3113

Ich frage mich,

T
Zitat von Wuslchen:
Und ich frage mich warum ich Angst habe weniger zu verdienen, wenn ich gleichzeitig einem Flaschensammler mal eben einen 5er in die Hand drücke. Ich kann das einfach nicht mit ansehen, wenn alte Menschen mit Taschenlampen in Mülleimer leuchten. Da geh ich kaputt, das tut mir so in der Seele weh, ich ertrage das nicht. Womit ich mich natürlich auch frage in was für einer Welt wir leben...

Liebe Wuslchen,
deine Zeilen berühren mich gerade sehr.
Deine Frage warum du dir Angst machst weniger zu verdienen und gleichzeitog aber einen alten Menschen einen 5er
in die Hand drückst , kannst du dir damit beantworten, das du ein großes Herz hast und auch an deine Mitmenschen denkst.
Das ist eine ganz tolle und herzliche Gabe die du hast. Und das du so mitfühlend bist, das macht die reich. Zwar nicht
finaziell, aber dafür reich an Herzlichkeit und Menschlichkeit.

Lg. Tierliebe.

12.05.2021 19:48 • x 4 #931


Wuslchen
Danke dir @Tierliebe . Ich habe immer Münzen in der Jackentasche. 50 Cent, einen oder zwei Euro. Obdachlose, Flaschensammler, Punks... Es gibt so viele Menschen, die noch viel viel weniger haben als ich und jeder, der freiwillig in einen Mülleimer lugt und hineinlangt, hat meinen allerhöchsten Respekt und mein tiefes Mitgefühl. Mir ist es auch völlig egal, ob sich der Pennbruder die nächste Pulle Stoff von dem Geld besorgt. Ich will mir gar nicht vorstellen wie es ist wildfremde Menschen um Geld zu bitten und woher nehme ich mir das Recht zu entscheiden was dieser Mensch mit dem Geld dann macht? Wenn ich es hergebe, gebe ich es her, dann verschenke ich es. Und was der Beschenkte damit macht, ist nicht meine Entscheidung.
Das Einzige, wobei ich immer versuche drauf zu achten und hoffe es zu erkennen, sind Menschen, die für Drückerbanden arbeiten müssen. Die tun mir genauso in der Seele weh, aber denen hilft mein Geld nicht.

12.05.2021 20:00 • x 7 #932


A


Hallo Ylva,

Ich frage mich,

x 3#3


hlena
Genau, so sehe ich das auch.
Außerdem kann es mir morgen auch schlecht gehen und dann wäre ich auch froh, wenn mir jemand hilft.

12.05.2021 20:07 • x 5 #933


maya60
Für mich war es auch eine schockierende Wende endgültig weg aus Wohlstandszeiten, als ich zum 1. Mal irgendwann nach der Jahrtausendwende Leute an einer der S-Bahnhöfen meines wohlhabenden Wohnortes und ebenso im nahen reichen München Alltags-Menschen, gar nicht mal Penner, in den Mülleimern nach Flaschen suchen sah - da wusste ich: Hier läuft gewaltig was schief.

War ich doch während meiner Kindheit und Jugendzeit in einer Welt der vorübergehenden Öffnung der Teilhabechancen in Sachen Bildung und Beruf aufgewachsen, so dass ich auch mit Bafög studieren konnte, was mir mit dem Familieneinkommen nicht möglich gewesen wäre. Und auch noch in den 80er Studienzeiten kannte ich viele MitstudentInnen aus ärmeren Familien wie meiner.

Dass sich das Ganze nicht nur wieder schloss, sondern sogar direkt umkehrte seit Zeiten der Agenda 2010, das bekam ich erst so nach und nach mit. Denn auch noch in den 90er Jahren konnte ich eine gemütliche Altstadtwohnung in meiner Unistadt in NRW alleine mit meiner unsicheren Halbtagsstelle finanzieren und hatte noch genug übrig zum Leben - und war das nicht prima?

Auch meine Umschulung, Fachausbildung und meinen Berufseinstieg dann in München verbuchte ich noch unter: Hohe Teilhabechancen bei gesundheitlichen Einbrüchen.

Und so genoss ich auch erstmal, als ich gar nicht mehr so arg auf´s Geld schauen musste, weil mein Mann gut verdiente, ein bisschen den Münchner Lifestyle und gehörte zu einer Cocktailgruppe an der Leopoldsstraße, verlief mich auch das ein oder andere Mal mit meiner Family in Sternerestaurants international daheim und auf Reisen.

Bis mich diese Flaschensammlerszene abrupt wieder auf den Boden der Realität brachte und ich meinen Lifestyle änderte und lieber Geld spendete, weil ich es perv. gefunden hätte, so weiterzuleben.

Und ich kann auch nicht mehr an BettlerInnen vorbei gehen, nur an denen, die zur Bettelmafia gehören, wobei mir die einzelnen BettlerInnen auch leid tun, denn die behalten ja meistens nichts von dem Geld.
Auch Obdachlosen, die versoffen aussehen, gebe ich Geld, denn sehr oft haben sie ihren Herzenshund noch dabei und außerdem kann ich mir mehr als eine anders verlaufene Lebenslinie bei mir selber vorstellen, die mich in den Alk. getrieben hätten.

Ja, auch die Münchner Obdachlosenzeitung kaufen wir monatlich und ich kenne direkt einen Verkäufer so gut, dass wir mittlerweile bei Facebook befreundet sind. Er sowie die Schreibgruppe im BISS, der Obdachlosenzeitung, haben mich viel darüber lernen lassen, wie nahe jeder Mensch einem solchen Schicksal ist.
Und ich mag viele von ihnen wirklich und freue mich, wenn ich sie aus ihren schriftlichen Selbstvorstellungen an ihrem Platz in München erkenne und rede gerne mit ihnen. Naja . . . . lang ist´s her . . . vor Corona.

Durch Corona, hat mir einer von ihnen vor 1 Jahr erzählt verkaufen sie ja viel weniger und durften das nicht mal im Anfang. So haben einige ihre Wohnungen verloren und das in München! Dass es da ein Innenstadtkloster gibt, das sie aufnimmt, ist nur ein schwacher Trost. Meine Geldspende auch!

Ja, dieses Thema geht an mir auch nicht einfach so vorbei, bei weitem nicht.

13.05.2021 14:39 • x 4 #934


T
Ich frage mich ....will ich das alles ?
Ich frage mich wann mir der Kragen platzt - der Knopf ist kurz vorm abspringen.

14.05.2021 18:21 • x 1 #935


B
Hallo, Maya,
als ich 13 J. alt war. kamen Anfang der 50iger Jahre, als überall große Not herrschte, oft Bettler an unsere Haustüre. Meine Mutter gab immer reichlich. Das ärgerte meinen Vater und er schimpfte: die versaufen doch alles. Darauf meine Mutter: na und, da haben sie wenigstens was davon.- Irgendwie hat diese Einstellung bei mir unterschwellig nachgewirkt. Bis heute bin ich noch nie an einem Bettler vorbei gegangen, ohne zu geben. Passanten gehen vorbei, gleichgültig, eiskalt, verachtende Worte sind zu hören. Da wird deutlich, dass ganze Gerede von der christlichen Nächstenliebe nur aus hohlen Phrasen besteht. Es folgen keine Taten- Ich hatte mal vor Jahren kurz Einblick in die Szene, als ich einer Notaufnahme arbeitete. Ein alter Mann wurde eingeliefert. Seine Socken waren mit der Haut verwachsen.- Dass viele dieser Elenden das Endprodukt einer lebenslangen unheilbaren Depri sind, wissen wir alle. Übrigens wurde kürzlich in den Medien von einer Recherche berichtet, wonach es nicht stimmt, dass die Bettelmafia überall abkassiert. Das erbettelte Geld wird mitgenommen in die Familien vor Ort. Die Not der Bettler tut mir so weh, dass ich in meinem derzeitigen Zustand nicht darüber nachdenken möchte. Ja, meine Lebenslinie hätte auch in der Verwahrlosung enden können. Das geht ganz schnell, wenn man eines Tages beschließt. morgens nicht mehr auf zu stehen. Whatever will be, will be sang einst Doris Day.
Geben macht glücklich, habe ich festgestellt. Vielleicht setzt es jene Endorphine frei, die mir die Therapie nicht hat verschaffen können.
Liebe Grüße zur Nacht
bake37

15.05.2021 01:36 • x 5 #936


Wuslchen
Ich frage mich, ob ich jemals zur Ruhe komme. Ob ich je in der Lage sein werde zu einem anderen Menschen wirklich ein tiefes Vertrauen zu fassen. Mich fallen zu lassen. Mich vom Leben treiben zu lassen und nicht diese ewige Schwere in mir zu erleben. Ob die Todessehnsucht je verschwindet und ob ich sie je gehen lassen will. Ob ich mich traue ohne sie zu leben. Ob sie jemals nicht mehr nötig sein wird, um mir einen sicheren Hafen zu bieten...

09.06.2021 22:22 • x 1 #937


M
Ich frage mich weshalb ich vor so vielem Angst habe,warum ich nicht selbst an mich glaube und mir
vieles einfach nicht zutraue. Dinge die für andere das leichteste der Welt sind, sie sind für mich wie Berge
die ich nie erklimmen kann. Und wenn doch ,so schnürrt es mir die Luft ab und ich habe Herzrasen.

10.06.2021 12:32 • x 1 #938


EmptyLife
Ich frage mich, warum ich mich nicht traue meiner Mutter offen und ehrlich zu sagen, was Sache ist.

10.06.2021 12:50 • x 2 #939


Heideblümchen
Ich frage mich, warum mein neu gewonnenes ICH auf so viel Unverständnis in meiner Familie stößt. Ist Hilfsbereitschaft und Engagement denn so nervig, nur, weil ich sie (auch) anderen zukommen lasse?

10.06.2021 13:34 • x 2 #940


Marylu
Zitat von Wuslchen:
Ich frage mich, ob ich jemals zur Ruhe komme. Ob ich je in der Lage sein werde zu einem anderen Menschen wirklich ein tiefes Vertrauen zu fassen. ...

Liebes Wuslchen, ich wünsche es dir sehr.

10.06.2021 17:31 • #941


Kate
Ich frage mich ernsthaft, wieso sich immer wieder die gleichen Leute unter neuem Namen hier anmelden und immer wieder denselben Mist schreiben.
Da verliert man jeglichen Spaß und Sinn am Forum.

10.06.2021 17:44 • x 1 #942


ZeroOne
Ich frage mich, welche Individuen @Kate wohl meint?

Und auch @Wuslchen hat gestern von Trollen geschrieben...

Ich frage mich, ob es mit der Resolution 217 A vereinbar wäre, einen öffentlichen Pranger einzurichten?!

LG
ZeroOne

10.06.2021 17:55 • x 1 #943


Kate
Zitat von ZeroOne:
Ich frage mich, ob es mit der Resolution 217 A vereinbar wäre, einen öffentlichen Pranger einzurichten?!

10.06.2021 17:56 • x 1 #944


A


Hallo Ylva,

x 4#15


Kate
Zitat von ZeroOne:
Ich frage mich, ob es mit der Resolution 217 A vereinbar wäre, einen öffentlichen Pranger einzurichten?!

Ich denke mehr als sperren kann die Forenleitung den Thread nicht
Vielleicht findet sie in nicht gleich wenn wir ihn tarnen

10.06.2021 17:58 • x 1 #945

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