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Was tun gegen Depressionen - 10 hilfreiche Tipps

emptyheart
Was mache ich gegen die Depression?

Ich wurde in den letzten Tage sehr oft gefragt woher ich das alles weiß was ich hier so schreibe, die Antwort ist, ich weiß es einfach, das klingt seltsam ist aber so, ich schreibe und sage was ich denke, das fließt einfach so aus mir heraus.

Ich habe versucht ein Verständnis für mich und ein Verständnis für die Krankheit zu entwickeln und dann beides in Kombination gesetzt. Meine Vergangeheit und besonders meine Kindheit, ebenso die Moral- und Wertvorstellung und die Gewohnheiten und Verhaltensweisen sind es die einem krank machen, was bedeutet, man macht sich selbst ein bisschen krank.

Ich verstehe die Depression nicht als Krankheit, nicht als Abnormalität, sondern, als eine natürliche Reaktion meines Körpers auf Stress, sei es seelischer, emotionaler oder körperlicher. Die Depression schützt mich vor etwas das noch schlimmer ist als das was ich gerade erlebe, auch wenn das in der tiefen Phase der Depression völlig abwägig und absurd erscheint. Wer in meinem Tagebuch liest, kann erahnen was ich in meinem Leben schon erlebt habe und was mich zu dem Menschen gemacht hat der ich heute bin.
In meiner akuten Phase der Depression die für mich am 19.05. 2008 begonnen hat bin ich durch vieles durchgegangen und war hilflos, aber irgendwann hat alles Sinn gemacht, es entstand ein Gesamtbild aus Vergangenheit und schlechten Ereignissen, aus Gewohnheiten und warum ich dieses Krankheit habe.
Daher glaube ich auch nicht das Antidepressive alleine helfen können, sie können unterstützen aber nicht alleine heilen, die Arbeit die man tun muss, die muss man selbst tun, an sich und an seinem Verhalten, Denkweisen und Gewohnheiten. Daran muss man ansetzen, ich weiß für jemanden der in der schweren Depression ist klingt das völlig unereichbar, aber ich war da auch schon drin und ich gehe heruas, weil ich es will, weil ich leben will und weil ich es nicht zulassen will, dass anderen Menschen Macht über mich haben oder gewinnen. Weil ich es nicht zulassen will, dass meine Vergangenheit oder die Menschen die dazu gehören mir ein Leben diktieren, dass ich nicht leben will! Ich will glücklich sein und deshalb werde ich etwas egoistischer, denn ich war immer sehr aufoperfungsvoll und hab mich viel um andere gekümmert und nicht mich selbst.

Was habe ich also getan, ich war in der Psychiatrie für 2 Monate, die Versorgung dort war nicht sehr gut. Ich hatte Gespräche mit meinem behandelnden Psychiater die ich mir erst einmal erkämpft habe, denn niemand wurde dort wirklich therapeutisch betreut, ich hab ihn also mit Nachdruck und sehr deutlich zusammengeschissen, dass es mir so nichts bringt und ich so auch nach Hause gehen könnnte.ich bekam meine Gespräche zwei bis drei mal die Woche. Damals war mein Hauptproblem und auch das Hauptsympthom meiner Depession, dass ich meinen Freund nicht mehr lieben konnte, fraglich ist nach den Geschehnissen der letzen Tage ob es nicht doch normal war und nicht an der Depression lag oder liegt. Aber das ist soweit egal. In den Gesprächen haben wir viel über den Angstkreislauf und die Paniktattachen gesprochen woher sie kommen, warum wir sie haben. Ich möchte mein Wissen gerne hier weiter geben.

Am Anfang steht eine Situation wie z.B. es fällt ein Teller herunter. Diese Sitaution bewerten wird mit unseren Gedanken, wie wir sie bewerten hängt davon ab wie uns beigebracht oder vorgelebt wurde auf eine solche Situation zu reagieren oder welche Wert- und Moralvorstellungen wir haben. Als die Sitaution ist der Teller fällt herunter. Wenn ich mir überlege wie meine Mutter reagieren würde, dann wäre das ungefähr so: sch.eeee! Ich bin so dumm, ich kann nichts ich bin nichts und sowies ist alles sch., ich hab doch kein Geld, ich werd auch nie mehr Geld haben, ich mach alles kaputt ich kann mir doch eh schon nichts leisten, mein Leben ist sinnlos. Ja, jetzt werden sich hier einige selbst erkannt haben.
Die Bewertung meiner Mutter von dieser Situation wäre also negativ, sehr negativ und vorallem ein gutes Beispiel dafür wie man sich in der Gdankespirale abwärts denken kann!
Ich hätte bis vor kurzen eine solche Situation vermutlich noch genauso erlebt wie meine Mutter dies tut. Aber es geht auch anderst. Die positive Variante: Die Situation ist die selbe, der Teller fällt runter. Ich bewerte die Situation: Ich lache und sage mir ach so ein Blödsinn, schon wieder, ich mach mich über mich selbst lustig, denn wenn man mal in Ruhe darüber nachdenkt, ist es einfach nur ein doofer unbedeutender Teller.es ist nur ein Teller ein Stück Porzellan oder auch nur ein Stück Keramik, nicht bedeutend, sondern total nebensächlich!
Was macht den Unterschied?
Folgendes, durch diese Situationen und unsere Gedanken zu dieser oder deren Bewertung, lösen die 5 Basisemotionen aus die da wären: Hass/Ärger, Liebe, Ärger, Scham, Freude, Ekel, Trauer diese wiederum lösen dann die körperlichen Reaktionen aus, wie Panik, Angst, Lachen etc.
Wenn man sich diese Zusammenhänge mal vor Augen führt merkt man, dass es einen Punkt gibt an dem man einhacken kann! In der negativen Variante werden eindeutig auch die negativen Emotionen ausgeschüttet, in der positiven Variante die positiven Emotionen.
Jetzt kommt der berühmte Spruch man können seine Gedanekn nicht steuern die würden einfach kommen.da ist was dran, ABER: man kann das tranieren, man kann sich trainiern, darauf diese Gedankenlawine langsam aber allmählich zu stoppen, denn nach einer Weile Üben klappt es, man kann es, es klappt nicht immer aber je mehr man übt umso besser. Es gibt daher verschiedene Übungen die man machen kann um sich solche Sitationen klar zu machen.

Eine Methode ist die der Situationsbeschreibung:

Man kann dies mit z.B. mit häufig auftretenden Situationen üben oder machen, es ist ein Gedankenexperiment, man fängt mit einer leichten Situation an in die man sich leicht hineinversetzen kann wie z.B. wichtiges Telefonat oder Vorstellungsgespräch oder eine andere alltägliche Sitation.

Als 1. Schreibt man auf: Ort, Zeit, Handlung der Situation
Als 2. Die Gedanken, die Bewertungen und die Selbstgespräche auf
Als 3. Die Gefühle: Also die 5 Basisemotionen: Hass/Ärger, Liebe, Trauer, Scham, Freude, Ekel
Als 4. Die Körperempfindungen wie hoher Puls, Schwitzen etc.
Als 5. Das eigene Verhalten in der Situation
und als 6. Die Nachwirkungen der Situation

Beispiel:
1. Ort, Zeit, Handlung:
Zuhause, heute, Geschirrspülen und dabei fällt mir ein Teller herunter

2. Gedanken, Bewertungen, Selbstgespräche:
sch.eeee! Ich bin so dumm, ich kann nichts ich bin nichts und sowieso ist alles sch., ich hab doch kein Geld, ich werd auch nie mehr GEld haben, ich mach alles kaputt ich kann mir doch eh schon nichts leisten, mein leben ist sinnlos.

3. Gefühle:
Angst und Ärger

4. Körperempfinden
hoher Puls, Schwitzen, heiß werden

5. eigenes Verhalten
umherlaufen wie ein aufgescheuchtes Huhn oder setzen und nichts tun

6. Nachwirkungen
es bleibt eine Niedergeschlagenheit zurück

Diese Situationsbeschreibungen kann man sowohl mit negativen als auch mit positiven Situationen machen, genauso mit vergangenen oder bevorstehenden um sich selbst darauf zu trainieren wie man reagieren könnte oder üblicherweise reagiert. So z.B. in einem Vorstellungsgespräch.

Eine weitere Möglichkeit ist das systematische Problemlösen, das der Situationsbeschreibung ähnelt.
Nehmen wir hier einmal das Beispiel, dass ich mit meiner Mutter telefonieren, was mich immer auf die Palme bringt.

1. Beschreibung der Belastungsituation:
Meine Mutter ruft an um sich wie immer bei mir auszuheulen für ungefähr 2 Stunden ohne, das ich zu Wort komme ohne, dass sie sich dafür interessiert wie es mir geht und ohne auch nur einen meiner Ratschläge anzunehmen.

2. Erarbeitung grundsätzlicher Lösungsmöglichkeiten mit anschließender Bewertung dieser
Hierbei geht es nur darum ein sogenanntes Brainstorming zu machen, also einfach jede nur erdenkliche Möglichkeit aufzuschreiben um einfach mal zu sehen, dass es mehr als eine gibt, diese werden dann im Anschluss bewertet mit plus oder minus oder wie auch immer:
a) Ich nehme nicht ab und erspare mir so das Gespräch (++)
b) ich nehme ab und sage ich habe keine Lust und Zeit zu reden (++)
c) ich nehme ab und höre mir an was sie zu sagen hat (--)
d) ich nehme ab und höre mir kurz an was sie zu sagen hat und sage ihr dann, dass wenn sie nur ihre Sorgen bei mir abladen will ich kein Interesse an einem Gespräch habe (+)
e) usw.

3. Ausgewählte Lösungsstrategie
Ich entscheide mich für Variante b) da ich keine Lust habe mir ihr zu reden

4. Schritte und Maßnahmen um das ausgewählte Ziel zu erreichen, Handlungsplan
Ich erkläre ihr ganz ruhig und sachlich, dass ich viel zu tun habe, beschäftigt bin und im Moment keine Ziet habe mit ihr zu telefoniern, weil wichtige Arbeiten auf mich warten. Ich verabschiede mich höflich und lege auf. Lass mich nicht in ein Gespräch verwickeln auch wenn sie ansetzen will und anfange zu reden, dann sage ich: dafür hast du doch sicherlich Verständnis oder nicht? Oder ja tut mir leid, ich muss jetzt leider weiter machen hier, das ist wirklich wichtig, ich falle ihr ins Wort und lege auf.

5. Erfahrungen mit der Lösungsstrategie
Ich blocke sie ab und habe was ich will meine Ruhe!

Hilfreich kann es auch sein sich einfach mal allgemein erregungssteigernde oder erregungssenkende Gedanken aufzuschreiben.

Erregungssteigernde/negative Gedanken Erregungssenkende/positive Gedanken
Das schaffe ich nie Ich probier es einfach, es kann nicht
es kann nicht mehr als schief gehen.

Das kann ich nicht. Andere haben das auch schon
geschafft.

Warum immer ich? Da kann ich mich beweisen, da bin ich
Gefordert

Warum immer mir? Andere haben auch Probleme, vielleicht sogar noch größere!

Die anderen sind besser als ich. Andere Menschen machen auch Fehler!

Ich fühle mich nicht verstanden Das ist keine Absicht, sie begreifen es im
Moment nur nicht .

Ich habe Angst meine Arbeit zu verlieren. Dann finde ich eine neue Arbeitsstelle.


Das sind nur Beispiele, aber man sollte sich mal darüber Gedanken machen ob es nicht hilft oder wirkt! Wenn man mal bewusst darauf achtet und sich trainiert!

Was tue ich sonst, ich versuche an mich selbst zu glauben, daran zu glauben, dass alles seinen Sinn und Zweck hat und das irgendwann alles gut wird!

Ich mache Sport, mehrmals in der Woche wie Nordic Walking, Joggen, Tanzen oder Yoga. Es gibt viele Sportarten und ich denk es kann jeder etwas für sich finden. Warum mache ich Sport. Für mein Köpergefühl, man fühlt sich besser, man ist gesünder, man kann sich an die Grenzen bringen und dann merkt man, dass man eigentlich weiter gehen kann als man glaubt, weil es müde macht, weil es positive Signale auschüttet. Yoga, weil es dich in Form bringt, weil es entspannt. Sport steigert das Sebstbewusstsein. Man kann leichter einschlafen, wenn man sich vorher ausgepowert hat.

Ich lese viel. Einerseits Bücher über Depressionenen wie Welchen Sinn hat Depression oder Die Depression als Lebenschance, oder Sie haben es doch gut gemeint oder Ich dachte wir sind Freunde oder Mein schwarzer Hund. Besonders interessant ist auch dieser Artikel: http://www.welt.de/wissenschaft/psychol.-Kern.html
Dadurch entwickle ich ein Verständnis für die Krankheit und erfahre viel hilfreiches wie man sie bekämpfen kann. Sehr interessant auch das Buch oder die Sendungen mit dem Kaberettisten Dr. Eckhart von Hirschhausen, erstens, weil wie er sagt Lachen die beste Medizin ist und zweitens, weil er uns aufzeigt was wir manchmal so tun und darüber könne wir lachen!

Ich gehe raus an die frische Luft, versuche viel zu telefonieren, den Kontakt zu anderen zu suchen auch gerade zu Nichtdepressiven um eifnach zu sehen, warum denke ich so und wieso denken sie anders denn meistens sieht man im Unterschied zu den anderen warum man selbst depressiv ist, dass es die Gedanken sind die andere gar nicht haben, man kann so lernen wie andere Denken und die Dinge sehen, das erweitert den Horizont!
Außerdem ist es nicht gut sich abzukapseln, es tut gut zu reden sich zu unterhalten zu lachen und abgelenkt zu werden und das vor allem auch zuzulassen!
Ich lese ansonsten einfach Bücher die mir gefallen, schaue Filme an, nehme ein heißes Bad, zünde Duftkerzen an, betrachte die Sterne, singe vor mich hin, tanze in meinem Zimmer, suche im Internet nach Zitaten, schönen Sprüchen und Gedichten die mir zeigen, dass es anderen auch so geht, oder die mich motivieren die mir gute Laune machen! Ich höre viel Musik da sie einfach Emotionen transferieren kann! Ich schaffe mir Ruhepausen, Auszeiten vom Stress des Alltags in denen man einfach mal ganz bewusst abschaltet!
Denn, das macht man oft nicht, sondern denkt nur man tut es, Kopf aus!

Ich versuche das alles jeden Tag zu beherzigen, manchmal geht es besser manchmal geht es schlechter. So ist das nun mal, das Leben wird nicht von heute auf Morgen wieder in Ordnung sein, denn wir haben einen langen Weg hinter uns der uns in die Depression gebracht hat und solche Jahren kann man nicht einfach wegmedikamentieren. Auch den Normalsterblichen geht es nicht besser, wir sehen immer nur uns im Fokus und konzentrieren usn auf unser Innenleben, aber genauso wie wir nichts von uns Preis geben nach außen tun es die anderen auch nicht. Hinter der Fassade hinter den Masken die jeder Mensch vor dem Gesicht hat, sieht es oft anderst aus als man nach außen vermuten würde!

ABER es gibt einen Weg und den kann man gehen und ich finde jedes Leben ist es wert diesen Weg in Angriff zu nehmen, heraus aus dem Schatten und den dunklen Wolken die über uns schweben hinein in ein Leben mit mehr Freude, mehr Glück, mehr Zufriedenheit und mehr Sonne. Wir sind das uns selbst schuldig uns ein schönes Leben zu machen, Selbstachtsamkeit, auf mich aufpassen und schauen dass es mir gut geht. Sei dir selbst eine gute Mutter und geh dorthin wo dein Herz sich wohlfühlt.
Es wird immer mal wieder regenen, so ist das, ob man nun depressiv ist oder nicht, aber es scheint auch wieder die Sonne! Der Weg ist nicht leicht und vielleicht auch nicht kurz, ABER er lohnt sich, denn wir alle haben das Glück verdient, denn jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein!

Ich hoffe, das beantwortet einige Frage und hilft dem der es liest ein Stückchen weiter!

Viele Liebe Grüße

23.10.2008 15:47 • x 39 #1


I
Hallo du,

ich hab lange nichts mehr geschrieben, aber deine Beiträge immer mitgelesen...aus Interesse und auch aus Bewunderung darüber, wie reflektiert du schreibst und wie du mit deinen Problemen umgehst. Die Tipps werde ich mir ausdrucken und für schlechte Tage aufbewahren...danke dafür! Vlg, Isi

23.10.2008 17:30 • #2


A


Hallo emptyheart,

Was tun gegen Depressionen - 10 hilfreiche Tipps

x 3#3


M
Hallo

Es ist ja gut sich gedanken zu machen und wege zu suchen um aus einem tief heraus zu kommen aber manchmal wirken die besten sprüche einfach nicht dann ist halt alles schwarz und ich muß es einfach für den moment akzeptieren. wenn es mir nicht gut geht und ich raus gehe dann ist mir das da alles draußen eher eine last die glücklichen leute gehen mir da auf den keks und so weiter....ich müßte dies oder das tun aber es geht nicht.
mm

23.10.2008 20:49 • x 4 #3


emptyheart
Hi,
@ Merlin:
das was ich hier nieder geschrieben habe ist nur ein Teil meiner Geschichte auch nicht alles, ich wollte damit lediglich anderen helfen oder eine Denkanstoß geben. Es gibt Tage die sind einfach schei., aber genaud darum geht es, solche Tage abzuhaken und sie nicht noch die folgenden fünf Tage darüber Gedanken machen, dass der eine Tag schei. war. Ja ich habe auch schlechte Tag, das ist so, aber ich versuch weiter zu machen und mich nicht aufhalten zu lassen, ich versuche auch an einem schlechten Tag das positive zu finden! Das hier sind nur Vorschläge, keine Anweisungen, jeder muss es für sich selbst entscheiden!

@ Isi:
Danke für das liebe Kompliment, ich freue mich wenn es jemandem etwas bringt was ich hier beschreibe!

Liebe Grüße

23.10.2008 22:00 • x 1 #4


Jellybaby
hey, da hast du dir ja richtig viel Mühe gemacht. Vielen Dank
Ich hatte schon so eine Ahnung, dass man so in der Art weiterkommt. Aber wenns einem gerade schlecht geht fallen einem solche Strategien ja nie ein. Ich habe das ganze mal ausgedruckt und neben den Schreibtisch gehängt. Bin gespannt ob es funktioniert, müsste aber eigentlich.

26.10.2008 19:45 • x 1 #5


Steffi
Hallo emptyheart

ein ganz großartiger Bericht, den Du da geschrieben hast
und ein sehr langer dazu. Danke für diese Mühe !

Grüßle Steffi

26.10.2008 19:59 • #6


emptyheart
Danke,
hab ich gerne gemacht, werd nochmal was dazu ergänzen wenn ich die Muse und die Zeit habe.

Liebe Grüße

26.10.2008 21:16 • #7


Schnubbl
Halli Hallo!
Ich habe noch nicht viel von DIr gelesen, aber Dieser Text spricht mir aus der Seele!
Du hast Dir richtig Mühe gemacht und es wird ganz vielen helfen! Ganz sicher!
Vielen Dank!!!
Hast ein tolles Gefühl in mir hinterlassen!

29.10.2008 16:13 • #8


SaKn
ich finds klasse und soooooo richtig

29.10.2008 17:09 • #9


L
Genau so ist es. Ein sehr guter Beitrag..

Leila1

06.11.2008 08:02 • #10


K
hallo emptyheard,

ich habe mich gefreut, dass du dir die mühe gemacht hast, aufzuschreiben, was du gegen depressionen unternimmst. ich denke, es ist sehr hilfreich, deinen text zu lesen und ihn vor allen dingen zu beherzigen.


vielen dank noch mal


liebe grüße
korinna

14.11.2008 17:40 • x 1 #11


emptyheart
ERGÄNZUNG

Hallo,

habe ja schon länger versprochen meine Artikel noch einmal um ein paar Dinge zu ergänzen. Leider hab ich in letzter Zeit selbst viel um die Ohren weshalb es nicht so lange ausfällt wie ich das selbst gerne hätte.
Was ich hier aufschreibe und was ich auch in dem obigen Beitrag aufgeschrieben habe, sind Dinge die ich anderen immer wieder rate, Regel oder Dinge die ich selbst befolge oder solche Ideen die mir für andere und ihre Situationen eingefallen sind. Ich möchte mich hier nicht dadurch hervortun, mein Anliegen ist es nur, einmal komprimiert, das wiederzugeben was ich so sage und was ich denke was man gegen unseren Zustand machen kann, das ist kein Patentrezept aber sicherlich einen Versuch wert!

Ich möchte daher auch auf den von Artikel von Seesternchen verweisen, denn sie eingestellt hat mit dem Titel „Die Kunst sich selbst zu lieben“.


Spazierengehen:
Gerade vor Kurzem habe ich gelesen, was alleine schon schlichtes Spazierengehen bewirken kann und wie positiv es sich auf den Organismus auswirken kann:
nur 20 min. reichen für den gute Laune-Kick, es ist nicht nur die Luft die gut tut, sondern auch die Sonnenstrahlen, die auch bei bedecktem Himmel durch die Wolken dringen, dadurch werden über die Netzhaut im Auge bestimmte Botenstoffe im Gehirn angekurbelt und dadurch die Produktion von stimmungsaufhellenden Hormonen angeregt. Bei ausreichend Licht, produziert der Köper außerdem weniger Schlafhormone, man ist also etwas fitter. Außerdem kommen Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung.


Nicht-schlafen-können:
Oft liegen wir Abends im Bett und könne nicht schlafen, gerade dann, wenn wir eigentlich endlich mit diesem oft blöden Tag fertig sein wollen, machen uns unsere Gedanken einen Strich durch die Rechnung.
Hab ich die Heizung ausgeschalten? Ich darf morgen nicht vergessen dies und jenes zu tun, ich muss jetzt schlafen, sonst bin ich morgen wieder so müde, der Tag heute war ja schon blöd…..
Und so denkt man sich mal wieder in der Angst- oder der Gedankenspirale nach unten mit dem genialen Effekt, dass wir gerade erst recht nicht schlafen können, weil wir uns selbst schon wieder in Angst und Schrecken versetzen und da, wenn man Angst hat, Adrenalin ausgeschüttet wird, was den großen Vorteil hat uns wach und aktiv und aufmerksam zu machen falls ein Säbelzahntiger um die Ecke kommt, können wir nicht einschlafen.
Was kann man also dagegen machen?
Mann z.B. vor dem Schlafen gehen, heiß Baden oder Dusche, vielleicht Spazieren oder Joggen gehen, es gibt Entspannugnsübungen wie die Jacobson-Entspannung, Thai Chi, Hörbücher, Meditations-Cd’s, Gedankenreisen, all das kann man machen um sich zu entspannen.
Was nun wenn die Gedanken viel zu stark sind? Ich habe mir angewöhnt mir ein Tagebuch neben das Bett zu legen, oder ein Stück Papier und Stift, so kann ich aufschrieben was mich beschäftigt oder an was ich für Morgen alles denken muss, so hat man es aus dem Kopf und kann beruhigter Schlafen weil man weiß man hat nichts vergessen, solche Listen kann man sich auch schon länger vor dem Schlafengehen schreiben.


Tagebuch schreiben:
Ich finde Tagebuch schreiben generell sehr sinnvoll, da man erstens nicht ständig jemanden hat dem man sich mitteilen kann, zweitens man sich ja oft selbst nicht versteht und so mal seine Gedanken ordnen kann, von denen man sonst denkt sie fahren einem durch den Kopf wie Züge und weil man es dann oft aus dem Kopf hat. Schade finde ich allerdings, dass dort meistens nur negatives seinen Platz findet und das postive untergeht, aber genau da liegt ja oft unser Problem, eh schon schwarz zu sehen und dann noch schwärzer zu sehen und oft auch den Blick für das Schöne zu verlieren. Für manchen mag es daher hilfreich sein, sich ein positives Tagebuch anzulegen und ein negatives, in das postive werden alle schönen Momente, Gedanken, Ideen, Situationen, Zitate oder was auch immer hineingeschrieben, dass man es sich an schlechten Tag durchlesen kann und sich selbst zu erheitert und sich auch mal selbst vorzeigen so schlimm wie ich immer glaube ist es gar nicht. Manchmal kann man sich sogar im Kalender anstreichen wenn man einen guten Tag hatte um mal zu sehen, das ist noch nicht so lange her oder es gibt mehr Gutes wie ich immer denke.


Listen erstellen mit Dingen die man mag:
Eine weitere Möglichkeit ist es, sich eine Liste mit den Dingen zu erstellen, die man mag, die man gerne hat, sei es nun Aktivitäten oder einfach nur einzlne Dinge, wenn man sich mal hinsetzt und darüber nachdenkt, kann einem viel einfallen, eine solche Liste kann man dann rausholen wenn es einem schlecht geht und etwas von den Dingen tun die einem Spass machen oder gut tun wie z.B. Spazieregehen, Ausflüge machen, Lachen, Bücher lesen, geholfen bekommen, etwas planen und organisieren, etc. das kann alles mögliche sein, Hauptsache es macht Spass!


Humorvolles inneres Sprechen oder Lachen ist auch Therapie:
Eine weiter Methode die man anwenden kann nennt sich „humorvolles inneres Sprechen“, hierbei wird versucht mit sich selbst ins Gespräch zu kommen und zwar so, dass man sich selbst und zwar nur nett gemeint, mal auf die Schippe nimmt. Dabei kann man sich vorstellen, aus sich selbst herauszutreten und mal auf sich zu schauen und sich in freundlicher und ironischer Art und Weise die Situation bewusst machen.
Wunderbar funktionieren dabei solche Redewenungen wie: „Ach du Angsthase“ oder „Wie eine Schildkröte die sich im Panzer verkriecht“ oder „Ich gehe immer gleich an die Decke“, wenn man mal versucht sich diese Aussagen bildlich vorzustellen, wie man vor Wurt tatsächlich an der Decke hängt oder wie man sich in einem Panzer verkriecht muss man meist schon über sich selbst schmunzeln.
Hiflreich ist es oft auch, sich solche Bilder zu suchen zb. Im Internet, etwa das Bild eine Angsthasen, Speedy Gonzales der ganz schnell wegläuft, eine Rakete die in die Luft geht, der Tasmanische Teufel der vor Wut tobt, eine Ameise die sich zu viel Ballast aufläd; es gibt viele Möglichkeiten. Man kann sich die Bilder aus dem Internet holen, sich ein T-Shirt damit drucken, eine Schlüsselanhänger davon kaufen, es ins Büro kleben, an den Schreibtisch, sich ans Bett legen, in den Geldbeutel stecken, immer dort und für den Moment in dem man weiß, man wird wütend, unsicher oder sonst etwas um sich selbst zum Lachen zu bringen, um sich zu zeigen, dass man sich gerade mal wieder viel zu ernst nimmt und eigentlich auch alles gar nicht so schlimm ist.
Lachen löst Angst, löst Verkrampfungen. Lachen ist gesund, daher sollte man sich selbst so oft es geht zum Lachen bringen durch Theater, Kino, Fernsehen, Zeitung, Comics egal was, vor allem das Lachen genießen!
Ich finde es wichtig sich solche kleinen Dinge zu kaufen oder zu basteln wie auch immer wie einen Schlüsselanhänger oder so etwas das man immer bei sich haben kann und dann herausholen wenn es einem schlecht geht und es dich zum lachen bringt, eine Art Lachtalisman.

Eine gute Therapie die ich und meine Freundin aus der Klinik uns ausgedacht habe ist ganz einfach, wir spinnen uns zusammen, wir kaufen uns Papphütchen, Tröten, Prinzessinenkronen und fahren damit Auto, laufen durch die Stadt, wir bringen uns selber zum Lachen, machen uns selber einen Spass, fahren Auto und scheien, schreien ganz laut, brüllen bei der Musik mit, lassen und schreien alles raus was schei. ist, erfinden lustige Wörter, die wir brüllen können, und denken uns immer wieder lustige Aktionen aus um uns aufzuheitern.
Das hilft, das hilft ungemein und jeder der einen Menschen hat mit der er verrückt sein kann sollte dies so oft, so gut und so viel ausleben wie es nur geht. Einfach verrückt sein und mal nicht drüber nachdenken was andere davon halten, einfach schreien und die Wut auf die Welt und den Tag rauslassen!!

Das Leben nicht so ernst nehmen, denn wie heißt es, lebend kommt man hier sowieso nicht raus. Das Leben ist oft gemein, ist oft nicht fair, aber wir haben die Chance unseren Weg zu gestalten und uns gegen die Widrigkeiten die es uns immer wieder vorbringt zu wehren, also macht das beste draus, aus dem Tag und eurem Leben!

Liebe Grüße

20.11.2008 11:52 • x 8 #12


M
Servus,

also emptyheart, ich habe jetzt nicht die ganzen Beiträge von dir hier gelesen, nur diesen Thread.
Dein Fall erinnert mich so zu 60% an mich. Meine Frage: kommst du jetzt wirklich klar? Lebst du das Leben welches du führen könntest/würdest ohne Depression?

Ich frage das, da ich erhebliche Probleme habe das ganze in den Griff zu kriegen. Ich mag mich auch ehrlich gesagt nicht mit den Problemen der meisten Depressiven auseinandersetzen, da ich den Eindruck habe dass die meisten nur die Symptome erkennen aber den Gesamtzusammenhang den du hier zumindest relativ gut beschrieben hast eben nicht. War auch zwei Wochen in einer Tagesklinik - aber das hat mich ja NUR abgeschreckt und mir nur geschadet.
Warum? Ich kam mit den Leuten nicht zurecht, alle jammerten mehr oder weniger rum anstatt überhaupt zu wissen was die Ursachen dafür waren/sind und haben halt entsprechende Äußerungen abgelassen. Weiterhin war es dort eben auch so dass du nur rumsitzt und irgendwelche Beschäftigungen aufgedrückt kriegst wo ich mir denke: das könnt ihr im Kindergarten mit mir machen! Und dann 1x in der Woche 20 Minuten Gespräch mim PsychoDoc!
Hab das dann denen gesagt und bin dann nur noch zum Psychologen - wobei der mir eben dahingehend Hilfestellung gegeben hat dass er mir nur das bestätigt hat was ich mir dachte was los war - eine externe Bestätigung ist wirklich ganz gut, da man dann weiss was los ist und sich ja praktisch nichts ausdenkt.
Fakt ist jedenfalls dass ich genau weiss was los ist aber trotzdem nicht raus komm. Die Stimmungskurve verläuft bei mir nach Willkür, überhaupt keine Konstanz.

Es ist verdammt schlimm für mich das Leben dass ich führen möchte geistig vor Augen zu haben aber ein vollkommen anderes zu führen. Zwischen diesen beiden sehe ich Welten, die Distanz erscheint mir so riesig...!

Hoffe du kannst mir irgendwelche nützlichen Infos geben.

26.11.2008 12:41 • x 3 #13


emptyheart
Hallo Mustermann,
schön, dass du meinen Beitrag gelesen hast, vielleicht solltest du dir mal die Mühe machen alles zu lesen, wenn du mal Zeit, Lust und Muse hast.
Was mache ich? Ich lebe, ich versuche es, so wie wir das alle tun. Ich weiß nur, dass das wie ich früher war, die Gewohnheiten, Ansichten und Verhaltensweisen nicht die waren die mich vorwärts gebracht haben. Es ist ein schmerzlicher Weg, altes fallen zu lassen und sich auf neue Pfade zu begeben. Das kostet viel Arbeit und Selbsterkenntnis, weshalb ich generell eine Verhaltenstherapie anstrebe. Oft verharren wir in einem Zustand, in dem wir anscheinden genau wissen wie es uns geht und zwar schei., anstatt mal loszulaufen, zu springen, auch wenn es Freefall ist und einfach zu leben und einfach mal nicht das tun was man immer tut. Hab heute einen stressigen TAg hinter mir und bin leider nicht ganz so produktiv, wenn ich den Kopf wieder freier hab, können wir uns gerne mal ausführlich unterhlaten!

LG Empty

26.11.2008 21:39 • x 1 #14


I


Hallo Empty,

wenn Dein Anfangs-Thread für Dich noch aktuell ist, dann lies mal die Beiträge: Nach der Depression: Weitermachen wie vorher ? und Der (eigenen) Natur folgen !

Vielleicht hift`s etwas.

Ciao

Italo

27.11.2008 07:10 • #15


Kaiserle
hey....ich habe gerade nur angelesen und gedacht, dass da einiges aus der verhaltenstherapie drin steckt, richtig? ;)

ich werde jetzt zwar schlafen gehen, aber die nächsten tage mal durchlesen hier.

liebe grüsse

08.12.2008 00:28 • #16


Okami
Wow, ich habe selten (vor allem wenn es um Depression geht - denn das bedeutet in erster Linie Emotionsheischerei) einen so objektiven Beitrag gelesen. Ich wünschte mir, ich könnte meine Situation so nüchtern betrachten. Vor allen Dingen bräuchte ich mehr Durchblick. Mir geht es schon seit 2 1/2 Jahren durchweg miserabel, aber irgendwie schaffe ich es, mich mit stoischer Ignoranz gegen Therapie und Medikamente zu wehren und mir und allen um mich herum etwas in die Tasche zu lügen. Es ist wie'n bescheuertes Coming-Out, das ich vor mir herschiebe. Irgendwie bewundere ich dich!

14.12.2008 13:00 • #17


G
Danke für diesen Bericht. Da bin ich nun ganz neu hier im Forum, hatte Angst, dass das auch wieder so ein Laberlaberforum ist und muß entdecken, dass hier sehr ernsthaft gearbeitet wird. Schon alleine das macht mir etwas Mut.

Auch ich habe schon Therapieerfahrungen, nur war das oft noch nicht zu erkennen, dass ich mit große Schritten in einer Depression ankommen würde.
Gut, ich hatte mal eine Depression nach der Geburt eines meiner Kinder, ich glaubte damal, das Glück, so etwas Schönes erlebt zu haben, geht nun vorbei. Ich fühlte mich wahnsinnig glücklich und auf einmal war ich wieder im normalen Leben angekommen. Das konnte ich damals sehr gut in den Griff bekommen, indem ich mein Kind in den Kinderwagen legte und spazieren ging, mich abgelenkt habe und unter die Leute gemischt habe. Aber das waren ja wohl auch, wie man weiss, die Hormone, die verrückt gespielt haben.

Heute sieht das ganz anders aus. Ich erlebe eine Reihe von Situationen, die ich nicht alle selbst verursacht habe. Zumindest nicht alle. Und mir ist auch bewußt, dass schon alleine der Gedanke, bald wieder eine Arbeit zu haben, meinen Glückspegel anheben würde. Ich wäre wieder DABEI. Ich werde 59 und hatte eine kleine Herz OP. Mir wurde ein Stent implantiert, weil die Grenze erreciht war, noch ohne Schmerzen einen Tag zu erleben. Ich hatte nach Arbeitslosigkeit permanent gekämpft wieder arbeiten zu könne.

Dieses oben beschriebene Ereignis fiel genau ans Ende meiner Probezeit. 14 Tage noch. Ich war 10 Tage krank geschrieben und bekam dann, obwohl ich gern und gut arbeite (allerdings oft über meine Kräfte, nähmlich bei einem Vollzeitjob OHNE Pause usw.), die Kundigung. Ich war am Boden zerstört und bin es heute noch. Anfänglich habe ich n och einige Aktivitäten unternommen (wandern, ausruhen, mich freuen, dass es mir wieder so gut geht und ich keine Atemprobleme bzw. Schmerzen mehr habe). Dann war auch Ablenkung da, weil in der Weihnachtszeit die Familie oft zusammenkam.

Zunehmend nehmen aber die Spannungen zwischen meinem Partner und mir zu. Ich fühle mich immer mehr in die Ecke gedrängt und mehr als wertlos. Ich weiss zwar noch ganz genau, dass ich nicht die dumme blöde Kuh, die, die nicht richtig tickt bin und die, die mal zum Seelenklemptner sollte bin (war), aber ich höre das so oft, dass ich manchmal denke, ich muß etwas ganz Schlimmes machen. Ich weiss auch nicht mehr, ob ich ihn liebe. Ja doch, ich liebe ihn, aber ich fühle nichts mehr. Ich will das aber verdrängen und ich weiss auch, was die Konsequentsen wären, wenn ich die Beziehung beenden würde. Wir sind erst vor einigen Monaten wieder zusammen in eine größere Wohnung gezogen.

Nun ist es so, dass meine älteste Tochter, welche in Mexico lebt, dort einen Gastronomiebetrieb mit Übernachtungen führt. Sie könnte mich dringend brauchen und ich hätte wieder Arbeit und meine Würde steht wieder auf festen Füßen. Mein Mann sagt, wenn Du gehst und das machst, dann brauchst Du hier nicht mehr reinzukommen. Aber es gibt doch hier für mich keinerlei Alterative. Ich BIN 59. Und ich habe noch Kraft ohne Ende (wenn ich was tun kann). Der Konflikt ist riesig. Auf der anderen Seite wäre es auch eine Chance für uns, wenn wir uns mal längere Zeit nicht sehen. Ich biete doch so, wie es jetzt ist, keinerlei gute Frau.

Ich heule bei jedem Bissel, reagiere überempfindlich, verkriech mich, kann kaum vor die Tür, er macht alles, was ihm Spass macht alleine und sagt mir dann, ich würde ihm doch fehlen. Ich sag dann leise zu mir, auch manchmal zu ihm, ja zum putzen zum Kochen, zum Wäschewaschen und und und...Mein Selbstwert ist im Keller...ich hab das glaube ich, schon selbst bissel it verursacht, weil ich das schon zu lange mitmache. Möglicherweise ist meine Herzsache auch eine Folge von viel innerem Stress. Ich bin schlank, ich rauche nicht ich habe keinen übermässigen Alk. und ich war mal Leistungssportlerin.

So, es tut mir leid, vielleicht ist das jetzt hier auch überhaupt nicht richtig als Antwort auf den guten Beitrag, aber ich will zum Schluß noch sagen, mir gelingt gerade überhaupt nichts von all den positiven Verhaltensregeln. Mir lief gerade das Herz über. Bitte, seht es mir nach.

23.02.2009 15:38 • #18


T
Hallo,

also ohne das böse zu meinen aber helfen tut mir das alles nicht. das meiste davon wusste/kannte ich schon. ich habe auch schon bücher zu NLP (neurolinguistisches programmieren) gelesen... klingt super in der theorie.. aber entweder mach ich bei der umsetzung etwas falsch oder es wirkt nicht.

27.03.2009 18:49 • #19


E
was mache ich gegen depressionen?

arbeiten bis ..., ...versuchen einzuschlafen,wieder aufgewacht mitarbeiter als graf augenringula zu erschrecken.

28.03.2009 02:53 • #20


emptyheart
Bitte?! Intuitv nennst du dumm?! Überdenke mal, ob dieser Satz hier wirklich so hätte fallen müssen...

Ich war lange nicht online, aber schon vor meiner Abstinenz habe ich bemerkt, wie hier, das was ich nur Gut gemeint habe, dazu benutzt wird um vielleicht seinen Frust abzuladen, dass kann jeder gerne auch tun.

Das war ein Denkanstoß, ein Versuch, wem es nicht passt muss es nicht befolgen, mir hat es geholfen und anderen auch.
Dies hier ist kein Patentrezept.
Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, vieles funktioniert wenn man sich darauf einlässt und viele von uns neigen dazu sich nicht auf die Dinge einzulassen, weil ja eh alles nicht funktioniert... der Meinung schließe ich mich nicht an!

01.04.2009 23:48 • #21


K
Hallo emtyheart,

ich bin ziemlich neu im Forum und befasse mich auch neu mit dem Thema.
Ich finde es sehr gut, was Du da aufgeschrieben hast.

Für mich ist es sehr hilfreich, zum einen sehe ich, dass die Probleme, die andere haben (die auch Du beschreibst: Mutter-Telefon-Seelenmülleimer...) auch mir zu schaffen machen, oder machten, zum anderen sehe ich dadurch, dass ich meine Empfindungen nicht überbewerte.
Ich weiß nicht genau wie ich es ausdrücken soll.
Ich bin momentan hin und her gerissen, ob es mir gut tut mich damit und damit mit meiner Depression auseinanderzusetzen oder eben nicht.
Manchmal erscheinen mir meine Probleme eine Lächerlichkeit zu sein.
Anders mal denke ich, wieso bin ICH bloß so ANDERS als andere (normale) Menschen???
Normale Menschen sind gern gesellig, haben Spass, sehen nicht ständig die Konsequenzen hinter jeder Handlung.

Ich weiß nicht genau, früher habe ich immer gedacht, denk nicht so drüber nach, mach Du einfach so, wie Du willst und lass andere machen, was sie wollen.
Aber mir fehlt eindeutig der Spass und auch die Sorglosigkeit.

Ein paar von Deinen eigenen Erfahrungen habe ich schon früher umgesetzt, z. B.: gibt es keine Telefongespräche mehr mit meiner Mutter und auch kaum mit meinen Geschwistern. Der Seelenmülleimer hat ausgedient.
Aber ich muss lernen positiv zu sehen, was für mich enorm viel Negatives darstellt. Damit meine ich meine körperliche Verfassung.
Vielleicht hilft mir Deine Methode dabei, einen Versuch ist es auf jeden Fall für mich wert.

liebe Grüße Käfer

27.05.2009 17:15 • #22


BackSlash
omg ich liebe dich dafür, dass du dir die Mühe gegeben hast dies alles neider zu schreiben,
ich bin erst 14,aber dachte schon über Suicide nach
Etwas,was ich mir sowieso nie zugetraut hätte,jedoch darüber nachgedacht...
ich habe bei google sogar Schlaftabletten eingegeben...
was nachher herausstellte,dass es heute echt nicht mehr so einfach ist, sich mit Schlaftabletten K.O. zu hauen....
wegen paar Dingen die jetzt bei herkömmlichen Schlaftabletten enthalten ist....
Jedenfalls,Ich hatte solch einen Schmerz,was nach meiner Vermutung richtiger Weise,
Depression war(übliche Symthome nachgelesen...Suicide gedanken bla,bla...)
Aber nachdem ich deinen Bericht gelesen habe wurde mir klar,
dass meine Denkweise völlig kindisch war...
Das Leben ist nicht zu Ende wenn man im gymnasium in der 8. sitzen bleibt ! xD
Meine Klassenkameraden würden darüber auch nur lachen...ich verstehe das nun besser....Hauptsache man kommt irgendwie weiter!
Als ich am Lesen war,ging es mir viel leichter...besser Ich danke dir dafür.
Ich hab noch soviel zu Lernen,Sterben wäre viel zu Schade

Obwohl ich aber auch schon mal über nen Psychiater nachgedacht habe,
doch etwas schwierig ohne einen Erziehungsberechtigten,dachte ich.
Depression Forum FTW!

08.06.2009 21:05 • #23


A
Erkennen/Diagnose:
Ein erster Schritt beim Bekämpfen einer ernsthaften Depression ist das Erkennen / Diagnostizieren der Depression.
Wer unter Stimmungsschwankungen leidet, sich aber unsicher ist ob er sich einer ärztlichen Beratung unterziehen soll,
kann einen kurzen Depressionen Selbsttest durchführen. Der Goldberg - Test auf Depressionen gibt schnell einen
ersten Aufschluss über das Vorhandensein und evtl auch die Schwere einer Depression. Den Goldberg-Test findet man auf verschiedenen
Seiten im www, wenn man den Besuch in eine Suchmaschine eingibt. Achtet dabei auf seriöse Seiten!

Akzeptanz:
Sollte der Selbsttest auf Depressionen positiv verlaufen sein, ist ein Weg zu einem Facharzt angeraten.
Nur dieser kann eine echte Depression von normalen Stimmungsschwankungen unterscheiden.
Hat man aber erst einmal die Diagnose einer Depression, ist es an euch selber die Erkrankung als solche zu akzeptieren.
Dabei muss man verstehen, dass eine Depression nichts mit Wehleidigkeit oder einem schwachen Charakter zu tun hat.
Akzeptiert eure Erkrankung und macht euch klar, dass ihr mit dem Gang zum Arzt und dem Willen zur Behandlung
den ersten Meilenstein in der Behandlung eurer Depression gelegt habt.

Tagesstruktur:
Um aus einer Depression wieder heraus zu kommen, ist ein strukturierter Tagesablauf das A und O.
Dabei hilft das Erstellen eines schriftlichen Tagesplans mit dem ihr versucht,
feste Zeiten für das Aufstehen - auch am Wochenende - einzuhalten.
(Tages - und auch Wochenpläne findet man im www. genug - Ich z.B habe meinen
hierher )
Achtet aber bitte SELBST auf Kostenfreiheit bei möglichen Downloads
(ALSO: Kleingedrucktes lesen)!


Rückschläge akzeptieren und Mut nicht verlieren:
Eine Depression ist eine langwierige Sache. Kleine Rückschläge gehören zur Genesung
dazu und sollten euch nicht entmutigen.
Ein Auf und Ab bei der Behandlung einer Depression sollte euch nicht erschrecken!

Kein Alk. - keine Dro.:
Alk. und sonstige Dro. sind ein absolutes Tabu beim Behandeln einer Depression.
Der Dro. während einer Depression kann die Erkrankung um ein Vielfaches
verstärken und die Heilung verzögern oder gar gänzlich verhindern.


Freunde und Angehörige mit einbeziehen:

Abschottung bei einer Depression kann sehr gefährlich werden.
Der Kontakt zu Freunden und Angehörigen sollte auch während der schweren Genesungszeit
aktiv forciert werden. Vermeintlich unlösbare Probleme werden verschwindend klein während
eines Gespräches mit euren Freunden und Liebsten... erst dann erkennt man die reale Größe
des Problems, die oftmals viel geringer ist als man zuerst annimmt.

Bewegung und frische Luft:
Beim Kampf gegen eure Depression solltet ihr möglichst viel Zeit mit körperlicher Aktivität
an der frischen Luft bei Tageslicht verbringen. Dabei muss man nicht gleich Hochleistungssport
betreiben: ein wenig Spazierengehen oder Radfahren reichen bereits für ein subjektiv wahrgenommenes Wohlbefinden.
Es ist auch kein Geheimnis, dass sich natürliches Sonnenlicht sehr positiv auf die menschliche Stimmung auswirkt.

Verordnete Medikamente regelmäßig einnehmen:
Sollte euer Arzt euch Medikamente zur Behandlung der Depression verordnet haben,
so ist es immens wichtig, dass ihr diese regelmäßig und zuverlässig einnehmt.
Besonders achten muss man dabei auf die Einnahmezeiten und die verordnete Dosierungen des Medikaments.
Wunder darf man bei der Einnahme von Psychopharmaka nicht erwarten: eine erste Wirkung zeigt sich
oft erst nach etwa zwei Wochen Einnahmezeit.
Selbstredend sollte auch sein, dass man auf gar keinen Fall eine medikamentöse Selbsbehandlung ohne
Rücksprache mit dem Arzt machen sollte. Eine Heilung alleine durch Medikamente darf man sich nicht erhoffen:
eine psychologische Behandlung der Depression ist in den meisten Fällen unabdingbar.

Realistische Ziele setzen:

Damit ihr keinen weiteren Frust bei der Behandlung eurer Depression bekommt,
solltet ihr euch unbedingt realistische Ziele setzen. Überforderung und Stress behindern die Genesung signifikant.
Wichtig ist, dass ihr trotz des Stresses auch Pausen für Ruhe und Entspannung einplant.

Arzt/Psycholgen aufsuchen:

Letzendlich kann man eine Depression in den meisten Fällen mit professioneller Hilfe überwinden.
Leider herrscht ein weit verbreiter Irrtum vor: Das geht schon von selbst vorbei!
Redet mit eurem Arzt des Vertrauens über eure Unsicherheiten.
Offenheit zwischen euch und dem Arzt ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Behandlung.


Quelle


Gute Besserung
wünscht euch,
Alannis

23.06.2009 12:09 • x 1 #24


S
hallo an euch ,

habe die berichte gelesen.vor allem von emptyheart.
ich stecke wieder mal und das seit fast 3 monaten in einer depression.die auch mit medikamenten behandelt wird.

es will und will einfach nicht werden. therapeutengespräche , medis , sozailarbeiter (soziotherpie) laufe mit dem nachbarshund morgens , bin bei einem neurologen und psychater.....

und immer wieder das gleiche spiel , jeden tag. da will man einfach nicht mehr weiter....

vielen dank für eure antworten liebe grüße Scott

15.07.2009 11:43 • #25


R
Hallo, ich bin zum ersten mal hier. Mir geht es wie Scott, genau wie du es geschrieben hast. Meine Depression hat sich über 3 Jahre mit den verschiedenen Medikamenten, jetzt den 3. Neurologen, seit 1Jahr Gesprächstherapie hauptsächlich sehr stark morgens bis abends , dann wieder Besserung bis zum morgen gezeigt. Jetzt kann ich nur noch Nachts klarkommen. Habe vor ca 5 Wochen Medikation auf Anraten des Arztes umgestellt, bis jetzt keine Besserung . Die Gedanken der Ausweglosigkeit machen alles schwer... aber nachdem ich all die Beiträge las, sind wieder positive dabei. Wer kann mir ähnliches sagen, ich meine über lange Zeit gehts einigermaßen und dann der Tiefschlag.
War vor 2 Jahren drei Wochen in Klinik, hat außer Medikamenteneinstellung nicht viel gebracht, kaum Gespräche, halt nur ergo-bewegung- geregelte Mahlzeiten-
Da ich mindestens 4 verschiedene Medikamente probierte, würde mich Eure Erfahrung mit der Umstellung interessieren. Danke.
Romabo

26.07.2009 01:50 • #26


3noby1
Zitat von Scott:
hallo an euch ,

habe die berichte gelesen.vor allem von emptyheart.
ich stecke wieder mal und das seit fast 3 monaten in einer depression.die auch mit medikamenten behandelt wird.

es will und will einfach nicht werden. therapeutengespräche , Medikamente , sozailarbeiter (soziotherpie) laufe mit dem nachbarshund morgens , bin bei einem neurologen und psychater.....

und immer wieder das gleiche spiel , jeden tag. da will man einfach nicht mehr weiter....

vielen dank für eure antworten liebe grüße Scott


hallo scott,

kann dich gut verstehen, aber einen wirklichen rat kann ich dir leider nicht anbieten.
meine erfahrung ist, dass jede depression so einzigartig ist wie der betroffene selbst.
für mich hat sich z.z. das motto weniger ist mehr als nützlich erwiesen.
irgendwann brachten gespräche einfach nichts mehr, waren eher kontraproduktiv.

wenn ich lese, was du alles am laufen hast, bleibt mir fast die luft weg.
vllt. überfordert dich dieses pensum an gesprächen.
m.e. läßt sich eine besserung nicht erzwingen.
es liest sich, als ob du krampfhaft versuchst - mit allen mitteln -
deinen zustand in den griff zu bekommen.
die daraus resultierende anspannung scheint dich aber zusätzlich
zu lähmen.

bin leider nicht sehr geübt im schriftlichen darstellen meiner gedanken
und gefühle.
ich wünsche dir kraft und geduld, deinen weg zu gehen.

26.07.2009 07:17 • #27


S
Hallo Empthyheart,

ich finde deinen Bericht auch toll. Es ist die reinste Wahrheit. Doch momentan sehe ich leider alles schwarz und weiß nicht wie es weitergehen soll. Mit meinen 28 Jahren bin ich kurz vorm Aufgeben. Job gekündigt, trotz dass es mein Traumjob war und ich lange gebraucht habe dahin zu kommen. Doch zwei Tage ging es gut und am dritten Tag schaffte ich es nicht aus dem Bett. In den letzten 7 Jahren hat nichts mehr funktioniert was ich angefasst habe. Musste alles irgendwann wieder abbrechen.....Ich habe es satt zu Scheitern
Ich weiß einfach nicht mehr wie es weitergehen soll. Hab keine Hoffnung mehr....

11.09.2009 21:05 • #28


M
Hi, ich hatte selbst Depressionen und ich kann all denen, die immernoch drin sind, zu Folgendem raten:

Am Wirksamsten gegen eine Depression ist eine Kombination aus einer Psychotherapie und eine richtigen Medikation (sprich : ein Antidepressivum (meine Empfehlung hierzu sind : Cipralex oder Trevilor - aufgrund der Wirkungsweise, die erheblich besser ist, als bei älteren Antidepressivas und auch noch weniger Nebenwirkungen haben) und bei Bedarf ein Neuroleptikum zum Schlafen, wenn Ängste vorhanden sind ( die Empfehlung hier : Seroquel - macht außerdem nicht abhängig).
Bei einer akuten Situation kann man sich schon auch mal vorübergehend ein Benzo verschreiben lassen (z.B. Tavor ).

Dies ist mal der äüßere Rahmen und sozusagen die Grundvoraussetzung um eine Depression richtig zu behandeln.

Nun zu den aktiven Tätigkeiten :

Was sehr sehr hilfreich ist, ist wenn man sich viel mit anderen Leuten unterhält und mit ihnen etwas unternimmt. Mag zwar banal klingen und im ersten Augenblick für Depressive eine rießige Herausforderung sein, aber man kommt dadurch aus seinem alten Verhaltensmuster heraus und sieht bzw. hört neue Dinge.
Mit der Zeit wird sich hier wieder die Lebensfreude zeigen.

Außerdem ist es wichtig, dass man Tätogkeiten nachgeht, die einem zu einem früheren Zeitpunkt Spaß gemacht haben.
Sei es Sport, Lesen, Tanzen, Singen, Computer....
Es ist jedoch völlig klar,dass man sich in dem depressiven Zustand nicht so sehr konzentrieren kann, wie in einem gesunden Zustand. Das macht sich beim Lesen häufig deutlich.

Sehr wichtig ist außerdem, dass man eine Person hat, der man vertrauen kann und mit der man über alles reden kann und welche einen auch mit seiner Depression toleriert.


So dies sind meine Tipps, für all diejenigen die sich momentan in einer Depression befinden.

Ich hatte von meinem 15. bis 20. Lebensjahr Depressionen mit mehreren Klinikaufenthalten und musste deshalb auch meine Schule abbrechen, doch mittlerweile habe ich ein sehr gutes Abitur gemacht.

Ich wünsche Euch hiermit viel Hoffnung und einen starken Willen.

LG

14.09.2009 18:28 • x 1 #29


A


Hallo emptyheart,

x 4#30


S
Hallo Markylo,

ich finde es wirklich toll, dass du dein Abitur geschafft hast. Akut wurde es bei mir vor 7 Jahren, seitdem musste ich alles abbrechen was ich angefangen habe. Was empfehlst du mir? Wie hast du es geschafft. Bin zwar schon 28 aber der Wunsch ein Abi zu haben ist immer noch da. Auch wenn es vielleicht schon ziemlich spät ist.....Ich kann nicht jeden Tag arbeiten oder in die Schule gehen. Darum dachte ich an die Abendschule . Da ich abends auch immer fitter bin. Andererseits möchte ich nicht erneut scheitern. Hatte 2 Klinikaufenthalte, bin in der 3. Therapie, doch geheilt bin ich immer noch nicht
Wäre dir über jeden Ratschlag dankbar.

LG

14.09.2009 18:53 • #30

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