Tiefenpsychologische Therapie - wer übernimmt die Kosten?

P
Hallo,

ich hoffe, dass ich mich hier im richtigen Bereich bewege. Laaaange hab ich hier gar nicht geschrieben und jetzt kommt alles wieder hoch, die Depression hat mich volle Breitseite wieder erwischt. Und nun mache ich mir Gedanken bezügl. einer erneuten Therapie, glaube aber, dass die Krankenkasse sich da quer stellen wird.

Zum Hintergrund:
ich hab 2004 eine analytische Psychotherapie begonnen. Die genehmigten Stunden liefen bis Anfang diesen Jahres. Meiner Bitte einen Verlängerungsantrag zu stellen ist die Therapeutin nicht nachgekommen (was wohl auch besser war, besonders dolle fand ich es dort nie) und meinte nur, dass sie weiterhin eine Stunde im Monat per Karte abrechnen kann. So haben wir es dann bis September gemacht.

Da mich das alles aber nicht wirklich weiter bringt und es für mich nur noch verlorene Zeit war (mit Fahrzeiten war ich gute 3 Stunden weg), in der ich auch immer jemanden organisieren musste, der auf die Kinder aufpasst und mir ein Auto leiht, habe ich dann im Oktober den Termin abgesagt und mag auch keinen neuen mehr machen.

Leider geht es mir seit Anfang November nun wieder ziemlich mies. Es würde aber keinen Sinn machen weiter mit der Therapeutin zu sprechen. Diese vielen Gespräche haben mich in 7 Jahren nicht weiter gebracht. Daher überlege ich nochmal eine Therapie anzufangen und dachte dabei an eine tiefenpsychologische Therapie. Nur wie ist das mit den Kosten??? Würde die Kasse einen Antrag bewilligen???

Liebe Grüße
pünktchen

08.12.2011 11:50 • #1


achtsamkeit
Hallo Pünktchen,

ob deine Krankenkasse die bewilligung erteilt kann ich nicht sagen,
aber wenn du eine andere Therapieform machst, dann stehen die Chancen gut. Du dürftest ohnehin wohl nicht weiter bei deiner Thera bleiben
es kann aber sein, dass sie den Therapiewechsel befürworten muss. Am besten gehe zu deiner Krankenkasse und spreche mit ihnen.
Ich habe diesbezüglich positive Erfahrungen gemacht.

LG Pelle

08.12.2011 12:56 • #2


A


Hallo pünktchen,

Tiefenpsychologische Therapie - wer übernimmt die Kosten?

x 3#3


Albarracin
Experte

08.12.2011 12:57 • #3


P
Zitat von Albarracin:
Hallo pünktchen,

es ist nicht ausgeschlossen, daß Du einen Umstieg genehmigt bekommst oder gar einen Neustart. Die Frage wäre halt, wie viele Stunden Du eigentlich schon aufgebraucht hast. Wenn Du tatsächlich nur einmal monatlich warst, müßte noch einiges an Stunden übrig sein, die Du für einen Umstieg auf TP nutzen könntest. Dann sollte aber, zumindest in einer akuten Phase, die Therapie einmal pro Woche laufen, damit sie was bringt.
Vorraussetzung dafür ist aber idR eine entsprechende aktuelle fachärztliche Empfehlung mit fundierter Diagnosestellung.

Du solltest die Krankenkasse auf jeden Fall vom Abbruch der jetzigen Therapie unterrichten.


Da hab ich das vielleicht falsch ausgedrückt. Die Analyse lief mehrere Jahre, anfangs zweimal in der Woche. Es gab einen Ursprungsantrag und dann eine Verlängerung. Von beiden Genehmigungen sind die Stunden aufgebraucht. Einen weiteren Verlängerungsantrag wollte die Therapeutin nicht stellen und bot mir stattdessen diese Lösung mit einmal im Monat an. Ich werte das jetzt auch nicht als Abbruch, da es ja keine genehmigte Geschichte mehr war.

08.12.2011 13:11 • #4


Albarracin
Experte

08.12.2011 13:35 • #5


P
Zitat von Albarracin:
Hallo,

dann wird es wahrscheinlich schwierig, da eine Krankenkasse erst nach ca. 2 Jahren eine neue Therapie bewilligt, und beim von Dir geschilderten Umfang wohl keine Reststunden für eine andere Therapieform übrig sein dürften. Da bleibt wohl nur das direkte Gespräch mit der Krankenkasse und eine entsprechende (fach-)ärztliche Diagnose.

Wenn das nicht geht, wäre vielleicht eine psychotherapeutische Reha als konzentrierte Krisenintervention eine mögliche Alternative.


Das mit den 2 Jahren hatte ich auch im Hinterkopf, dachte aber bisher, dass das nur zählt wenn man bei der gleichen Therapieform bleibt.

Eine stationäre Geschichte scheidet aus. Mein letzter Klinkversuch liegt inzwischen 6 Jahre zurück, da bin ich nach einer Nacht wieder heim. Inzwischen haben sich viele Umstände geändert und ich habe zwei noch sehr kleine Kinder (1 und 3 Jahre), sodass ich nicht einfach so weg kann.

Alles doof und das alles nur wegen dem Versuch das Antidepressiva auszuschleichen.

08.12.2011 13:43 • #6


Albarracin
Experte

08.12.2011 17:10 • #7


Sarah
Zitat von Albarracin:
Hallo,

dann wird es wahrscheinlich schwierig, da eine Krankenkasse erst nach ca. 2 Jahren eine neue Therapie bewilligt, und beim von Dir geschilderten Umfang wohl keine Reststunden für eine andere Therapieform übrig sein dürften. Da bleibt wohl nur das direkte Gespräch mit der Krankenkasse und eine entsprechende (fach-)ärztliche Diagnose.


Hallo Wolfgang,

bist du dir ganz sicher? Meine eigene Erfahrung ist da eine andere....

Ich habe erste eine TP gemacht mit insgesamt 75 genehmigten Stunden (Genehmigung in 3 Intervallen). Als von den Stunde noch ca. 12 übrig waren hat mein Therapeut mit mir über die Verlängerung gesprochen. Er hat mir von einem Verlängerungsantrag abgeraten, da die noch möglichen 25 Stunden nicht ausreichen würden, um meine Ziele zu erreichen. Er hat mir empfohlen, auf eine Analyse zu wechseln - zum einen aufgrund des Behandlungsverfahrens, zum anderen aufgrund der Tatsache, dass ich durch den Verfahrenswechsel mit den Stunden wieder bei Null anfangen würde.

Und das hat auch geklappt. Von der Krankenkasse wurden im ersten Anlauf die übliche Anzahl von 160 Stunden Analyse genehmigt. Mein alter Therapeut hat zwar für die neue Analytikerin was geschrieben, aber soweit ich weiß war das nicht Bestandteil des Gutachtens an die Krankenkasse.

LG

Sarah

09.12.2011 13:11 • #8


Albarracin
Experte

09.12.2011 14:45 • #9


Sarah
Aber müsste das nicht irgendwo auf dem Bescheid vermerkt sein? Ich habe ihn gerade noch einmal rausgesucht. Und darauf sind die 160 Stunden ohne weitere Kommentare vermerkt. Außerdem habe sowohl der TP-Therapeut als auch die Analytikerin die Meinung vertreten, dass man neu anfängt zu zählen.

09.12.2011 15:05 • #10


S
Also ich konnte dieses Jahr auch eine TP beginnen, obwohl ich letztes Jahr eine Analyse nach 170 Stunden abgebrochen habe.Die Analyse wurde 2008 genehmigt und ich habe sie letztes Jahr nach langem Ringen mit mir beendet.

Ich fragte bei meiner Krankenkasse nach, ob ich eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie machen könnte oder ob ich jetzt zwei Jahre warten müsste, weil ich trotz allem noch Therapie bräuchte, aber letztendlich doch gemerkt habe, dass mir die Analyse sowie auch der Therapeut nicht gut getan hat.

Die sagten mir aber, nein, das wäre ja ein Wechsel der Therapieform (es gibt wohl doch einen Unterschied zwischen Analyse und TP) und ich könnte wieder einen Antrag stellen.

Das hat meine neue Therapeutin auch getan, sie musste zwar auch ein längeres Gutachten anfertigen, weil es sich nicht um die übliche Beantragung einer Kurzzeittherapie handelte, aber es klappte und ich bekam erst mal die Bewilligung für 50 Stunden TP.

Vielleicht ist es ja tatsächlich von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich.

10.12.2011 01:01 • #11


P
Ich danke euch allen für die Antworten. Ich werde Dienstag (Montag muss ich arbeiten) auf jeden Fall mal bei der Kasse anrufen. Leider hab ich nur inzwischen festgestellt, dass tiefenpsychologische Therapeuten hier sehr rar sind. Bisher hab ich gerade eine Therapeutin gefunden und ich gehe davon aus, dass es dann wohl doch was länger dauert irgendwo einen Platz zu bekommen. Ich mag aber auch nicht wieder gleich beim ersten Therapeuten ja sagen. Das hab ich zweimal gemacht und war beide Male nicht glücklich (Verhaltenstherapie vor rund 10 Jahren und nun die Analyse in den letzten 7 Jahren).

Danke Dir Wolfgang für den Anstoß mit der Reha. Ich hab wirklich kein Bild davon. Ich fühlte mich damals komplett überfordert als mir in der Klinik mein Stundenplan vorgelegt wurde, dazu hab ich tierisches Heimweh und hab es daher nicht gepackt. Ich hab schon Angst, dass sich das wiederholen würde.

10.12.2011 01:13 • #12


A


Hallo pünktchen,

x 4#13


P
Sooo, mit der Kasse habe ich gerade telefoniert. Wolfgang hatte vollkommen recht. Nach Ende einer Therapie - egal ob dann die Therapieform gewechselt werden soll oder nicht - besteht eine Sperre von 2 Jahren.
Es gibt jetzt die Möglichkeit, dass ich mir einen Therapeuten suche und wenn dieser begründet, dass eine Therapie dringend angeraten ist kann es sein, dass es auch vorzeitig eine Bewilligung gibt.

Ich hatte mit eben dieser Antwort gerechnet, bin aber trotzdem ein bissle hilflos. Zu meiner bisherigen Therapeutin will ich nicht wieder gehen - könnte ich ja einmal im Monat. Also werde ich mich einfach durchbeißen müssen.

14.12.2011 10:42 • #13

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