lieber ZeroOne,
oh da kann ich dir nur von Herzen gratulieren, dass dir das nicht ausmacht. Bei mir hängt das irgendwie zusammen.
Wenn ich mich selbst hasse und nicht annehmen kann, kann ich andere Menschen auch nicht in Liebe annehmen. Und schon gar nicht vergeben. Obwohl das Gewähren von Vergebung auf den ersten Blick vielleicht das Schwierigere ist, ist es doch so, ich bin deshalb nicht fähig Vergebung anzubieten, weil ich mir selbst nicht vergeben kann. Wenn ich mir meine eigenen Fehler, meinen ganzen Mist, den ich in meinem Leben gebaut habe, mir nicht vergeben kann.
Mir wird immer klarer, das alle Menschen alles andere als perfekt sind, Fehler machen, natürlich auch ich.
Das kann ich heute mehr akzeptieren und annehmen, weil ich mich heute selbst mit allem was ich bin und habe, annehmen kann, und damit Frieden für mich finden darf.
Auf dieses Thema Vergebung hat mich mein Therapeut schon vor Jahren angesprochen, und ich habe viele lange Jahe gebraucht, bis ich es letztendlich verstanden habe.
Wir alle sind verwundete Menschen. Wer verwundet uns? Oft gerade Menschen die wir lieben, und die uns lieben.
Dann fühlst du dich zurück gewiesen verlassen, missbraucht, manipuliert, in meiner Ehre getroffen.
Diejenigen die uns lieben, können uns gerade auch verletzen, sogar meine eigene liebe Frau, meine Kinder.
Das macht das Herz so schwer, gerade von den Menschen, von denen wir Liebe und Annahme erwarten.
Aber jeder Mensch wird einmal schwach. Helfen kann mir nur, wenn ich immer wieder versuche, mein verwundetes Selbs t zu überwinden, immer wieder versuche zu vergeben, dass wir uns in unseren Beziehungen lernen zu vergeben.
Viele Menschen trennen sich, nur weil sie es nicht schaffen, zu vergeben. Nein, natürlich kommt es auch auf die Art des Vergehens an, und bei wirklich großen Dingen.
Doch wie schnell streitet man sich auch um Kleinigkeiten.
Wie ein Fest nach langer Trauer,
wie ein Feuer in der Nacht.
Ein off'nes Tor in einer Mauer,
für die Sonne auf gemacht.
Wie ein Brief nach langem Schweigen,
wie ein unverhoffter Gruß.
Wie ein Blatt an toten Zweigen
ein-ich-mag-dich-trotzdem-Kuss.
So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih'n.
Wie ein Regen in der Wüste,
frischer Tau auf dürrem Land.
Heimatklänge für vermisste,
alte Feinde Hand in Hand.
Wie ein Schlüssel im Gefängnis,
wie in Seenot - Land in Sicht.
Wie ein Weg aus der Bedrängnis
wie ein strahlendes Gesicht.
So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih'n.
Wie ein Wort von toten Lippen,
wie ein Blick der Hoffung weckt.
Wie ein Licht auf steilen Klippen,
wie ein Erdteil neu entdeckt.
Wie der Frühling, wie der der Morgen,
Wie ein Lied wie ein Gedicht.
Wie das Leben, wie die Liebe,
Wie im Sommer das schönste Licht
So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih'n.
Für mich ist Vergebung, Versöhnung , für mich selbst und in Beziehung zu anderen Menschen, so etwas wie großes Glück.
Etwas Schönes, Gutes, Befreiendes für mich, das ich auf unserer Erde erleben darf.
Wenn zwei Menschen sich wieder vergeben, sich versöhnen.
viele liebe Grüße,
Frederick
10.07.2019 15:41 •
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