Intelligenz ist das, was wir als solche definieren, und da denke ich, dass im Sinne der üblichen Definition KI noch nicht intelligent ist. Es ist aber auch fraglich, ob diese Definition der menschlichen Intelligenz für Maschinen sinnvoll ist, weil Intelligenz eben ein Konstrukt ist, das bestimmte menschliche Eigenschaften berücksichtigt, die Maschinen eben nicht haben (beispielsweise, dass die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns sich über die Jahre beim Menschen verändert, was aber bei Intelligenztest rausgerechnet wird.)
KI kann zweifelsohne vieles besser als Menschen. Das finde ich nicht bedrohlich. Und gerade im Straßenverkehr sollten wir in der Tat den Menschen endlich vom Fahren entlasten.
Dass die IT-Branchen ihre Fortschritte als intelligent bezeichnet, ist ja insofern verständlich, weil sie sich damit natürlich im Gespräch hält.
Dass die Beatles in einem neueren Song John Lennon in Wort und Bild mitspielen lassen, ist natürlich eine großartige Leistung, aber eher durch menschliche Intelligenz und viel viel Fleißarbeit. Audio-Analysetools gibt es schon lange und ich sehe in vielem, was als KI bezeichnet wird, eine folgerichtige Weiterentwicklung, die durch eine wesentlich größere Menge an Rechenkapazität ermöglicht wird, aber mE eben noch keinen qualitativen Sprung darstellt.
Dass KI Songs erstellen kann, finde ich daher eben auch noch nicht intelligent, weil jeder einen Song erstellen kann, wenn er bestimmte Regeln einhält, die wiederum jeder lernen kann. Dazu braucht es keine Intelligenz sondern mur Fleiß. Gerade Popsongs werden ja schon lange halbautomatisiert hergestellt.
Ein weiteres Beispiel ist das Improvisieren in der Musik. Das ist auch nicht unbedingt eine Intelligenzleistung, sondern Ergebnis harter Arbeit und noch viel mehr Fleiß. Insofern ist es mE auch keine KI-Leistung, wenn eine Software improvisiert.
Ein qualitative Sprung wäre es für
mich, wenn eine Software die Erkenntnismöglichkeiten der Menschen übersteigt. Wenn also Fragen gestellt werden können, auf die die Menschen nicht kommen, weil sie zu beschränkt in ihren Möglichkeiten sind:
Ein Hund kommt auf bestimmte Fragen erst gar nicht, deren Beantwortung aber sein Leben erleichtern würde.
Eine Software hat heutzutage wesentlich mehr Wissen und Rechenkapazität als wir Menschen: mit intelligentem Verhalten könnten da wirklich sensationelle Ergebnisse herauskommen, bei denen wir Menschen, wie gesagt, die Frage erst gar nicht verstehen. Im Verhältnis zur Software wären wir dann also der Hund.
Und erst wenn es soweit ist, und wirklich erst dann, werde ich mir wieder eine Talkshow zum Thema ansehen, in der die Frage gestellt wird, ob uns Maschinen versklaven werden.
03.10.2024 11:13 •
#147