Ja, mir geht es wirklich schon wieder gut. Ein bisschen erschöpft bin ich noch, aber das kommt sicher auch vom vielen rumliegen.
Dass sie mich jetzt nach 2 Wochen nicht mehr testen verstehe ich sogar irgendwie. Ich war in der Zeit aber auch zuhause und wenn nicht, habe ich dafür gesorgt, andere nicht in Gefahr zu bringen.
Für mich wäre es wichtig, irgendwann mal zu erfahren, ob es Corona war oder nicht, werde aber jetzt wohl auf einen Antikörpertest warten müssen, den es ja noch nicht gibt, zumindest keinen zuverlässigen.
Im übrigen werde ich auch in Zukunft auf die Hygienevorschriften achten, also Abstand halten und oft Hände waschen. Das ist das mindeste was jeder tun kann.
Und ich bin jetzt auch mal guter Dinge, dass es meinen Freund und meine Tochter nicht erwischt hat. Wir achten auch zuhause darauf, uns nicht gegenseitig anzustecken, was zwar schwierig aber nicht unmöglich ist.
Ich fange an, die Situation so anzunehmen wie sie ist. Hadern nützt niemandem etwas. Das Gefühl, nicht allein zu sein mit meinen Ängsten beruhigt mich etwas.
Trotzdem leide ich darunter, dass so viele schlimme Dinge im Moment passieren. Ich würde so gerne mehr helfen und unterstützen, jeder Hilferuf schmerzt mich in der Seele. Weiß aber, dass ich nicht jedem helfen kann. Ich hole in unserer Lieblings-Pizzeria Essen, weil wir momentan nicht dorthin gehen können, ich spende Futter an Tierheime im Ausland und unterstütze Essenslieferungen an Bedürftige in unserer Stadt. Leider bin ich auch nicht Krösus, aber ich tue was ich kann und erfreue mich auch an den positiven Meldungen über Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft unter den Leuten.
Natürlich löst das das Problem nicht an den Wurzeln, vieles ist falsch gelaufen, in anderen Ländern noch viel schlimmer als bei uns. Aber es macht Mut, dass die Menschen noch nicht so verroht und empathielos sind wie es zuletzt den Anschein hatte.
Ich weiß, dass viele Menschen auf der Strecke bleiben werden, in die Arbeitslosigkeit, Armut und Depression abrutschen werden in nächster Zeit. Das alles macht mich unendlich traurig. Trotzdem hoffe ich, dass wir es schaffen, einen Teil dieser Zusammengehörigkeit in die Zeit nach Corona zu retten und auch weiterhin zusammenhelfen, dass möglichst viele wieder auf die Beine kommen. Dazu gehört für mich, dass ich momentan nichts im Internet bestelle sondern warte, bis die Läden wieder auf machen. Nur ein Beispiel, wie es gehen könnte. Und den ausgefallenen Urlaub werde ich wieder im selben Reisebüro buchen, in dem ich auch vorher war. DAS ist jetzt wichtig.
30.03.2020 17:49 •
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