667

Ohne Worte

Ziva
Mir wird bei solchen Aussagen auch gleich ganz anders..

Mit einer Depression zu leben - ja, das ist ja nicht etwas, was man sich aussucht und es dann aus der Schublade hervorkramt, wenn man keine Lust mehr auf den Alltag hat. Könnte auch son meine Mutter-Satz sein. Manche Menschen brauchen ihr halbes Leben um erstmal zu akzeptieren, dass sie überhaupt depressiv sind!

Und es ist ja auch nicht so, dass es mal eben nur eine Stimmungsschwankung ist oder eine schlechte Phase oder sowas.
Nein! Psychische Leiden sind ernstzunehmende Krankheiten! Eine Depression wirkt sich auf das Denken, auf die Gefühle, auf die Wahrnehmung, auf das Verhalten und auf die zwischenmenschliche Ebene aus, betrifft manchmal auch viele Körperfunktionen. Es ist eben nicht nur ein Stimmungstief, was wieder vorüberzieht.

Grrrr* Bei sowas könnte ich auch in die Luft gegen!
Lass dir nichts einreden, sondern hör auf dich und deinen Körper.
Das ist das Wichtigste.

15.11.2023 00:54 • x 4 #301


Lost111
Zitat von Wuslchen:
Moah, das macht mich so wütend! Bitte, liebe Lost, ganz egal von wem das kam, halte dich von dieser Person fern. Selbst - oder gerade - wenn es Mutter, Schwester oder andere sogenannte enge Vertraute sind. Nein, das brauchst du dir nicht antun, wirklich nicht!

Ach @Wuslchen ... Mir kommen die Tränen...
Im Grunde genommen sollte ich wütend sein. Mich hat das aber nur sprachlos gemacht. Und sehr, sehr traurig.

Zitat von Wuslchen:
Man kann auch ganz viel Müll labern. Reinsteigern kann ich mich in ein kurzfristig auftretendes Gefühl und nicht in eine der tödlichsten Krankheiten, die es gibt!

Deine Worte bestätigen mich, danke dafür. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin so traurig.

15.11.2023 00:58 • x 3 #302


A


Hallo Lost111,

Ohne Worte

x 3#3


Lost111
Zitat von Oli:
Ja, solche Aussagen sind schwer auszuhalten. Das Komplizierte ist - entschuldige die Klugsscheißerei, liebe - dass die Realität der Depression vollkommen egal ist.

Es gibt keinen Grund zum Entschuldigen, alles gut. Es tut einfach nur weh.

Zitat von Oli:
Und dennoch fühle ich mich nicht lebendig, sondern alles kostet Kraft und nirgendwoher kommt sie zurück. Aber DAS IST EBEN DIE KRANKHEIT. Und das kann man natürlich auch „reinsteigern“ nennen.

Meinst du wirklich, dass man das so nennen kann? Für mich hört sich das nämlich relativ negativ an. Als ob man das will.
Und ich glaube kaum, dass man die Depression als angenehmen Zustand bezeichnen kann.
Nichts für ungut.

15.11.2023 01:06 • #303


Lost111
Zitat von Ziva:
Grrrr* Bei sowas könnte ich auch in die Luft gegen!
Lass dir nichts einreden, sondern hör auf dich und deinen Körper.
Das ist das Wichtigste.

Bitte nicht wütend sein. Ich weiß, woran ich bin. Trotzdem kränken mich solche Aussagen total.

15.11.2023 01:11 • x 2 #304


Oli
Zitat von Lost111:
Meinst du wirklich, dass man das so nennen kann?

Ich meinte das jetzt vor dem Hintergrund, dass eine Depression beispielsweise wie bei mir auch dadurch begünstigt wird, dass ich mich selbst als nicht besonders wertvoll und leistungsfähig betrachte. Und angesichts meiner Arbeit, die von vielen geschätzt wurde, könnte ich dann schon sagen, dass ich mich dort reingesteigert habe. Aber das war halt die Krankheit.

15.11.2023 01:15 • x 1 #305


Lost111
Zitat von Oli:
Ich meinte das jetzt vor dem Hintergrund, dass eine Depression beispielsweise wie bei mir auch dadurch begünstigt wird, dass ich mich selbst als nicht besonders wertvoll und leistungsfähig betrachte.

Aber das ist die Krankheit. So wie du es sagst.

15.11.2023 01:17 • x 1 #306


Oli
Zitat von Lost111:
Es gibt keinen Grund zum Entschuldigen, alles gut. Es tut einfach nur weh.

Wenn nahe Menschen solche Aussagen treffen, kann das ja auch ein Zeichen von Unsicherheit sein und ein unbeholfener Versuch, einen Vorschlag zu machen.

Ich erlebe es auch immer wieder, dass selbst Menschen, die von meiner Erkrankung wissen und die Erkrankung kennen, Aussagen treffen, die darauf schließen lassen, dass ihnen meine Erkrankung sehr an die Nieren geht und sie sie gerne einfach weg hätten.

Aber das ist eben auch die Realität: Dass bestimmte Dinge für jemanden mit Depression unmöglich sind, davor kann man eben besser die Augen verschließen als davor, dass man mit einem Menschen, dem die Beine fehlen, vermutlich kein Fußball mehr wird spielen können.

15.11.2023 01:23 • x 3 #307


Lost111
Zitat von Oli:
Wenn nahe Menschen das solche Aussagen treffen, kann das ja auch ein Zeichen von Unsicherheit sein und ein unbeholfener Versuch, einen Vorschlag zu machen.

Das glaube ich nicht. Aber darüber möchte ich öffentlich auch nicht weiter reden.

Zitat von Oli:
Ich erlebe es auch immer wieder, dass selbst Menschen, die von meiner Erkrankung wissen und die Erkrankung kennen, Aussagen treffen, die darauf schließen lassen, dass ihnen meine Erkrankung sehr an die Nieren gehr und sie sie gerne einfach weg hätten.

Aber deswegen ist sie eben nicht weg.
Ich verstehe die Unsicherheit und Hilflosigkeit derer, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.

Zitat von Oli:
Aber das ist eben auch die Realität: Dass bestimmte Dinge für jemanden mit Depression unmöglich sind, davor kann man eben besser die Augen verschließen als davor, dass man mit einem Menschen, dem die Beine fehlen, vermutlich kein Fußball mehr wird spielen können.

So ist es. Es ist immer noch ein Tabuthema.

15.11.2023 01:28 • x 2 #308


W
Liebe Lost,
mich machen solche Sätze auch erst sehr traurig, dann aber auch wütend. Wir haben uns das beileibe nicht ausgesucht und versuchen so oft einen Weg zum lebenswerten Leben zu finden.
Wenn du solche Sätze hörst, dann ist das verletzend. Ich habe das auch im familiären Nahbereich erlebt: ich erzählte, dass ich aufgrund meiner Krankheit jetzt ausgesteuert bin und darauf meinte eine Verwandte: ja , auch wir haben es schwer, wir mussten einen Tag länger im Urlaub bleiben, weil der Flieger nicht geflogen ist. - Da war ich dann auch sehr geplättet und hab nur noch antworten können, dass sie da ja was Ärgerliches erlebt hat.
Ich habe mir vorgenommen, bei sogenannten Familientreffen meinen Gesundheitszustand nicht mehr anzusprechen.
Dir wünsche ich , dass du dir solche Aussagen nicht all zu sehr zu Herzen nimmst, aber das ist wahrscheinlich auch leichter gesagt als getan.
wozu

15.11.2023 03:37 • x 7 #309


Wuslchen
Zitat von Lost111:
Im Grunde genommen sollte ich wütend sein. Mich hat das aber nur sprachlos gemacht. Und sehr, sehr traurig.

Ja, das verstehe ich. Aber die Wut ist wichtig und so lange du sie nicht fühlen kannst, übernehme ich das stellvertretend für dich.

Zitat von Lost111:
Für mich hört sich das nämlich relativ negativ an. Als ob man das will.

Depressionen verändern nachweislich das Gehirn, das ist messbar! Es macht mich wirklich so so wütend, wenn es heißt wir würden uns das einbilden oder wenn es mit ich hatte auch mal einen schlechten Tag gleichgesetzt wird.

Depressionen führen zu Entzündungen im Gehirn: https://www.scinexx.de/news/medizin/dep...as-gehirn/
Bei Depressionen sind die neuronalen Vernetzungen mangelhaft: https://www.uniklinik-freiburg.de/press...ssion.html
Das Gehirn von an Depressionen erkrankten Menschen weist strukturelle Veränderungen auf: https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/...depression

Alles das kann nachgewiesen werden und die Auswirkung auf die Sterblichkeit bei Depressionen hat die Klinik Friedenweiler gut zusammengefasst: https://www.klinik-friedenweiler.de/blo...et-folgen/

Ich hasse es, dass das oft so abgetan wird; das ist als würden sich die Menschen die Finger in die Ohren stecken und laut lalala singen, wenn es um das Thema Depression geht.

Und @wozu da fehlen mir echt die Worte. Macht mich schon wieder wütend! Ich bin einfach nur froh den Kontakt zu solchen Menschen abgebrochen zu haben, nur so stecke ich nicht mehr völlig tief drin. Wenn ich ständig von außen auch noch fertig gemacht werden würde, hätte ich es nie geschafft mich wieder halbwegs aufzubauen.
Bitte - für euch und eure Gesundheit: haltet euch von solchen Menschen fern! Das ist Gift! Das ist das, was euch noch tiefer runter zieht, das euch immer wieder den Boden unter den Füßen wegzieht, wenn ihr euch versucht ein bisschen aufzurappeln!
Kleines Beispiel gefällig: wenn ich nach Wochen des Verkriechens mich endlich aufgerafft habe und rausgegangen bin, mich mit jemandem in einem Café treffe in dem Versuch frische Luft und Gesellschaft zu bekommen, weil das allgemein gut tut - und dann sagt mir dieser Jemand, dass ich mich nicht so anstellen soll und untergräbt meinen Versuch wieder mehr am Leben teilzunehmen. Ja, wie soll ich denn da noch den Antrieb haben das erneut zu versuchen?

Nein, ich höre jetzt auf, das macht mich echt nur wütend. Wütend, wütend, wütend! Und ich will auch keine Erklärungen hören warum diese Menschen so sind und so reden, es gibt das Internet, inzwischen sucht sich jeder seine Infos über jeden ScheiX im Netz, dann sollen sie sich darüber schlau machen! Es ist eine billige Ausrede zu sagen sie wüssten es nicht besser. Aber beim eingewachsenen Zehennagel gleich mal googlen, um dem Arzt hinterher erklären zu können was man hat und wie er es behandeln soll...!

15.11.2023 09:21 • x 5 #310


Jedi
@Lost111

Zitat von Lost111:
Ich weiß gerade nicht wirklich warum, aber ich habe echt Angst vor der Therapiestunde morgen.

Weil ich tief in mir das Gefühl habe, nichts mehr zu sagen zu haben. Leere und Stille in mir.

Das ist völlig normal u. Ok !
Es gibt eine solche Phase in einem therapeutischen Prozess, wo in einem Leere u. Stille ist.
Doch dies erscheint uns nur so u. unsere Psyche braucht in einem solchen Prozess auch
die Leere u. Stille.
Es ist wie mit der Arbeit, denn auch da braucht es Pausen, Stille, damit wir wieder den Kopf
freibekommen, um neues aufnehmen u. verarbeiten zu können. Dies braucht unsere Psyche,
wenn sie sich in einem therapeutischen Prozess befindet auch !
------
Zitat von Lost111:
Denn nichts hat sich verbessert.

Davon bin ich nicht so ganz überzeugt.
Denn wenn ich u. auch andere hier im Austausch mit Dir sind, können ich u. ganz bestimmt
andere Forenmitglieder aus Deinen Beiträgen etwas anderes feststellen.
Sei nicht Ungeguldig mit Dir u. gebe Dir die Zeit für diesen Deinen Prozess, der bei Dir nötig ist.
-----
Zitat von Lost111:
Am WE musste ich mir anhören: Man kann nicht sein ganzes Leben lang Depressionen
haben und Man kann sich da auch rein steigern.

Das erste stimmt ganz sicher nicht ! Doch ist es möglich, auch nach guter therapeutischer Begleitung,
dass man sein ganzes Leben, immer wieder einmal drepressive Episoden erfahren kann.

Bei der zweiten Aussage kann man differenzieren. Ja, es kann Menschen geben, die sich,
wie ich es nenne in die Depression hineinfallen lassen. Es kommt dann sehr darauf an,
frühzeitig sich professionelle Hilfe zu holen, um der Depression nicht zuviel an Raum zu geben.
Dies zu Beurteilen u. die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, gehört aber in professionelle Hände !

Du Lost gehörst ganz sicher nicht zu den Personenkreis, die sich da reinsteigern

Lasse Dich bitte nicht von solchen unqualifizierten Behauptungen verunsichern.
Es sind aussagen von Menschen, die eine Depressionserkrankung gar nicht kennen u.
villt. selbst davor Angst haben, einmal daran erkranken zu können (steckt auch nicht selten hinter
solchen Aussagen/Behauptungen).

LG Jedi

15.11.2023 15:07 • x 5 #311


Lost111
Zitat von wozu:
mich machen solche Sätze auch erst sehr traurig, dann aber auch wütend. Wir haben uns das beileibe nicht ausgesucht und versuchen so oft einen Weg zum lebenswerten Leben zu finden.
Wenn du solche Sätze hörst, dann ist das verletzend.

Liebe @wozu ,

eben. Es tut verdammt weh. Und besser wird davon auch nichts.

Zitat von wozu:
Ich habe das auch im familiären Nahbereich erlebt: ich erzählte, dass ich aufgrund meiner Krankheit jetzt ausgesteuert bin und darauf meinte eine Verwandte: ja , auch wir haben es schwer, wir mussten einen Tag länger im Urlaub bleiben, weil der Flieger nicht geflogen ist. - Da war ich dann auch sehr geplättet und hab nur noch antworten können, dass sie da ja was Ärgerliches erlebt hat.

Was für eine Unverschämtheit! GRRR, unglaublich! Null Empathie, null Zuhören, null Verständnis!

Zitat von wozu:
Ich habe mir vorgenommen, bei sogenannten Familientreffen meinen Gesundheitszustand nicht mehr anzusprechen.
Dir wünsche ich , dass du dir solche Aussagen nicht all zu sehr zu Herzen nimmst, aber das ist wahrscheinlich auch leichter gesagt als getan.

Ich denke auch, dass das besser wäre. Ich will mich auch nicht mehr ständig erklären müssen, das habe ich so satt.
Die Aussagen haben mich sehr getroffen, leider. Aber ich hatte auch nicht den Mut zum Diskutieren, denn das kann ganz schnell ausarten. Also habe ich das geringere Übel gewählt und geschwiegen.

Zitat von Wuslchen:
Ja, das verstehe ich. Aber die Wut ist wichtig und so lange du sie nicht fühlen kannst, übernehme ich das stellvertretend für dich.

Liebe @Wuslchen ,

oh, eine Bürde mehr für dich! Das mag ich niemandem aufbürden!
Ich war einfach nur verletzt und sehr traurig. Wut fühle ich keine.
Danke dir auch für die Links! Werde ich mir auf jeden Fall zu Gemüte führen!

Zitat von Jedi:
Davon bin ich nicht so ganz überzeugt.
Denn wenn ich u. auch andere hier im Austausch mit Dir sind, können ich u. ganz bestimmt
andere Forenmitglieder aus Deinen Beiträgen etwas anderes feststellen.
Sei nicht Ungeguldig mit Dir u. gebe Dir die Zeit für diesen Deinen Prozess, der bei Dir nötig ist.


Hallo @Jedi ,

es fühlt sich zumindest so an. Und dann kommen wieder Gedanken wie: Was? Schon 2 Monate krank geschrieben und keine Verbesserung in Sicht? Du Loser!. Aber was habe ich gelernt: es sind nur Gedanken!
Geduld gehört nicht unbedingt in meinen Wortschatz. Aber letztendlich bleibt mir nichts anderes übrig.

Zitat von Jedi:
Du Lost gehörst ganz sicher nicht zu den Personenkreis, die sich da reinsteigern

Danke für deine Einschätzung. Vielleicht bin ich doch kein Alien?!

Zitat von Jedi:
Lasse Dich bitte nicht von solchen unqualifizierten Behauptungen verunsichern.
Es sind aussagen von Menschen, die eine Depressionserkrankung gar nicht kennen u.
villt. selbst davor Angst haben, einmal daran erkranken zu können (steckt auch nicht selten hinter
solchen Aussagen/Behauptungen).

Da ist was dran.

Therapie war heute erkenntnisreich. Es war tatsächlich so, ich konnte wirklich kaum was sagen, aber mein Therapeut gibt mir nicht das Gefühl, dass das was Schlechtes ist. Also hat er halt mehr gefragt.
Die getätigten Aussagen am WE musste ich loswerden. Wir haben eruiert, wie das gemeint gewesen sein könnte.
Es hätte hilflos und/oder anstoßend gemeint gewesen sein, so nach dem Motto Ich stubs dich mal an, ändere mal was an deiner Situation. Allerdings bin ich mir 100-%-ig sicher, dass er es so rausgehauen und gemeint hat, wie es bei mir angekommen ist. Nämlich verletzend und abwertend.
Mein Therapeut meinte dazu: solche Aussagen sind Gift für einen depressiven Menschen.

Des Weiteren ging es um die Verlängerung der Arbeitsunfähigkeit Morgen. Seine Frage: Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie am FR wieder arbeiten gehen müssten? Meine Antwort war eindeutig: x.. Auch im Hinblick auf das Ereignis nächste Woche.

Als letztes ging es noch um diverse Abläufe bzgl. nächster Woche. ANGST! ANGST! ANGST!

Nun bin ich doch froh, den Termin nicht abgesagt zu haben. Denn das hatte ich tatsächlich vor...
Ich wollte dann nur noch in mein Bett und Dank Notfall-Medi habe ich seit langem mal wieder ein paar Stunden gut geschlafen.

15.11.2023 21:02 • x 5 #312


Jedi
Zitat von Lost111:
Was? Schon 2 Monate krank geschrieben und keine Verbesserung in Sicht? Du Loser!.

Würdest Du in der Situation einer Freundin, die auch als Power beschimpfen ?

Sicher Nein u. so bezeichne Dich bitte auch selbst nicht so !

15.11.2023 21:56 • x 2 #313


Lost111
Zitat von Jedi:
Würdest Du in der Situation einer Freundin, die auch als Power beschimpfen ?
Sicher Nein u. so bezeichne Dich bitte auch selbst nicht so !

Nein, natürlich nicht.
Ich bin nicht immer nett zu mir, ich weiß.

15.11.2023 22:01 • x 3 #314


Jedi
Zitat von Lost111:
Ich bin nicht immer nett zu mir,

Du hast es aber verdient, dass Du nett zu Dir bist !

15.11.2023 22:04 • x 2 #315


Lost111
Zitat von Jedi:
Du hast es aber verdient, dass Du nett zu Dir bist !

Das ist wieder eine ganz andere Frage.

15.11.2023 22:08 • x 2 #316


Jedi
Zitat von Lost111:
Das ist wieder eine ganz andere Frage.

Das ist keine Frage, sondern eine Feststellung !
Egal was auch ist, Du\Wir haben es verdient gut mit uns umzugehen - so wie Du\Wir es auch mit
anderen tun würden.

15.11.2023 22:12 • x 2 #317


Lost111
Zitat von Jedi:
Egal was auch ist, Du\Wir haben es verdient gut mit uns umzugehen - so wie Du\Wir es auch mit
anderen tun würden.

Aber warum setzt man sich selbst viel strengere Regeln als an Andere?

15.11.2023 22:14 • x 4 #318


Jedi
Zitat von Lost111:
Aber warum setzt man sich selbst viel strengere Regeln als an Andere?

Dahinter könnten unsere Prägungserfahrungen stecken oder falsche Glaubenssätze über uns,
die wir vielleicht so gehört, dann geglaubt haben.

15.11.2023 22:19 • x 3 #319


Wuslchen
Zitat von Lost111:
oh, eine Bürde mehr für dich! Das mag ich niemandem aufbürden!

Völlig ok, meine Liebe, das kann ich gut aushalten.

Zitat von Lost111:
Ich war einfach nur verletzt und sehr traurig. Wut fühle ich keine.

Zitat von Lost111:
Was für eine Unverschämtheit! GRRR, unglaublich! Null Empathie, null Zuhören, null Verständnis!

Aber bei den Aussagen, die sich @wozu anhören durfte, fühlst du die Wut. Erkennst du das? Das ist immer wieder dasselbe Muster. Du gehst nur mit dir selbst so schlecht um und so hart ins Gericht, weil du es so beigebracht bekommen und als Überlebensstrategie übernommen hast. Nicht, weil du wirklich schlecht von dir denkst. Und das ist auch ok, das geht so schnell nicht weg. Aber wir können daran üben Stück für Stück ein bisschen freundlicher mit uns umzugehen. Mir selbst hilft dabei immer der Blick auf Andere. Würde ich einer lieben Freundin das Gleiche sagen? Nein. Also, was würde ich ihr sagen? Gut, ich habe auf mich bezogen natürlich sofort wieder tausend Gegenargumente parat. Und gehe mit jedem dieser Argumente wieder und wieder so um als würden sie von meiner Freundin kommen. Für mich war das der Schlüssel, damit ich heute eine Art Waffenstillstand mit mir halte. Und das ist schon deutlich angenehmer als alles von früher, es war aber auch ein jahrelanger Weg. Schnell geht dabei leider nicht.

Zitat von Lost111:
Mein Therapeut meinte dazu: solche Aussagen sind Gift für einen depressiven Menschen.

Meine Worte. So so wichtig, dass du das von professioneller Seite auch nochmal gesagt bekommen hast.

15.11.2023 22:27 • x 3 #320


Lost111
Zitat von Wuslchen:
Aber bei den Aussagen, die sich anhören durfte, fühlst du die Wut. Erkennst du das? Das ist immer wieder dasselbe Muster. Du gehst nur mit dir selbst so schlecht um und so hart ins Gericht, weil du es so beigebracht bekommen und als Überlebensstrategie übernommen hast. Nicht, weil du wirklich schlecht von dir denkst. Und das ist auch ok, das geht so schnell nicht weg.

Jetzt, wo du mich mit der Nase drauf stößt, fällt mir das erst auf. Krass. Ich danke dir für den Hinweis.

Zitat von Wuslchen:
Und gehe mit jedem dieser Argumente wieder und wieder so um als würden sie von meiner Freundin kommen. Für mich war das der Schlüssel, damit ich heute eine Art Waffenstillstand mit mir halte. Und das ist schon deutlich angenehmer als alles von früher, es war aber auch ein jahrelanger Weg. Schnell geht dabei leider nicht.

Das ist sicherlich ein langer und beschwerlicher Weg. Du bist ihn gegangen.

15.11.2023 22:35 • x 1 #321


Lost111
Mmh, wie war mein Tag? Insgesamt gesehen hat mich alles nicht sonderlich berührt.
Arbeitsunfähigkeit um weitere 4 Wochen war kein Problem. Ich brauchte gar nicht viel sagen, denn ein Wort alleine sagte alles aus. Mein HA versteht mich auch ohne viele Worte.
Wir hatten auch ein gutes Gespräch von etwa 20 Minuten. Und er meinte auch, wenn es in 4 Wochen immer noch nicht wirklich besser sein sollte, wäre das gar kein Problem. Da müsste ich keine Angst haben.

Mittags dann Essen bei Muttern, meine Schwägerin (die auch an Depressionen erkrankt ist) war ebenfalls anwesend.
Wir haben zusammen gelacht.
JA - das kann ich auch. Aber das war keine echte Freude. Es wurde halt erwartet.

Und wie geht es mir jetzt damit? Schlecht.
Null Erleichterung, dass ich morgen bzw. heute nicht wieder arbeiten gehen muss. Null gar nichts.

Ich würde am liebsten gar nicht ins Bett gehen. Es ist einfach nichts gut.

WHATEVER I DO IT'S NEVER ENOUGH.

17.11.2023 02:18 • x 2 #322


Ziva
Huhu liebe Losti

Zitat von Lost111:
Null Erleichterung, dass ich morgen bzw. heute nicht wieder arbeiten gehen muss. Null gar nichts.

Stell dir einmal vor:

was fühlst du, wenn dein HA sagen würde, dass eine weitere Krankmeldung nicht mehr möglich ist und du arbeiten gehen musst? Du hast ja schon die Sorge, dass er das sagen könnte. Würde das Stress in dir auslösen? Angst? Hilflosigkeit?

Das wären die mindesten Anzeichen für mich, dass es dich noch überfordert und sagt mir - oke, ich fühle jetzt nichts, aber ich habe vorher gefühlt, dass ich Angst hatte er könnte es mir abschlagen.

17.11.2023 11:10 • x 3 #323


hlena
Das Beispiel von Ziva ist provokant,aber einleuchtend.
Ich erinnere mich noch,da hattest du Sorge,daß dein Hausarzt dich nicht krank schreibt.
Für einen Arzt,der sich mit Depressionen auskennt, ist das selbstverständlich,daß er das nicht tut.
Ist es aber nicht.
Du schreibst,daß auch deine Schwägerin an Depressionen erkrankt ist.
Hast du dann etwas Unterstützung gegen die Argumentation deiner Mutter?

17.11.2023 12:48 • x 1 #324


Oli
Zitat von Lost111:
Null Erleichterung, dass ich morgen bzw. heute nicht wieder arbeiten gehen muss. Null gar nichts.

Ich kenne das so ähnlich. Bei mir ist es vielleicht insofern anders, als ich schon Erleichterung verspüren kann.

Aber eben nichts anderes. Solange ich denken kann, kann ich mich nicht über ein schönes Ereignis freuen, sondern ich bin immer nur erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert ist.

Schon in der Schule habe ich mich über eine gute Note nicht gefreut, sondern ich war nur erleichtert, keine schlechte Note zu haben. Dabei hatte ich so gut wie nie schlechte Noten.
Und dann war ja immer auch klar, dass schon bald das nächste angstmachende Ereignis ansteht.

Das hat mich über die Jahre ganz schön zermürbt.

17.11.2023 16:57 • x 2 #325


Lost111
Zitat von Ziva:
was fühlst du, wenn dein HA sagen würde, dass eine weitere Krankmeldung nicht mehr möglich ist und du arbeiten gehen musst? Du hast ja schon die Sorge, dass er das sagen könnte. Würde das Stress in dir auslösen? Angst? Hilflosigkeit?

Liebe @Ziva ,

das würde große Panik in mir auslösen! Ich wüsste nicht, was ich dann machen würde. Ich wäre tatsächlich hilflos.

Zitat von Ziva:
Das wären die mindesten Anzeichen für mich, dass es dich noch überfordert und sagt mir - oke, ich fühle jetzt nichts, aber ich habe vorher gefühlt, dass ich Angst hatte er könnte es mir abschlagen.

Stimmt. Manchmal ist so ein Durcheinander in meinem Kopf, dass ich nicht mehr klar denken kann.
Ich überfordere mich wahrscheinlich selber.


Zitat von hlena:
Du schreibst,daß auch deine Schwägerin an Depressionen erkrankt ist.
Hast du dann etwas Unterstützung gegen die Argumentation deiner Mutter?

Liebe @hlena ,

die Situation hatten wir so noch nicht. Aber ich denke schon, dass sie mich unterstützen würde, wenn meine Mutter wieder unqualifizierte Äußerungen tätigt. So schätze ich sie ein.


Zitat von Oli:
Ich kenne das so ähnlich. Bei mir ist es vielleicht insofern anders, als ich schon Erleichterung verspüren kann.

Aber eben nichts anderes. Solange ich denken kann, kann ich mich nicht über ein schönes Ereignis freuen, sondern ich bin immer nur erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert ist.

Lieber @Oli ,

vielleicht kommt die Erleichterung bei mir auch noch, keine Ahnung.
Gab/gibt es denn so gar nichts, was in dir eine Art Freude auslöst?

Mein Morgen verging mit diversen Dingen, die erledigt werden mussten. Nach diesen 2 Stunden Aktion war ich sehr erschöpft und verschlief den Nachmittag.

17.11.2023 20:36 • x 1 #326


Oli
Zitat von Lost111:
Gab/gibt es denn so gar nichts, was in dir eine Art Freude auslöst?


Freude kenne ich tatsächlich nicht.

Aber das Gefühl der Dankbarkeit.
Dass unsere Tochter zu uns gekommen ist, erfüllt mich mit Dankbarkeit. Dass die Schwestern in der Neonatologie trotz des Durcheinanders in der Klinik sich um unsere Tochter und um mich so gut gekümmert haben, während meine Frau mit Schmerzen anderswo lag. Dass unsere Tochter dennoch ein sensationell tolles Bindungsverhalten entwickelt hat. Dass sie ihren eigenen Kopf hat, Humor und Forscherdrang. Dafür bin ich sehr sehr dankbar und kann das auch fühlen.

Das ist aber stets verbunden mit der Angst, es könnte anders werden und meine Tochter könnte an der Welt scheitern.

17.11.2023 23:28 • x 5 #327


B
@Oli.
Nicht mit den Eltern .

17.11.2023 23:30 • #328


Oli
Zitat von Birga:
Nicht mit den Eltern .

Worauf beziehst Du Dich?

17.11.2023 23:32 • #329


A


Hallo Lost111,

x 4#30


B
@Oli
Warum sollte Deine Tochter an der Welt scheitern?
Sie hat tolle Eltern.

17.11.2023 23:36 • #330

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