Bin ich nicht belastbar genug für den Job? Weiß nicht weiter!

L
hallo,

im moment arbeite ich vollzeit in einer kinder- und jugendeinrichtung, was mir an dich freude bereitet. mein körper zieht aber im letzen halben jahr oft die notbremse. mir ist bewusst, dass ich mit meinem fehlen mich ein stückweit unbeliebt mache...
nun fange ich ein berufsbegleitendes fernstudium an, womit ich noch mehr stress auf mich nehme. aber es ist mein wunsch und ziel.
meine kollegen reden von nicht belastbar, ungeeignet... das zieht weiter runter und man geht schon mit einem unguten gefühl an die arbeit.
im moment, weiß ich nicht so richtig weiter. aber es tut gut es einmal auszuschreiben, danke.

lg

25.02.2011 15:27 • #1


S
Hallo lostdreams,

Volllzeitjob und Fernstudium sind aber auch eine Doppelbelastung, zumal du dich i.M. sowieso überlastet fühlst. Welche Möglichkeiten hast du, um Kraft zu schöpfen? Kannst du vllt in Teilzeit gehen? Bist du in Behandlung? Hast du Ideen, was sich ändern muss, um dass sich was ändert?

Serafina

25.02.2011 16:44 • #2


A


Hallo lostdreams,

Bin ich nicht belastbar genug für den Job? Weiß nicht weiter!

x 3#3


M
Hallo Lostdreams,
erst einmal ein Willkommen hier im Forum

Dass dir das Schreiben hier gut tut, ist doch schon mal was Positives.

Ist es nicht sinnvoller dieses Fernstudium zu machen, wenn du dich etwas stabiler fühlst? Dieses Studium ist doch sicherlich auch mit Kosten verbunden, die dich dann noch mehr unter Druck setzen.

Ein Studium zusätzlich zu einer Berufstätigkeit ist schon für einen gesunden Menschen sehr aufreibend und wie du schreibst, bist du ja im Moment nicht voll einsatzfähig. Du solltest dir diesen Schritt doch noch einmal überdenken.

25.02.2011 16:45 • #3


L
hallo serafina und hallo mag

danke für eure antworten.

in behandlung bin ich nicht mehr. ich dachte ich habe mich im griff mit allem. aber der druck auf der arbeit mit großen gruppen teilweise alleine zu sein und permanent zu funktionieren und wenn man nicht funktioniert durch den kakao gezogen zu werden ist schon irgendwie im moment nicht einfach.
es wird mir dann zu viel, nicht weil ich nicht leisten kann, sondern weil ich es jedem recht machen will, was einen zerreißt.

das studium ist für mich sehr wichtig. ich habe einen der wenigen plätze bekommen und will es schaffen. das problem ist das es wirklich finanziell eine belastung ist und ich deswegen auf min, 35 am besten jedoch 40 std bleiben muss.
was mich glaube ich so runter zieht und wieder ins loch wirft arbeitsmäßig ist nicht die stundenzahl, sondern die generelle stimmung. jeder gegen jeden.... das ist nicht mein ding und das macht mich fertig. ich kam vor nem 3/4 Jahr als neue dazu und bin seit dem nicht wirklich angekommen... habe so ziehmlich jeden virus mitgenommen und war deswegen schon oft krank. ob das von der psyche kommt kann ich nicht einschätzen. ich denke eher es ist ein mischmasch aus beidem.

ändern würde ich gerne einiges... dort richtig ankommen, meine arbeit machen ( ok das tue ich aber ich bin selbst nie zufrieden) und mein studium gut schaffen.

lg

25.02.2011 19:42 • #4


achtsamkeit
Hallo losdream,
deine Situation ist bestimmt sehr schwierig. Da ich ständig Kontakt mit Einrichtungen für Kinder und Jugendichen hatte und auch selber in Hort und Heim gearbeitet habe, kann ich mir vorstellen, was du auszuhalten hast.
Leider ist es gerade in den sozialpädagogischen Berufen oft so, dass bestehende Teams sich schwer tuensich für Neue zu öffnen.
Wenn du dann auch noch selber engagiert, aber warum auch immer krankheitsbedingt anfällig bist, dann ist das natürlich für deine Kolleginnen Wasser auf den Mühlen.
Von daher werden sie dir dein Vorhaben weiter mies machen. (Das sindim Grunde deren Ängste, dass du etwas machst, wozu sie selber keine Energie, Lust haben oder die Chance verpasst haben.)
Mich würde interessieren, wenn du es sagen möchtest, was für ein Studium du machst und in welcher Art von Einrichtung du arbeitest, wer ist Träger?
Mag und Serafina gebe ich recht, dass es schwer ist zweigleisig zu fahren, wenn man seelisch und körperlich geschwächt ist.
Ich habe selber in einer Abendmaßnahme Kinderpflegerinnen zur Erzieherin ausgebildet und weiß was diese leisten mussten.
Wichtig ist, dass dein privates Umfeld hinter dir steht.
Ich wünsche dir gfür dein Vorhaben alle erdenkliche Kraft und Ausdauer.

Grüße Pelle

26.02.2011 17:10 • #5


L
hallo pelle,

danke für deine antwort. deine beschreibung trifft es ziehmlich. im tem kocht gerade auch einiges hoch. viele stellen versetzungsanträge usw.
es ist ein privter kleiner träger der einige einrichtungen in uńserem landkreis hat.
es handelt sich um bildungs- und erziehungswissenschaften. ich möchte in ein paar jahren nicht mehr in dieser einrichtung arbeiten sondern mich dann umorientieren.

liebe grüße

26.02.2011 18:01 • #6


achtsamkeit
Hallo lostdreams,
ich denke, dass du dein Ziel verfolgen solltest. Denn damit hast du für dich eine Perspektive, dass sich etwas verändern wird.
Die Chance würde ich selbst auch nutzen, denn vor Ort wird sich glaube ich nichts verbessern.
Alternativ könntest du dich natürlich auch auf andere ähnliche Stellen bewerben, da der Bedarf ja momentan da ist.
Welche Berufsmöglichkeiten hättest du mit der neuen Qualifikation?

Und in dem Kurs findest du sicherlich jemanden, mit dem du lernen und dich austauschenkannst!
Das wünsche ich dir!

27.02.2011 11:21 • #7


L
hallo pelle =)

danke für deine antwort und wünsche.
ja mit dem abschluss dann ( in 4 jahren ) kann ich in beratungsstellen, bildungswerken, forschungsinstituten und ausbildungsstätten arbeiten. das reißt mich. so das ich auf lange sicht gesehen eben wenn es auch noch 4 jahre hin ist weg kann...
auf eine andere stelle bewerben habe ich bereits versucht. leider gibt es hier zur zeit nur befristete stellen und eine unbefristete aufgeben wäre wohl nicht so sinnig. daher kann ich im moment nicht wechseln. auch vollzeitstellen werden hier bei uns kaum angeboten die meisten liegen nur bei 25 std. das würde finanziell dann nicht ausreichen.

liebe grüße

27.02.2011 13:51 • #8


H
hallo lostdreams,

mit dem ein oder anderen Satz hier sprichst du mir so dermaßen aus der Seele. Mein Wunscharbeitsbereich war die stationäre Kinder- und Jugendhilfe. Das erste mal alleine im24h Dienst habe ich gearbeitet als ich knapp 19 war.
Dann habe ich eine Zeitlang in einer Mutter- Kind- Klinik gearbeitet. Zwischenzeitlich hatte ich immer mal wieder mit Depression zu tun. Als ich dann wieder eine Stelle im Kinderheim angenommen, ging es mir echt gut. Ich hab mich psychisch wirklich stabil gefühlt. Das ganze ging ne Zeitlang gut. Irgendwann hatten wir allerdings einen 50%igen Krankenstand sodass meine Kollegin und ich uns die Klinke in die Hand gegeben haben. Bei 4 Leuten sind 50% Krankenstand ja schnell erreicht, brauch ich dir ja auch nicht erzählen kennst das ja selbst am besten. Ich hab die ganze Zeit funktioniert, hab mich nie Krank gemeldet (außer mal mit einer Erkältung). Bin immer hin auch wenn ich gemerkt habe es geht nicht mehr, wenn ich morgens 4h eher aufstehen musste um fertig zu sein, wenn ich das Haus verlassen muss.

Bis dann irgendwann am Anfang eines 48h Dienstes zusammengeklappt bin. Hatte mich unter größtem Kraftaufwand hingeschleppt weil ich wusste dass ich mich nicht krank melden konnte. 2 Kollegen waren gerade aus der Ferienfreizeit gekommen, davon eine in Urlaub, der andere Kollege sollte mich nach dem 48h Dienst ablösen obwohl er 2 Wochen in Ferienfreizeit war, weil er am Anfang des Jahres meinte er bräuchte danach keinen Urlaub, weshalb die andere Kollegin noch in Urlaub war, also auch weggefahren. Kaum im Dienst bin ich zusammengeklappt (Ferienzeit, zum Glück nur 2 Kinder da). Irgendwie hab ich es dann geschafft den kollegen anzurufen der dann gekommen ist und mich in die Notaufnahme gefahren hat.

Das ist keine Erstrebenswerte Situation. Ich schreib dir das um dir vor Augen zu führen, dass du jetzt rational und logisch an die Sache gehen kannst und dir überlegen kannst was am vernünftigsten ist, dass dich das aber nicht davor bewahrt irgendwann richtig auf der Nase zu liegen. Und dann siehst du nämlich nur noch ganz rational schwarz.
Noch is Warnstreig, aber wenn dein körper dich erst mal richtig auf die Nase gelegt hat. Dann brauchste richtig lange um überhaupt wieder die Belastbarkeit zu steigern.

Nach dem ich da auf der Arbeit so zusammengeklappt bin, bin ich immer noch nicht wieder auf der Höhe. Und das ist jetzt über ein Jahr her. Und ich bin immer noch nicht wieder voll Arbeitsfähig. Ich hatte jetzt zuletzt eine 25h Stelle im Hort und war nach 2 Monaten psychisch wieder so fertig dass mein Arzt mich Arbeitsunfähigkeit geschrieben hat. Und der Hortbereich ist gegen Kinderheim wirklich ein Witz.

Ich seh das mittlerweile so, dass Kinderheim eines der härtesten Bereiche ist denen man überhaupt arbeiten kann. Man ist einfach kein Privatmensch mehr. Man ist mehr da als zuhause. Man muss in jeder Minute der 24h die man Dienst hat voll auf Sendung und völlig wachsam sein, weil man sonst durch den Kakao gezogen wird wie du so schön sagst, seine Aufsichtspflicht verletzt. Man muss in jeder Minute dieser 24h so handeln, dass man sein Handeln proffessionell pädagogisch begründen kann. Wenn man zuhause ist wird man ständig angerufen, weil man noch so sorgfältig Dokumentieren kann, irgendne Frage bleibt immer offen und sei nur ich kann das nicht lesen was da aufm Einkaufszettel steht. Man bringst sich seine Gefühle, die eingene Persönlichkeit so intensiv mit ein, soll aber jederzeit Kritik sachlich aufnehmen und nicht persönlich nehmen. Unter den Kollegen herrscht meistens Kniest, weil da emphatische, potenziell Sozialkompetente Menschen zusammenkommen, die sich einander Brandgefährlich werden, weil sie in der Lage sind Blinde Flecken des anderen zu erkennen, weshalb lieber aufeinander geschossen wird. Und weil das ganze so schön ist wird es auch noch beschissen bezahlt.

Um das ganze gut hinzubekommen, muss man psychisch verdammt stabil sein. Und die stabilsten Menschen sind in dem Arbeitsbereich schon kaputt gegangen. Und wenn man psychisch schon mal weniger stabil war oder es ist, ist es einfach ein wahnsinn zu versuchen der ganzen Sache stand zu halten.

27.02.2011 16:16 • #9


H
Meine Idee war immer genau die gleiche wie deine, studieren um beratend tätig sein zu können. Und ich finde gut dass du dass in Agriff nehmen möchtest. Aber wenn ich lese dass du dafür noch mehr Druck auf dich nehmen willst, als du ohne schon hast, krieg ich beim lesen bauchschmerzen. Obwohl ich dich nihct kenn aber weil ich es mir so verdammt gut vorstellen kann.

Geh echt noch mal alle Möglichkeiten durch, wie du deine Situation hier und heute verbessern kannst. Okay die meisten Stellen sind im Mom. befristet, aber meist mit option auf Verlängerung. Der Markt für Erzieher Boomt so extrem. Oder was ist mit Bafög? Kannst du dich auf irgendein Stipendium bewerben. Oder kannst du während des Studiums ne andere Arbeit machen. Eine in die du nicht wirklich dein Herzblut reinstcken muss. Ich würd an deiner Stelle echt noch mal Brainstörming machen.

Pass auf dich auf und liebe Grüße,
hedwig

27.02.2011 16:17 • #10


L
hallo hedwig,

danke für deine antwort. schön, dass einen endlich jemand versteht =) also hier alle so generell aber du eben auch aus eigener erfahrung.
ich bin mittlerweile an dem punkt an dem du warst denke ich.... meine momentanten symptome sind häufiges kopfweh, ständige müdigkeit, oft angeschlagen sein und dieses kreisende gedankenloch was reden sie jetzt wieder was mache ich nun wieder falsch und so weiter. dabei mache ich gar nichts falsch!!! sondern mache meine arbeit wirklich gut signalisieren mir die kinder... und die eltern. ich denke manche kollegen suchen bei anderen um von sich abzulenken und sich ins rechte licht zu rücken... keine ahnung...
ich habe mir nun telefonnummern von kigas aus der gegend rausgesucht ( 30 stück) und hoffe ich rufe morgen alle an und krieg vllt irgendwo ne chance oder aussicht von wegen ja wir suchen zum sommer oder so..
drück mir die daumen bitte =)

mein studium mache ich auf alle fälle koste es was es wolle. bafög geht nicht weil fernstudium und anderer job? ich brauch einen wo ich min, auf 1200 am ende komme sonst kann ich mich samt studium nicht finanzieren.

liebe grüße und dankeschön

27.02.2011 19:28 • #11


L
heute gabs den hammer obendrauf... diabetes... wertecheck in 14 tagen dann die entscheidung ob pumpe oder spritzen .... toll .... weiter krank geschrieben... meine kollegin auch krank... meine chefin wär mir glaub am liebsten durchs tel gekrochen... menno wär ich einfach losgegangen und gut aber nee muss ja nochmal zum arzt wegen überweisungen... und die zerrt einen zum messen rein

28.02.2011 20:39 • #12


H
Stopp, Stopp, Stopp, nicht du musst deinen Kopf vor die Wand hauen. Sondern deine Chefin sollte man mal gehörig den Kopf vor die Wand hauen. Du bist krank, du hast heute eine Diagnose bekommen die dein Leben und deinen Alltag bis ans Ende deines Lebens beieinflusst.
Du hast einen Vertrag mit deinem Arbeitgeber = Arbeitsleistung gegen Geld, und deine Arbeitsleistung kannst du gerade nicht liefern weil Arbeitsunfähig. Natürlich ist mir klar, dass du das weißt, aber einfach noch mal um verdeutlichen, dass es das Problem deiner Chefin sich um Vertretung zu kümmern.

Was ist wenn du im Dienst einen Zuckerschock bekommst? Du wirst deiner Verantwortung nicht mehr gerecht! Was ist wenn du durch einen Zuckerschock nicht mehr handeln kannst einem oder mehren Kindern was passiert, dann bist DU dran. Dann hast DU im Zweifel DEINE aufsichtspflicht verletzt und wirst dafür zur Rechenschaft gezogen, dass heißt wenn dir überhaupt jemand zur Hilfe kommen kann. Je nach Alter der Kinder/ Jugendlichen sind die ja gar nicht in der Lage Hilfe zu holen.
Und wenn dich der Richter vor Gericht dann fragt Frau sowiso wieso sind sie denn zur Arbeit zur Arbeit gegangen als die Krankschreibung endete und sie sich noch nicht wieder gesund gefühlt haben
Die Antwort weil meine Chefin mich unter Druck gesetzt hat (und mir ist klar wie suptil und an die Moral appelierend der Druck von Chefs insbesondere im Kinderheim ist. Es ist einfach mit keinem anderem Bereich, und ich hab auch einige andere kennengelernt, zu vergleichen) kannste dir dann an den Hut stecken, weil es dazu nix Hanfestes gibt.

Ist die Einrichtung in der du Arbeitest eigentlich in privater Trägerschaft. Ich würd mal auf ja tippen, oder?

Sei doch einfach dass du eine so eine Verantwortungbewusste Ärztin hast.

Pass auf dich auf und Liebe Grüße,
hedwig

28.02.2011 23:48 • #13


A


Hallo lostdreams,

x 4#14


L
hallo hedwig,

rein logisch betrachtet weiß ich das du recht hast. trotzdem meldet sich mein gewissen. einfach ist es nicht.
iich werde denke ichnächsten montag wieder gehen und bis dahin muss ich einfach mir auch die zeit nehmen etwas ruhe zu bekommen.

obwohl das klappt nicht. ich arbeite fürs studium meine abi bücher in engl. und franz. durch um einen besseren einstieg zu bekommen, mitte märz gibts erstes studienmaterial. usw...
entwicklungsberichte warten noch...

ja privater träger, dem mehrere kigas und heime in dem landkreis angehören.

ich habe mir nummern rausgesucht und werde diese durchtelen und fragen ob sie wen suchen. dann hab ich wenigstens das gefühl etwas getan zu haben um eine veränderung herbei zu führen =)

liebe grüße
sara

01.03.2011 09:49 • #14

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