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Überfordert mit dem Alltag - Familie mit Kinder - Burnout?

O
Hallo!

Schon lange plagt ich mich ein unwohlen Gefühl und ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Erstmal zu mir: Mitte 30, verheiratet und zwei Kinder. Wir haben ein schönes Haus und eigentlich auch ein tolles Leben! Eine Es geht uns auch finanziell gut.

Seit ungefähr zwei Jahren geht es mir aber nicht besonders gut. Ich habe sehr viel an Gewicht zugenommen (ca30kg) und ich weiß einfach nicht was los ist mit mir. Ständig fühle ich mich schlecht, und ich schlafe nicht gut. Jetzt wo es wieder wärmer wird, bin ich fast nur drinnen und verkrieche mich. Jede Feier oder andere Art von Ausflügen und Treffen versuche ich zu vermeiden.

Das schlimmste ist, dass ich meinem Mann und auch meinen Kindern gegenüber oft sehr gemein bin und ich einfach nicht mehr weiß, wie es weiter gehen soll. Der Haushalt bleibt oft liegen und oft bleibt viel an meinem Mann hängen,der aber eh schon genug arbeitet. Er ist trotzdem sehr verständnisvoll und macht davon kein Drama, aber wir geraten dann doch oft in Streit.

Zu meiner Arbeit kann ich sagen, dass ich super Kollegen habe und ich kein Problem habe zur Arbeit zu gehen. Da kann ich mich ganz gut verstellen, aber es kostet mich viel Kraft diese Tage durchzustehen. Dazu kommt es ist eine Psychiatrie und es belastet mich sehr. Ich möchte mir auch gerne etwas neues suchen, aber dazu habe ich im Moment einfach nicht die Kraft und das super Team das ich da habe, möchte ich auch nicht missen.

Vielleicht hört sich das alles nicht so dramatisch an, aber zur Zeit belastet mich das alles sehr und ich bin froh, es mir mal von der Seele zu schreiben.

Grüße Oreo

03.06.2019 11:08 • x 1 #1


Pilsum
Hallo Oreo,

willkommen im Forum.

Du beschreibst keine einfache Situation.
Wenn Du oft schlecht gelaunt bist und ungerecht handelst, könnte dies auf eine
dauerhafte Überlastung hindeuten.
Die Tätigkeit in einer Psychiatrie ist natürlich belastend. So kommen Haushalt, Familie und
Beruf zusammen. Möglicherweise ist es alles ein wenig zu viel. Wie alt sind Deine Kinder?

Das erste wäre, dass Du Dir selbst mehr persönlichen Freiraum schaffst.
Gibt es Dinge und Zeiten, wo Du ganz alleine nur etwas für Dich machst?
Hast Du Bekannte oder eine Freundin mit denen Du Dich mal treffen kannst?
Kannst Du Dich noch entspannen oder stehst Du unter Dauerstrom?

Wie warst Du früher? Eher entspannt und ausgeglichen?
Schließt Du ein psychisches Problem weitgehend aus?

Viele Grüße

Bernhard

03.06.2019 11:58 • x 2 #2


A


Hallo Oreo35,

Überfordert mit dem Alltag - Familie mit Kinder - Burnout?

x 3#3


O
Danke für deine Antwort!

Unsere Kinder sind 5 und 9. Mit dem älteren ist es oft auch nicht leicht, aber es ist halt denke ich auch meine Schuld. Ich bin oft ungerecht,weil ich einfach nicht ruhig bleiben kann. Sobald er z. B. frech wird, oder nicht hört werde ich glauch laut und könnte an die Decke gehen. Ich kann einfach nicht entspannt bei der Sache bleiben. Es tut mir immer total leid im Nachhinein, aber ich kann in der Situation einfach nicht ruhig bleiben.

Unternehmen tue ich nicht viel. Dazu habe ich kaum noch Lust. Ab und an mal treffen mit anderen Müttern, aber sonst bin ich einfach froh, wenn ich meine Ruhe habe.

Früher war es nicht so. Ich hatte viel Spaß mit meiner Familie und auch Freunden etwas zu unternehmen. Auch auf mein äußeres habe ich viel Wert gelegt. Dadurch das ich aber so viel zugenommen habe, fühle ich mich aber total schrecklich und komme kaum noch unter Leute.wenn es nicht sein muss.
Mein Mann sagt immer. Dann änder doch etwas wenn du so unglücklich bist, aber es fällt mir absolut nicht leicht und ich weiß nicht wo ich anfangen soll.

Ich habe schon überlegt ob ich es bei meinem Hausarzt anspreche,aber irgendwie kann ich mich dazu nicht überwinden. Ich würde auch gern mit ihm über eine Krankmeldung sprechen, aber ich hätte dann der Arbeit gegenüber wieder ein schlechtes Gewissen.

Grüße Oreo

03.06.2019 12:26 • #3


Leuchtturm765
Hallo oreo, hast du deine Schilddrüse mal untersuchen lassen? Deine Gewichtszunahme und schlafstörungen könnte davon kommen, dass damit etwas nicht in Ordnung ist.

03.06.2019 19:14 • #4


O
Hallo!

Ja, ich nehme seit 2009 Tabletten ein und hatte erst im Mai meine letzte Kontrolle beim Nuklearmediziner.

Liebe Grüße

03.06.2019 19:15 • x 1 #5


Hoffnung21
Hallo Oreo

Ich würde entweder mit dem Hausarzt darüber sprechen, oder einen Termin bei einem Psychiater vereinbaren. Für mich klingt das sehr danach, dass du langsam in ein burnout/Depression hineinrutscht. Warte bitte nicht zu lange, je früher du eingreifst, desto schneller kommst du wieder raus. Ich hab viel zu lange gewartet und das ist dann nicht mehr zu bremsen. Versuch auch einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen. Am Anfang sind es vielleicht nur ein paar Stellschrauben, an denen du drehen musst, wenn du zu lange wartest überrollt dich eine Dampfwalze und es geht erst mal gar nichts mehr. Scheue dich nicht, deine Probleme mit Deinem Arzt zu besprechen, er ist der Fachmann hnd kann beurteilen, ob du ein gesundheitliches Problem hast. Wegen einer Krankmeldung brauchst du nicht daran denken, ob es irgendjemandem gegenüber nicht fair ist. Wenn du krank bist, dann denk erstmal nur an dich. Du willst ja keinen Urlaub machen, sondern gesund werden.

Alles Gute
Eis

05.06.2019 12:41 • x 4 #6


ZeroOne
Hi Oreo35!

Schön, dass du hier ins Forum gefunden hast.

Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen und zu einem Gespräch mit deinem Hausarzt raten und über einen Therapeuten nachzudenken. Da du in der Psychiatrie arbeitest, bist du ja vom Fach und kennst die Möglichkeiten bestimmt besser, als ich.

Ich finde auch: je früher, desto besser und einfacher. Persönlich finde ich, dass häufig auch psychosomatische Kliniken bei Burn-Out relativ schnell und effektiv weiterhelfen können - egal, ob stationär oder tagesklinisch. Dort bekommt man meist sogar schneller einen Platz, als bei niedergelassenen Therapeuten und es lassen sich in halbwegs kurzer Behandlungszeit oft schon spürbare Erfolge erzielen.

Bzgl. der Gewichtszunahme und den Schlafstörungen liegt schon ein psychischer Hintergrund nahe. Dennoch können diese Symptome neben der Schilddrüse noch viele andere somatische Ursachen haben. Ich für mich persönlich würd´s auf jeden Fall von der Inneren Medizin intensiver abklären lassen. Wenn nichts dabei raus kommt, so wenigstens die Gewissheit, dass man etwas unternommen hat und dass da tatsächlich nichts ist.

Ich kann gut nachempfinden, wie schwer es in deiner aktuellen Verfassung ist, sich aufzuraffen, Termine zu machen und diese wahrzunehmen.

Noch viel Freude Erfolg beim Stöbern hier im Forum!

LG
ZeroOne

10.06.2019 12:11 • x 3 #7


Jedi
Hallo Oreo35 !

Zitat von Oreo35:
Dazu kommt es ist eine Psychiatrie und es belastet mich sehr.

wenn ich es richtig verstehe, arbeitest du in einer Psychiatrie ?
in welcher funktion bist du dort tätig, in der Pflege, Therapeutischen- oder im Ärztlichen Bereich ?

wer eine tätigkeit hat u. in einer Psychiatrischen Klinik oder Einrichtung arbeitet, da kann es besonders schwer sein, wenn man villt. selbst von einer seelischen belastung betroffen wird, ohne Hilfe, da länger tätig zu sein.
die möglichen Trigger, erhöhen sich natürlich in einer solchen umgebung.
das bedeutet nicht, dass du die dortige stelle aufgeben musst, sondern , dass du jetzt schaust, wo u. wer dir in deiner jetzigen situation, am besten helfen kann.

LG Jedi

10.06.2019 13:30 • x 3 #8


A


Hallo Oreo35,

x 4#9


E
Hallo Oreo,

habe deinen Beitrag gelesen und spontan an Geschlechtshormonegedacht.
Ich bin 38 und vor ca.4 Monaten ins burn outgerutscht. Nichts ging mehr!
Mein heftigsten Thema waren stundenlange Heulattacken und Ängste,dazu schlimme Schlafstörungen.
Die Ärztin könnte/wollte nur Schlafmittel und Antidepressiva verschreiben.Ich habe mich dann selbst auf die Suche gemacht und einen Speicheltest für Östrogen und Progesteron gemacht.
Bei einer Östrogendominanz kommt es zur Gewichtszunahme und Progesteron steuert die Gelassenheit und das Schlafen.Beide Hormone waren bei mir kaum noch messbar.Seit ich die beiden Hormone als Creme verwende,geht es mir deutlich besser.Ich Weine nicht mehr und ich kann auch wieder etwas besser schlafen.Noch nicht optimal,deshalb habe ich auch einen eigenen Beitrag verfasst,aber doch besser.
Vielleicht ist das auch ein Thema bei dir?
Und klar:der Stress muss weg!Denn Cortisol und alle anderen Hormone beeinflussen sich gegenseitig und wenn erstmal die Speicher leer sind,dann haut es dich um.Das muss ja nicht so kommen.
Viele Grüße

13.06.2019 16:32 • #9

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