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Bin ich ein schwacher Mensch & Sozialschmarotzer?

H
Kein nützliches Mitglied der Gesellschaft

Hallo zusammen

Ich hoffe das ich die richtige Sparte gewählt habe, wenn nicht könnte ein Admin mein threat verschieben, danke.
Es ist echt schwierig für mich die richtigen Worte zu finden, ich habe lange mit mir gehadert in so ein Forum zu gehen, weil ich im Allgemeinen wenig von Foren halte. Aber so langsam brauche ich irgendeine Gewissheit oder auch einen Vergleich ob es anderen genauso geht wie mir.

Ich habe mich noch nie so öffentlich geöffnet und es fällt mir auch sehr schwer.
Vielleicht sollte ich mal den Titel des threats erklären.

Ich bin 31 Jahre alt, bin seit meiner Kindheit krank, Depression, Essstörung und Sozialphobie. Daher habe ich es nicht geschafft eine Lehrstelle, geschweige denn eine Arbeit zu finden oder lange zu behalten. Meine Angst vor anderen Menschen in einem fremden sozialen Umfeld hat immer dazu geführt das ich mich zuhause und bei Freunden versteckt habe.

Ich habe mühsam erst meinen Hauptschulabschluss, dann meine mittlere Reife nachgeholt und bin dabei mein Abitur zu machen. Das Ganze hat, wie bei der Arbeit, nie am Stück geklappt. Ich hatte immer wieder Phasen an denen ich entweder Panikattacken hatte, meine Sozialphobie mich übermannte oder meine Depressionen alles verweigerten bis auf mein Bett. Daher hat es mit den Schulen am „besten“ geklappt da ich alles wiederholen konnte. Arbeitsstellen, meist Praktiken die ich hatte waren leider bis auf eine die Hölle für mich.

Daher war ich immer abhängig von anderen Menschen, das bin ich oft immer noch. Alleine rauszugehen ist extrem schwierig für mich. Aber es gab Phasen da war ich sehr aktiv.

Aber immer wieder kommen mir die schlechten Zeiten dazwischen und werfen mich zurück. Ich habe Panik was aus meiner Zukunft wird, aber ich kämpfe immer weiter obwohl ich oft keine Kraft mehr habe.

An Therapien war ich als Kind in einer Kinder und Jugendpsychiatrie, hatte auch einen Psychologen, dann habe ich erst mit 24 wieder einen Verhaltenstherapeut aufgesucht und nach ein zwei Jahren wieder gewechselt zu einem anderen Verhaltenstherapeut, dort war ich bis vor ein paar Monaten und zz suche ich gerade eine Tiefenpsychologen.

An Medikamenten hatte ich jahrelang Citalophram das mir relativ gut half am Schluss mit 40 mg. Dann wirkte es nicht mehr und zz werde ich auf Fluoxitin eingestellt. Ich hoffe es wird dadurch wieder besser.

Dies zur Erklärung. Nun ist es leider ja so dass seelische Krankheiten ja immer noch nicht geseelschaftlich akzeptiert sind. Viele Menschen können und wollen es nicht verstehen, es hat alleine Jahre gedauert bis mein Vater es eingesehen hat dass ich krank bin. Und genau da liegt der Knackpunkt.
Meine Therapeuten sagen mir ich bin krank, ich selbst sage mir ich bin krank, aber die meisten anderen Menschen bezichtigen mich faul, ein Sozialschmarotzer zu sein.

Und das denke ich dann oft selbst von mir, ich fühle mich schrecklich vom Staat abhängig zu sein, obwohl ich auch sehr dankbar bin. Nur so konnte ich bis jetzt überleben, hätten wir keinen Sozialstaat wäre ich bestimmt nicht mehr am Leben.
Aber ich fühle mich sooft schuldig. Nun frage ich mich gibt es Menschen denen es ähnlich geht oder bin ich wirklich so ein schwacher Mensch?

23.05.2011 23:50 • x 1 #1


T
Mir geht es ähnlich. Ich bin über dreißig, ich habe keine Ausbildung, habe noch nie gearbeitet und beziehe seit über zehn Jahren Sozialleistungen vom Staat. Und nein, ich schäme mich nicht dafür und nein, ich halte mich nicht für faul.

Die meisten Menschen, die aktiv durch ihre Abgaben die Sozialleistung finanzieren, sehen das vermutlich nicht allzu differenziert. Denkt man an Hartz 4, hat man schnell das Klischee von faulen Arbeistlosen im Kopf, der sich auf dem Prinzip des Sozialstaates ausruht und auf Kosten ander lebt. Sicher solche Menschen gibt es auch zu Hauf, aber es gibt eben auch ganz viele andere und darunter fallen eben auch die Menschen, die eben schlicht aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können, die fallen aber im System einfach mit unter die Gruppe arbeistlos (sofern nicht berentet etc.), da wird nicht groß nach den Ursachen geguckt. Zudem ist das Thema psychische Erkrankung eben einfach ein Tabu, psychische Erkrankungen sind nicht anerkannt und werden abgetan, so dass man auch dadurch schnell in die Katagorie gesteckt wird, dass man eben nicht arbeiten will.

Ich denke, da wird sich auch gesellschaftlich nicht allzu viel ändern, aber wichtiger als das was die anderen denken, ist das was Du denkst.

Ich selber habe mich nach einem sehr frühen Beginn meiner Erkrankung noch durch die Schulzeit und das Abitur geschleppt, (bis heute weiß ich nicht wie, ich das noch gepackt habe) und danach ging dann einfach gar nichts mehr, eine Ausbildung ein Studium waren unmöglich, an Arbeit nicht zu denken. Die Erkrankung wurde immer schlimmer, außer einer Maßnahme, die ich abgebrochen habe, habe ich nie etwas in Richtung Beruf gemacht. Inzwischen bin ich als dauerhaft arbeitsunfähig eingestuft und beziehe Grundsicherung.

Und auch wenn mir indirekt und direkt immer mal wieder vorgeworfen wird, dass ich mich auf meiner Krankheit ausruhe, ist das ein Schuh, den ich mir nicht wirklich anziehe. Ich leide mehr als genug darunter in der Situation zu sein, in der ich stecke, zu wissen, dass ich nicht unbednigt strohdoof bin und dennoch nicht einmal eine Ausbildung zu haben. Zu wissen, dass ich auch selbst wenn ein Wunder geschähe, vermutlich niemals mehr die Chance bekäme, noch einen normalen Berufsweg einschlagen zu können, dass Gefühl zu haben, dass ich den Großteil meines Lebens nicht gelebt habe, dass ich all das, was alle anderen gehabt und erlebt haben, nicht gehabt habe und erlebt habe und dass das auch in Zukunft möglichersweise so sein wird, dass nichts so war, wie es hätte sein sollen und nichts so sein wird, wie ich ich es mir wünsche. Dass der Zug in ein normale Leben vor Langem abgefahren ist, ohne mich. Dass ich mein Leben hasse, mit allem was ich tue und nicht tue, so wie ich eben auch nicht arbeite.

Wenn ich morgens mal unterwegs bin, mich zum Beispiel nach einer schlaflosen Nacht mit Schmerzen aus letzter Kraft zur Therapie schleppe und mich in der Bahn umgucke, all die Leute sehe, die zur Arbeit fahren, die einen langen, anstrengenden Arbeitstag vor sich haben, dann bin ich neidisch, dann will ich auch eine davon sein. Ich möchste auch den ganzen Tag etwas leisten können, etwas Sinnvolles tun. Stattdessen sitze ich meist den ganzen Tag zu Hause rum, aber jede Minute des Nichstuns ist ansrengend, oft eine Qual, ist bestimmt vom Gefühl der Machtlosigkeit, der Kraftlosogkeit und Unfähigkeit , wird dominiert von all den Symptomen meiner Krankeit und deren Konsequenzen, die einem alles, was man an Energie bestitzt abverlangen und keinen Raum für anderes lassen. Wie gerne würde ich meine Energie in einen normalen Alltag und Arbeitstag stecken, wie gerne würde ich ein halbwegs normales Leben führen, aber ich bin völlig gefangen in dieser verfluchten Krankheit, die mir so wenig Kraft lässt, dass ich manchmal fast heulen könnte, wenn ich dran denke, dass ich mir noch die Zähne putzen muss oder mir erst im Küchenchaos einen Teller und eine Gabel spülen muss, wenn ich was essen will und nicht weiß, wie ich die nötige Energie dafür aufbringen soll. Ich geh sogar so weit, dass ich behaupte, dass mich die meisten Tage, in denen ich nur im Bett liege mehr Kraft und Energie kosten als einen gesunden Menschen ein kompletter Arbeitstag. Viele normale Menschen würden bei so einer Aussage wohl die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, aber ich bin eben nicht normal, leider.

Jetzt hab ich ganz schon viel wirres Zeug zusammen geschrieben. Alles was ich damit sagen wollte ist, dass ich nicht finde, dass man sich schämen muss, wenn man von Sozialleistungen lebt, wenn die Umstände unter denen man lebt es eben erfordern. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich in einem Land lebe, in dem man unterstützt wird, das sehe ich genau wie Du. Dass es viele Menschen gibt, die verallgemeinern, die einen für faul halten und einem Vorwürfe machen, dass muss man wohl aushalten, sich aber klar machen, dass die Realität eine andere ist und sich nicht auch noch Selbstvorwürfe machen.

24.05.2011 03:02 • x 2 #2


A


Hallo Halbblut,

Bin ich ein schwacher Mensch & Sozialschmarotzer?

x 3#3


T
(Ups, jetzt ist mein Beitrag so lange geworden, dass er nicht einmal in ein posting passt, deswegen hier noch der Rest, der oben nicht mehr hingepasst hat und Sorry, für den langen Text, dabei finde ich selber so lange Beiträge immer voll anstrengend.)



Ich wünschte ich könnte morgen früh aufstehen, zur Arbeit gehen, dort einen guten Job machen und dann abends erschöpft auf die Couch fallen. Stattdessen werde ich jetzt noch eine beschissene Nacht haben, der ein kaum erträglicher Tag mit Nichtstun folgt , bis die nächste furchtbare Nacht anfängt.
Der Gesellschaft nütze ich dabei nichts, aber darum kann ich mich nicht kümmern, ich muss mich darum kümmern zu überleben.

Ich finde übrigens nicht nur, dass Du Dich nicht schämen musst, sondern im Gegenteil, dass Du stolz auf Dich sein kannst, Du hast schon soviel geschafft und kämpst aktiv dafür, dass Du hoffentlich mal in eine Situation kommst, in der Du nicht mehr von Sozialleistungen abhängig bist. Das finde ich sehr bewundernswert, ich selber bin kein großer Kämpfer und eher jemand, der den Kopf in den Sand steckt.
Viel Erfolg weiterhin auf Deinem Weg.

24.05.2011 03:02 • #3


achtsamkeit
Hallo Halbblut,
deine Gedanken kann ich gut verstehen. Diese Schuldgefühle, anderen zur Last zu fallen sind sehr hartnäckig.
Hatte und habe ich auch immer wieder. Aber dank meiner Therapeutin habe ich auch immer mehr gelernt, dass
ich auch ein recht habe auf dieser Welt zu sein.
Orientiere dich bitte an den Menschen, die dir positiv gestimmt sind. Und wenn es nur eine Handvoll ist. Diese Menschen tragen dich mit. Die anderen, die wirst du nicht verändern können. Sie sind so festgefahren und selbst unzufrieden, so dass sie nur auf schwächeren rumhacken können.
Ich wünsche dir, dass du in der Therapie Stärke aufbaust, Sebstbewusstsein auch.
Und du musst nicht mit vielen Menschen dich umgeben. Wenn du diese lieber meidest, oder dies dir Ängste auslöst,
dann bleibe für dich. Keiner schreibt vor , dass du irgendwie anders sein musst. Beschränke dich auf wenige gute
verlässliche Menschen, die dir wirklich gut tun!!!!
LG Pelle

24.05.2011 15:01 • x 1 #4


H
Hi Tilda

Ich bin hin und her gerissen. Ich bin einerseits so froh nicht alleine zu sein, aber darüber froh zu sein, ist eigentlich schrecklich -.-
Alles was du beschreibst kann ich zu 100% nachempfinden, gerade die Sache mit dem Neid, morgens wenn ich die normalen Menschen sehe wie sie sie auf die Arbeit gehen. Ich glaube das können nur wenige nachempfinden. Im Moment kämpfe ich noch, vielleicht kann ich auch irgendwann nicht mehr. Ich wünsche dir alles Gute und vor allem Glück zu finden.

Hallo Pelle

Danke ja ich versuch es aber die dumme kleine Stimme in meinem Hirn, wird schnell genährt von dummen Kommentaren, aber ich arbeite dran.

27.05.2011 06:01 • #5


T
hallo in die Runde,

auch wenn es eine nachtschlafene Zeit ist zu der ich hier nun poste, möchte ich einfach schreiben, dass ich es sehr gut nachempfinden kann wie es ist sich als ein nicht nützliches Mitglied der Leistungsgesellschaft sehen und deshalb oftmals damit einhergehend auch fühlen zu müssen. Im Endeffekt ist das aber eine Zuschreibung anderer Menschen über Personen die sie nicht kennen, oder zu kennen meinen, sie aber nie kennen lernen werden, egal was sie behaupten. Meinungen sind gut, solange sie anderen nicht gefährlich werden. Und wenn wir von Arbeitslosigkeit und Grundsicherung sprechen, dann geht es doch um die letzte Absicherung der Existenz innerhalb der Gesellschaft die aus weit mehr besteht, als nur aus dem Leistungsgedanken getreuer Diener.

Ich würde sogar behaupten die Mehrheit hat überhaupt kein Problem mit Menschen die nicht der ökonomisch-effizienten Normung entsprechen. Die Wenigen verschieben nur dummerweise ihre Konzentration immer wieder von den Dingen die sie wirklich belasten (wie zum Beispiel schlechte Arbeitszeiten, mieser Lohn) auf die Kanalisation ihrer Wut und die richtet sich stets nach unten, was nur noch mehr Ärger erzeugt. Das zieht dann Leute mit runter, die eigentlich nicht dafür bekannt sind, nicht nachzudenken.

Und manch ein Zeitgenosse täte gut daran sich in Nachdenken zu üben, denn sicher ist es keine Heldentat kranken Menschen vorzuwerfen sie würden schmarotzen. Eher das Gegenteil. Wer nicht anerkennt das es psychische Krankheiten gibt, die ein ganzes Leben zerstören können, der behauptet dies wider seines eigenen besseren Wissens. Denn ansonsten gäbe es auch kein Burnout-Syndrom zahlreicher Manager (nur als Beispiel) Nein! Es ist eine Zuschreibung und deshalb NEIN, so bin ich nicht. Im Gegenteil. Aber ich lebe als Mensch der ich bin und sein darf. Der ganz normale Bedürfnisse hat (auch gesunde Ernährung gehört dazu) bescheiden! Und auch ich habe keine Perspektive auf Besserung meiner finanziellen Lage. Und was die soziale Integration betrifft. Ich will und kann auch gar nicht mehr in Gesellschaft sein, (ich wollte mal und immer wieder..) ich lernte nur, ich fühle mich nur alleine wohl (fast alleine).
VG
thendral

28.05.2011 02:48 • x 1 #6


Pandoras
Hallo ihr!

Ich kann das auch nur zu gut nachvollziehen. Bin selber zur Zeit erwerbsunfähig und beziehe Rente. Und das schon mit 27 Fühl mich genauso kacke und mach mir endlose Vorwürfe deswegen, obwohl ich eig. nichts dafür kann.

Wir hier haben uns das alle nicht ausgesucht. Würde auch am liebsten wieder voll reinhauen, aber dann könnte es passieren, dass ich mich komplett überfordern würde. Mein Therapeut sagte, ich soll erstmal kleine Schritte machen und mir nicht ständig Vorwürfe machen. Ich meine, ich ab immerhin 6 Jahre gearbeitet und hab ne abgeschlossene Berufsausbildung, wo die Erkrankung noch nicht ausgebrochen ist. Zum Glück!

Da habe ich schonmal wenigstens was. Aber man fühlt sich trotzdem mies, auch wenn man diese staatlichen Hilfen durchaus nutzen darf. Man empfindet wirklich sich als unfähig oder als Last für andere und wenig nützlich. Kenn das zu gut, das Gefühl. Aber ich glaube auch, dass man sich vllt. immer sagen sollte, oder vor Augen halten sollte, man ist doch was wert. Ich halte mir immer vor Augen, auch wenn ich nur klitzekleine Dinge erledigen kann, dann hab ichs doch geschafft und bin zu was zu gebrauchen! Selbst wenn das nur im Haushalt ist. So kleine Sachen halt.
Habe eine zeitlang selbst das Problem, ich bin eine Last für andere. Aber was da auch hilft ist, sich nach Möglichkeit Rückmeldungen einzuholen, wie man auf diese Personen wirkt. Ob man wirklich eine Last ist!

Denke, es ist durchaus in Ordnung, sich die finanziellen Hilfen zu holen die nötig sind. Ich habe da sehr lange mit gehadert.



Liebe Grüße

28.05.2011 19:42 • #7


B
Hallo Halbblut,

wie du siehst bist du nicht der einzige der „Schuldgefühle“ hat, anderen auf der Tasche zu liegen. Ich bin in einer ähnlichen Situation, bin seit ca. 4 Jahren berentet. Das war damals ein sehr großer Schock für mich. Mein Therapeut war aber der Auffassung (und ist es nach wie vor noch) dass es erstmal besser ist, einen anderen sozialen Status zu erreichen, sprich das Abitur nachzuholen, daher habe ich dann angefangen mein Fernabitur zu mache, denn im Gegensatz zu dir ist es mir nicht gelungen wieder in eine Schule zu gehen. Klassenverbände waren schon immer das reinste Grauen für mich.

Anfangs fand ich es richtig und wichtig, dass ich erstmal Zeit für mich hatte, im Laufe der Jahre fühlte ich mich aber immer mehr isoliert, von der Gesellschaft ausgegrenzt.
Das schlimme an Berentungen oder Arbeitslosigkeit ist neben den finanziellen Schwierigkeiten, der Stempel den man aufgedrückt bekommt und dann eben die soziale Isolation. Wenn man nirgends eingebunden ist (Schule, Universität, Arbeitsstelle, Verein) hat man fast gar keine Chance, Menschen näher kennenzulernen geschweige denn aktiv am Leben teilzunehmen. Irgendwann fühlt man sich zwangsläufig wertlos Zum Glück hat mich noch nie jemand des Sozialschmarotzens bezichtigt obwohl es mich immer wieder enorme Überwindung kostet beim Sozialamt zu sitzen (die Rente reicht zum Leben nicht aus, dafür war ich zu kurz im Erwerbsleben) oder das Sozialticket beim Busfahrer oder in der U-Bahn bei der Kontrolle vorzuzeigen.

Vieles von dem was geschrieben wurde von Tilda, Pelle, Thendral und Pandoras kann ich nur zustimmen und muss es mir immer wieder aufs Neue verinnerlichen. Zum Beispiel dass es ja kein Dauerzustand ist und dass jeder in diese Lage kommen kann und selber darunter am meisten leidet.

Wünsch dir weiterhin viel Kraft.
Liebe Grüße Blueluna

31.05.2011 10:04 • #8


Pandoras
Hallo blueluna,

ja, da hast Du recht. Wenn man arbeiten geht oder zur Schule etc. hat man ja schließlich auch ein geregeltes Leben irgendwo. Das ist ja auch das beste, was es gibt. Ganz klar dass man sich selber auch dann wesentlich besser fühlt.
Auf jeden Fall besser, als zuhause rumhängen zu müssen, wo einem die meisten sozialen Kontakte durch die Lappen gehen.

Aber alles in kleinen Schritten Ihr könnt alle auf Eurer kleines Vorankommen stolz sein. Auch wenn es NUR winzig kleine Schritte nach vorne sind.

Ich hatte anfangs erst nach Kündigung meines alten Jobs versucht, eine berufliche Rehamaßnahme zu machen. Es war allerdings auch noch ein Schritt zu hoch. Was ich schnell einsehen musste. Meine Psyche verträgt einfach kein Stress oder Leistungsdruck momentan mehr.
Aber ich denke, ich mach erstmal die Tagesklinik weiter und dann mal sehen, wies weitergeht. Ich hab ja noch mein ganzes Leben vor mir.

Wir schaffen das alle zusammen!

31.05.2011 14:03 • x 1 #9


B
Hallo Pandoras,

dass ich anderen zur Last falle, das konnte mir mein Therapeut schon gut ausreden , er versucht mir auch immer klar zu machen, dass ich in meiner gegenwärtigen Situation in der Arbeitswelt nicht zurecht kommen würde, und es besser wäre mich erstmal weiter zu bilden.

Für mich ist allerdings zur Zeit das größere Problem dass ich kein geregelten Tagesablauf habe, bzw. das ich es immer noch nicht geschafft habe, eine Struktur in den Tag zu bekommen, ich denke da hast du es ein wenig einfacher, da du eine Tagesklinik besucht und Beschäftigung bzw. einen strukturierten Tagesablauf hast oder? Ich habe oft keine Motivation für die Fernschule, weil ich keinen Ausgleich habe und ich das Gefühl habe das Leben zieht an mir vorbei..wie lange bist du denn schon in der Tagesklinik?

Liebe Grüße
Blueluna

01.06.2011 19:15 • #10


Pandoras
Ich bin jetzt ungefähr 4 Wochen in der Tagesklinik und es tut mir ganz gut, auch wenn ich eine Woche mal Schwierigkeiten hatte hinzugehen. Aber ich denke mir, ich zieh das trotzdem durch.

Ja, das hilft schon sehr, in der Tagesklinik den geregelten Ablauf zu haben. Nur dafür hab ich dann an Wochenenden oder an Feiertagen wenn ich allein bin, richtig Probleme, solche geregelten Tagesabläufe weiter beizubehalten. Aber immerhin klappt es in der Woche in der TK auch an Aktivitäten teilzunehmen oder einfache Aufgaben zu erledigen. Mir gibt das mehr Selbstwertgefühl, zu wissen, ich hab was geschafft.


LG

04.06.2011 21:05 • #11


A


Hallo Halbblut,

x 4#12


H
Hallo blueluna

Ja es tut gut so etwas zu lesen. Habe lange nicht geantwortet da ich im Moment wenig online bin. Aber diesen threat zu eröffnen hat mir sehr gut getan. Werde in 7 Wochen wieder in die 11 Klasse eines Abendgymansiums eintreten, klar hab ich etwas Angst aber ich will irgendwann mein Ziel erreichen auch wenn ich dann schon älter bin ^_~

Meine Krankheit soll mich nicht besiegen, obwohl ich oft kurz davor bin. Die Fluoxitin schlagen recht gut an obwohl ich ab und an Rückschritte mache. Mal sehen werde das weiter beobachten und hier mal lesen wegen Fluoxitin.

Danke an Alle und viel Glück

21.06.2011 23:27 • #12

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