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Unseren schädlichen Gedanken ihre Macht nehmen

Jedi
Hallo

Ich möchte gerne einmal meine Erfahrungen mit diesem Thema, unseren schädlichen Gedanken die Macht nehmen
mit Euch teilen.
Und bitte Mitmachen u. schreibt hier in diesem Thread,
- Wie ihr unter diesen schädlichen Gedanken leidet.
- Wie diese unwahren Gedanken Euch in eurem Leben behindern.
- Wie geht ihr mit schädlichen Gedanken um ?
- Was sind Eure persönlichen Erfahrungen ?

Gedankenkarussell, Grübelgedanken, Selbstverurteilende Gedanken, Gedanken einer übermäßigen Sorge, einer diffusen Angst,
der Wut, der Ohnmacht uvm. sind hier im Forum sicherlich einigen Mitgliedern nicht unbekannt.
Auch haben solche Gedanken lange Zeit, Macht über mein Denken, mein Verhalten ausgeübt u. meine Gefühle u. Emotionen bestimmt.
Durch die KVT konnte ich lernen, meine Gedanken zu identifizieren, ihnen nicht länger uneingeschränkt zu glauben, was sie mir erzählten u. welche Geschichten sie über Mich u. mein Leben, wie Andere über mich denken würden, mir aufgetischt wurden.

Die heutige Neurowissenschaft spricht von einer kognitiven Umstrukturierung !
Denn wir sind in der Lage, durch Übungen u. Training, unsere unglücksfördende Gedanken abzulegen u. neue Denkgewohnheiten uns anzueignen, indem wir unsere Gedankeninhalte verändern u. so verändern wir auch zugleich unsere Gefühle.

Villt. ist einigen hier der Sokratische Dialog aus der Verhaltenstherapie bekannt, eine Methode der Selbsterkenntnis !
Durch Nachfragen des TP, kann der Sokratische Dialog dabei helfen, unsere Denkfehler zu enttarnen u. so den Raum dafür zu schaffen, für neue Sichtweisen.
So kommen wir nach u. nach unseren falschen Grundannahmen, unserer Konditionierung u. überholten Glaubenssätzen auf die Schliche, die oft unser Leben deutlich erschweren u. unglücklich zurücklassen, wo wir oft keinen wirklichen Grund finden können, warum wir uns so schlecht, traurig, erschöpft, müde u. depressiv fühlen.

Mittels der Selbsterkenntnis in einer therapeutischen Begleitung kommen wir unseren frühen Prägungen, Konditionierung u. in uns tief verwurzelten Denk- u. Handlungsmuster auf die Spur.

Das Orakel von Delphi, (eine Kult- u. Weissagungsstätte des antiken Griechenlands), ist bei vielen Menschen folgendes bekannt,
Erkenne dich Selbst.

Der Philosoph Sokrates folgte seiner Leidenschaft andere Menschen zu erforschen u. bezweckte damit, dass er wollte, dass die Menschen nicht so Schlafwandelnd durch ihr Leben taumeln, sondern sich ihrer Existenz bewusst werden u. den Sinn ihres Daseins einmal erforschen.
Es ist schon erstaunlich, das Sokrates vor 2500 Jahren bereits einen Zusammenhang hergestellen konnte, zwischen dem was der Mensch denkt u. seiner psychischen u. körperlichen Gesundheit.
Er war meist auf Marktplätzen anzutreffen u. befragte dort die Menschen.
Durch sein beharrliches Nachfragen, stellte er die Überzeugungen seiner befragten Mitmenschen auf den Prüfstand.
Und so wird auch in der Therapie, unser Denken u. dem was wir davon glauben, einer Überprüfung auf inhaltlicher Wahrheit unterzogen.

Mal ein Beispiel, dass ich auch schon so erlebt hatte u. was villt. auch einige von Euch kennen, gar schon mal so erlebt hat:
(Ihr seit auf eine Party eingeladen u. kennt dort aber niemanden. Nun steht ihr mit Eurem Glas Wein od. Sekt irgendwo in der Ecke u. beobachtet die andere Partygäste.
Was für Gedanken sich da melden, fand ich für mich unglaublich,
Was denken die Anderen über mich,
Der/Die dort drüben, schaut immer komisch zu mir herüber,
Eigentlich habe ich ja auch nichts interessantes zu erzählen; die haben bestimmt wichtigeres sich zu Erzählen,
Bin ich eigentlich passend für diese Party angezogen ?
Alles so schöne u. attraktive Menschen hier u. Ich ?
uvm. !
Was macht das mit unseren Gefühlen ?
Wir trauen uns dann oft nicht, uns irgendwo zu ein paar Gästen dabei zu stellen, zuzuhören u. in das Gespräch uns einzubringen.
Gehen evtl. früher nach Hause u. fanden die Leute u. die Party doof.
Haben aber villt. mit niemanden gesprochen, aber unsere Gedanken haben uns wieder eine tolle Geschichte drumherum aufgetischt u. wenn wir diesen Gedanken u. Geschichten auch noch glauben schenken, dann kann bei der nächsten Partyeinladung, unser innerer Vermeider wieder sein Unwesen treiben u. wird uns abhalten, wieder mit seiner unwahren Geschichte, diese Party nicht
zu besuchen).
Was erzählen uns dann unsere Gedanken möglicherweise, Bleib besser zu Hause,
da will sich eh keiner mit Dir unterhalten u. langweilig wird es werden u. Spaß wirst Du da nicht haben können und- und-und !
So kann man noch viele Beispiele aus dem Leben finden, indem es ähnlich zu solchen Situationen gekommen ist u.
noch kommen kann !

Im Grunde gibt es wenig Grenzen für unsere Gedanken u. Gefühle.
Erst unser Denken u. die oft damit erschaffenen Ängste, ziehen die Grenzmauern vor uns immer höher u. werden so für uns
oft unüberwindbar !

LG Jedi

13.08.2019 14:06 • x 10 #1


Dakota
Wow, tolles Thema! Ich bin dabei.

Ich persönlich muss sagen, dass ich kleinere und v.a. aktuelle und frische dieser schädlichen Gedanken noch relativ gut beeinflussen kann. Beispiel: Als ich soviel zugenommen hatte, habe ich mir einen Zettel am Spiegel aufgehangen und meinen niedrigen Selbstwert positiv beeinflusst durch den Satz Auch wenn ich übergewichtig bin, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz. Es wurde tatsächlich besser.

Zitat von Jedi:
Die heutige Neurowissenschaft spricht von einer kognitiven Umstrukturierung !
Denn wir sind in der Lage, durch Übungen u. Training, unsere unglücksfördende Gedanken abzulegen u. neue Denkgewohnheiten uns anzueignen, indem wir unsere Gedankeninhalte verändern u. so verändern wir auch zugleich unsere Gefühle.


Ich unterschreibe das sofort, aber ich muss auch sagen, dass die Chronifizierung mir die letzten Jahre wahnsinnig viel Kraft abgesaugt hat. Ich kann kaum gegen manche negative Gedanken anhalten, ich war einfach zu oft, zu sehr, zu schwer krank. Früher ging es besser. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich meinen Kahn über Wasser halten kann.

13.08.2019 14:21 • x 6 #2


A


Hallo Jedi,

Unseren schädlichen Gedanken ihre Macht nehmen

x 3#3


Nickse
Hallo Jedi,

was für ein interessantes Thema - vielen Dank!

Zitat von Jedi:
Im Grunde gibt es wenig Grenzen für unsere Gedanken u. Gefühle.


Nein, meine Gedanken und Gefühle sind natürlich grenzenlos.
Wir alle müssen uns aber an die Spielregeln halten.
Und das lässt sich - zumindest bei mir - sehr oft schlecht vereinbaren.
Dann maßregelt man sich.
Und dann ist alles, was vielleicht richtig und gut gewesen wäre, der Etikette zum Opfer gefallen.

Aber ist das nicht fast immer so?

Dein Beispiel mit der Party ist so typisch dafür.

lg Nickse

13.08.2019 14:26 • x 5 #3


Rowi
Hallo Jedi,
ein wirklich schönes Thema.

Ich selbst arbeite in dem Bereich der Denkmusterumgestaltung, an falschen Glaubenssätzen und konditionierten Schemata in meiner Therapie.
Fürmich selbst ist es unheimlich wichtig mir mein Denken immer wieder bewusst zu machen und aktiv daran zu arbeiten es mal zu überprüfen und umzuformulieren.

Bei mir haben sich Gedanken wie:
Früher oder später verletzt mich wieder jemand dem ich vertraue.
Mir wird eh wieder weh getan und ich schütze mich ja nur.
Andere wissen zu lassen wie es mir geht, macht mich verletzlich und angreifbar.
Ich werde eh wieder ausgenuzt.

Um ein guter Mensch zu sein muss ich jedem Helfen dermich darum bittet und darf nicht Nein sagen.
Meine eigenen Interessen sind nicht so wichtig wie das wohl der Allgemeinheit (Familie).
Ich kann nur glücklich sein wenn andere mich mögen.
Nein sagen ist selbstsüchtig und egoistisch.

stark in meinem Denken verankert und mir wurde das auch mit vorgelebt bzw. ich habe es durch Erfahrungen von klein auf so gelernt.

Mich darauf einzulassen das mal zu überprüfen und wirklich zu meken, Hey das stimmt ja gar nicht so pauschal wie ich das denke, hat einige Zeit gebraucht und ich bin auch jetzt jeden Tag am dazulernen wie ich wohlwollender mit meinen Gedanken über mich und meine Umwelt umgehe.

Ich finde es toll das es unsere Neuroplastizität gibt und das wir unsere schön geteerten negativen mehrspurigen Gedankenautobahnen wieder zu kleinen Waldtrampelpfaden werden lassen können und dafür unseren unscheinbaren positiven Feldweg ausbauen können, so das sich unser Denken eher an dem positiven Weg orientiert als an dem negativen.

Mich mit meinem eigenen Denken auseinander zu setzen ist ein tagtäglicher Prozess. Manchmal sage ich mir, das ist mein kleines Hirnfitnessprogramm, wobei das nichtsmit Leistungssteigerung zu tun hat. Ich will damit eher deutlich machen, dass es mirnichts bringt das nur mal eben 4 Wochen oder eine Zeitlang während einer Intensivtherapie zu machen und es dann schleifen zu lassen, weil geht mir ja besser. Sondern ich muss es jeden Tag aufs neue mir bewusst machen, damit arbeiten und mich freuen wenn ich es wieder geschafft habe einen kleinen Unhold aufzudecken und ihn umzuwandeln. z.B. Nur wenn ich Glücklich bin und mich selbst mag, können auch andere in meiner Umgebung mich mögen.

In diesem Sinne hört nie auf euer Denken auch mal zu hinterfragen.

LG
Rowi

13.08.2019 14:47 • x 8 #4


Jedi
Hallo

Das Phänomen unserer Selbstsabotage !
Damit komme ich zu dem Thema unserer Selbstansprache oder auch unseres inneren Dialogs.

Welche Frau kennt das nicht, man ist auf eine Party eingeladen u. steht nun zu Hause vor dem Kleiderschrank u.
die Gedanken rattern durch den Kopf,
Was ziehe ich an ?
Puh, was sehe ich in diesem Kleid dick aus,
Was habe ich da für einen dicken Hintern drin,
Was habe ich nur für schwablige Unterarme,
Wer nur noch zum Friseur gegangen Furchtbar sehe ich auf dem Kopf aus u. noch vieles vieles mehr !

Unsere innere Simme sagt uns, wie beschissen wir heute aussehen u. erschaffen uns vor unseren Augen innere Bilder,
welch schöne u. attraktive Frauen dort auf der Party sein werden.
Natürlich alles nur junge, hübsche u. attraktive Frauen


Wie fühlt man sich da ?
Wirklich kein Geheimnis,schlecht u. unattraktiv !
Da hilft es auch oft auch wenig, wenn der Partner dich toll findet u. das Kleid u. dich gar toll findet.
Wir glauben einfach unreflektiert unserer Stimme im Kopf.

Habt ihr schon einmal euren Autoschlüssel verlegt u. wie seit ihr da mit Euch umgegangen ?
Da soll es innere Stimme in unserem Kopf geben, die uns sagen,
So ein Mist, ich bin auch zu blöd.
Das ist mal wieder so typisch für mich,
So etwas bekomme auch nur ich hin,
Ich könnt mir eine reinhauen,
uvm. !
Wie fühlt ihr Euch in solchen Momenten ?
Ich glaube, da braucht man kein 1,0 Abi zu haben , um sich vorstellen zu können, wieviel Energie da verpulvert wird u. was das an Stress erzeugt.

Alles selbsterschaffene Gedanken über uns, die wenig bis gar nichts mit Selbstannahme, Wertschätzung der eigenen Person u. schon gar nicht mit Selbstliebe zu tun haben.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie wir mit Uns umgehen können !
So würden wir mit einem Anderen kaum umgehen wollen.
Wir beschimpfen uns oft auf das Übelste, lassen an Uns Selbst kaum ein gutes Haar u. vergleichen Uns gerne mit Anderen,
die natürlich von Uns immer besser beurteilt werden.

Wissenschaftlich ist schon längst erwiesen, dass ein solch Selbstkritisches Verhalten, zu einem erhöhten Risiko führt,
mal an eine Depression od. gar einer anderen Psychischen Erkrankung zu erkranken.

Sicherlich werden jetzt der ein oder andere Leser denken, dass ist doch Allzu Menschlich.
Ja, dass stimmt !
Doch meine Frage wäre, ist es sinnvoll, so mit sich umzugehen ?
Wenn es doch durch Studien belegt ist, dass uns ein solches Verhalten krank macht, was können wir dagegen tun,
bevor wir krank werden u. irgendwo uns in einer Psychiatrie wiederfinden, beim Psycholgen auf der Couch uns die Tränen aus den Augen heulen oder uns schließlich, in einem solchen Forum anmelden u. auf Hilfe, Verstanden werden u. Unterstützung hoffen ?

Villt. schaffen wir es in diesem Thread, durch unseren gemeinsamen Erfahrungsaustausch, unsere inneren Dämonen,
so unsere Gedanken, ihnen ihre Macht über unser Denken zu nehmen.

LG Jedi

.

13.08.2019 15:21 • x 8 #5


Jedi
Hi Rowi !

Zitat von Rowi:
Hirnfitnessprogramm

Finde ich ich gut
Zitat von Rowi:
In diesem Sinne hört nie auf euer Denken auch mal zu hinterfragen.

Ja, dass ist so Wichtig u. Richtig !
Zitat von Rowi:
Ich will damit eher deutlich machen, dass es mirnichts bringt das nur mal eben 4 Wochen oder eine Zeitlang während einer Intensivtherapie zu machen und es dann schleifen zu lassen, weil geht mir ja besser.

Genau ! Es ist ein Prozess, dem keine begrenzte Zeit unterliegt.
Es kann zu einem lebenslangen dran arbeiten werden !
Aber manche Menschen arbeiten ihr lebenlang an ihrer körperlichen Optimierung, warum können wir nicht so lange unser Hirnfitnisprogramm machen ?

LG Jedi

13.08.2019 15:41 • x 8 #6


ZeroOne
Hi Jedi!

Ein tolles Thema, danke!

Die Gedanken sind das Eine. Für mich persönlich sind sie (mal mehr, mal weniger) gut greifbar, bzw. umbaubar. Ich versuche mich - wie @Rowi - auch gerne mit Reframing.

Aber wesentlich mehr Respekt habe ich vor meinen Handlungen! Insbesondere vor denen, die ich immer wieder unbewusst ausführe, weil sie über die Zeit so selbstverständlich geworden sind, dass ich gar nicht mehr darüber nachdenke, sie mir aber dennoch schaden.
Allerdings kann ich nun auch nicht jede Minute durch´s Leben gehen und jede einzelne meiner Handlungen wahrnehmen, analysieren, etc.

Und was bewusste schädliche Gedanken und/oder Handlungen betrifft, so frage ich mich öfters, ob der Mensch das manchmal nicht sogar will und braucht - der eine mehr, der andere weniger: Selbstmitleid. Da gibt es doch auch diesen knackigen Spruch: Wer leben will, muss leiden!

LG
ZeroOne

13.08.2019 15:46 • x 8 #7


Nickse
Zitat von Jedi:

Ja, dass ist so Wichtig u. Richtig !


Trotzdem führt aber das ständige Hinterfragen zum - wie hast du gesagt Jedi? - inneren Vermeider?!

Zitat:
ob der Mensch das manchmal nicht sogar will und braucht - der eine mehr, der andere weniger: Selbstmitleid.


Da hast du sicher recht, ZeroOne - aber ohne unser Selbstmitleid würde manche Wunde nicht heilen können. Davon bin ich fest überzeugt!

Nickse

13.08.2019 15:49 • x 5 #8


maya60
Hallo Jedi, ein wirklich zentrales Thema! Gerade heute wieder exerziert! Ich arbeite eher damit, dass ich den Quälgedanken ihre emotionale Macht nehme. Vorher musste ich natürlich jahrelang erstmal draufkommen, woher sie kommen, wie ich daran gekommen bin und was unter dem jeweiligen Gedanken für eine Emotion liegt und warum.

Das ist so ähnlich wie bei Harry Potter ein magisches Wesen namens Irrwicht, der die Eigenschaft hat, sich immer in die größte Angst seines Gegenübers zu verwandeln. Dagegen wirkt, sich ihm zu stellen und ihn in was anderes zu verwandeln.

Bei Harry Potter in eine Witzfigur, beim Kognitiven Umstrukturieren in was anderes, bei mir gleich das, was alle Ansätze wollen: ihm die Angst zu entziehen.

Bei mir war es heute mal wieder der Perfektionismus! Dahinter steckt die Angst von früher, erlernt, sich bloß keine Blöße, Schwäche zu erlauben. Und auch nicht zeigen, von Angst und von welcher peinlichen Angst gepeinigt zu werden. Mit der Folge, in irgend einen Aktionismus auszubrechen, die Fassade zu wahren und das Gegenteil zu behaupten.

Und genau da mache ich heute das Gegenteil:

Ich sage, vor was ich Angst habe, ich sage, dass ich schwach und ängstlich sein darf, ich sage, dass ich das sogar momentan bin und sein darf, ich verstecke das nicht und zeige das sogar hier öffentlich und ich breche in keinen Aktionismus aus, um mich abzulenken und eine Fassade zu errichten.

Und schon wird aus dem in meine Mutter verwandelten Irrwicht meine Mutter, die durch eine Pipe skatet mit Skaterklamotten an.

13.08.2019 16:10 • x 5 #9


F
hallo,

ja meine Gedanken spiegeln mein Fühlen, mein Denken, mein Handeln. Für mich ist es maßgeblich was ich sehe, was ich höre. Da versuche ich selbst zu bestimmen, was tut mir gut, was nicht. Welche Filme tun mir gut, welche Musik.

Was mir nicht gut tut, muss ich mir nicht ansehen, anhören. Im weltweiten Internet gibt es oft so viel Mist, das muss ich mir nicht mehr antun. Natürlich kann ich aber nicht alles für mich Negative in meinem Leben ausblenden.Doch ich muss auch nicht mehr alles anschauen.

Ich darf so gut ich es kann, meine Gedanken bestimmen. Wenn negative Gedanken wieder hoch kommen wollen, wie ich kann das nicht, das ändert sich ja nie, wie soll das bloß weitergehen.Dann schreibe ich mir diese Gedanken noch von Hand auf, und formuliere diese Gedanken für mich positiver. Da bleibt bei mir mehr hängen, als wenn ich es nur lese. Und ich kann immer wieder nach lesen.

Manche Gedanken können aber auch richtig zäh sein, das ich keine Möglichkeit sehe, sie zu kontrollieren. Dann schreibe ich es mir immer wieder auf. Damit die Gedanken von meinem Kopf auch in mein Herz kommen.

Wenn ich ein neues Lied lerne, die Melodie, den Text, den Rhytmus, dann muss ich da auch lange üben, dran bleiben.

Immer wieder vom Kopf in mein Herz, und von meinem Kopf wieder ins Herz. Denn Gedanken und Gefühle gehören zusammen. Nur Gedanken sind nicht gut, aber nur Gefühle auch nicht. Es sollte ein Zusammenspiel bleiben.

Meine Gefühle wie Angst, Eifersucht, Stolz, Liebe usw.bestimmen unser Erleben und Verhalten. Auch meine Lust, Unlust zum Leben, aber auch Freude, Glück.

Gefühle sind sehr wichtig und dürfen sein. Doch es ist für mich auch wichtig, mit meinem Kopf, Verstand, meine Gefühle zu kontrollieren.

Selbst bin ich ein Gefühlsmensch, und bei mir besteht die Gefahr, das meine Gefühle mit mir durchgehen wollen.

Gerade meine Depression ist eine Störung meiner Gefühlswelt. Und da brauche ich mit meinem Verstand einen Ausgleich.

Meine liebe Frau ist eher der Kopfmensch, und das ist gut, da können wir uns gegenseitig ergänzen.

Leider machen wir uns oft zu viele Gedanken, oder zu viele Gefühle. Aber um ausgeglichener Leben zu können dürfen wir es lernen, irgendwo die Mitte zu finden.

Unser Leben wird heute immer komplizierter. Ein Mensch kann das gar nicht mehr alles fassen, was durch die neuen Medien auf uns einstürmt. Und jeder denkt anders, meint es anders, so viele Bücher usw.

Wichtig finde ich, das ein jeder von uns, seinen ganz persönlichen Weg durch diesen ganzen Dschungel findet, für sich so glücklich und zufrieden wie nur möglich wird.


liebe Grüße,

Gnadenmann

13.08.2019 16:24 • x 6 #10


F
hallo,

mir ist es auch schon passiert, ich habe die Kontrolle über mich verloren, und wurde süchtig. Und das kann leider sehr schnell gehen. Lange konnte ich mir das auch nicht eingestehen, und das ich da echte Hilfe brauche. Wenn ich enttäuscht bin durch meine Depression, dann versuche ich einen Ausgleich zu finden. Das ich beginne zu viel zu essen, zu viel zu trinken, süchtig werde nach Anerkennung und Zuwendung usw.

Schmerzhafte und unangenehme Gefühle in meiner Depression versuche ich mit Sucht zu bekämpfen. Aber letztendlich wirst du durch die Sucht noch abhängiger, noch enttäuschter.


Wenn ich mich an etwas binde, das mich noch mehr runter zieht, als meine Depression.

Helfen kann mir da nur ein anderer Mensch. Allein kommt man da ganz schlecht wieder raus. Deshalb, lasse es raus, auch hier im Forum, viele Menschen hier können das echt verstehen.


liebe Grüße,

Frederick

13.08.2019 17:02 • x 5 #11


Nickse
Zitat von Frederick1:
Helfen kann mir da nur ein anderer Mensch.


Das kann ich gut verstehen und nachvollziehen.

13.08.2019 17:09 • x 4 #12


F
liebe Nickse,

ja gute Gedanken, gute Worte können fliegen, von einem Menschen zu einem anderen Menschen.

Gute Worte, gute Gedanken können uns neu ermutigen, Hoffnung schenken, neue Liebe für mein Leben.

Deshalb finde ich es in diesem Forum hier super, wenn andere Menschen hier, meine manchmal zu negativen Gedanken verwandeln können, in wieder gute Gedanken.

Wenn gute Gedanken zu deinem Herzen, zu meinem Herzen fliegen, dann verfliegt manche graue Wolke.

Gute Gedanken sind mehr als ein Traum. Sie sind ehrlich, wenn sie von Herzen kommen.

Weil ich meine negativen Gedanken hier nicht verstecken muss. Weil es vielen auch so geht wie mir.


liebe und gute Gedanken für dich liebe Nickse, für uns alle hier.

von Herzen,

Frederick

13.08.2019 17:22 • x 4 #13


Jedi
Hallo

Zitat von Nickse:
Trotzdem führt aber das ständige Hinterfragen zum - wie hast du gesagt Jedi? - inneren Vermeider?!

Zitat von Nickse:
das ständige Hinterfragen

Dies Hinterfragen ist eine Methode für die Menschen, die wegen ihrer Gedankenschleifen, dem ständigen Denken müssen,
sich hilflos ausgeliefert fühlen u. durch ihre ständigen Grübelgedanken krank geworden sind.
(Die Person, die Krank geworden ist, kann mit Hilfe lernen damit umzugehen. Viele fühlen sich nicht beeinträchtigt, werden aber trotzdem auch von ihren schädlichen Gedanken beherrscht).

In der Zeit meines Klinikaufenthalts u. der Reha, ist mir kein Betroffener begegnet, denen nicht diese ständigen Gedanken gequält haben u. dieses ständige Denken, ihnen ihre Energie geraubt haben, bis hin, dass sie gar immer häufiger Suizid Pläne geschmiedet haben.
Es war wichtig für Sie geworden, ihre Gedanken einmal aufzuschreiben u. ihren Ursprung auszumachen.
So kann man seinen Prägungen, seiner Konditionierung u. Glaubenssätzen, die man so mitbekommen hat u. dies so als Kind od. noch junger Mensch uneingeschränkt glauben geschenkt hat auf die Schliche kommen.
Vielen Betroffenen wurde ihr Denken u. Verhaltensmuster klarer u. konnten nun durch gezielte Überprüfung, für sich nun andere Entscheidungen treffen u. eine andere Sichtweise annehmen u. ihr Verhaltensmuster verändern.
Dies ist ein Prozess, der Unterumständen bei manchen Betroffenen dazu führen kann, dass eine Therapie nicht ausreicht u.
das es möglicherweise noch eine zweite od. gar dritte Therapie nötig werden kann.

Ich selbst hatte so viele Aha-Erlebnisse, als ich meine inneren Instanzen kennengelernt habe, die lange Zeit über mein Denken,
mein Verhalten, über meine Gefühle u. Emotionen mitbestimmt hatten.
Zu den inneren Instanzen gehören,
der innere Kritiker/ Richter
der innere Antreiber
der innere Vermeider
der innere Katastrophierer.

Diese zu erkennen, ihre Herkunft bewusst zu werden, sich einmal klar zu machen, dass sie unsere selbsterschaffenen Dämonen in uns sind u. uns ihre Geschichten genau anhören, die sie uns so prima Erzählen u. so ihnen dann diese ihre Macht zu nehmen, ist ein Ziel der KVT.

Ich möchte dies mal an einem Beispiel, des inneren Vermeiders aufzeigen, weil der hier schon genannt wurde.
Dieser ist ein häufiger Störenfried in uns u. ist sehr oft dafür Verantwortlich, dass wir uns etwas vornehmen, dann aber plötzlich uns energielos fühlen u. schnell Ausreden parat haben, warum wir dies oder jenes jetzt nicht tun können, gar wollen oder es nicht schaffen.
Diese Ausreden ist die Stimme des inneren Vermeiders !
Dieser innere Vermeider tut vermeintlich alles, um uns vor negativen Gefühlen zu schützen.
Dabei ruft er uns gerne ins Gedächnis, dass wir Gekränkt werden könnten, gar Ablehnung erfahren oder unser Vertrauen verletzt,
gar missbraucht werden könnte uvm.
Da geht es dem inneren Vermeider nicht darum , uns schützen zu wollen, weil er nicht unterscheidet zwischen realen u. unrealen Gefahren !
So geraten wir oftmals sehr früh in Sresssituationen, die unsere Ängste auf den Plan rufen, wir so unsere Unsicherheit zeigen u.
Mutlos uns zurückhalten, gar zurückziehen oder dem Fluchtreflex folgen.

Den Preis für No-Risk den wir dafür bezahlen, ist sehr hoch !
Es gibt Forschungen die gezeigt haben, das unser Geist mit negativen Anweisungen nicht umgehen kann.
Ihr könnt ja mal selbst einen Versuch machen, sagt Euch selbst einmal, Ich möchte mal ein paar Minuten nicht an einem leckeren Eisbecher denken.
Was glaubt ihr, was geschieht ?
Wie häufig wird wohl der leckere Eisbecher in euren Gedanken u. virtuellen Vorstellung auftauchen ?

Also versuchen wir nicht länger auf unseren inneren Vermeider zu hören, ihm glauben zu schenken !
Sonst kann es uns dahin führen, dass unser Leben nur noch aus Gewohnheit u. Langeweile besteht.
Ängste vor Allem tauchen auf, Grübelgedanken, Schuldgefühle , wir fühlen uns Machtlos, gar Ausgeliefert u. Energielos.
Wir sind den Herausforderungen des Lebens nicht mehr gewachsen.

Aber nur indem wir Erfahrungen machen können, werden wir Entscheidungsfähig, Selbstbestimmt u.
stärken unser Selbstvertrauen !
Vermeidung führt zur Isolation, Mutlosigkeit, Minderwertigkeitsgefühlen, wir machen uns zunehmend abhängig von Anderen u. deren Beurteilung u. Berwertungen.
Wir geben unser Verantwortung für uns u. unser Leben dabei völlig aus der Hand.
Darum ist dieser innere Vermeider so gefählich !
Aber diese anderen Instanzen in uns, sind auch nicht zu unterschätzen !

So meine Erfahrung mit diesem inneren Vermeider, der auch eine Zeitlang in meinem Leben, sich als Störenfried präsentiert hat.

LG Jedi

13.08.2019 18:22 • x 3 #14


F
lieber Jedi,

eine der ersten Schritte das ich wieder positiver über mich und mein Leben denke, ist meine ganz persönliche Einstellung.
Das ich sehe und erkenne, wie wichtig meine positive Einstellung für mich und mein Leben ist. Oft ist meine Einstellung zu mir selbst, oft wichtiger als meine Fähigkeiten. Meine Einstellung ist eines meiner wichtigsten Dinge die ich für mich habe.

Entweder ich bin für mich, oder ich bin gegen mich.

Wenn ich für mich und mein Leben bin, pro Frederick, dann kann ich manches Hindernis besser überwinden. Bin ich aber gegen mich, dann führt mich vieles in Verzweiflung.

Wie ein Steuerruder bei einem Schiff, das den Kurs des Schiffes bestimmt.

Auf dem Meer meines Lebens, kann mich eine gute Einstellung zu mir und mir selbst, auch durch einen Sturm tragen.

Wenn ich den Sinn meines Lebens erkannt habe, das mein Leben und ich wertvoll bin.

In der Depression haben wir leider oft eine negative Grundhaltung zum Leben. Und da muss ich meiner Meinung nach ansetzen. Oder Menschen, die unter einem burn out leiden, waren vorher oft sehr erfolgreiche, positive Menschen.

Wenn meine Grundeinstellung ist, es geht sowieso nichts mehr, warum erst versuchen, bei diesem Grundgedanken geht gar nichts.

Und deshalb muss ich eine Grundsatzentscheidung treffen. Meine Einstellung zu meinem Leben verändern.

Das wenn in meinem Leben etwas schief läuft, und in jedem Leben läuft etwas schief, ich trotzdem zu mir und meinem Leben stehe.

Es ist meine ganz persönliche Entscheidung, die Wahl für mich selbst.

Ich weiß das es in meiner Depression schwer ist, eine gute Einstellung für mich zu haben. Denn ich neige dann auch dazu, mich von meinen negativen Deprigefühlen leiten zu lassen.

Ich sollte mir immer mehr bewusst machen, wie wertvoll ich bin, und das ich ein Recht habe, mich auf das Gute, auf das Positive in meinem Leben zu konzentrieren.

In der Depression hast du viele Möglichkeiten negativ zu denken. Du bist enttäuscht vom Leben, mir selbst, anderen Menschen. Ständig wirst du geschlagen mit negativen Gedanken und Gefühlen.

Ich muss es mir zur Gewohnheit machen, mich zwingen, meine Aufmerksamkeit auf Dinge zu lenken, die gut sind.

Ich neige auch dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Meine Realität ist verzerrt, ich treffe Entscheidungen aufgrund von Vermutungen und negativen Gefühlen. statt von Tatsachen.

So lange sollte ich schauen, um das Gute zu erkennen für mich. Meine Gedanken besser an den guten Dingen fest machen. Mich mit guten Dingen füllen. Gute Worte, gute Bücher, Gutes und Wertvolles in den Medien suchen und finden,
dankbar sein und werden für das Gute in meinem leben, gute Gespräche, wertvolle Beziehungen. Meine Augen und Gedanken das Gute sehen lassen.


Alles Gute für dich, für uns alle hier,

Frederick

13.08.2019 19:07 • x 2 #15


Nickse
Zitat von Frederick1:
Weil ich meine negativen Gedanken hier nicht verstecken muss. Weil es vielen auch so geht wie mir.


Genauso so soll es sein, Frederick.

Und nicht nur, weil es vielen so geht wie dir. Sondern weil es hier nicht notwendig ist, Depressionen zu verstecken.

Liebe Grüße,
Nickse

14.08.2019 08:49 • x 3 #16


F
hallo liebe Nickse,

ja das ist echt gut. Im burn out, in der Depression wirst du oft mutlos. Du verlierst deine Identität und dein Selbstwertgefühl, das Vertrauen in deine eigenen Kräfte. Weil du plötzlich merkst, das was ich früher spielend konnte, kann ich heute gar nicht mehr. Die positive Einstellung zum Leben scheint plötzlich ganz arg weg zu sein.

Sinn und Zweck meines Lebens sind dahin.Du möchtest dir keine Ziele und Aufgaben mehr stellen aus Angst, das du die sowieso nicht erreichst. Du kennst dich selber nicht mehr, verstehst dich nicht mehr, traust dich nicht mehr.

Und Menschen, die sich einmal um andere Menschen bemüht haben, fürsorglich für andere Menschen da waren, verachten plötzlich die Menschen.

Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen ziehen sich von dir zurück, mit Menschen die nicht mehr erfolgreich sind, nichts mehr drauf haben, möchtest du nichts mehr zu tun haben.

Du möchtest am liebsten weg laufen, an einen einsamen Ort, um deinem täglichen Druck, nicht mehr gesehen und wahr genommen werden, weil du für die anderen Menschen nur noch peinlich bist.

Deshalb finde ich es hier gut, das sich Menschen mit dem ausbrennen und der Depression gut auskennen. Das es mir auch als Mann nicht peinlich sein muss, dass ich auch einmal weine.

Oft erwartet man auch zu früh wieder einen Erfolg. Es gibt beim burn out und bei der Depression keine Abkürzung und keine Schnellheilung. Selbst habe ich die Depression, die immer wiederkommt. Da muss ich es lernen, immer gnädiger und barmherziger mit mir selbst umzugehen. Auch nicht neidisch auf andere Menschen schauen, die ihre volle Leistungskraft noch haben, erfolgreich sind.

Aber wir dürfen trotzdem immer wieder lernen. Meine schlechten Gewohnheiten zu korrigieren, und ein paar neue gute Dinge für mich zu lernen. Vor allem das ich lerne anders zu denken, anders meine Dinge zu tun.

Auch das ich versuche klüger zu leben, meine Kräfte besser einteile, statt mich immer wieder selbst zu Höchstleistungen anzutreiben.

Denn genussvolles ausspannen, ausruhen können, ist genau so wichtig wie hart arbeiten.

Menschen, die es trotzdem noch gut mit uns meinen, sind auch ganz arg wichtig,

Das Menschen uns sagen, das sie noch an uns glauben, wenn ich selbst nicht mehr an mich glauben kann. Das Menschen uns trotzdem lieben und annehmen, auch wenn wir im burnout, in der Depression, alles andere als liebenswert sind. Das Menschen sich mit uns freuen können, gerade an unseren Anstrengungen und Fortschritten. Das sie zu uns stehen, auch wenn uns wieder Dinge misslingen. Das wir nicht unter einen Erfolgszwang kommen, uns laufend gepredigt wird, wie wir es besser machen können.

Wenn Menschen an uns glauben, auch hier im Forum, dann können wir vielleicht irgendwann wieder an uns selbst glauben.


viele liebe Grüße an dich,

in guten Gedanken an dich, die zu dir fliegen sollen,

Frederick

14.08.2019 17:01 • x 2 #17


M
Ein sehr wichtiger Thread! Ich versuche gerade auch aktiv, mein Denken umzustrukturieren. Ich kann nicht sagen, dass ich jetzt schon geheilt bin oder meine Episode schon am Abklingen ist. In dieser Sicherheit möchte ich mich nicht wähnen (könnte zu schwerer Enttäuschung führen). Aber gerade gelingt es mir ganz gut, etwas positiver zu denken. Ein paar Dinge, die mir gerade helfen sind:

1. Keine zu großen Erwartungen hegen! Lange Zeit bin ich jeden morgen aufgewacht und dachte: sch., schon wieder ein neuer Tag warum geht das nicht weg? Da muss doch was zu machen sein, warum kann ich mich nicht mehr in meinem Körper wohlfühlen? Das ist kontraproduktiv! Wenn man sich etwas so sehr wünscht, dass man daran verzweifelt, befeuert man nur das negative Denken. Lasst es! Versucht, die Situation anzunehmen, zu sagen: Okay, es ist gerade alles andere, als gut, aber ich kann es nicht wegzaubern. Versucht auch, die Scham über eure Erkrankung abzulegen. Ich weiß, das ist schwer, aber man muss sich vielleicht immer wieder daran erinnern.

2. Versucht auch, Angehörige oder Partner davon zu überzeugen, dass es keine schnelle Heilung gibt. Bei mir ist es oft so, dass ich mich durch meine Eltern unter Druck gesetzt fühle, jetzt gleich was zu unternehmen, damit ich morgen wieder gesund bin. Ich soll gleich alles ausprobieren: Yoga, Meditation, Heilpraktiker aufsuchen, Medikamente verschreiben lassen, jeden Tag Ausdauer-Sport machen, mir eine Freundin suchen (wie soll das gehen ohne Selbstwertgefühl) etc. Mich überfordert das.

3. Und das halte ich für ganz wichtig: Lest nicht zu viele Artikel aus Ärztezeitung und co., wo es um Leitlinien etc. geht. Ich merke gerade richtig, wie mir das schadet. Da ließt man oft, eine Heilung ist in der Mehrheit der Fälle nicht möglich. Mal völlig egal, ob es stimmt, oder nicht: Das zu lesen kann Betroffene nur frustrieren! Davon hat man gar nichts. Ich habe ein Mantra, dass ich mir immer wieder sage: Ich habe schon 3 (schwere!) Episoden (Depression und Angststörung) gehabt, und die sind ALLE wieder komplett verschwunden - ohne Medikamente. Ich habe zuletzt 8 Jahre keinerlei Symptome gehabt, also war ich gesund.

5. Schreibt euch auf, was eure Ängste sind und lasst euch Zeit, die Ängste rational zu durchdenken. Erinnert euch daran, dass ihr die Ängste nicht emotional, sondern nur rational bewerten dürft. Und schreibt euch auch all diese 'Regeln' am Besten in Form einer To-Do-Liste auf, die ihr bei Bedarf immer wieder lesen könnt. Wenn ihr keine Lust auf eure Hobbies habt und nichts mit der Zeit anzufangen wisst, nehmt die Liste zur Hand und geht diese Punkte durch, immer wieder.

Seit meinem letzten schlimmen Tag am Wochenende mit Selbstmordgedanken, funktioniert das für mich gerade ganz gut. Es vergeht zwar kein Tag, an dem nicht auch schlechte Gedanken hochkommen, aber ich glaube gerade daran, dass dies eine Sache der Übung ist.

Probiert es einfach mal. Und sagt euch: Auch wenn es nicht funktioniert, es kostet nicht viel Energie und es macht auch nichts kaputt. Schlechter werden wird es dadurch nicht, höchstens schlecht bleiben.

15.08.2019 09:59 • x 3 #18


M
Mir fällt gerade, weil ich es im Zusammenhang mit #metoo heute gelesen habe, noch was anderes ein. Sofern eine Depression mit belastenden Ereignissen in der Vergangenheit zu tun hat, ließe sich damit vielleicht auch arbeiten.

Die Hirnforschung soll herausgefunden haben, dass das Abrufen des Gehirns im Prinzip wie bei Ringkernspeichern funktioniert: Mit jeder Erinnerung, jedem Abrufen, geht die Information verloren und wird wieder neu gespeichert. Und jedesmal verändert sie sich etwas.

Vielleicht kann man es schaffen, Ereignisse, bei denen man versagt hat, immer wieder zu erinnern und sich dann selbst zu belügen und sie umzudichten. Ich tue mich zwar schwer, mir selbst etwas vorzumachen, aber das ist vielleicht auch nicht bei jedem so.

Nur so ein Gedanke, vielleicht bringt es ja tatsächlich jemandem was.

15.08.2019 12:11 • x 2 #19


M
Zitat von Michael808:
Ereignisse, bei denen man versagt hat, immer wieder zu erinnern und sich dann selbst zu belügen und sie umzudichten. Ich tue mich zwar schwer, mir selbst etwas vorzumachen, aber das ist vielleicht auch nicht bei jedem so.


Und wie ist das wenn man versagt hat weil das Versagen vorprogrammiert war ?

Ich habe versagt weil mir das notwendige Handwerkszeug von meiner vorgesetzten Ebene nicht gegeben wurde.
Die Aufgabe die man mir stellte war mit den mir gegebenen Mitteln nicht möglich und daher habe ich versagt.
Erst als ich angefangen habe mein Versagen auseinander zu nehmen und den Anteil meiner Geschäftsführung erkannt habe war es mir möglich mein Versagen zu akzeptieren.
Ich habe in etwa versucht einen Großbrand mit einem 5 Liter Eimer Wasser zu löschen. War aber zu dem Zeitpunkt so Vorgesetzten hörig das ich glaubte das das möglich war.
Ich habe gelernt solche Situationen auseinander zu nehmen und mich nicht als alleiniger Versager wahrzunehmen.
Und das hat dann nichts mit mir was vormachen zu tun .

15.08.2019 12:41 • x 3 #20


M
Zitat von Machara:
Und wie ist das wenn man versagt hat weil das Versagen vorprogrammiert war ?

Umso besser, dann muss man sich ja noch nicht einmal was vormachen!

15.08.2019 13:13 • x 2 #21


M
Hier noch ein Artikel, der das beschreibt: https://www.spektrum.de/news/mit-fantas.on/1608938

15.08.2019 14:51 • x 1 #22


Rowi
Guten Morgen,
ich greife das mal eben auf:
Zitat:
Die Hirnforschung soll herausgefunden haben, dass das Abrufen des Gehirns im Prinzip wie bei Ringkernspeichern funktioniert: Mit jeder Erinnerung, jedem Abrufen, geht die Information verloren und wird wieder neu gespeichert. Und jedesmal verändert sie sich etwas.

Vielleicht kann man es schaffen, Ereignisse, bei denen man versagt hat, immer wieder zu erinnern und sich dann selbst zu belügen und sie umzudichten. Ich tue mich zwar schwer, mir selbst etwas vorzumachen, aber das ist vielleicht auch nicht bei jedem so.


Also laut meinen Erfahrungen und auch dem was ich so gelesen habe in Fachliteratur, werden Erinnerungen nicht gelöscht und neu erstellt sondern es wird wirklich von deinem Hirn geschaut, passt das zu der Erinnerung die schon da ist und ergänzt.

Zum anderen finde ich persönlich das sich selbst belügen extrem kritisch. Vielleicht war nur das Wort nicht das richtige, aber mit sich selbst die Tatsachen richtig schönlügen habe ich meine Erfahrungen und kann nur sagen sie bringen sich mehr in die Depression. Nicht sofort, ist ein echt ekliger Langzeiteffekt und wenns dann gar nicht mehr geht ist es viiiiiel schlimmer.

Reframing, Achtsamkeit in seinen Gedanken und positives Umformulieren, hat nichts mit sich belügen zu tun. Es get darum sich die Situation und Erinnerung bewusst zu machen, mal hin zu schauen und sich die Fragen zu stellen:
Ist das wirklich so, also ist es wahr?
Warum denke ich so? Aus Angst? Weil ich esnicht anders kenne? Weil in meinem Umfeldso gedacht wird? Ist das fürmich richtig?
Wie würde es sich für mich besser anfühlen?
Gibt es auch was gutes an der Situation so wie sie gelaufen ist? (Ja ich weiß, die Frage schreckt erst Mal total ab, auch ich habe ganz am Anfang gesagt. Also echt mal was soll denn bitte schön daran gut gewesen sein das ich falsch verstanden und eingeschätzt werde. Antwort: Ich werde damit darauf aufmerksam gemacht das ich mich noch deutlicher ausdrücken kann und das ich die Stärke habe auch für mich einzustehen. Klar in der Kombination mit Wut und dem Frust in der Situation ist das für mich am Anfang nicht so zu erkenen gewesen, aber es ist so alles was wr erleben, denken ect. hat immer zwei Seiten, es gibt keinschwarz oder weiß sondern Sowohl als auch und gaaaaaaanz viele Graustufen.)

Und damit das wir uns aktiv die Positiven Sachen unseres Denkens bewusst machen, Verstärken wir diese Nervenleitbahn.
Kleines Beispiel aus der körperlichen Rehabilitation:
Folgendes Szenario: Ich gehe spazieren, passe nicht auf und stürze, dabei verletze ich mich am Knie. Da die Verletzung blöd gelaufen ist muss der Arzt meinBeinin Gips legen. (Vergleichbar mir Glaubensätzen oder Verhalten das ich mir antrainiere, weil es mir erst Mal hilftmich an das Umfeld anzupassen) Ich lerne also mit Krücken zu gehen und mein Bein nicht mehr zu belasten bzw. falsch zu belasten. Nach einigen Wochen kommt der Gips ab. Da ich mein normales Gangbild durch den Gips und die Krücken nicht mehr genutzt hatte hat mein Hirn, faul wie es ist das Krückengangbild in den Vordergrund geholt und das alte AdAkta gelegt, weil brauchs ja nicht mehr (Je länger etwas m Hirnarchiv oder sogar im Hirnpapierkorbliegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das wir es verlernen, da das Hirn sich ja Kapazitätenfreiräumen muss. Ist wie wenn man mal den PC Desktop aufräumt oder die Dateiordner mal auf aktualität überprüft am PC.)
In der Physio soll ich mein Bein, wieder belasten und beugen. Aber es geht nicht so richtig. Klar Muskeln sind nicht mehr so da, die Kraft fehlt, aber auch das Hirn spielt da mit rein.
Je öfter ich dann zur Physio gehe und mir bewusst mache: Früher konnte ich normal laufen und mit derPhysiotherapeutin sehe, Kraft nimmt zu, Muskelwird wieder stärker, Bewegungsradius erhöht sich, bekommeich selbst wieder mehr vertrauen, das es wieder klappen wird.

Also wir haben unser Denken durch, Erziehung, Umfeld, Sozialisierung, Schule ect. unbewusst in Gips gelegt und mit der Hilfe von Psychologen, Ergotherapeuten und anderen Therapieangeboten, wie auch der Auseinandersetzung mit unseren Gedanken können wir ausfindig machen, was unserem Denken gut tut, was es stärkt und und gesunden lässt. Und wie gut das funktioniert und wann die ersten Erflge zu sehen sind das ist bei jedem Unterschiedlich. Ich selbst habe 1 1/2 Jahre gebraucht um erstmal zu dem Punkt zu kommen, meine destruktiven Denkmuster als solche zu identifizieren und die Kraft hatte mich auch mit ihnen zu beschäftigen und es in meine Verantwortung genommen habe, das nur ich da etwas dran bewirken kann.

Ich hoffe es ist jetzt nicht zu lang und zu wirr geworden.

Wünsche euch einen schönen Tag
LG
Rowi

16.08.2019 09:03 • x 7 #23


M
Ja du hast recht, Lügen ist da nicht der richtige Begriff gewesen.

16.08.2019 13:55 • x 4 #24


Jedi
Hallo

Möchte gerne hier einmal eine Situation schildern u. was unsere Gedanken mit uns anstellen können u. welch schädliche Auswirkungen sie auf unsere Physis u. Psyche ausüben !

Bspl. :
Ihr habt einen für Euch wichtigen Termin u. möchtet eure Wohnung verlassen.
Nun, wo ist der Wohnungsschlüssel ?
Der Schlüssel liegt nicht da, wo er sonst immer liegt !
Ihr sucht u. sucht u. die Zeit bis zu eurem Termin wird immer knapper, weil der Wohnungsschlüssel nicht zu finden ist.

Wenn ihr schon einmal so eine Situation erlebt habt oder villt. noch mal erleben werdet, dann werdet mal zum Bobachter Eurer Gedanken.
Was denkt es in Euch !
Was sind das für Gedanken ? - Haben sie tatsächlich etwas mit dem verlegten Wohnungsschlüssel zu Tun ?
Wie weit Selbstverurteilend sind sie ?- Oder seit ihr verständnisvoll, gar liebevoll dann im Umgang mit Euch ?

Natürlich gibt es noch viele solcher Situation (zbpl.wenn man im Stau steht u. zu einem wichtigen Termin muss).
Es ist sehr interessant was Gedanken mit uns dann machen können, wie sie uns von einer einfachen Tatsache wegziehen u. nicht selten auf eine persönliche Ebene hin verändern.
Was bin ich blöd - Das kann auch nur Mir passieren - Ich bin zu doof -----, Ich war schon immer zu Doof für, uvm. !
Kommt Euch oder ähnliches bekannt vor ? Mir schon !

Es kann hilfreich sein, sich einmal zu überlegen, warum solche oder ähnliche Gedanken, gerade in einer solchen Situation dann
so auftauchen.
Woher stammen sie ?
Wo finden wir ihren Ursprung ?
Warum sind sie öft so heftig u. krankend uns gegenüber ?
Warum wären wir jemand Anderen gegenüber, eher mild, verständnisvoll, würden Ihn/Sie in den Arm nehmen u. Mut machende Worte sprechen ?

LG Jedi

17.08.2019 12:51 • x 5 #25


F
lieber Jedi,

ja ich kenne so eine Situation von mir selbst. Und dann bin ich schon mal sauer auf mich selbst. Außerdem, was denkt der andere von mir, dass ich diesen Termin nicht einhalten konnte, und schon wird es mir peinlich. Für andere Menschen habe ich da mehr Erbarmen, weil es mich ja nicht persönlich trifft.

Dann merke ich, ich habe noch nicht die Selbstachtung, die ich eigentlich haben wollte. In mir formt sich oft ein ideales Selbstbild, das meiner Vorstellung von mir selbst entspricht, aber oft nicht immer mit meiner Lebensrealität übereinstimmt.

Selbstachtung, ein Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten, den Anforderungen, die das Leben an mich selbst stellt, gewachsen zu sein. Gleichzeitig meine berechtigte Erwartung, dass mir mein Leben so etwas wie Glück und Erfolg bringt, also eine positive Grundeinstellung für mein Leben.

Meine Selbstachtung kann ich nicht erarbeiten oder erzwingen. Sie beruhen auf meinen Einstellungen für mein Leben, wie ich mein Leben Leben lebe, auch gemeinsam mit meiner lieben Frau. Weil wenn die den Schlüssel verlegt, dann werde ich auch einmal ungeduldig. Meine Lebenseinstellungen wurden schon sehr früh durch Menschen vermittelt, die für uns wichtig sind, wichtig waren, vermittelt durch Worte und Handlungen. Diese Worte und Handlungen waren nicht immer positiv für mich , darum auch mit meine Depression.

Mein Selbstwert ist oft abhängig von meiner Leistung, gutem Benehmen, angepasstem Verhalten, von dem Bemühen, meine eigenen Erwartungen , und die von anderen Menschen zu erfüllen. Ein Selbstwert, den ich mir selber schaffen und erarbeiten muss. Das macht mich aber abhängig von meiner Leistung, und meinen Erfolgen.

Aber dann hilft mir wieder mein Grundwert, der mich gelassener und ruhiger gemacht. Ja, ich kann mich aufregen, bei meinem Versagen. Aber immer wieder hilft mir das zurück auf meinen Grundwert.

Das ich bedingungslos mich selbst annehmen und lieb haben darf, ich bin, und das ich bin, das ist gut, so ist es gut.

Sollen die anderen Menschen doch von mir denken wie sie wollen, so wie ich von mir selbst denken,so ist es gut.

Dieser Wert kommt nicht aus meiner Leistung, meine Tun, sondern aus meinem Sein. Das hilft mir, wieder bessere Gefühle für mich selbst zu haben, und das stärkt mein Vertrauen zu mir selbst.

Ja, trotz meiner nicht guten Lebensgeschichte, meinen vielen Verletzungen, und ich oft Mangel in meinem Leben empfinde.

Doch das ist kein unveränderliches Schicksal, sondern darf sich wandeln.

Aber ich darf immer wieder aufstehen, zu mir selbst zurück kommen, nicht mehr so viele Angst vor dem zu haben, was in mir ist. Das versuchen, trotz allem immer wieder anzunehmen, zu nehmen, zu mir stehen.

Gerade meine Bereitschaft zu meiner Veränderung wurde immer wieder von meinen Krisen im Leben ausgelöst. Und das ich heute weiß, das Anpassung an Normen, Erwartungen anderer Menschen an mich, meinen totalen Selbstverlust zur Folge für mich hat.

Dazu ist die Überwindung meiner Ängste immer sehr wichtig, denn ich bin, und darf ein einzigartiger Mensch bleiben.

Auch das ich die Verantwortung für mein Leben selbst in meine Hände nehme, keine Ausreden oder Schuldzuweisungen lebe.

Denn da kenne ich die Gefahren des Selbstmitleides und der Resignation für und in meinem Leben. Wenn ich den Schlüssel nicht finde, aber dann bin ich ja das Allerletzte.Falsch.Alle Menschen machen Fehler, es gibt keinen perfekten Menschen, keinen Menschen ohne Fehler. Das darf ich für mich selbst und andere Menschen so sehen, das ist die echte und wahre Realität des Lebens.

Das ich mir selbst vergebe, meine eigenen Gefühle anerkenne anerkenne, und daraus immer wieder zu lernen.

Dabei muss ich aber bereit sein, manche Wünsche und Vorstellungen immer wieder los zu lassen. Dann kann ein Freiraum, eine neue Freiheit für mein Leben entstehen.

Doch die Entwicklung unserer Selbstachtung ist ein lebenslanger Prozess, mit oder ohne Schlüssel.wir dürfen uns realistisch einschätzen.

In meiner Arbeit hatte ich immer wieder mit vielen Schlüsseln zu tun, zum öffnen von Tressoren usw.

Schlüsselübergabe für Menschen, die meine Kasse übernommen haben. Auch zuhause hatte ich immer Schlüssel.

Einmal waren viele Schlüssel weg, weil meine Frau meine Hose gewaschen hatte, und die Schlüssel nicht vorher raus genommen hat. Heute kann ich darüber lachen.


liebe Grüße,

Frederick

17.08.2019 17:36 • x 2 #26


M
@rowi: Wie geht es dir denn heute so? Nun ist es ja gute 2 Monate her, dass du das Buch von Klaus Bernhardt empfohlen hast.
Ich frage deshalb, weil mir immer noch nicht klar geworden ist, ob es wirklich die Kraft der Gedanken ist, die einen aus der Schei*** rausholen kann. Ich schaffe es zwar schon manchmal, positiv zu denken, aber die körperlichen Symptome der Angst wurden bislang nicht besser. Und letztlich sind es die, die meine Lebensqualität erheblich einschränken.

19.08.2019 12:10 • x 1 #27


M
Nach meiner Meinung ist es schon so das wir gegensteuern können.

Ich habe nie die schwere oder gar schwerste Depression erlebt.

Aber ich habe Zeiten gehabt da war vieles ziemlich schwarz.

In der Zeit habe ich mir eine Drei Gründe Taktik angewöhnt.

Ich sage bewusst Stop und dann suche ich mir 3 Gründe warum doch nicht alles schlecht ist.
Ähnlich wie in unserem Thread Dankbar sein für das was noch gut ist.

Mag sich simpel anhören und bestimmt nicht immer klappen aber einen Versuch
ist es wert.

Liebe Grüße
Machara

19.08.2019 12:48 • x 4 #28


E
Mit Stopp sagen oder auch mal in die Hände klatschen habe ich begonnen, die Abwärtsspirale aufzuhalten, ganz genau so, Machara.

Michael, von welchern Ängsten genau redest du?

19.08.2019 13:29 • x 4 #29


A


Hallo Jedi,

x 4#30


M
Zitat von Resi:
Michael, von welchern Ängsten genau redest du?


Das ist schwer zu beschreiben. Wovor ich wirklich Angst habe, kann ich gar nicht genau sagen, daran bin ich auch in der Psychotherapie noch nicht weitergekommen. Einen konkreten Punkt gibt es schon: Die körperlichen Symptome. Aber das ist ein Kreislauf. Die Schwäche und die Verspannungen und Schmerzen werden immer stärker und ich habe das Gefühl, irgendwann ein völliges Wrack zu sein. Mein Kiefer ist inzwischen so verspannt, dass die Zahnreihen nicht richtig aufeinander passen. Schlucken ist auch schwer. Jetzt am Wochenende kam noch ein Problem dazu: Ich habe mich beim Gähnen stark gestreckt und dann wurde ich kurz bewusstlos, 2 mal. Ich habe schon eine Überweisung für MRT wegen dem Knacken in meiner Brust, mit dem alles angefangen hat. Wenn ich da hingehe, werde ich fragen, ob man auch die Halswirbelsäule gleich mitanschauen kann. Ich weiß langsam selbst nicht mehr, ob das wirklich alles psychisch ist, oder doch eher körperlich. Ich kann es mir alles nicht erklären. Aber dass mir oft auch die Arme einschlafen und ich so ein Kribbeln in der rechten Fußsohle habe, könnte schon darauf hindeuten. Ich fühle mich wie gefangen. Es könnte durchaus sein, dass ich nur depressiv bin, weil ich körperlich nicht gesund bin. Die Lebensqualität ist so eingeschränkt, dass ich zu nichts mehr Lust habe. Am Wochenende mal rausgehen und Leute in einer Bar treffen, daran ist nicht zu denken. Es ist so peinlich, nicht lange stehen zu können und sitzen auch nicht.

19.08.2019 14:24 • x 2 #30

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