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Nach außen wirke ich stark - bin aber mit den Nerven am Ende

Hoffnung21
Hallo Melli

Ich finde die Argumentation deines Therapeuten auch etwas seltsam. Vielleicht schaust Du Dich mal nach einem Anderen um, es ist schon sehr wichtig, dass die Chemie stimmt.

Das mit dem Leben eines anderen beschreibt es sehr gut. Ja, das kenne ich auch. Ich hatte immer das Gefühl ich stehe neben mir und beobachte mich von außen. Die Person, oder besser das Häufchen Elend, das da noch da war, das war nicht ich. Ich hab immer versucht, mich selbst wieder zu finden, das war mein größter Wunsch damals. Ich hab dann mit der Psychotherapeutin viel daran gearbeitet, dass es nicht sinnvoll ist, wenn ich wieder genauso werde, wie ich mal war, denn das hat mich ja in diese Situation gebracht. Und so haben wir nach und nach versucht, Verhaltensweisen zu ändern und wegzukommen von Perfektionismus, der Einstellung nur Arbeit ist ein Lob wert usw.

LG
Eis

01.05.2019 20:09 • x 2 #31


M
Wie sah die Veränderung von drohen Verhaltensweisen durch deine Therapeutin aus?
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass meine Art zu leben mich in diese Situation gebracht hat.Ich habe die Warnsignale schon Monate zuvor einfach ignoriert.

01.05.2019 20:20 • x 2 #32


A


Hallo Melli83,

Nach außen wirke ich stark - bin aber mit den Nerven am Ende

x 3#3


Hoffnung21
So Sachen wie Perfektionismus aufgeben. Also nicht alles muss gebügelt werden und es muss nicht jede Arbeit fertig gemacht werden. Im Kopf war wichtig, dass ich bei der Arbeit bleibe, die ich grad mache und nicht im Kopf schon weiterplane, was als nächstes zu tun ist. Oder auch mal in der Küche NICHT aufräumen, wenn es mir grad zu viel ist. So Sätze lernen wie wenn es Dich stört, dann mach es DU, ICH kann grad nicht. (Mein Mann ist nämlich mindestens genauso perfektionistisch wie ich!) Oder gaaaanz wichtig Pausen machen, BEVOR mein Kopfdruck (war mein größtes Problem) kommt, also ganz viel in mich hineinhorchen usw.

01.05.2019 21:09 • x 2 #33


M
Genau das sind auch meine größten Baustellen.Immer innerlich getrieben zu sein alles erledigen zu müssen.Dadurch komm ich einfach nie zur Ruhe.
Jetzt bin ich antriebslos und das Chaos und unerledigte Aufgaben machen mich wahnsinnig.

01.05.2019 21:21 • x 2 #34


M
Ist es dir denn gelungen die Veränderungen langfristig umzusetzen ?

01.05.2019 21:22 • #35


maya60
Hallo Melli, ich finde es auch gut, dass du dir einen Facharzt, also Psychiater/Neurologen für deine Medikation suchst, er ist auch der richtige Facharzt dafür. Hausärzte und Psychologen oder Psychotherapeuten haben ihre Fachgebiete und können auch raten oder sogar verschreiben, aber der richtige Facharzt sind sie nicht, auch falls du Gutachten für Behörden brauchst.

Was du über deinen Psychotherapeuten schreibst, wundert mich genauso wie dich und Eis. Nimm nur das von ihm an, was dich überzeugt. Kann gut sein, dass er das auch gerade bei dir herauskitzeln will, dich selber zu vertreten.

Du hast geschrieben, er ist Heilpraktiker. Weißt du, ob er studierter Psychologe oder studierter ärztlicher Psychotherapeut ist? Oder ist er über die Heilpraktikerschiene Psychotherapeut geworden? In dem letzteren Fall könnte es nämlich sein, dass er der Schulmedizin ablehnend gegenübersteht und sich darum so seltsam verhält. Gut, dass du dich nicht darauf einlässt. Antidepressiva abzusetzen, obwohl man noch depressive Symptome hat, ist falsch und gefährlich, soweit ich weiß. Und bei ernsthafter Depression braucht es Antidepressiva.

Auch, dass es normal sein soll, nach 1 Woche nichts für seinen Partner zu fühlen finde ich sehr seltsam. Kennt er denn die Gefühlsflachheit bei Depressionen, hat er dir davon erzählt?

Auf jeden Fall wäre es nicht verkehrt, zum Vergleich auch mal einen anderen Psychotherapeut zu suchen. Nicht jeder muss passen. Die Krankenkassen haben Listen, welche Psychotherapeuten noch Ressourcen frei haben. Vielleicht rufst du mal dort an?

Liebe Grüße! maya

01.05.2019 21:22 • x 2 #36


M
Er ist Allgemeinmediziner und hat eine Weiterbildung zum Therapeuten und Heilpraktiker gemacht.
Von der Gefühlsflachheit hat er mir nichts erzählt.Das weiß ich nur hier aus dem Forum.
Das mit den Listen ist ein guter Tipp. Danke Maya

01.05.2019 21:48 • x 2 #37


M
Hallo alle zusammen,
heute ist einer dieser Tage an denen man denkt, dass der Fortschritt der letzten Tage leider wieder zum Rückschritt wird.Fühle mich mies und stelle wieder mein komplettes Leben in Frage. Jeder Teil, ob Familie oder Arbeit erscheint mir fragwürdig und gefühlstechnisch so aussichtslos.
Ich verstehe einfach nicht wieso es diese düsteren Tage immer wieder gibt, obwohl man doch dachte man wäre auf einem guten Weg.Das zerrt alles so unglaublich an meinen Kräften.Meine Nerven spielen verrückt und die körperlichen Beschwerden sind direkt wieder stärker.Wenn ich darüber nachdenke am Dienstag wieder zur Therapie zu müssen und ich weiß, dass ich dort eh nicht die nötige Hilfe und Verständnis bekomme, fühl ich mich echt hilflos.

05.05.2019 15:08 • #38


Pilsum
Zitat:
Wenn ich darüber nachdenke am Dienstag wieder zur Therapie zu müssen und ich weiß, dass ich dort eh
nicht die nötige Hilfe und Verständnis bekomme, fühl ich mich echt hilflos.


Welche Hilfe und welches Verständnis erwartest Du denn in einer Therapie?

05.05.2019 18:32 • x 1 #39


Hoffnung21
Hallo Melli,
Nicht verzweifeln, heute hab ich auch so einen Tag. Meine Therapeutin hat mir mal gesagt, mein Weg hat viele Schlaglöcher. Manche kann man umgehen und manche übersieht man oder fällt sehenden Auges hinein. Die Schlaglöcher sind auch unterschiedlich tief. Und wenn ich zurückblicke sehe ich eine ganze Menge Weg, den ich trotzdem geschafft habe.

Wenn Du so ein negatives Gefühl Deinem Therapeuten gegenüber hast würde ich mir einen anderen suchen. Oder such Dir ein bestimmtes Thema aus für Dienstag, und sag ihm, dass Du heute gerne genau darüber mit ihm reden möchtest. Vielleicht kommst Du damit weiter.

Hast Du mal über eine Reha nachgedacht? Das wäre auch eine Chance, mal andere Ärzte und Therapeuten kennen zu lernen.
LG
Eis

05.05.2019 18:43 • x 2 #40


M
Ich habe bisher nie Erfahrungen mit einem Therapeuten gemacht bzw. kenne den Vergleich zu anderen nicht.
Aber ein Therapeut der mir sagt auf Grund meiner Magenprobleme, ich solle mir alle drei Stunden was zu essen machen wo er doch genau weiß, dass ich kaum im Stande bin mir einmal am Tag was Vernünftiges zuzubereiten, der hat scheinbar noch nichts von der Antriebslosigkeit gehört.

05.05.2019 20:09 • #41


A


Hallo Melli83,

x 4#12


maya60
Das kannst du auch einfacher machen: Eine Mahlzeit Scheibe Brot mit Käse, eine Mahlzeit Fertigmüsli mit Banane, eine Mahlzeit Fertiggericht aus der Dose, Packung oder irgendwo, wo du vorbei kommst, Pizza auf die Hand oder so. Immer 1 Tüte Studentenfutter in der Tasche ist auch nahrhaft, schützt den Magen und gibt Kraft und hält vor.

Sind nur Beispiele, aber eben was, was ganz einfach geht.

05.05.2019 20:35 • x 1 #42

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