Verbrannt
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ich habe mich gerade hier angemeldet und bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Viele werden das kennen, mich kostet das gerade Kraft und Überwindung mich hier überhaupt zu betätigen. Voll traurig, ich bin schon mit ein paar Sätzen überfordert.
Zu mir: Ich bin 39 Jahre und hatte bis Pfingsten viel Freude am Leben mit allen Höhen und Tiefen. Ich arbeite seit knapp 10 Jahren in einem Lager, da ich nach meiner Ausbildung durch meinen saditischen Ausbilder nie wieder in diesem Beruf arbeiten wollte.
Seit 20 Jahren schlage ich mich also in verschiedenen Jobs durch, meistens sehr erfolgreich mit Blick nach oben, sofern das möglich war in den Jobs.
Mein jetziger Job ist sehr stressig und körperlich extrem anstrengend. Gewichte von 10 bis 15 Tonnen werden täglich bewegt.
Seit Corona ist alles noch schlimmer geworden. Kollegen die vorher schon unbrauchbar waren und nur Videos im Internet geschaut haben sind alle ins Home Office geflüchtet. Auch mein Chef. Keiner ist mehr da. Man ist mit allem allein. Nur Stress.
Mein Lieblingskollege ist vor Wochen bereits zusammengebrochen und hat jetzt einfach gekündigt und kam nicht wieder. Ihm war auch alles egal geworden. Habe noch Kontakt, aber zwei die sich vollheulen und meckern machen es auch nicht besser
Jetzt sind nur noch ätzende Leute, Leiharbeiter und mein Vorarbeiter mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung am Start. Alle anderen haben gekündigt. Ich bin der Letzte eines tollen Teams in der Vergangenheit. Die Firma soll auch wieder verkauft werden. Ich ertrage nicht noch ein A. .als Chef. Das wars jetzt für mich.
An Pfingsten bekam ich aus dem nichts plötzlich Ausfallerscheinungen ( Sprache, gehen, denken). Meine Familie war zum Essen da und meine Frau hat dann gegen Abend einen Krankenwagen kommen lassen mit Verdacht auf Schlaganfall. Es wurde immer schlimmer im Tagesverlauf. So heftig waren die Ausfälle. Keine Reaktion mehr der Pupillen und ich habe wohl gesprochen wie ein Roboter. Selbst die Sanitäter haben schlimmes vermutet.
Im Krankenhaus dann CT und diverse Untersuchungen. Nichts. Dummerweise erzählte ich dem Neurologen wohl etwas von Stress. Bumms war ich sofort verrückt und wurde entlassen.
Allein das macht mich so unglaublich wütend. Ich finde kaum Worte.
Danach über den Hausarzt eine Überweisung zum MRT bekommen. Unauffällig. Mein Hausarzt hat mich absolut widerwillig erst für eine Woche krank geschrieben. Diagnose Burnout. Z73G
Gestern war ich wieder da und habe mir eine erneute Krankschreibung abholen wollen. Diese bekam ich mehr als widerwillig und ehr abfällig. Zu dem hat er mir enormen Stress gemacht. Ich solle mich zusammenreißen, sonst bekomme ich Probleme mit meiner Krankenkasse. Ich solle mir schnell (lach) Hilfe von einem Psychologen holen. Wie Weltfremd ist dieser Mensch ?
Heute hatte ich einen Termin zur Blutabnahme, diesen habe ich nicht wahr genommen. Ich bin eh für den Arzt jetzt irre. also was will er in meinem Blut finden ? Kleine durchgeknallte Viren ?
Ich habe dem Arzt alles erzählt. Seit dem Vorfall ist viel in mir hochgekommen und es ist manchmal jetzt extrem laut in mir. Ich kann nicht mal wirklich Auto fahren, da ich Panik bekomme. Panik vor einem neuen Anfall. Panik vor der Panik usw. puh
Was soll ich jetzt machen ?
Nächste Woche muss ich wieder zur Arbeit. Mein Arzt wird mich nach seinen Signalen nicht weiter krank schreiben. Nach der Nummer mit der Blutabnahme sowieso nicht mehr.
Andere Ärzte nehmen keine Patienten mehr an. Für ein Erstgespräch bei Psychologen stehe ich auf Wartelisten.
Das wird laut Aussagen Wochen bis Monate dauern.
Was mach ich jetzt.
Einfach abhauen ? Interessiert anscheinend ja eh keinen. Kündigen und auf eine eventuelle Abfindung bei einem Verkauf der Firma verzichten ? Sprich 10 Jahre wegwerfen ?
Von der Leiter springen und mir ein Bein brechen, damit ich endlich krank geschrieben werden ?
Ich bin so mega wütend. Seit 23 Jahren funktioniere ich durchgehend ohne Arbeitslosigkeit. Nur einmal wegen einer Vertragsverlängerung. Das hat mir gereicht. Wo sind Sie Herr. ich schicke Ihnen mal eine Kleinigkeit zu. Der Briefkasten musste fast kotzen, so beschissen waren die Jobangebote. Oh Gott.
Andere Leute haben eine laufende Nase und werden gleich 4 Wochen krankgeschrieben. Diagnose: Grippe. 5 mal im Jahr und danach dann Schuppen im rechten Haarteil. Bumms wieder 3 Wochen krank.
Egal. Ich weiß so nicht weiter. Will mich aber auch nicht einweisen. Da kommen mir gleich die Tränen.
UND auf gar keinen Fall renne ich jetzt wieder in den nächsten Job ! Ein nie auskurierter Bandscheibenvorfall, eine kaputte Schulter und jetzt noch ein verbranntes Hirn reichen mir erstmal. Das ist der Dank fürs funktionieren ! Ich kann aus meiner Sicht nur jedem raten das nicht zu machen. Funktionieren lohnt sich nicht ! Der Dank für nur zum Arzt wenn es nicht mehr geht. Der Dank für immer pünktlich und zuverlässig. Der Dank für gar nichts.
Sorry für etwaige Rechtschreibfehler oder verbale Entgleisungen. Ich will damit niemanden diskriminieren außer mich selbst.
Weiß jemand einen Rat hier ?