch viele Jahre auf dem Herd mit Kochwäsche. Es war kein Geld für eine Waschmaschine da.
Die Probleme heute sind anders, Orientierungslosigkeit, Egoismus, Rücksichtslosigkeit, fehlende Kritikbereitschaft....
das finde ich persönlich schlimm. Es spielt überhaupt keine Rolle wer woher kommt, aber ich möchte mit dem gleichen Respekt behandelt werden, wie ich ihn zeige. Das scheint vielen fremd zu sein. Und darüber rege ich mich auf.
Ich habe mich oder etwas nie verglichen, der Augenblick ist König.
Ich werde nie vergessen, wie alle Menschen im Sommer auf dem Rathausmarkt einen Obdalosen im Krampfanfall ignorierten. Es war entsetzlich, ich habe erste Hilfe geleistet, den Wachmann (der den NAW rief) gefragt nach dieser SItuation. Er zuckte müde die Schult3ern: Es ist gang und gäbe, daß niemand hilft. Das macht mich fertig.

30.10.2020 21:30 • x 10 #277


F
liebe Alexandra,

Dein Zeilen haben mich jetzt echt berührt, für mich bist DU auch eine wahre Heldin des Lebens. Helden sind für mich

nicht die Rambos oder Westernhelden, die ihr Selbstvertrauen daraus beziehen, das sie andere Menschen abknallen.

Helden sind für mich Helden wie DU, die Menschen, die ihre schweren Lebesumstände angenommen haben, Meschen,

die anderen Menschen wieder Mut zum Leben machen, trotz allem..

Oder ein Mensch wie Margarete Steiff. Sich von ihren Beschränkungen nicht unterkriegen zu lassen, war ihr Lebens-

motto Sie war halbseitig gelähmt, und gehbehindert. Und sie lebte in einer Zeit, wo Frauen leider noch wenig zu sagen

hatten.......Sie setzte ihren Wunsch durch, trotzdem eine Nähschule zu besuchen. Sie nähte rüchwärts, weil sie die

schwere Kurbel der Nähmaschine nicht mit dem rechten Arm bewegen konnte. ...........So hat sie mit ihren tollen Stoff-

tieren viele Kinder glücklich gemacht, Menschen Arbeit gegeben. Solche Geschichten schenken mir immer wieder

Mut, trotz meinen Depressionen das Beste aus meinem Leben zu machen. Oft jammere ich auch zuviel.

Ob die Zeiten früher besser waren, aber immerhin gab es nicht so viele psychisch kranke Menschen wie heute....


liebe, leise Grüße an dich,


Frederick







https://www.steiff.com/de-de/exklusive-...welt/tiere

31.10.2020 19:07 • x 2 #278


Alexandra2
Lieber Frederick, ach, ich finde nichts dabei zu helfen und dränge mich nicht auf. Was macht den Mensch zum Menschen? Mitgefühl, Akzeptanz sind unverzichtbar und viele haben es nicht gelernt, wollen es nicht lernen und nur um sich selbst kreisen. Daß man daraus keine Befriedigung findet, liegt auf der Hand. Wir sind als soziale Wesen aufeinander angewiesen und brauchen einander. Meine Isolation hat mich fast verrückt gemacht, vielleicht ist es mir deshalb so wichtig, den Anderen zu sehen.
Klagen und Jammern helfen manchmal, wenn es der kurzfristigen Entlastung dient. Nach meiner Erfahrung ist der halsstarrige Blick in die Zukunft leichter, als in den Schmerz hinab zu steigen. Da möchte ich nie wieder hin.
Liebe Grüße Alexandra

31.10.2020 21:29 • x 4 #279


E
Leid vergleicht man nicht! Und die Haltung zum eigenen Leid kann .. Stärke gewesen sein.

Oder Scham. Oder Angst. Oder der anerzogene Wert, nicht jammer do sollen sondern durchzuhalten.


Deswegen hatten z. Bsp. So viele Frauen ein schreckliches Leben. Weil sie gar nicht jammern durften!

Und dennoch gab es diese Gefühle!

Meine Oma hat mir oft davon erzählt, wie sie sich damals oft ins lange Zimmer zurückgezogen hat Kind weinte. Und dass ich mich niemals verstecken soll, wenn es mir schlecht geht oder ich nicht weiter weiß.

01.11.2020 09:26 • x 7 #280


Ylva
Ich frage mich, wie lange die stabile Stimmungslage heute noch andauert.

01.11.2020 14:21 • x 2 #281


F
liebe ClaraFall,

ja nicht vergleichen. Aber wir können von jeder Generation Gutes lernen. Das Leben ist viel zu kurz, um alle Lerner-

fahrungen selbst machen zu müssen. Oh wie gut das Menschen vor uns da waren, die das Rad erfunden haben, entdeckt

haben, wie man Strom macht, Wärme in eine Wohnung bekommt. Meschen haben sich Gedanken gemacht, Erfahrungen

gesammelt, wie man sein Leben so gut wie möglich leben kann. In Form von Wissen, guten Ratschlägen, Überzeugungen,

Regeln, wie können wir Menschen am besten miteinander leben..............

Aber es gibt auch die Kehrseite. Traditionen werden zu fest, manche Werte passen nicht mehr, weil wir Menschen uns

immer wieder verändern.............Es ist gut, wenn wir alle Regel und Werte prüfen, ob sie noch lebbar sind , oder nicht.

Früher war das Weltbild, sparen, damit man in Notlagen etwas hat. Auch ich bin noch so geprägt...............

Heute würde ich viel mehr in Lernen investieren, in Ausbildung und Wissen. Lebenslanges Lernen. Auch für meine

Depression.


liebe Grüße,

Frederick

01.11.2020 22:08 • x 2 #282


Alexandra2
Lieber @ Frederick

01.11.2020 22:26 • x 1 #283


Alexandra2
Genau das geht mir auch durch den Kopf, ausgehend von der Frage, warum es manchen Menschen so schwer fällt, sich zu bescheiden mit einer Maske und Verzicht auf Vergnügen. Klar, wenn ich oft im Café, in einer Bar oder so bin, ist es selbstverständlich, daß es mir schwer fällt, das sein zu lassen. Erst Recht wenn das vorgegeben wird. Dann kann ich diesen Teil der Persönlichkeit nicht ausleben.
Ich bin ohnehin nicht in Cafés oder so gegangen, dafür war ich viel zu krank, und das Leben der Anderen zeigt mir, wie gering meine Lebensqualität ist bzw war. Das wird sich ändern.
Vielleicht verstehen Andere nun, warum es für manche unverständlich ist, daß die Ersteren das Einhalten der Sicherheitsmaßnahmen für alle blöd finden. Jeder hat Gründe für sein Handeln.
Freiheit ist Genuß, den sich nicht alle leisten können. Und ja, ich werde sauer, wenn diejenigen, die sie immer hatten, jetzt jammern.
Liebe Grüße Alexandra

01.11.2020 22:49 • x 4 #284


A


Hallo Ylva,

x 4#15


Pilsum
Zitat von Alexandra2:
Genau das geht mir auch durch den Kopf, ausgehend von der Frage, warum es manchen Menschen so schwer fällt, sich zu bescheiden mit einer Maske und Verzicht auf Vergnügen.
Freiheit ist Genuß, den sich nicht alle leisten können. Und ja, ich werde sauer, wenn diejenigen, die sie immer hatten, jetzt jammern.


Ich sehe es genau wie Du.
Ich denke, bei einigen Menschen fehlt da einiges im Kopf. Das wollen sie aber auch nicht einsehen.

02.11.2020 01:08 • x 3 #285

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