Wer konnte schon erfolgreich den Job verändern?

Albarracin
Experte

09.12.2011 19:08 • #31


Anima
Ich werde mir so etwas wie einen Stufenplan vornehmen:

Erst einmal das Thema Gewerkschaft angehen. Nach all dem, was ich gelesen habe, eine gute Grundvoraussetzung und hier habe ich volles Vertrauen in die kompetenten Antworten.

Mein Bauchgefühl spricht immer noch, dass eine Veränderung im Job notwendig sein wird, aber es ist auch richtig, step by step vor zu gehen. Noch immer fällt es mir doch schwer, die Krankheit anzuerkennen.

Mir sagt alles zu, was hier geschrieben wurde, ein richtiges brainstorming, das Mut gibt.

09.12.2011 23:51 • #32


A


Hallo Anima,

Wer konnte schon erfolgreich den Job verändern?

x 3#3


ziege
Zitat von Albarracin:
sorry ziege,

aber die Stellung eines Reha-Antrages hat mit der Zuständigkeit des Integrationsfachdienstes absolut nix zu tun.
Vorraussetzung ist einzig die Eigenschaft als schwerbehinderter/gleichgestellter AN oder zumindest die Antragstellung. (§ 110 SGB IX):
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9/__110.html

Reha-Kostenträger können lediglich einen Auftrag an den IFD geben, aber auch nur für die o.a. Personengruppe


Ups okay dann hatte ich wohl privat ziehmliches Glück..

10.12.2011 14:20 • #33


ziege
Ja richtig Anima. alles schritt für Schritt. Die sache mit dem stufenplan finde ich gut! kleine errreichbare Ziele setzen. das ist doch ein guter Anfang..

viele Grüße

10.12.2011 15:48 • #34


Anima
Schritt Nr. 1 ist geschafft: Habe mich bei der Gewerkschaft angemeldet. Ich sehe jetzt schon die Blicke der Vorgesetzten, die ja regelmäßig unsere Kontobewegungen überprüfen müssen .

10.12.2011 18:37 • #35


ziege
Gut gemacht! Du kannst stolz auf dich sein, dass du das geschafft hast!

11.12.2011 09:56 • #36


Anima
Ja, das bin ich - und ohne den Hinweis hier, hätte ich das nicht getan.

Im Augenblick wälze ich die Links von Schwerbehinderung, Gleichstellung usw. - ein wenig schwirrt mir der Schädel.

Auf der einen Seite verdrängt man, auf der anderen Seite sollte man den Tatsachen ins Auge sehen.
Gut ist, wenn ich diese Krankheiten für Schwerbehinderung lese, dass es mir im Grunde gut geht, ich habe keine Gliedmaßen verloren, bin nicht sterbenskrank usw. Wo ich ins Grübeln kam war schon bei den Themen: Endometriose, Verwachsungen, Immunsystem, Psyche.

Ich war nur bis 2010 nie lange krank geschrieben, mal 3 Wochen inkl. OP, habe halt Schmerzmittel genommen und mich zusammen gerissen. Vielleicht auch eine Ursache für die Entwicklung der Depressionen. Dieses Jahr waren es ca. 23 Tage, davon über 15 mit fiebriger Erkältung, dann Durchmarsch, starker Husten...Was habe ich mir anhören müssen vom Personalschef, Bereichsleiter und einem stummen Betriebsrat, der nur dabei saß und nichts gesagt hat außer vorher: Wir sollten die Herren davon überzeugen, dass Sie wieder gesund sind.

Das mit dem Jobwechsel habe ich immer noch im Hinterkopf, aber nicht per Kurzschlusshandlung. Wenn ich daran denke, wie unser Betriebsrat mich hängen gelassen hat und die Betriebsärztin nur meinte, ich soll den Job wechseln, im Grunde kein Wunder, dass alles wieder in die Hose gegangen ist. Je mehr ich hier Informationen bekomme, umso bewusster wird mir alles. Das ist gut so. Schade nur um die vertane Zeit!

Anima

11.12.2011 12:14 • #37


S
Liebe Anima,

ich habe auch einen Schwerbehindertenausweis von 50%. Ich wollte anfangs auch nicht an die Sache ran.
Ich schwerbehindert? Das fühlte sich schlecht an. Ich dachte immer, man sieht doch gar nichts, ich habe doch noch zwei gesunde Arme und Beine.

Aber ich bin heute froh, es gemacht zu haben. Sicherlich hat es mir jobmäßig nicht mehr geholfen, weil ich mittlerweile eine EU-Rente habe. Aber es wird mir in der Zukunft helfen.
Denn Tatsache ist: Durch die Krankheiten habe ich Einschränkungen in meinem Leben, die andere nicht haben. Und das habe ich mittlerweile erkannt. Und warum nicht dazu stehen? Deswegen bin ich doch trotzdem noch ein Mensch, womöglich genauso wertvoll, nur nicht mehr an allen Stellen des Lebens so einsetzbar, wie es mal war.

Es geht bei der Schwerbehinderung auch nicht so sehr um die Art der Krankheiten, sondern um die Auswirkungen/Einschränkungen, die Du dadruch im Alltag hast. Und die sind ja da, unumstritten.
Und dieser Bescheid unterstützt einen gerade auch im Arbeitsleben, dass man eben die Erleichterungen bekommt, um trotzdem noch arbeiten gehen zu können.

11.12.2011 13:59 • #38


Anima
Ja, so denke ich auch - ich bin doch äußerlich gesund! Gegen Schmerzen gibt es Tabletten und gegen Depressionen auch.
Dann immer die Frage: Bin ich wirklich depressiv? Oder bin ich faul? Manchmal habe ich eben den Eindruck, ich lebe im Büro in einer Welt, die mir immer fremder wird - und das macht mir große Angst. Der Gedanke an Untätigkeit allerdings bereitet mir ebenfalls Angst. Es ist gut, gestoppt zu werden beim Gedanken an einen zu schnellen Wechsel und evtl. damit verbundenen zu hohen Erwartungen.

11.12.2011 16:45 • #39


Anima
Gestern kam die schriftliche Bestätigung meiner Anmeldung in die Gewerkschaft. Schritt 1 ist damit erst einmal abgehakt. Alle Infos gleich eingeordnet, damit ich sie auch wieder finde.

Außerdem habe ich heute mit einer Kollegin von der Konkurrenz unterhalten. Sie riet mir zum Wechsel, weg von der Bank, so lange ich noch jünger bin und eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung habe. Wir wissen es ja im Grunde alle: Es wird nicht besser, sondern schlechter. Mehr Gewinn zulasten von Kunden und Mitarbeitern.

Es gibt zu viele Dinge, die ich mit meinem Wertesystem nicht mehr vereinbaren kann und das wird sich dauerhauft auf die Gesundheit auswirken.
Nein, ich schmeiße jetzt nicht unkontrolliert das Handtuch, ich nehme jetzt Schritt 2 - die Klinik.

14.12.2011 14:30 • #40


Steffi
Zitat von Anima:
Es wird nicht besser, sondern schlechter. Mehr Gewinn zulasten von Kunden und Mitarbeitern.
Es gibt zu viele Dinge, die ich mit meinem Wertesystem nicht mehr vereinbaren kann und das wird sich dauerhauft auf die Gesundheit auswirken.
Nein, ich schmeiße jetzt nicht unkontrolliert das Handtuch, ich nehme jetzt Schritt 2 - die Klinik.

Liebe Anima, das kenne ich aus eigener Erfahrung sehr genau. Tag für Tag gegen die eigene innere Überzeugung, gegen eigene Werte angehen zu müssen, macht langfristig gesehen krank. Auch mich vor vielen Jahren und zuletzt 2010. Ich kenne einige Banker, die daran kaputt gegangen sind und zumindest den Job gewechselt haben.
Ich habe meinen für immer an den Nagel gehängt.

Es ist gut, dass Du so überlegt vorgehst.

14.12.2011 14:42 • #41


Anima
Etwas in mir sagt: Schluss, das ist nicht (mehr) Dein Job. Deswegen bekomme ich alleine beim Gedanken an das Ende meines Urlaubs bereits Atemprobleme und die ersten Albträume.

Mir ist allerdings auch bewusst, dass ich das alleine nicht schaffe und bin dankbar für die Hinweise, die ich hier erhalten habe.
Jetzt hoffe ich sehr, dass bald der Bescheid von der Klinik kommt.
Dem Arbeitsamt (wo ich derzeit noch als arbeitssuchend gemeldet bin) habe ich Bescheid gegeben, dass ich weiterhin arbeitssuchend bin, aber aus gesundheitlichen Gründen mich einer Behandlung unterziehen muss. Ich hatte ein interessantes Stellenangebot, zwar im Bankbereich, aber mehr im BackOffice mit entsprechender Erfahrung, die ich auf jeden Fall vorweisen kann. Nur nicht in dem Zustand, in dem ich jetzt bin. Gar nichts bin ich derzeit gewachsen und mein Wutpegel ist schwer unterdrückt.

15.12.2011 20:50 • #42


A


Hallo Anima,

x 4#13


Eisbärchen
Hallo Anima,

ich finde Deine Entscheidung sehr mutig! Es zeigt, dass Du gut für Dich sorgst!

Viel Erfolg in der Klinik und dann später bei der Arbeitssuche!

Liebe Grüße
Eisbärchen

15.12.2011 22:38 • #43

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