16

Wiedereingliederung abbrechen, und dann?

Greta
Liebe Forumer*innen,

mir schwirrt gerade der Kopf und ich weiß nicht weiter.

Nach 4,5 Monaten Arbeitsunfähigkeit bin ich nun in der dritten Wiedereingliederungswoche, derzeit mit vier Stunden täglich.
Ich merke, dass es mir wieder schlechter geht; bin erschöpft, antriebslos, gereizt und ziehe mich zurück.

Dass ich die volle Stundenzahl nicht mehr schaffen werde, war mir eigentlich schon vor der Wiedereingliederung klar.
Warum ich es dennoch versucht habe . keine Ahnung.
Insgeheim denke ich wohl immer noch, ich müsste mich einfach nur mehr anstrengen.
Und ich will auch nicht wirklich wahr haben, dass es nicht mehr geht.
Außerdem will ich arbeiten; den ganzen Tag daheim,, da werde ich ja erst recht meschugge.
Ich brauche nun mal eine Aufgabe.

Mein Therapeut rät mir zur EU-Rente.
Der Gedanke macht mir zusätzlich Stress; dieser ganze Papierkram, diese gefühlte Abhängigkeit vom goodwill der DRV.

Irgendwie ist das auch alles so unwirklich . wie ein Film kommt es mir vor.
Bin das alles wirklich ich?

Es fällt mir sehr schwer zu akzeptieren, dass ich so nicht weitermachen kann.
Auch habe ich Angst vor dem, was da kommt.
Und ich schäme mich.

Meine Frage nun:
Was passiert, wenn ich die Wiedereingliederung abbreche?
Ich denke, ich muss das mit meinem Arzt besprechen . wird er das verstehen?
Wie wird die Krankenkasse reagieren? Kann die mich irgenwie unter Druck setzen?

Wie sind da eure Erfahrungen?

Danke vorab
Greta

21.04.2021 06:20 • x 1 #1


blossom79
Liebe Greta,

ich bitte Dich, umgehend zum Arzt zu gehen und Dich wieder krank schreiben zu lassen.
Dadurch wird die Wiedereingliederung abgebrochen.
Und dann geht es darum, was für Dich das Richtige ist-das musst Du aber mit deinem Arzt besprechen.

LG
Blossom79

21.04.2021 10:07 • x 3 #2


A


Hallo Greta,

Wiedereingliederung abbrechen, und dann?

x 3#3


Greta
Liebe @blossom79,

vermutlich hast du recht.
Aber ich habe große Bedenken, dass meine Krankenkasse mir Ärger machen könnte.
Behördenstress kann ich momentan nicht auch noch gebrauchen.

Liebe Grüße
Greta

21.04.2021 12:41 • #3


M
Hallo Greta
schade das es mit deinen Plänen nicht so klappt wie du es dir gewünscht hast.
Wie ist es wenn du zurück auf die Stundenzahl gehst mit der du angefangen hast und dadurch die Wiedereingliederung verlängerst ? So wie ich es kenne ist das möglich es ist vielleicht einen Versuch wert.

LG Machara

21.04.2021 12:48 • x 2 #4


S
Hallo Greta,

Was soll die Krankenkasse mit dir machen, wenn dich ein Arzt als Arbeitsunfähig diagnostiziert?
Sie kann nichts machen,
Außer auf eine Reha hinwirken, die du ja auch nicht ablehnst.
Vielleicht waren die 4,5 Monate einfach zu kurz,
Um die Erschöpfung die du schon so lange mit dir trägst zu lindern.

Ich wünsche dir , dass du für dich und deine Gesundheit entscheidest,
Wie und was du dafür brauchst.


Alle anderen Krankenkasse, Arbeitgeber, Rentenversicherung haben ihren Focus
Woanders - also können sie gar nicht so wohlwollend sein, wie man sich das als
Kranker wünscht.

Solange dich dein Arzt unterstützt, kannst du entscheiden.

21.04.2021 13:03 • x 2 #5


Albarracin
Experte

21.04.2021 19:45 • x 2 #6


Greta
Hallo Zusammen,

die vierte Wiedereingliederungswoche ist geschafft.
Vier Stunden täglich war der Plan.
Das geht gerade so. Es darf allerdings nichts zusätzlich obendrauf kommen; nur ein Termin nach Feierabend und ich komme am Folgetag kaum noch hoch.
Müdigkeit, Erschöpfung, Gereiztheit und Albträume begleiten meine Wiedereingliederung.
Am Dienstag musste ich zu Hause bleiben, weil nichts mehr ging.

Was jetzt schon klar ist: Ich werde das volle Pensum nicht mehr schaffen.
Habe das Gefühl, vier Stunden täglich sind mein Limit.
Damit ist die Entscheidung für den Antrag auf Teil-EM-Rente gefallen.

Nun habe ich zwei Möglichkeiten:
Wiedereingliederung abbrechen ....
Oder die Phase der vier Stunden erstmal verlängern (ab nächste Woche sollte ich eigentlich auf fünf Stunden erhöhen)

Abbrechen würde ich nur ungern.
Wir steuern gerade auf die Hochsaison zu und jede Hand wird gebraucht.
Die Kolleginnen gehen ohnehin schon auf dem Zahnfleisch.
Außerdem tut mir das Rumgehänge zu Hause auf die Dauer auch nicht wirklich gut (da mir die Struktur fehlt und ich immer noch keine neue vernünftige für die langen Zuhause-Tage habe)
Andererseits fürchte ich, dass es mit mir immer weiter rückwärts geht und meine Kraft für die Hochsaison nicht reicht.
Jetzt auszusteigen wäre eine Chance auf Besserung und Stabilisierung.
Mein Krankengeldanspruch geht noch bis Mai 2022.
Wenn ich jetzt auf Biegen und Brechen die Wiedereingliederung durchziehe, fehlen mir diese Wochen und Monate für meine Genesung. Und das mit dem Wissen, dass ich das volle Pensum nicht wieder erreichen werden.

Und die Vier-Stunden-Phase verlängern?
Wo soll das hinführen und wie lange kann ich das betreiben?
Die Wiedereingliederung mit vier Stunden so lange ziehen, bis der Rentenantrag durch ist?
Die Hochsaison irgendwie durchstehen und dann anschließend wieder eine Auszeit nehmen?

Alles schwierig gerade.

30.04.2021 09:12 • x 1 #7


Stromboli
Liebe Greta
Ich kann den inneren Kampf nachfühlen, den du durchleidest und der ja leider einen entspannteren Umgang mit der Situation auch erschwert - aber das weisst du ja, man kann da nicht aus seiner Haut.
Immerhin scheint ja doch die eine Leitplanke nun gesetzt: 4 Std. sind das Maximum und die eigentlich geplante Erhöhung ist vom Tisch. Ich wünsche dir sehr, dass du ohne Gewissensbisse und Versagensgefühle dafür einstehen kannst gegenüber Kasse, Arbeitgeber usw.
Ganz liebe Grüsse, Stromboli

30.04.2021 12:06 • #8


Greta
Danke, lieber @Stromboli
und du hast recht: Die Marke ist gesetzt. Vier Stunden sind mein Limit.
Das ist die Essenz von meinem ganzen wilden Rumgedenke
Sah mein Therapeut vorhin genauso.
Wie gut, dass es ihn und euch hier gibt, der/die immer wieder die Dinge mit mir sortieren
Liebe Grüße
Greta

30.04.2021 13:03 • x 1 #9


Koschka
Hallo liebe Greta...,

du hast alles richtig gemacht = deine Zeit für deine Belastbarkeit (Einsatzfähigkeit) festgelegt bzw. festgesteckt... Somit hast du, und auch dein Arbeitgeber die beste Lösung für die Zukunft, gut miteinander klarzukommen bzw. auszukommen. Du kannst die / deine 4 Stunden gut wuppen und bringst Ergebnisse, ohne dass du dich schlapp, müde usw. fühlst...

Du musst dich auch für nix schämen oder entschuldigen... Deine Erfahrung(en), dass du nach der Hochsaison ausgepowert bist bzw. sein wirst, ist doch gut - so kannst du jetzt oder später Nägel mit Köpfen machen und planen...

Die Gespräche, die du mit deinem Arzt, Therapeuten usw. führst, sind goldrichtig und helfen dir bei deinen Entscheidungen, ohne dass du Schuldgefühle Co hast. Sie helfen dir auch bei Behörden- bzw. Ämterwegen = was, wann und wie beantragt werden kann.

Denk immer daran - Gesundheit Co. gehen immer vor...

Koschka

30.04.2021 13:48 • x 1 #10


Albarracin
Experte

01.05.2021 13:49 • x 1 #11


Greta
Zitat von Albarracin:
es ist in der Tat eine normale Option, die WE mit der jetzigen Belastung zu verlängern,

Morgen habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt und werde es dann genau so machen und die WE mit vier Stunden verlängern. Da ich mittlerweile weiß, dass die vier Stunden mein Limit sind, will ich parallel dazu die EM-Rente beantragen.

Zitat von Albarracin:
mit dem AG über eine Teilzeitbeschäftigung zu sprechen

Mein AG hätte sicher nichts dagegen, wenn ich in Teilzeit gehe. Das ist immer noch besser, als wenn ich gar nicht mehr komme. Allerdings kann ich mir eine Stundenreduzierung finanziell nicht leisten.
Bleibt also nur, die Wiedereingliederung mit den vier Stunden so lange wie möglich durchzuziehen, denn dafür gibt es immerhin das volle Krankengeld.
Zitat von Albarracin:
mit Deinem zuständigen Betriebsarzt/-ärztin Kontakt aufnehmen

Unsere Firma hat leider keinen eigenen Betriebsarzt. Die regelmäßigen arbeitsmedizinischen Untersuchungen erfolgen durch ein externes Unternehmen.

02.05.2021 10:04 • #12


Albarracin
Experte

02.05.2021 11:03 • x 1 #13


Greta
Nachdem ich nun meine Wiedereingliederung abbrechen musste und die Krankenkasse darüber informiert habe, erhielt ich heute ein Schreiben der Krankenkasse, in dem um eine ärztliche Stellungnahme gebeten wird.

Um nichts falsch zu machen, hier meine Frage, was da hineingehört in so eine Stellungnahme.

Das Krankengeld wurde übrigens pünktlich weitergezahlt.
Da hatte ich anfangs ein bisschen Sorge.
Dies einfach nur zur Info für alle, die gerade in ähnlicher Situtation sind

04.06.2021 11:39 • #14


Albarracin
Experte

04.06.2021 11:49 • x 1 #15


A


Hallo Greta,

x 4#16


Greta
Danke @Albarracin
Dann mache ich mir jetzt mal ein paar Stichpunkte und bespreche das mit meiner Ärztin.

04.06.2021 12:28 • #16

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag