Warum verletzte ich immer meine Freunde

I
Hallo ihr zwei,
wie geht es euch? Hier ist ja irgendwie gar nichts mehr los...
Liebe Soschi, ich mache mir Gedanken um dich, wie es dir geht. Kann es sein, dass du nicht mehr antwortest, weil du es mit deinen Treffen nicht hinbekommst?
Ich gebe zu, ich kenne mich mit der Problematik nicht wirklich aus. Aber ich weiß, dass dieser Weg nicht leicht ist und dass du mit Sicherheit Unterstützung brauchst, um zu deinem Ziel zu kommen. Aber vielleicht hast du das Ziel ja gerade aus den Augen verloren?
Was mir bei dir auffällt, ist, dass du sehr viel für andere tust, aber nicht wirklich viel an dich selbst denkst- das wäre aber etwas, was du für dich tun müsstest, und nur für dich. Keiner kann es dir abnehmen, für dich selbst zu sorgen. Kann es sein, dass das die Sache ist, die dich daran so sehr ängstigt?
Ich hatte einmal eine Freundin, die auch unglaublich viel für andere da war. Sie meinte immer: Solange es für andere ist, kann ich alles tun - wenn es darum geht, etwas für mich zu tun, kann ich mich nicht aufraffen. Bis heute macht sie Überstunde um Überstunde, kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Familie und um ihren Freund, hat für jeden ein offenes Ohr. Aber für sich selbst tut sie nichts.
Und damit meine ich, dass sie sich und ihr Äußeres vernachlässigt, ihre Wohnung nicht aufräumt, nicht putzt, nicht genug schläft, keine Termine einhalten kann, sich um Dinge wie Arztbesuche etc. nicht kümmert, zu wenig isst und zuviel raucht...eben alles, was man für sich tut und nur für sich allein.
Ich schreibe dir das nicht, um mit dem Finger auf dich zu zeigen und zu sagen du bist genauso. Dazu weiß ich zu wenig über dich und dein Leben. Aber ich vermute, dass du dich teilweise in dieser Beschreibung wiedererkennen kannst.
Es wäre schön, von dir zu hören.
Alles Liebe, deine Isi

15.02.2010 19:00 • #121


S
Liebe Isi und liebes Flaemmchen

Eben habe ich mir auch gedacht, dass wir schon lange nichts mehr voneinander haben hören lassen. Und dann hab ich Deinen Brief gelesen, der schon 10 Tage alt ist, ich aber keine Benachrichtigung auf meinen Mailkonten hatte. Ich muss mich jetzt dann sofort drum kümmern. Denn es gibt ja da irgendwo die Frage, ob man Benachrigt werden will oder nicht. Aber das später.

Ja Isi, Du hast völlig recht. Etwas für jemand anderen tun zu dürfen macht mir sehr viel mehr Freude, als für mich selbst. Aber das ist keine rein althruistische Ader, sondern ich lechze förmlich danach, gebraucht zu werden!? Gelobt zu werden!? Zu sehen, zu spüren, wie dieser von mir beglückte Mensch sich freut oder vielleicht sogar glücklich gemacht werden konnte VON MIR. Verstehst Du? Ich habe nicht viel Selbstwertgefühl, weil meine Ansprüche an mich immer so hoch geschraubt waren, dass mir vorher die Kraft ausgegangen ist, und ich äusserst selten ein vorgegebenes Ziel erreicht habe.
Was ich dann natürlich wieder als versagen abgestempelt habe.
Und so gab es letztlich dann nichts, auf was ich irgendwie stolz sein durfte, was mich befriedigt hätte, und das Ende der Gschicht ist, dass ich mich selbst nicht mag.
Und wenn ich meinen geringen psychol. Fähigkeiten trauen darf, dann will ich meine Defizite mit Hilfestellungen kompensieren, um all das, was ich mir selbst verwehre, von anderen Menschen zu bekommen. Geliebt zu werden oder wenigstens gemocht. Willkommen zu sein. Anerkannt zu werden................

Aber ich finde dies eigentlich nicht tragisch, denn Liebe und Hilfe zu schenken, aus welchen Gründen auch immer, ist doch eine gute Sache, und das für beide Seiten.

Hier in Wien gibts da so eine Floskel: Kennst Du nicht die Geschichte von dem grossartigen Psychiater, der allen helfen konnte, nur nicht sich selbst? Kennst wahrscheinlich eh.

Vorige Woche musste ich zum Augenarzt, weil ich so komisch schlecht gesehen habe am re Auge, schon eine ganze Weile. Na stellt dieser fest, dass ich einen Grauen Star habe! Der natürlich operiert werden muss.
Klar freue ich mich, dass dieser Schaden behebbar ist, aber erschrocken war ich schon. Heute war die An meldung im KH mit Termin 21.4., vermutlich muss ich 1 Nacht bleiben. Bääh. Ich hasse KH. Und mein Hundzl wird sich auch kränken, wenn ich nicht nach Hause komm.

Naja, mir hat niemand versprochen, dass das Leben leicht sein wird! Dir?

Lass hören, was sich bei Dir, und in Dir , und um Dich herum tut! OK?


@ Und Flaemmchen Du auch. Ja? Freu mich von Euch zu hören Bussis und gute Gedanken Eure Soschi


Ach ja, und mit der Alk-Abstinenz komme ich ganz gut klar. Hoffe, es bleibt so.

26.02.2010 14:15 • #122


A


Hallo flaemmchen,

Warum verletzte ich immer meine Freunde

x 3#3


F
sorry ihr lieben der Grund warum ich hier zur Zeit gar nicht schreibe liegt daran das ich seit 8.2. in der Psychatrie in Remscheid bin.....

ich war am letzten WE zur Belastungprobe hier, das ging in die Hose und das an meinem Geburtstag

Dieses Wochenende war etwas besser, aber auch nur etwas......ich habs auf jeden Fall durchgehalten

ca. am 10.3 wollen die mich schon entlassen, ich habe Panik.....Angst.......richtige Angst

ich kann nicht einfach funktionieren.....und mein Mann denkt das wenn ich aus der KLinik komme das ich wieder gesund bin

28.02.2010 13:01 • #123


S
Liebes Flaemmchen

Was war denn die Diagnose bei der Aufnahme? und welche Heilungserklärung wird bei der Entlassung angegeben?

Soweit ich mich erinnern kann, wolltest Du doch in eine Reha-Tagesklinik? Wieso bist Du in der Psychiatrie stationär gelandet?

Wie behandeln sie Dich , Medikamente? Psychotherapien ? Was sagen sie, dass Du panische Angst davor hast nach Hause zu kommen? Was sagen die Ärzte überhaupt zu Deinem Zustand?

Du musst ja nicht alle Fragen auf einmal beantworten, ich freue mich auch wenns jedes Mal schreiben nur eine Antwort gibt, damit Du ja nicht Druck bekommst. Aber interessieren tuts mich schon sehr.

Ich befürchte nämlich auch, dass Du den Ärzten keine Fragen stellst um über Deinen jetzigen Zustand genau informiert zu sein. Und vorallem sie zu fragen, wie es denn ihrer Ansicht nach, nach der Entlassung weitergehen soll.
Du, jetzt kenn ich Dich ja schon ein bisschen, und es ist schei. (Pardot) ob Du ihnen auf die Nerven gehst. Sie müssen Dir genau sagen, wie Du Dein Leben nach der Entlassung weiterführen kannst, ohne zusammenzubrechen.

Versuche inzwischen so gut es geht zur Ruhe zu kommen, immerhin sinds ja noch mehr als eine Woche.

Ich schicke Dir Kraft und Mut und umarme Dich Deine Soschi

@ das gilt auch für Dich Isilein.

01.03.2010 23:24 • #124


I
Liebe Soschi, liebes Flämmchen,
für heute nur ein paar kurze Worte: Es ist schön, von euch zu hören!
Ich drück euch - und meld mich bald ausführlicher!
Liebe Grüße, eure Isi

07.03.2010 18:05 • #125


S
Freu mich schon, bis bald Soschi

07.03.2010 23:18 • #126


I
Liebe Soschi,
oh nein, das ist ja übel mit deinem Auge. Gut, dass man es rechtzeitig erkannt hat (naja, wenigstens etwas, oder?!).
Ich verstehe, was du meinst, ganz genau sogar, wenn du schreibst, dass du dich nicht wertvoll genug fühlst, um Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen, ohne etwas (in der Regel etwas mehr) dafür zu tun.
Natürlich, ohne solche Leute wäre die Welt ein trauriger Ort...aber was ist derweil mit dir? Ich weiß es nicht, ich hab Jahre damit verbracht, andere zu bemuttern, zu versorgen, ihre Probleme anzuhören. Wer war da, als ich traurig war? Ganz wenige davon.
Stattdessen wurde hinter meinem Rücken gemutmaßt, dass ich ja schon immer zu sensibel gewesen bin. Wahrscheinlich ist das auch ein Grund. Viele sehen es wirklich nicht, wenn jemand traurig dabeisitzt. Viele machen die Augen schon gleich zu, und beachten die anderen gar nicht mehr. Das ist traurig. So traurig. Du merkst es sicher, ich bin grade in einer nicht so hoffnungsfrohen Phase.
Ich frage mich, wann das endlich aufhört, diese vielen enttäuschten Hoffnungen, diese Traurigkeit und diese Selbstzweifel...es heißt ja immer, man soll die Hoffnung niemals aufgeben, aber ich falle immer wieder in dieses Denken zurück.
Meine Liebe, ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht zu sehr deprimiert. Wenn doch, bitte verzeih mir.
Fühl dich umarmt, Isi

Liebes Flämmchen,
wie läuft es in der Therapie? Kannst du dich etwas erholen? Ich drück dich! Liebe Grüße, Isi

10.03.2010 18:21 • #127


F
nach 5 Wochen stationäre ( knapp 4 Wochen offene und dann den Rest in der geschlossenen) Behandlung bin ich wieder im Lande

muss erstmal wieder richtig ankommen

melde mich die Tage bei euch....

10.03.2010 19:24 • #128


S
Isi, nein, Du hast mich keineswegs deprimiert. Ich habe in Deinen Fragen, meine Fragen gefunden, und bin sehr froh, mit Dir darüber reden zu können.
Ich weiss bereits seit geraumer Zeit definitiv, dass die Menschen Hilfestellungen jeglicher Art nicht als solche erkennen. Sie nehmen sie an, weil es für sie zurzeit vonnöten ist, aber ist die Sache ausgestanden und vergessen, ist auch die erhaltene Hilfe vergessen.
Ich glaube, das ist deshalb so, weil den Allermeisten gar nicht wirklich bewusst ist, was notwendig ist, um Hilfestellung zu geben, nämlich: Zeitaufwand, das Zurückstellen eigener Bedürfnisse , Kraftaufwand (zuhören kann sehr anstrengend sein) meist auch Kosten usw,. Der, der diesen Aufwand hat, der merkts sehr wohl und drum bleibt immer die Enttäuschung im Herzen zurück, weil man ja doch insgeheim hofft, dass es anerkannt wird, wenn man sich um Menschen bemüht.
Das spielts aber nicht, im Gegenteil, wennst was erwähnst, kriegst höchstens zu hören: na was hast du denn schon gemacht!

Ich glaube auch, das die Menschen, die gerne helfen, immer an Menschen geraten, die nie auf diese Idee kommen würden aber sehr wohl von Anderen erwarten. Deshalb ist das Ungleichgewicht vorprogrammiert. Denn hilfst Du nicht, sind sie böse, hilfst Du aber, ists selbverständlich.

Immer wenn ich Filme sehe, die von echten Freundschaften handeln, wo zwei Frauen oder Mädchen oder auch drei oder vier
echt füreinander da sind, so als wärs das Selbstverständlichste auf der Welt, dann schmerzt die Sehnsucht in meinem Herzen, weil ich auch eine solche Beziehung haben möchte. Eine Freundschaft auf Biegen und Brechen, mit Lachen und Weinen, totalem Vertrauen können.
Das Leben wäre auf einmal so reich, so viel unkomplizierter, so viel leichter und schöner.

Vieles schon konnte ich im Leben erkennen, aber nicht: warum es den meisten Menschen nicht wert ist, eine echte Freundschaft aufzubauen.

Was glaubst Du Isi, welche Gründe sind stecken da am häufigsten dahinter? Ich hab irgendwie das Gfühl, dass die damit verbundene Verantwortung als Verpflichtung empfunden wird!?

Ich habe die Hoffnung aufgegeben, jemals eine solche Freundschaft erhaschen zu können, aber nicht den Wunsch, zu helfen wo Hilfe gebraucht wird. Ein einmaliges He Du, d a n k e vermittelt mir so viel Wärme im Herzen, dass ich wieder eine Zeit lang davon zehren kann.

NUR, ich bin doppelt so alt wie Du, und find es deshalb nicht schlimm, diese Hoffnung an den Nagel gehängt zu haben.

DU DARFST DAS NOCH NICHT!!!!!! Denn für eine GUTE SACHE zu kämpfen, lohnt sich allemal.

Ich umarme Dich und drück Dich ganz fest Deine Soschi

PS: Eine gute Partnerschaft allerdings ist auch GOLDESWERT, das dürfen wir auch nicht vergessen.


@ Freue mich schon von Dir zu hören, Flaemmchen. Wenn Du aber alles ins Tagebuch schreibst, dann sags uns, damit wirs dort lesen. OK Du bist feste gedrückt Deine Soschi

10.03.2010 23:06 • #129


I
Liebes Flämmchen,
ich freu mich, von dir zu hören! Lass dir soviel Zeit, wie du brauchst.
Alles Liebe, Isi

12.03.2010 11:58 • #130


I
Liebe Soschi,
ja, das geht mir auch oft so bei Filmen. Du meinst sicher diese Frauenfilme... da treibt es mir oft die Tränen in die Augen.
Aber auch im realen Leben, denn mein Freund hat einen solchen besten Freund, mit dem er (denk ich) sein Leben lang eine ganz besondere Beziehung haben wird. Das fällt schon schwer manchmal, obwohl mein Freund auch für mich da ist. Es gibt eben immer noch jemanden daneben. Aber ich würde nie zwischen ihn und seinen Freund treten wollen. Ich liebe ihn ja, und weiß, wie wertvoll eine solche Freundschaft ist. Vieles, was ich an meinem Freund so schätze, seinen Optimismus, seine Zuversicht, verdankt er auch seinem besten Freund, der ihn unterstützt und immer für ihn da ist.
Trotzdem, manchmal ist da diese Eifersucht. Ich will gar nicht so denken, aber es kommt vor.

Und trotzdem: die Hoffnung bleibt. Manchmal spüre ich sie fast nicht, manchmal plötzlich wieder ganz stark.
Ich höre oft: Du erwartest viel zuviel von den Menschen. Aber ich frage mich: Ist das so? Denn ich bin bereit, sehr viel zu geben. Also denke ich nicht, dass ich zuviel erwarte.
Du hast recht, es ist ein großes Glück, in einer schönen Beziehung zu leben. Das ist schon viel Wert. Alles andere kann man nicht beeinflussen. Man kann nur hoffen, dass es irgendwann wieder jemanden gibt, der mich so will, wie ich bin...inzwischen versuche ich, mich abzulenken, mit Büchern, Sport, etc.
Fällt nicht immer leicht, aber was ist schon wirklich einfach?!

Es ist für mich auf jeden Fall eine große Bereicherung und Hilfe, dass ich mich hier mit dir austauschen kann und du mich verstehst.
Deshalb: ein kleiner Blumenstrauß für dich, mit den besten Wünschen für ein schönes Wochenende
Alles Liebe, Isi

12.03.2010 12:08 • #131


F
so ihr Lieben ich habe im Tagebuch einiges aus der KLinik geschrieben

ich habe auf jeden Fall gemerkt wer hinter mir steht...........und mich wirklich so nimmt wie ich bin........

es sind mehr als ich gedaht habe.....*knuddeleuchallemal*

12.03.2010 12:13 • #132


I
knuddelzurück...ich hab dir dort schon geantwortet

12.03.2010 12:20 • #133


F
mensch hab ich das FOrum vermisst, als alles auf einmal nicht mehr lief

mir gehts zur Zeit eher bescheiden.habe ne Medi umstellung und bin total k.o, krieg den Tag kaum rum, aber nachts kann ich trotzdem nicht so gut schlafen

hab im Tagebuch nachgeholt......*werdemichjetztaufdieCouchlegen*

27.03.2010 14:38 • #134


I
Ja, mir gings auch so...schön, dass es jetzt wieder läuft.

27.03.2010 14:53 • #135


A


Hallo flaemmchen,

x 4#16


F
und hattet ihr beide schöne Ostern?

ich bin froh das es jetzt vorbei ist

05.04.2010 09:26 • #136

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