Wunschtermin für REHA - geht das?

Hallo,

gerade dann, wenn Du arbeitsfähig bist, hast Du relative Wahlfreiheit beim Termin. Du kannst dann innerhalb der Geltungsdauer des Reha-Bescheides (idR mindestens 6 Monate) Deinen Reha-Antritt mit der Klinik frei vereinbaren.

Gerade aber dann, wenn Du auf ein relativ enges Zeitfenster angewiesen bist, solltest Du auch ein oder zwei Kliniken im Antrag als Wunschklinik gem. § 9 SGB IX
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9/__9.html
benennen - und zwar diejenigen, die Du vorher telefonisch wegen Wartezeiten abgecheckt hast. Bei einer Klinik mit relativ kurzen Wartezeiten ist es kein Problem, den Reha-Antritt terminlich nach hinten zu schieben.

Um entsprechend Luft für das Timing zu haben, empfiehlt es sich aber, den Reha-Antrag bereits jetzt anzugehen. Dabei kannst Du professionelle Hilfe und kostenlose Beratung bei deiner örtlich zuständigen Reha-Servicestelle
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9/__22.html
in Anspruch nehmen.

Hallo Caspara,

es ist schon richtig, daß das gesetzliche Wunsch- und Wahlrecht von den Rentenversicherungsträgern oft mißachtet wird - auch dann wenn die gewünschte Klinik fachlich geeignet ist und die Klinik grundsätzlich belegt wird.
Sehr oft auch wird für die Nichtbeachtung des Wunsch- und Wahlrechtes kein Grund angegeben, obwohl dies eigentlich ebenfalls gesetzliche Pflicht ist. Man hat, wie auch bei anderen Sozialversicherungsträgern, oft den Eindruck, daß das nach dem Motto geschieht: Mal gucken, ob sich der Antragsteller wehrt.
Man kann aber als Patient sehr wohl nur gegen die Klinikzuweisung einen (Teil-) Widerspruch einlegen, ohne dadurch die Genehmigung der Reha als solche zu gefährden.

Aber es ist auch meine Erfahrung, daß die Antragstellung über die Reha-Servicestellen sowohl die Antragsbearbeitung beschleunigt als auch idR die Wunschklinik genehmigt wird, da die Entscheider bei den Reha-Trägern wissen, daß in diesen Servicestellen Profis sitzen (zT aus dem eigenen Haus), die alles sorgfältig geprüft haben.
Ärzte sind in diesen Fragen, wie in anderen sozialrechtlichen Fragen auch, meistens schlechte Ratgeber, da sie zu oft keine Ahnung haben, dies aber auch zu oft nicht zugeben (wollen).