Hallo Mellie, mach dir bitte bitte keine Vorwürfe! Du bist perfektionistisch von deiner alleinerziehenden Mutter erzogen und geprägt worden, weil sie selber als Alleinerziehende wahrscheinlich immer Angst hatte, nicht durchzuhalten und dir das Wichtigste, Durchzuhalten, beibringen wollte.
Weder du noch sie habt das wahrscheinlich bewusst bemerkt und habt einfach gemacht, was gemacht werden musste.
Dass unsere Arbeitswelt völlig überdreht und die Leute reihenweise mit Stresserkrankungen umkippen, hat auch keiner böse gemeint, die ganze Sache ist einfach gesellschaftlich aus dem Ruder gelaufen und wir müssen sie individuell und gesellschaftich zurückdrehen.
Zu allen Zeiten drangen Menschen zu unbekannten Grenzen vor bis sie mehr oder weniger schmerzhaft ihre Grenzen kennenlernten.
Um Schuld und Fehler geht es bei einer Erschöpfungsdepression überhaupt nicht.
Wenn du keine Hobbies ausgeübt hast, dann, weil du gelernt hast, dass Arbeiten wichtiger ist und damit bist du wahrhaftig nicht allein.
Viele Menschen lassen mehr und mehr Hobbies fallen, die sie vielleicht mal in ihrer Jugendzeit ausübten oder wurden so mit Arbeit zugeschüttet, dass sie nie Hobbies hatten.
Wenn dein Psychologe sagt, du sollst Spaß haben, dann bedeutet das nicht, dass du jetzt Hobbies aus dem Boden stampfen sollst, denn das ist ja schon wieder Leistungsdruck Du sollst auch nicht hinterhecheln, Spaß fühlen zu können, wenn du durch die Depression gar nicht fühlen kannst, auch das wäre schon wieder Leistungsdruck
Gemeint ist, denke ich, dass du dich gut behandeln sollst ohne Hektik, Druck. Eine Depression braucht Zeit. Und sie ist kein Scheitern sondern zeigt Überforderung, dass du so perfekt warst, dass du dir jetzt Ruhe gönnen sollst, du hast das auch verdient.
Was deine Familie sagt, ist Alltagspsychologie, lass sie reden!
Hier im Forum haben einige Erfahrungen mit Kuren, wo du dann mal siehst, wie du dir Gutes tun kannst. Vielleicht erzählen sie ja noch einiges.
Liebe Grüße! maya
28.04.2019 19:24 •
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