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Arthrose im Knie mit Knochenmarködem

M
Hallo Juju,

wie geht es dir mittlerweile mit deinem Knochenmarködem? Mir geht es akutell exakt wie dir: Seit April habe ich zwei Knochenmarködeme und einen Meniskusriss im linken Knie. Im rechten Knie vermutlich auch ein Ödem (habe Beschwerden aber es wurde nur links ein MRT gemacht). Habe mir das durch Springen beim Skateboardfahren zugezogen (innerhalb von zwei Wochen). Ich bin erst drei Monate später zum Arzt gegangen weil ich dachte es könne nicht so schlimm sein wenn ich keinen Unfall hatte. Habe dann die Diagnose bekommen, aber mein Orthopäde hat nur gesagt dass ich nicht rennen oder springen solle und hat mir eine Bandage verschrieben. Habe damit dann drei Wochen später eine sechsstündige Barschicht gemacht und hatte zwei Tage später die schlimmsten Schmerzen meines Lebens. Das war im Juli. War danach nochmal bei einem anderen Orthopäden, der hat sich das MRT-Bild noch nichtmal angeguckt, war sichtlich angepisst dass ich mit vorhandener Diagnose zu ihm bin und hat mich mit Ibus weggeschickt. Hin bin ich weil die Schmerzen so extrem geworden sind und ich wissen wollte, wie man so eine Verletzung ordentlich behandelt, da mir der letzte Arzt nicht sonderllich kompetent vorkam. Schließlich waren beide Ärzte nicht dazu in der Lage, mir trotz Nachfrage den Therapieverlauf zu erläutern.

Also habe ich mich im Internet mit meiner Diagnose selbst schlau gemacht und mir meine Therapie selbst zusammengelesen. Seit Anfang August entlaste ich konsequent, ich bin die ganze Zeit zuhause und stehe nur für die Toilette auf. Durch die Wohnung fahre ich mit einem Bürostuhl (sehr nervig). Mit Krücken komme ich leider nicht zurecht, meine Handgelenke entzünden sich damit sofort. Langsam merke ich gaaaanz langsam eine Verbesserung. Das rechte Knie ist merklich besser geworden, aber links ist es noch so weit. Allerdings weiß ich auch nicht, ob die Beschwerden eher vom Meniskus oder eher von den Ödemen kommen.

Der Grund warum ich dir schreibe, ist, dass ich deine Gefühle absolut nachvollziehen kann. Anfangs war ich noch optimistisch und habe die Zeit zuhause sogar ein bisschen genießen können (das war im Juli). Danach ging es steil bergab, den August habe ich eigentlich nur apathisch vor Netflix gehangen und habe quasi durchgängig geweint und wusste nicht wohin mit mir. Das Gefühl nicht mehr laufen zu können und von anderen Personen versorgt werden zu müssen ist für mich absolut erniedrigend. Ich habe auch Angst dass eine Nekrose entsteht und ich nie wieder laufen werden kann. Eine solche Behinderung zu haben macht für das Dasein nicht lebenswert. Ich glaube da sind wir auf einer Wellenlänge. Paradoxerweise geht es mir mental immer schlechter, obwohl ich leichte Verbesserungen der Schmerzen verspüre. Ich habe an nichts mehr Spaß, in die Küche zu rollen um mir etwas zu essen zu machen ist einfach so anstrengend dass ich es immer erst am späten Nachmittag schaffe. Genauso wie dir geht es mir mental morgens am schlechtesten. Wenn ich aufwache bringe ich mich solange dazu, wieder einzuschlafen, damit ich die Wachzeit nicht ertragen muss. Irgendwann geht es leider nicht mehr und ich muss aufstehen um auf die Toilette zu gehen. Dazu kommen Träume, in denen ich immer rumlaufe und irgendetwas mache, in denen mir dann irgendwann bewusst wird, dass ich mit meiner Verletzung nicht laufen darf weil ich sonst alles nur noch schlimmer mache. Ich will im Traum dann aufhören zu laufen, aber es geht nicht.

Diese ganze Situation belastet mich so extrem, ich kann zu 100% mit dir mitfühlen. An manchen Tagen weiß ich nicht wie ich es noch aushalten soll. Dann weine und schreie ich, werfe Dinge durch die Gegend oder schlage mir ins Gesicht (nicht nachmachen). Danach geht es mir dann meistens etwas besser. Was mir auch hilft ist arbeiten, ich habe eine Website gefunden, auf der man mit kleinen Werbetexten, Produktbeschreibungen etc. Geld verdienen kann. An manchen Tagen bin ich ein richtiger Workaholic. Zu meiner beruflichen Situation: ich habe die letzten Monate ALG II bezogen und wurde glücklicherweise nicht dazu aufgerufen, mich zu bewerben. Das läuft diesen Monat aus und ich habe es geschafft einen Freelancer-Job zu bekommen, den ich im Oktober anfangen kann. Ich bin übrigens auch vollkommen pleite. Freunde die mich besuchen (wollen) habe ich, allerdings sind diese Besuche immer sehr anstrengend für mich, da mich das was sie erzählen zur Zeit einfach null berührt und ich umgekehrt nichts zu erzählen habe. Also schalte ich auf Durchzug, lasse sie reden und warte darauf, dass sie bald wieder gehen. Das einzige, woran ich den ganzen Tag denke, ist, dass ich gesund sein will. Alles, wirklich alles andere ist vollkommen unwichtig für mich.

Ich finde es übrigens auch extrem hart, Menschen beim Laufen zuzusehen, selbst wenn es nur in Filmen und Serien ist. Deswegen will ich auch gar nicht erst raus. Ich will das einfach aussitzen und mich dabei im Selbstmitleid suhlen und wenn das ganze endlich endlich endlich vorbei ist, wiederauferstehen. Wenn man nicht laufen kann ist man quasi einfach nur tot, völlig abgehängt vom Leben. Ich kann dich so gut nachvollziehen. Als ich deine Beiträge gelesen habe, du hast du mir wie aus der Seele gesprochen.

Ich glaube das einzige was wir tun können ist einfach abwarten und entlasten. Sonst dauert alles einfach nur noch länger. Den Meniskus versuche ich auch erstmal so heilen zu lassen, allerdings kommt da eventuell noch eine OP mit Teilresektion dazu, was eine Arthrose in ungefähr 10 Jahren bedeuten würde. Ich bin 28.

Wie geht es dir mittlerweile? Ist es schon etwas besser geworden? Was ich dir empfehlen kann: Vitamin D 2000 I.E. am Tag, dazu Vitamin K und den Tag verteilt über 500 mg Kalzium in Wasser aufgelöst trinken (wenn du viel auf einmal nimmst wird der Großteil wieder ausgeschieden). Vitamin K hilft zusammen mit Vitamin D das Kalzium im Knochen einzulagern. Sonst habe ich jetzt noch angefangen L-Lysin zu nehmen, dass soll ich auch positiv auf KMÖs auswirken (habe ich im englischsprachigen Internet gefunden).

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und hoffe, es geht dir den Umständen entsprechend gut.

Liebe Grüße,

MonaLisa

28.09.2020 01:34 • #61


Juju
Liebe MonaLisa.

Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Auch ich habe nach Antworten im Internet gesucht.
Ich weiß nicht, ob es der beste Weg war/ist.
Ich hatte 3 Orthopäden und einen Professor. Alle 4 sagten, man kann schmerzadaptiert belasten.
Das Problem bei kompletter Entlastung wäre zum einen eine Thrombosengefahr, der man allerdings mit Clexane-Spritzen vorbeugend entgegenwirken kann und zum anderen die sofortige Abnahme der Muskulatur.

Mir geht es besser, ja.
Ich habe mich etwas besser mit der Geschichte abgefunden.
Mein Arbeitsversuch mit Orthese ist fehlgeschlagen, aber man hat mir auch keinen Platz gegeben, wo ich es hätte schaffen können.
Der Professor in der Uniklinik hat mir zwar eine Horror-Op vorgeschlagen, mir aber gesagt, dass ich mit dem Ödem belasten darf. SCHMERZADAPTIERT.

Ich habe nach wie vor Angst, ja.
Deine Nachricht hat mich auch arg getrigert, wofür Du natürlich nichts kannst.
Dennoch muss man den Zustand annehmen und sich Zeit geben.

Da bei Dir noch keine Arthrose da ist, würde ich behaupten, dass Du gar keine Angst zu haben brauchst.
Evtl. OP für den Meniskus, aber auch das könnte konservativ gehen. Du solltest aber Physio machen um die Muskulatur zu kräftigen.
Die Ödeme werden von selbst heilen, das braucht Zeit.
Danke für Deine Tipps wegen VitD usw....
Ich nehme alles ab heute wieder.
VitD + K2
Schüsslersalz Nr.2

ALLES WIRD WIEDER GUT !

GANZ FEST DARAN GLAUBEN.

28.09.2020 06:33 • x 1 #62


A


Hallo Juju,

Arthrose im Knie mit Knochenmarködem

x 3#3


Juju
@MonaLisa .... Du schaffst das und wirst sicher wieder gehen können. Glaub ganz fest daran und mach Dich nicht verrückt.

28.09.2020 07:04 • #63


Juju
Es nimmt mich nach wie vor sehr mit.
Obwohl ich mittlerweile in der Wohnung wieder ganz gut zurecht komme, habe ich sehr negative Gedanken.
Ich spüre, dass es nicht in Ordnung ist, mein Knie und meine Angst wächst immer mehr, dass es doch keine Heilung mehr gibt.
Mir fehlt einfach der Glaube und das Verständnis dafür dass es tatsächlich so laaaaaaaaaange dauern soll und dich wieder gut wird? Ich kann es mir nicht vorstellen. Der Druck wird immer größer, je länger es dauert. Auch merke ich, wenn ich mehr belaste, mehr normal Dinge mache es wieder mehr schmerzt. Wie soll das also je wieder anders werden?
Für mich hat das Leben so irgendwie keinen Sinn und ich habe Angst nicht mehr arbeiten zu können. Ich habe das ja schon oft hier geschrieben. Es muss einfach raus, meine Gedanken müssen einen Ort finden, wo sie niedergeschrieben werden. Auch wenn es oft die gleichen Gedanken sind und den ein oder andere vielleicht nerven.
Due Geschichte von MonaLisa hat mich gestern arg getriggert, meine Angst verstärkt. Sie trifft natürlich keine Schuld.
Manchmal helfen mir aufbauende Worte von Menschen, die schon etwas erlebt haben, was tatsächlich laaaaange gedauert hat. Worte von Menschen due Auswege finden. Die Begabung haben, das Beste aus einer Situation zu machen. Mir fehlen einfach aufbauende Worte.... mir ist zum Weinen
..

29.09.2020 06:47 • x 1 #64


Juju
...ich komme einfach nicht zu Ruhe, mache mich pausenlos verrückt.
Hab jetzt 2h gebügelt, im Stehen.
Ging gut. Als dann ein gutes Lied gelaufen ist und ich bisschen auf der Stelle tanzen wollte...zack, wurde ich eines Besseren belehrt. Tut weh.
Fürchterliche Vorstellung nie mehr tanzen zu können... es kotzt mich wirklich an. Sorry für den Ausdruck

29.09.2020 09:59 • x 2 #65


E
Fühl dich gedrückt, ich weiß genau, wie sich solch Leidenschaft ( böse Zungen nennen es Unachtsamkeit ) anfühlt. Ich hab heute vor lauter Glück, in die Wohnung zu können, 2 Kästen Wasser gleichzeitig geschleppt. Oben angekommen wusste ich .. nee, das war schön aber doof. Und jetzt redet die HWS gerade Tacheles mit mir :/

Manchmal ist es eben zum K*****! Aber schau, was schon geht! Schau genau hin. Da geht schon viiieeel mehr als vor noch nicht allzulanger Zeit

29.09.2020 21:37 • x 2 #66


Juju
Zitat von ClaraFall:
Fühl dich gedrückt, ich weiß genau, wie sich solch Leidenschaft ( böse Zungen nennen es Unachtsamkeit ) anfühlt. Ich hab heute vor lauter Glück, in die Wohnung zu können, 2 Kästen Wasser gleichzeitig geschleppt. Oben angekommen wusste ich .. nee, das war schön aber doof. Und jetzt redet die HWS gerade Tacheles mit mir :/

Manchmal ist es eben zum K*****! Aber schau, was schon geht! Schau genau hin. Da geht schon viiieeel mehr als vor noch nicht allzulanger Zeit


Ich danke Dir sehr für Deine aufmunternden Worte.
Hoffe für Dich auch, dass sich der Schmerz wieder legt.

29.09.2020 21:56 • x 1 #67


Juju
So, ich bin noch weiterhin krankgeschrieben bis zum 30.10. Da habe ich wieder den MRT-Kontroll-Termin.
Ich hab mir mal mein Knie getapt.
Gestern Abend war ich mit 2 Leidensgenossinnen essen. Eigentlich zu witzig... beide hatten schon mir Probleme mit Knien...sind auch schon öfter operiert...
Meine Sache kann man ja nicht wirklich operieren. Ausser die ganz großen Geschichten wir Umstellungsosteotomie oder Teil-Prothese. Aber davon raten mir fast alle ab. Umstellung viel zu heftig und Prothese zu früh.
Erst mal abwarten... wenn das Knochenmarködem weg ist und ich immer noch die gleichen Probleme habe, dann lasse ich mir evtl. erst mal eine Arthroskopie machen, um alles genau zu beurteilen. Vorher nicht!
Ich tippe ja auf die Plica, eine Schleimhautfalte. Spreche das beim nächsten MRT auch an.
Ich muss mal schauen wie ich diese Wochen jetzt zum Vorteil irgendwie nutzen kann.
Ich bin genervt von dieser Sache.
Aber es gibt wesentlich schlimmere Dinge und ich bin dankbar, dass ich auch doch mittlerweile viel machen kann.
Die Worte von ClaraFall haben mir gestern sehr gut getan.

30.09.2020 08:26 • #68


111Sternchen222
Hallo Juju! Es ist echt saublöd, dass du damit so lange schon rumhampelst. Bei meiner Mum war es so als das Ödem weg war ging es spontan um längen Bergauf. Ich drücke dir die Daumen dafür!
LG Sternchen

30.09.2020 13:27 • x 2 #69


Juju
Zitat von 111Sternchen222:
Hallo Juju! Es ist echt saublöd, dass du damit so lange schon rumhampelst. Bei meiner Mum war es so als das Ödem weg war ging es spontan um längen Bergauf. Ich drücke dir die Daumen dafür!
LG Sternchen


Oh....das ist ja super.
Ich danke Dir, das gibt mir Auftrieb.
Ich umarme Dich..3

30.09.2020 19:10 • x 1 #70


111Sternchen222
ich hoffe für dich, dass bald alles wieder besser geht !

30.09.2020 19:21 • x 1 #71


Juju
Heute Morgen fühle ich mich seelisch und moralisch irgendwie besser.
Ich habe gut geschlafen und hab schon 3126 Schritte....
Da es heute Morgen trocken bleiben soll, fahre ich in den Park und gehe meine Runde. Ob groß oder klein entscheide ich vor Ort.

01.10.2020 07:16 • x 1 #72


Juju
Zitat von Juju:
Heute Morgen fühle ich mich seelisch und moralisch irgendwie besser.
Ich habe gut geschlafen und hab schon 3126 Schritte....
Da es heute Morgen trocken bleiben soll, fahre ich in den Park und gehe meine Runde. Ob groß oder klein entscheide ich vor Ort.

Ich hoffe, dass das auch bald ohne Krücken und Orthese klappt.

01.10.2020 07:17 • x 1 #73


A
Zitat von Juju:
Heute Morgen fühle ich mich seelisch und moralisch irgendwie besser.
Ich habe gut geschlafen und hab schon 3126 Schritte....
Da es heute Morgen trocken bleiben soll, fahre ich in den Park und gehe meine Runde.


Super!

01.10.2020 07:20 • #74


M
Hallo zusammen,

das tut mir Leid Juju, ich wollte dich absolut nicht triggern. Ich hatte letzte Woche ein paar sehr schlimme Tage (mental) und habe mich gefühlt durch das ganze Internet gelesen. Aktuell sind meine Schmerzen weniger stark, aber ich entlaste nach wie vor. Ein paar Mal pro Tag stehe ich auf, um auf die Toilette zu gehen. Das müsste auch eigentlich reichen, um einer Thrombose vorzubeugen. Ich mache dazu noch Venenübungen mit Sitzen oder Liegen und nehme ein Mittel zur Förderung der Durchblutung. Leider ist es bei mir so, dass ich sofort die Rechnung bekomme, wenn ich an einem Tag mal ein bisschen mehr in meiner Wohnung herum laufe. Krücken gehen bei mir leider nicht, geht mir zu sehr auf die Handgelenke, deshalb das ganze Sitzen und Liegen. Gegen Ende der Woche ziehe ich zu meinen Eltern und wir besorgen einen Rollstuhl, dann kann ich endlich mal wieder raus. Wohne im 2. Stock und konnte deshalb seit 2 Monaten meine Wohnung nicht verlassen. Dann gehe ich auch zu einem neuen Orthopäden und versuche, eine Überweisung für ein MRT zur Kontrolle zu bekommen. Habe leider schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht und hoffe, dass der neue sich nicht querstellt was das Bild angeht.

Juju, es ist doch toll, dass du so mobil bist, dass du bügeln und mit deinen Freunden essen gehen kannst. So weit bin ich noch lange nicht, aber hoffe, dass ich auch irgendwann dahinkomme. Ich kann dich gedanklich absolut nachvollziehen, ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es ist, sich sorglos bewegen zu können. Aber da hilft wohl nur abwarten.

Weiterhin gute Besserung und bis bald!

05.10.2020 22:41 • x 1 #75


Juju
Auch wenn es mir generell , d.h. momentan seelisch nicht so gut geht, muss ich sagen, dass sich mein Knie absolut gebessert hat.
Ich kann in der Wohnung gute 5000 Schritte gehen,bis ich etwas merke. Ich kann im Haus die Treppen sachte und mit Geländer gehen. Ich besuche Freunde ohne Krücke und Orthese. Mache sogar kleine Einkäufe seit am Wochenende ohne Orthese.
Ich war mit einem Hund 2x spazieren, wenn auch nur langsam und nur 10 Minuten.
Gestern bin ich zum ersten Mal ohne Krücken, nur mit Orthese und Walking-Stöcken 2,74 km gewalkt.
Ich war MEGAAAAA glücklich.
Seit dem 11.09.2020 bin ich jeden Tag über 10 000 Schritte gegangen.
Ich bin guter Dinge.
So, kann ich bald wieder arbeiten gehen und das mit dem Sport kommt dann sicher such wieder. 6 Monate bisher... gut Ding braucht Weile.
Ich bin sehr dankbar...
Und schon ist meine Laune gerade auch wieder etwas besser.

20.10.2020 08:10 • x 2 #76


Juju
Gerade noch gelobt und Arbeitsversuch am 02.11 gesprochen... stehe auf und bekomme einen Stich ins Knie und es tut wieder weh beim Gehen. Gerade droht die Welt für mich zusammenzubrechen. Habe eine höllen Angst jetzt, dass es doch nicht mehr gut wird. Immer wieder diese Rückschläge. Das macht mich total fertig. Ich spür richtige Panik in der aufkommen und deshalb schreibe ich hier auch.
Sch....
Sch....
Sch...
Bitte drückt mir die Daumen, dass es nur ein vorübergehender Schmerz ist und es weiter heilt.

21.10.2020 08:15 • x 3 #77


Juju
Jetzt habe ich mir mal Erfahrungsberichte für Schlittenprothesen Knie durchgelesen.
Mir hat zwar noch kein Arzt direkt zu dieser Sache geraten, aber angedeutet, dass dies irgendwann kommen könnte.
Horror, was die Leute da erzählen.
Da sich meine Probleme ja heute wieder verschlimmert haben, ist auch der Druck wieder größer irgendetwas machen lassen zu müssen.
Hätte ich einen Beruf, bei dem ich vorwiegend sitzen würde, dann wäre das durchaus machbar. Leider aber muss ich doch gute 10km am Tag laufen...
Ich bin nun seit Anfang April krankgeschrieben wegen dem Knie.
Ich selbst empfinde das als unnormal lange. Wenn ich nur mal jemanden kennenlernen würde, der ebensolche Erfahrungen gemacht hat, wo es lange gedauert hat und doch wieder gut wurde.
Ich fühle mich so schlecht, ich schäme mich, weil es nicht heilt. Weil es einfach nicht schnell genug geht.

21.10.2020 16:27 • x 2 #78


Juju
Ja, die erste Nacht nach diesem Schock ist vorbei.
Ich kann minimal auftreten...
Aber das ist ja kein Zustand

22.10.2020 05:53 • #79


Juju
Tja, was soll ich sagen.
Es geht wieder etwas besser. Ich kann in der Wohnung wieder etwas gehenund mit Krücken und Orthese gehts sehr gut. Bin sogar gestern damit ins Dorf gegangen. Habe durchweg meine 10 000 Schritte am Tag.
Allerdings ist es immer noch nicht so gut, dass ich arbeiten könnte. Ich könnte schon, aber man ist ja auf der Arbeit nicht bereit mir einen Platz zu geben, den uch durchaus schaffen könnte. Nämlich einen Platz, an dem ich mehr sitze als stehe...
Ich habe Angst vor dem Kontroll-MRT am Freitag. Das das Knochenmarködem vielleicht noch größer geworden ist, es nicht mehr heilt.... und ich alles verliere.
Ich schäme mich, wenn es nicht heilt... obwohl ich weiß, dass meine Chefs und Kolleginnen sich schäbig verhalten, fühle ich mich selbst schuldig.
Ich habe schreckliche Angst vor denen, vor dem Befund, vor der Zukunft...

26.10.2020 06:35 • x 2 #80


Mas83
Liebe Juju,

Schämen solltest du dich auf keinen Fall! Du kannst ja wirklich nichts dafür.

Ich bin selber psychisch und physisch krank und verstehe deine Ängste. Versuch aber die kleine Verbesserungen zu feiern. (ist nicht einfach).

Du schaffst das!

LG Mas

26.10.2020 19:57 • x 3 #81


Juju
Ich habe gestern noch mit einer anderen Ärztin korrespondiert. Sie meinte auch, weiterhin Geduld und sie würde auch keiner OP zustimmen, weil es dafür einfach zu früh sei. (sprich Prothese).
Also was Krankschreibung weiterhin betrifft, wäre ich da in jedem Fall safe.
Wobei das ja auch nicht das Problem ist.
Ich habe wirklich wieder mehr Probleme, aber das war ja zwischendurch auch mal so und wurde wieder besser.
Ich komme mental nicht damit klar.
Ich fühle mich schlecht...
Ich fühle mich wertlos...
Ich fühle mich nicht funktionstüchtig...
Zu nichts zu gebrauchen,nicht arbeitsfähig, nicht leistungsfähig.
Natürlich sehe ich die Dinge, die noch gehen ....
Ich weiß, dass ich es annehmen muss, dass es nichts bringt, dass ich mich dagegen auflehne.
Ich schenke dieser Geschichte ja auch viel zu viel Aufmerksamkeit...
Die Vorstellung zu versagen, es nicht zu schaffen....ist erniedrigend

27.10.2020 06:37 • x 1 #82


Juju
Es gibt Neues zu berichten.
Am Montag war ich zum Kontroll-MRT und was soll ich sagen, das Knochenmarködem ist weg, es ist geheilt.
Die Radiologie sagte(mittlerweile die3.te, die mein Knie-MRT befundet), dass im Gewichtstragenden Teil in der Innenseite schon eine starke Arthrose sei, dadurch habe der Knochen reagiert und das Ödem sei so entstanden. Der Innenmenikus wäre mukoid, also degenerativ verändert und sie nehme an, dass er auch evtl. im hinteren Teil gerissen wäre.
Für mich war zunächst mal sehr große Freude da, denn endlich findet Heilung statt. Ich habe sofort reagiert und werde nun am Montag vom med. Dienst der Krankenkasse begutachtet uns stelle im Anhang gleich einen Antrag auf ambulante Reha.
Ich kann ja nun endlich mehr belasten und die Muskulatur aufbauen. Ich möchte das schaffen, ich möchte ohne Operation das ganze in den Griff bekommen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir alle ein großes Selbstheilungs-Potenzial in uns haben. Man muss sich Zeit geben und lassen.
Das werde ich auch tun und je mehr an mich und meine Genesung glauben umso größer sind meine Chancen.
Also, liebes Forum, drückt mir die Daumen, schreibt mir vielleicht, dass ihr von meiner Heilung überzeugt seid. Das würde mir sehr helfen und mich unterstützen.
Vielen Dank schonmal im Voraus.

26.11.2020 07:48 • x 4 #83


A
Liebe @Juju , was für ein schöner Bericht! Der größte Anschub zur Selbstheilung kommt vielleicht auch aus uns selber, aus unserer mentalen Kraft und der Zuversicht. Davon bin ich überzeugt. Auch wenn du oft verzweifelt warst, letztendlich hat sich dein Durchhaltevermögen ganz doll gelohnt!
Ich wünsche dir einen schönen und entspannten, freudigen Morgen!
Mayke

26.11.2020 07:54 • x 1 #84


M
Liebe Juju
das sind doch mal schöne Nachrichten. Ich drück dir ganz fest die Daumen das es weiter gut für dich läuft.
LG Machara

26.11.2020 08:24 • x 1 #85


Juju
Ich danke Euch, @Machara und @Mayke1

26.11.2020 09:03 • #86


Juju
So... heute neues Update.

Diese Woche habe ich meine eigenen Rekorde aufgestellt.

Montag...1km /20 Minuten im Wald...
Donnerstag...1,5/25 Minuten am See
Samstag 2,2km/ 30 Minuten auf dem Feld.
Das alles ohne Krücken und Orthese!

Leute,ich war gestern der glücklichste Mensch auf der Welt, weil ich wieder kleine Strecken laufen kann und es von Tag zu Tag besser wird.
Ich bin sooooo unendlich dankbar.

Man kann ja nicht nur jammern, deshalb möchte ich Euch auch das positive mitteilen.

20.12.2020 12:52 • x 4 #87


E
Liebe Juju,

Ich bin derzeit so sehr in meinem Dunst gefangen, dass ich deinen Thread hier völlig aus den Augen verloren habe.

Und dann lese ich davon, dass das Ödem weg ist. Es ist weg!

Ich freue mich wahnsinnig für dich und möchte dir noch hinterlassen: du warst tapfer! Du hast durchgehalten. Du warst diszipliniert und hast dir gleichzeitig erlaubt, deiner Verzweiflung dabei ebenfalls erlaubt, da zu sein.

Ich freue mich mega für dich!

20.12.2020 17:58 • x 2 #88


Juju
Zitat von ClaraFall:
Liebe Juju,

Ich bin derzeit so sehr in meinem Dunst gefangen, dass ich deinen Thread hier völlig aus den Augen verloren habe.

Und dann lese ich davon, dass das Ödem weg ist. Es ist weg!

Ich freue mich wahnsinnig für dich und möchte dir noch hinterlassen: du warst tapfer! Du hast durchgehalten. Du warst diszipliniert und hast dir gleichzeitig erlaubt, deiner Verzweiflung dabei ebenfalls erlaubt, da zu sein.

Ich freue mich mega für dich!


Ich danke Dir sehr für Deine herzergreifenden Elogen.
Danke, danke, danke.
Ich bin sehr dankbar.

20.12.2020 18:25 • x 1 #89


A


Hallo Juju,

x 4#30


Juju
So, heute muss ich mich nochmal melden.
Ich bin gefrustet, weil ich eigentlich zum Ziel hatte am 04.02 direkt nach der ambulanten Reha wieder arbeiten gehen wollte, dachte, ich sei dann 100% Einsatzfähig, was ja von mir verlangt wird. Eine andere Arbeit, die weniger Belastung wäre, wird mir verweigert. So muss ich viel laufen könne . Gute 15000 Schritte am Tag....

Seit Mitte Dezember bin ich ja auf dem Weg der Besserung.
Mir wurde eine ambulante Reha bewilligt, sogar in meiner Wunschklinik.

Nun, die Reha hat recht gut begonnen.
Ich bekam sehr viele Anwendungen und der Arzt meinte bei der ersten Visite, ich könnte es durchaus konservativ schaffen.
Letzte Woche hatte ich sehr viele ungewohnte Belastungen. Treppen gehen üben, jeden Tag 2h Sport mit Geh-Ubungen auf dem Laufband und Ergometer 30 Minuten... und Gymnastik untere Extremität. Bei diesem Training dachte ich noch... Einbeinstand auf dem Ball, ob das so gut ist.?
Jedenfalls hatte ich die Antwort am nächsten Tag. Hatte wieder mehr Probleme und die Welt brach für mich zusammen.
Der Arzt meinte, ich soll mich über das Wochenende erholen.
Nun, gestern ging es wieder etwas besser.
Lange Strecken gehen und große Belastungen sind aber noch nicht möglich.
Ich fühle mich so unfähig, dass es nicht endlich perfekt ist und schmerzt und ich somit nicht arbeiten kann.
Es sind nun doch schon 10 Monate. Gut, das Knochenmarködem ist erst seit Ende November abgeholt, war ja 8 Monate nur minimal belastet.
Vielleicht erwarte ich zuviel von mir?
Der Arzt meinte am Freitag, bevor sie an die Arbeit denken, werden sie erst mal gesund.
Heute habe ich Angst in Fieber Reha zu gehen, ich glaube einfach, dass verschiedene Anwendungen einfach noch zu viel sind....vor allem täglich.

Ich habe so den Hals und fühle mich so unfähig, weil es nicht endlich gut ist.
Es geht mir schlecht damit.
Vielleicht habt ihr ja aufmunternden Worte für mich übrig, die mich vielleicht bisschen beruhigen.

01.02.2021 06:56 • x 1 #90

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