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Ein schmaler Grat

hlena
Klar ist es kompliziert.
Ich würde mich auch schwer tun mit der Umsetzung,deshalb verstehe ich dich.
Ich sehe aber nur das als die Lösung an,willst nicht nicht hinterher schlimmer dastehen als jetzt.

18.01.2024 00:47 • x 2 #31


Lost111
Zitat von hlena:
Ich würde mich auch schwer tun mit der Umsetzung,deshalb verstehe ich dich.

Danke für dein Verständnis.

Zitat von hlena:
Ich sehe aber nur das als die Lösung an,willst nicht nicht hinterher schlimmer dastehen als jetzt.

Ich muss darüber nachdenken, was ich tief in mir drin will. Nicht, was Andere sich wünschen/vorstellen.
Aber im Grunde genommen weiß ich das ganz genau. Und ich bin - wie immer - in einer Zwickmühle.

18.01.2024 00:59 • #32


A


Hallo Lost111,

Ein schmaler Grat

x 3#3


W
Zitat von Lost111:
Ich würde mich noch mehr als Versager fühlen als ohnehin schon. Und besser geht's mir dann auch nicht.
Natürlich stehe ich nicht schlechter da. Trotzdem würde ich es als großes Versagen meinerseits betrachten.

Dass es dir dann nicht besser geht ist klar. Allerdings würde ich es nicht als Versagen deinerseits bezeichnen. Wenn es dir schlecht geht und das was man dir anbietet keine richtige Hilfe darstellt, ist das doch nicht deine Schuld.

Zitat von Lost111:
Nein, wurde ich nicht. Die WE war nicht meine eigene Idee. Der Druck kommt von 1, 2 Personen in meinem Umkreis.
Davon kann ich mich nicht wirklich frei machen. Ich weiß, dass das x. ist. Ich bin extrem beziehungsabhängig.

Das zu verstehen fällt mir eher schwer, da du auch folgendes sagtest
Zitat von Lost111:
Ich habe niemanden in RL, mit dem ich darüber reden könnte.

Ich interpretiere es so, dass es zwar Leute gibt, mit denen du über das Thema redest, diese dann aber Druck ausüben, woraufhin du Entscheidungen triffst, bei denen du ein sehr ungutes Gefühl hast, und darüber kannst du dann wiederum nicht mit diesen 1,2 Personen reden, und auch mit sonst niemand?

Zitat von Lost111:
Wie sollte ich es nicht persönlich nehmen? Ich kann nicht aus meiner Haut.
Klar, es wird immer Menschen geben, die das ausnutzen. Aber es ist und bleibt eine potentiell tödliche
Krankheit. Dessen sollten sich gerade auch Ärzte bewusst sein.

Mit nicht persönlich nehmen meine ich nicht, dass es dich nicht runterziehen darf, das ist denke ich unvermeidbar.
Eher wollte ich damit sagen, dass die Ärzte nicht aus einem persönlichen Groll gegen dich heraus entscheiden.
Für mich ist das ein entscheidender Unterschied.
Du sagst es ja selbst, dass sie sich der Bedeutung einer solchen Erkrankung vielleicht gar nicht so bewusst sind.
Wie offen kommunizierst du es denn?
Also ehrlich gesagt nach dem wie du es hier schilderst würde es mich schon ein wenig wundern, wenn einem da der Ernst der Lage nicht klar wird...

18.01.2024 01:09 • x 1 #33


hlena
Zwickmühle triffst genau!
Denk in Ruhe darüber nach,obwohl du die richtige Antwort schon hast.
Später dankt es dir niemand,wenn du deine Gesundheit ruiniert.

18.01.2024 01:16 • x 1 #34


Lost111
Zitat von way2go:
Das zu verstehen fällt mir eher schwer, da du auch folgendes sagtest

DAS bezieht sich auf die WE.

Zitat von way2go:
Ich interpretiere es so, dass es zwar Leute gibt, mit denen du über das Thema redest, diese dann aber Druck ausüben, woraufhin du Entscheidungen triffst, bei denen du ein sehr ungutes Gefühl hast, und darüber kannst du dann wiederum nicht mit diesen 1,2 Personen reden, und auch mit sonst niemand?

Das bezog sich auf eine ganz andere Sache...
Auf einen ganz bestimmten Drang, den ich habe, wenn es mir nicht gut geht.
Entschuldige, wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt habe.

Zitat von way2go:
Eher wollte ich damit sagen, dass die Ärzte nicht aus einem persönlichen Groll gegen dich heraus entscheiden.
Für mich ist das ein entscheidender Unterschied.

Ich verstehe, was du damit sagen willst.

Zitat von way2go:
Du sagst es ja selbst, dass sie sich der Bedeutung einer solchen Erkrankung vielleicht gar nicht so bewusst sind.
Wie offen kommunizierst du es denn?

Eben. Und so ist es auch. Das habe ich oft genug erlebt.
Und wenn ich merke, dass ich nur eine Nr. bin und nach Fließband behandelt wird, bin ich natürlich auch nicht bereit, darüber zu reden. Da käme ich nie auch nur auf die Idee.
Aber ich habe zum Glück Ärzte, die mich ernst nehmen.

18.01.2024 01:43 • #35


Lost111
Zitat von hlena:
Denk in Ruhe darüber nach,obwohl du die richtige Antwort schon hast.
Später dankt es dir niemand,wenn du deine Gesundheit ruiniert.

In meinem Kopf habe ich sie, ja. Aber die Umsetzung...!

Zitat von hlena:
Später dankt es dir niemand,wenn du deine Gesundheit ruiniert.

Stimmt. Es wird Einem nicht gedankt.

18.01.2024 01:48 • x 1 #36


Lost111
Engel der Einsamkeit - jetzt bist du wieder bei mir.
Engel der Einsamkeit, ich gehöre zu Dir
In der Stunde der Dunkelheit lebt Deine Stimme in mir
Engel der Einsamkeit, bring mich zurück zu mir.

20.01.2024 04:08 • #37


Lost111
Tut mir leid, dass ich schon wieder am Jammern bin und mich wiederhole...
Aber es muss raus...

Die Therapiestunde heute hat mich fertig gemacht.
Letzte Woche ganz am Ende der Stunde habe ich es gerade noch so geschafft, über das zu reden,
worüber ich normalerweise gar nicht rede. Aber ich habe Vertrauen zu ihm.
Darum ging es heute erstmal.
Trigger

SVV. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Es soll nun näher beleuchtet werden, woher das kommt.
Und wie ich besser bzw. anders mit diesem immensen inneren Druck umgehen kann.



Danach ging es nochmal um die Wiedereingliederung. Er erklärte mir ausführlich,
wie lange ich das in Anspruch nehmen könnte, und das die Stundenzahl jederzeit
verringert werden kann (2 Stunden pro Tag sind allerdings Minimum).
Und da ist es wieder, das Dilemma. Ich weiß echt nicht, ob ich dem (schon)
gewachsen bin.
Andererseits fühle ich mich gezwungen, es anzugehen, denn je länger ich warte,
desto schwieriger wird der Wiedereinstieg.
4 Monate Krankschreibung liegen hinter mir. Was soll ich tun?
Oder will ich mir nur beweisen, dass ich wieder leistungsfähig bin?

Danach war mir schlecht.

Ich habe niemanden, mit dem ich darüber reden kann.

Der Abgrund ist zu meinen Füßen.

Kann es nicht einfach vorbei sein?

31.01.2024 20:57 • #38


Ziva
Ich frage mich ja ein klein wenig...
... also dein Therapeut, der weiß doch eigentlich, was mit dir los ist.

Du bemühst dich; du machst Dinge, weil du sie tun musst oder bleibst auch mal im Bett, weil du gar nicht die Kraft hast, aufzustehen. Doppelte Depression oder wie nannte es sich? Dazu noch andere Diagnosen... Mensch Lost, und jetzt redet ihr da über die Wiedereingliederung. Das verstehe ich nicht. Du siehst es und du weißt es und er doch eigentlich auch, dass das noch überhaupt keinen Sinn macht. Ich meine, seht ihr / fühlst du eine Verbesserung zu vor vier Monaten? Fühlt es sich für dich gut an, wenn du darüber nachdenkst, wieder zu arbeiten? Ich weiß, dass du denkst, du musst. Aber du musst gar nichts! An dich denken, das solltest du. Sonst nichts.

Wäre es nicht irgendwie wichtig erstmal zu schauen, was du machen kannst, um Kraft zu tanken? Wäre es nicht erstmal wichtig wieder einen geregelten Tagesablauf auf die Beine zu stellen, BEVOR du darüber nachdenkst, wieder zu arbeiten? Ich meine.. jetzt mal ehrlich - bitte lies dir hier deine letzten Beiträge durch - sehen die so aus, als wäre arbeiten schon wieder drin?

Ich weiß, wie du dich fühlst. Und ich weiß welche Last auf dir liegt, weil dein Umfeld dir enormen Druck macht. Aber Lost, das bringt doch nichts. In ein paar Monaten wirst du wieder total geschwächt bei deinem HA sitzen und nach einem Attest fragen.

JETZT hast du den Therapeuten. JETZT kannst du die Dinge im geschützten Rahmen angehen.
Zwar mit dem besch. Druck deiner Mitmenschen, aber immerhin ohne die quälende Arbeit. Nimm dir die Zeit. Nimm sie dir!

31.01.2024 22:46 • x 5 #39


Lost111
Zitat von Ziva:
Mensch Lost, und jetzt redet ihr da über die Wiedereingliederung. Das verstehe ich nicht. Du siehst es und du weißt es und er doch eigentlich auch, dass das noch überhaupt keinen Sinn macht. Ich meine, seht ihr / fühlst du eine Verbesserung zu vor vier Monaten? Fühlt es sich für dich gut an, wenn du darüber nachdenkst, wieder zu arbeiten? Ich weiß, dass du denkst, du musst. Aber du musst gar nichts! An dich denken, das solltest du. Sonst nichts.

Ich schätze deine Ehrlichkeit, liebe @Ziva! Und dazu gehört auch, mir mal den Kopf zu waschen!
Wir haben nur den Ablauf besprochen, wie es ablaufen würde, wenn ich mich dazu entscheiden würde. Zwischen den Zeilen las ich Zweifel, ob er mir derzeit schon dazu raten würde. Und weil ich sagte, dass ich mich gezwungen fühle.
Er sagte auch, dass ich den Einfluss, den eine bestimmte Person deswegen auf mich ausübt, nicht zulassen soll. Denn ICH kann alleine entscheiden, ich bin erwachsen.
Ich könnte k...... , wenn ich an die Arbeit denke. Und es in den 4 Monaten keine wirkliche Verbesserung eingetreten...

Zitat von Ziva:
JETZT hast du den Therapeuten. JETZT kannst du die Dinge im geschützten Rahmen angehen.
Zwar mit dem besch. Druck deiner Mitmenschen, aber immerhin ohne die quälende Arbeit. Nimm dir die Zeit. Nimm sie dir!

Im Grunde sollte das einfach sein. Ist es für mich aber nicht...

31.01.2024 23:12 • x 2 #40


Ziva
Dann frage ich mich, warum er nicht das Thema du fühlst dich von anderen gezwungen etwas zu tun angeht.
Ich kann heute nicht mehr gescheit denken, geschweige denn schreiben. Ich meine, er sieht doch, dass du unter einem Druck stehst arbeiten zu gehen, weil ANDERE das von dir verlangen. Ich finde einfach, dass er da ansetzen sollte..

Ich wasche dir übrigens nicht den Kopf. Vielleicht ein bisschen. Weil ich dich so mag.

Zitat von Lost111:
Im Grunde sollte das einfach sein. Ist es für mich aber nicht...

Weiß ich. Aber wenn nicht jetzt mit der Hilfe deines Therapeuten - wann dann?

31.01.2024 23:17 • x 2 #41


Wuslchen
Zitat von Ziva:
Dann frage ich mich, warum er nicht das Thema du fühlst dich von anderen gezwungen etwas zu tun angeht.
Ich kann heute nicht mehr gescheit denken, geschweige denn schreiben. Ich meine, er sieht doch, dass du unter einem Druck stehst arbeiten zu gehen, weil ANDERE das von dir verlangen. Ich finde einfach, dass er da ansetzen sollte..

Vielleicht, weil es auch für unsere liebe Losti gerade wichtig ist das alles zumindest sachlich mal durchzusprechen. Das heißt ja nicht, dass er es gutheißt, aber wenn es das ist, was in ihr gerade vorgeht, dann kann er das auch mit ihr besprechen. Nur so, liebe Lost, siehst du vielleicht auch selbst, dass es gerade nicht geht. Hast du ja auch geschrieben, du fühlst dich noch null bereit dazu. Aber manchmal kann es hilfreich sein das mit einer neutralen Person einmal ganz nüchtern durchzusprechen und somit von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten.

Ich finde das schon ganz ok wie er das macht - er wirkt auf mich nicht so als würde er unsere Lost in irgendeiner Form dazu bringen wollen wieder zu arbeiten.

31.01.2024 23:23 • x 1 #42


Lost111
Zitat von Ziva:
Dann frage ich mich, warum er nicht das Thema du fühlst dich von anderen gezwungen etwas zu tun angeht.
Ich kann heute nicht mehr gescheit denken, geschweige denn schreiben. Ich meine, er sieht doch, dass du unter einem Druck stehst arbeiten zu gehen, weil ANDERE das von dir verlangen. Ich finde einfach, dass er da ansetzen sollte..

Ich denke, das sind u.a. prägende Muster aus der Vergangenheit/Kindheit.
Ich war nur richtig, wenn ich das gemacht habe, was von mir verlangt wurde. Und vor allem: dann hatte ich meine Ruhe. Was ich wirklich will, hat mich sehr selten Jemand gefragt. Es ging halt irgendwo ums Überleben.

Zitat von Ziva:
Ich wasche dir übrigens nicht den Kopf. Vielleicht ein bisschen. Weil ich dich so mag.

Ach du! Du machst genau so richtig!

Zitat von Ziva:
Weiß ich. Aber wenn nicht jetzt mit der Hilfe deines Therapeuten - wann dann?

Richtig. Wir haben heute die Verlängerung der Therapie beantragt...

31.01.2024 23:27 • #43


Ziva
Aso, nein, autsch, aaahh.. falsch, falsch.. so meinte ich das nicht.
Die Menschen, die Losti Druck machen, sind ja welche aus ihrem nahen Umfeld - die meinte ich. Nicht den Therapeuten. Scusiiii

31.01.2024 23:28 • #44


Wuslchen
Zitat von Ziva:
Aso, nein, autsch, aaahh.. falsch, falsch.. so meinte ich das nicht. Die Menschen, die Losti Druck machen, sind ja welche aus ihrem nahen Umfeld - die meinte ich. Nicht den Therapeuten. Scusiiii

31.01.2024 23:31 • #45


Lost111
Zitat von Wuslchen:
Nur so, liebe Lost, siehst du vielleicht auch selbst, dass es gerade nicht geht. Hast du ja auch geschrieben, du fühlst dich noch null bereit dazu. Aber manchmal kann es hilfreich sein das mit einer neutralen Person einmal ganz nüchtern durchzusprechen und somit von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten.

Danke dir.
Ja, es trägt eindeutig zur Entscheidungsfindung bei, das alles mal konkret und offen zu besprechen.
Als Hausaufgabe soll ich darüber nachdenken, was mich auf der Arbeit erwartet/erwarten könnte.
Und ich weiß, dass das nichts Gutes wäre bzw. ist. Dass das etwas ist, wovor ich (noch) zurück schrecke.

31.01.2024 23:36 • x 1 #46


Lost111
Je länger ich über den ganzen x. nachdenke - sorry - desto mehr setzt es mir zu.
Mein Kopf hört einfach nicht auf zu denken!
Deshalb bin ich immer noch hier. Ich kann nicht schlafen. Ich komme einfach nicht zur Ruhe.
Leider werde ich - wie so oft - den Schlaf wieder mit Medis erzwingen müssen, um die Gedanken abzuschalten.
SCHLAF = Ruhe.

Ich verabschiede mich in die N8.

01.02.2024 05:09 • x 4 #47


Ell
Liebe @Lost111 , ich hoffe du hast in den Schlaf gefunden, mit oder ohne Medis…manchmal geht es nicht anders.

Zur Wiedereingliederung wurde ja schon viel gesagt….deswegen sag ich nur noch kurz , hör gut auf dich , wenn es irgendwann wieder ein gutes Gefühl dazu gibt, dann kannst du es probieren. Das Gute an der Wiedereingliederung ist, man kann es jederzeit auch abbrechen….weißt du sicher alles…
Ich spreche aus Erfahrung und kann sehr gut nachempfinden wie es dir gerade geht. Mühsam und richtig unangenehm sind diese Gefühle…Es ist der Druck den ich mir damals selbst gemacht habe.
Die Balance zu finden zwischen dem was geht und was doch zuviel ist, das ist soooo schwer….ganz liebe Grüße Ell

02.02.2024 09:58 • x 3 #48


Lost111
Zitat von Ell:
ich hoffe du hast in den Schlaf gefunden, mit oder ohne Medis…manchmal geht es nicht anders.

Ja irgendwann schon. Gestern/heute war es 6:00 früh. Aber ich war auch bis 5:00 online.
Zitat von Ell:
Ich spreche aus Erfahrung und kann sehr gut nachempfinden wie es dir gerade geht. Mühsam und richtig unangenehm sind diese Gefühle…Es ist der Druck den ich mir damals selbst gemacht habe.

Danke. Ich hoffe, der Druck lässt nach, wenn ich eine Entscheidung getroffen habe.

Zitat von Ell:
Die Balance zu finden zwischen dem was geht und was doch zuviel ist, das ist soooo schwer…

Da sagst du was.

02.02.2024 20:27 • #49


Lost111
Und wieder hat die Therapiestunde voll rein gekickt. Es gibt eine riesige Baustelle, an der extrem schwer zu arbeiten ist
(bitte keine Nachfragen). Das bringt mich definitiv an meine Grenzen.
Trigger

Und in dem Zusammenhang ist mir raus gerutscht, dass mit einem großen Knall alle Probleme gelöst werden könnten.
Irgendwas in mir wollte wohl doch darüber reden. Er verstand sofort, worum es ging und ich brauchte nur nicken...
Wem bitte sollte ich sonst davon erzählen? Ich fand Verständnis und wurde gesehen. Das tat mir echt gut.


Dann erzählte ich noch kurz, was ich heute noch vor habe. Denn Mittags wollte (musste) ich mich mit meiner Mutter treffen, wir waren essen. Und sie ist immer sehr neugierig und will alles mögliche (und unmögliche) wissen. Solche Gespräche sind für mich immer sehr anstrengend. Denn das brauche ich nicht auch noch.
Mein Therapeut meinte dazu, ich solle versuchen, das Gespräch auf positive Dinge zu lenken, denn ich würde schon genug leiden... Tja, wie soll das gehen, wenn das Gegenüber Fragen stellt? Da kann ich mich leider (noch) nicht abgrenzen.
Für den Rest des Nachmittags bin ich im Bett verschwunden. Denn dann hilft NUR Ruhe.

Letztens habe ich einen guten Spruch gelesen:

Ich lebe nicht, ich existiere.

Genau das trifft auf mich zu! Die Tage, Wochen und Monate vergehen. Ohne Ziel. Planlos.

Oft denke ich, ich bin einfach zu kaputt und zerbrochen, um noch in irgendeiner Weise heilen zu können.

“Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen
Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.”


- Friedrich Nietzsche, Beyond Good and Evil -

14.02.2024 22:52 • x 3 #50


Wuslchen
Weißt du welcher Spruch bei mir an der Türe hängt, damit ich ihn immer lese, bevor ich aus dem Haus gehe?
Du musst dich niemandem beweisen.

Das mag ich dir gerne mitgeben, liebe Lost. Und mit niemand sind auch wir selbst gemeint.

Ich finde es toll wie dein Therapeut reagiert hat und noch toller, dass du so ein Vertrauen zu ihm aufgebaut hast, dass du dich getraut hast dich so zu öffnen. Kaputt und zerbrochen? Ja vielleicht, mir geht es ja oft auch so. Aber sicher nicht so, dass man es nicht wieder kleben könnte. Und daraus kann ein wunderschönes Mosaik entstehen.

14.02.2024 23:09 • x 1 #51


Lost111
Zitat von Wuslchen:
Das mag ich dir gerne mitgeben, liebe Lost. Und mit niemand sind auch wir selbst gemeint.

Liebes @Wuslchen ,

ganz lieben Dank!

Zitat von Wuslchen:
Ich finde es toll wie dein Therapeut reagiert hat und noch toller, dass du so ein Vertrauen zu ihm aufgebaut hast, dass du dich getraut hast dich so zu öffnen.

Ja, ich wundere mich selber über mich! So einen tollen und empathischen Therapeuten hatte ich echt noch nie! Dafür bin ich mehr als dankbar!

Zitat von Wuslchen:
Kaputt und zerbrochen? Ja vielleicht, mir geht es ja oft auch so. Aber sicher nicht so, dass man es nicht wieder kleben könnte. Und daraus kann ein wunderschönes Mosaik entstehen.

Das du wirklich schön gesagt. Ich bin ganz gerührt. *Schnief*
Vieles lässt sich leider nicht mehr kleben, so sehr ich es mir auch wünschen würde.
Es geht da meiner Meinung nach nur noch um Schadensbegrenzung (ein anderes Wort fällt mir dazu gerade nicht ein), um
irgendwie (über)leben zu können. Soweit das möglich ist.

14.02.2024 23:36 • #52


A
Hallo Lost 111.
Solche Treffen, wie du sie hattest,
mit deiner Mutter,
oder egal mit wem,
sind sehr oft sehr aufreibend.
Da frage mich stehts,
wieso mache ich das überhaupt noch,
denn anschließend geht es mir nur schlecht.
Es hat einiges an Zeit gedauert,
bis ich mich getraute,
sowas anzusprechen,
allerdings noch mehr Zeit,
bis andere endlich sich so mir gegenüber verhalten,
daß es mir hinterher noch gut geht,
also gewisse Thema erst nicht zum Thema machen.
Manchmal mußte ich diesen Menschen auch total aus meinem Leben streichen.
Ich nenne das Selbstfürsorge.
Dir alles Gute.

15.02.2024 08:14 • x 3 #53


Marylu
Liebe Lost,
hast du Mal über einen Klinikaufenthalt oder eine Reha nachgedacht? Vielleicht würde dir eine räumliche Veränderung gut tun. Ganz liebe Grüße

15.02.2024 10:34 • x 3 #54


Lost111
Zitat von anir:
Da frage mich stehts,
wieso mache ich das überhaupt noch,
denn anschließend geht es mir nur schlecht.
Es hat einiges an Zeit gedauert,
bis ich mich getraute,
sowas anzusprechen,
allerdings noch mehr Zeit,
bis andere endlich sich so mir gegenüber verhalten,
daß es mir hinterher noch gut geht,
also gewisse Thema erst nicht zum Thema machen.

Ich fühle mich gezwungen, es zu machen, zumal ich nur sehr wenige Bezugspersonen habe. Und ich kann schwer bzw. gar nicht nein sagen. Also lasse ich es mehr oder weniger über mich ergehen. Achtsamkeit geht anders.


Zitat von Marylu:
hast du Mal über einen Klinikaufenthalt oder eine Reha nachgedacht? Vielleicht würde dir eine räumliche Veränderung gut tun.

Nein, bislang ist das für mich keine Option.

Ich lag bis 17:30 im Bett. Ein weiterer sinnloser Tag. Es ist eine Aneinanderreihung sinnloser Tage.

15.02.2024 20:41 • #55


Marylu
Darf ich fragen, warum du das nicht in Erwägung ziehst? Antworte nur, wenn du magst

15.02.2024 22:11 • #56


A


Hallo Lost111,

x 4#27


Lost111
Das Leben ist ein vorübergehender Zustand (so auch ein Buchtitel von Gabriele von Arnim).

Und darüber bin ich wirklich froh. Denn: wie viel Traurigkeit, Ängste und innere Leere kann ich noch ertragen?

Ich weiß es wirklich nicht. Die Zeit wird es zeigen.

Zu viele Gedanken in meinem Kopf.

17.02.2024 00:50 • x 2 #57