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Soziale Phobie & Depression - bin furchtbar einsam

C
Hallo liebe Menschen,

leider hab ich hier keine Vorstellungs-Rubrik gefunden also stelle ich mich hier mal kurz vor. Nennt mich Cleo, ich bin 20 Jahre alt besuche ein Abendgymnasium. Die Tagesschule habe ich aus psychischen Gründen nicht weiter gemacht. Mit den Fächern und der kleinen Klasse fühle ich mich auch etwas wohler, auch wenn ich da der seltsame Außenseiter bin.

In meiner Freizeit bin ich nur Zuhause. Ich lese, schaue viel Serien und Filme, höre Musik oder schaue einen Anime. Und versuche wieder öfters was zu schreiben (Kurzgeschichten). Seit 2 Jahren hab ich keine Freunde mehr. Bei den letzten brach der Kontakt nach dem Schulabschluss ab. Die Gemeinsamkeit Schule existierte einfach nicht mehr und für so war ich einfach viel zu uninteressant/nichtssagend. So eine Phase hatte ich schon mal bekam noch die Kurve. Jedoch dachte ich zu dem Zeitpunkt ich könnte das alles in den Griff kriegen.

Mittlerweile bin ich kaum bis gar nicht in der Lage mich richtig mit anderen zu unterhalten. In meiner Stadt gibt's scheinbar niemanden der meine Probleme teilt. Ich bin auf online-Kontakte angewiesen die sich oft nach einer Weile grundlos nicht mehr melden. Eigentlich passiert mir das immer. Es sei denn ich breche den Kontakt ab weil es nicht passt. Aber sobald ich merke dass ich jemand sehr mag kann ich mir sicher sein dass er irgendwann einfach wortlos aus meinem Leben verschwinden wird. Das ist wirklich sehr deprimierend.

Ich war ambulant stationär in Behandlung. Hab Medikamente genommen. Sogar versucht mit 16 eine SHG zu gründen. Nichts hat funktioniert. Und jetzt stehe ich da völlig allein. Mit leicht zerbrechlichen Kontakten ich hab keine Ahnung wie es weitergehen soll. Ich weiß auch nicht genau was ich hier jetzt von erwarte. Ich will einfach nur nicht mehr alleine sein. Aber scheinbar hab ich nichts anderes verdient. Alles was sich zunächst gut anfühlt wird zerstört. Und ich glaube es gibt niemanden der meine Situation kennt oder wirklich verstehen könnte. Ich bin echt am Ende.

LG

24.11.2018 09:15 • x 2 #1


issabella
Hallo, cleo,
meine Tochter hat wegen psych. Krankheiten die Tags Schule abgebrochen. Dann hat sie Abend Gymnasium gemacht mit Abitur, studiert und jetzt arbeitet sie in einer Behörde wie Wohnungsamt.
Du musst in Deine Fähigkeiten glauben und an sonsten das I-net nur begrenzt benutzten. Lesen ist gut, aber man sollte dabei das reale Welt nicht vergessen.
Mehr schreibe ich irgendwann, weil die Geschichte gar nicht so einfach war - ich möchte nur betonnen, dass man sehr viel schaffen kann und auch Freunde findet - aber man muss aus der Wohnung raus.

LG
i.

24.11.2018 11:49 • x 2 #2


A


Hallo CleosEndzeit,

Soziale Phobie & Depression - bin furchtbar einsam

x 3#3


Carola1
Hi du Liebe,

ich habe mir dein Beitrag mal durchgelesen. Ich kenne das Problem zugut, habe auch oft das Problem bzw. zieht sich das schon mein ganzes Leben hindurch gute und ehrliche Freude zu finden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ist ein Phänomen unserer Zeit, dass es immer weniger ehrlich gemeinte Freundschaften gibt.
Ich habe bewusst viele Leute hinter mir gelassen, da ich bemerkt habe, dass ich eigentlich nie so angenommen wurde wie ich bin, ich hatte es satt mich zu verstellen oder der ständige Tröster für andere zu sein. Doch wenn man selbst mal Probleme hat und darüber sprechen möchte, bekommt kaum oder nur wenig Verständnis dafür. Leider wurde ich oft auch ausgenutzt, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als Menschen hinter mir zu lassen die mir überhaupt nichts geben konnten.
Nun bin ich oft alleine und auf der Suche nach Menschen, die es einfach mal ernst meinen.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung raten, dich nicht zu sehr zurück zu ziehen, sondern trotz allem den Kontakt zu Anderen zum Beispiel in VHS- Kursen oder Selbsthilfegruppen zu suchen, dass man nicht allzu sehr vereisamt.
Irgendwann wirst du die passenden Leute treffen. Das wünsche ich dir, alles liebe für dich.
Liebe Grüße T.Carola

24.11.2018 17:56 • x 3 #3


Pilsum
Hallo Cleos,

schön, dass Du hier im Forum angekommen bist.

In Deinem Alter steht Dir die ganze Welt noch offen.
Zitat:
auch wenn ich da der seltsame Außenseiter bin.


Was macht Dich Deiner Meinung nach zu einem Außenseiter?
Kannst Du das beschreiben?
Zitat:
Aber sobald ich merke dass ich jemand sehr mag kann ich mir sicher sein dass er irgendwann einfach wortlos
aus meinem Leben verschwinden wird.


Warum sollte das so sein? Wie erklärst Du Dir das?
Zitat:
In meiner Stadt gibt's scheinbar niemanden der meine Probleme teilt.


Menschen wollen nicht so gern nur Probleme teilen, sie wollen sich gern gedanklich vorwärts
entwickeln oder gemeinsam entspannen.
Was hast Du für Interessen? Womit kannst Du andere für Dich interessieren, wenn Du mit ihnen redest?
Zitat:
Ich will einfach nur nicht mehr alleine sein.


Dann gehe auf Menschen zu. Besser ist das natürlich an Deinem Wohnort, als im Internet.
Zitat:
Alles was sich zunächst gut anfühlt wird zerstört. Und ich glaube es gibt niemanden der meine Situation kennt
oder wirklich verstehen könnte.


Warum sollte niemand Deine Situation verstehen? Ich denke, ich verstehe Dich ganz gut.

Gib die Hoffnung nicht auf und gehe dorthin, wo sich Menschen aufhalten.
Nur dort kannst Du Kontakte schließen Der Anfang ist immer etwas schwierig.

Viele Grüße

Bernhard

25.11.2018 02:55 • x 1 #4


V
Liebe Cleo

Zuerst einmal, du bist nicht schuld und es ist auch nichts, das du verdient hast. Depressionen sind Krankheiten, die einem u.a. vorgaukeln nur in bestimmten Verhaltensmustern leben zu können. Schiebe die Schuld auf die Krankheit, nicht auf dich - wenn du schon nach einem Schuldigen suchst.
Leider kann ich dir kein Patentrezept geben für das was du dir wünschst. Mich begleiten Depressionen (diagnostiziert) schon fast 9 Jahre. Früher war ich sehr gesellig und brauchte immer Trubel um mich herum. Heute fühle ich mich am sichersten zu Hause. In schlechten Zeiten kann ich kaum einkaufen gehen, weil ich mich erschlagen fühle.

Auch bei mir hat mein Freundeskreis enorm abgenommen. Nun, das ist so. Ich habe für mich festgestellt, dass ein erzwungenes Gesellschaftsleben mich noch mehr belastet und kaputt macht und vor allem, ich bin dann auch keine gute Gesellschaft.
Es gibt aber dennoch Kontakte, die mich immer mal wieder auf´s neue fragen und einladen. Sie wissen, dass ich 9x nein sage und beim 10. Mal vielleicht mitkomme. Sie sind mir nicht böse, wenn ich sage ich fühle mich nicht danach

Das ist etwas das ich auch erst lernen musste. Mir das Recht zu geben nein zu sagen. Wenn mir etwas nicht gut tut, erzwinge ich es nicht. Ich sehe heute (Nach Reha/Therapie) meine Verhaltensmuster und Zwänge. Oft genug ärgere ich mich, dass ich immer noch so handle. Unsere Krankheit ist jedoch eine, die i.d.R. schleichend kommt. Verhaltensweisen werden z.T. über Jahre geprägt und es braucht viel Geduld dieses wieder zu ändern (wie ich das hasse! Ich will immer gleich und sofort! )

Liebe Cleo, bleib einfach bei dir. Geb dir Zeit. Ich weiß, dass diese Momente in denen man sich besonders einsam fühlt weh tun. Wir neigen dazu uns genau auf dieses schlechte Gefühl zu stürzen. Früher habe ich mir Fotos angeguckt und Musik gehört aus Zeiten, in denen es mir vermeindlich besser ging. Verständlich, dass es mir das nicht leichter machte. Ich kann aber heute auch noch nicht zu tun, als wenn nichts ist. Ich habe jedoch gelernt mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Dann eben Musik aus der aktuellen Zeit, die nicht belastet ist oder Filme, handwerkliches - einfach etwas neutrales.

Cleo - du bist nicht schuld und du wirst es wieder anders erleben. Setze dir dafür keine Frist. Das muss nicht morgen oder in einer Woche sein aber es wird sein!

28.11.2018 15:25 • x 4 #5


C
Ich Frage mich warum meine Thread-Überschrift ständig geändert wird.

28.11.2018 17:53 • #6


T
Hallo Cleo,
Ich kenne das wenn man alleine ist. Ich sitze denn ganzen Tag nur in meiner Wohnung und gehe selten raus. Ich kenne mich mit Menschen zwar nicht so gut aus weil Menschen mich nicht wirklich interessieren aber ich habe gelernt wenn man Interesse vorheuchelt dann kommen ab und zu auch Mal welche auf einen zu. Ich habe durch meine Depressionen jegliche Hobbys verloren. Aber man muss nicht unbedingt interessiert sein an irgendwas denn das einzige was Menschen brauchen wenn sie alleine sind ist eine Freundin oder Freund. Ich habe einen kleinen Rat denn ich mir selber auch Mal gegeben habe. Nimm das was du magst gehe raus und suche Menschen die es auch mögen. Denn man kann nichts gewinnen ohne es versucht zu haben.
Ich habe kein Plan ob dir das hilft oder nicht aber mehr kann ich dazu nicht sagen.
Mfg
Theodore

07.01.2019 17:01 • x 1 #7


Hallo! Ich hatte auch immer das Gefühl nie richtig akzeptiert zu werden, musste mich verstellen. Ich bin sehr schüchtern, viel zu schüchtern wurde mir schon mal gesagt. Ich habe im Moment keine sozialen Kontakte und ziehe mich sehr zurück. Ich weiß dass es dann nur schlimmer wird und ich schleunigst was ändern muss. In der Schule wirde ich gemobbt und war auch eine Außenseiterin. Ich möchte nur mal sagen dass ich froh bin dieses Forum gefunden zu haben wo man sich austauschen kann. Lieben Gruß

19.02.2019 18:38 • x 1 #8


Pilsum
@33210

Willkommen hier im Forum.

Bitte erzähle mal etwas mehr über Dich.
Gut ist vor allem auch, wenn Du ein eigenes Thema eröffnest, weil
Du dort speziell Deine Gedanken leichter verfolgen kannst.

Viele Grüße

Bernhard

20.02.2019 09:15 • x 1 #9


C
Es erscheint mir vom Grundsatz her fraglich, inwieweit das Verständnis anderer für die eigene Person der heilbringende Teil für einen selbst sein kann. Dies schafft Abhängigkeiten, von angeblichen Verständigen, die sich dann möglicherweise mir nichts dir nichts verabschieden, wenn ihnen danach ist. Ich denke, es geht besser um Richtungen, die man einschlagen kann innerhalb der Situation, in der man ist. Die Richtung ist eine persönliche und eine gute Sache. An diesem Weg finden sich dann ggf. Personen, denen man begegnet, aber der Weg ist der eigene. Es geht daher darum, für sich zunächst einen guten Weg zu suchen und zu schauen was dabei so passiert und nicht darum, endlich jemanden zu finden der als Wegweiser dient. Das ist allerdings auch nur meine Meinung.

20.02.2019 23:59 • x 1 #10


CeHaEn
Zitat von Carsten:
Es erscheint mir vom Grundsatz her fraglich, inwieweit das Verständnis anderer für die eigene Person der heilbringende Teil für einen selbst sein kann.

Es sollte tatsächlich nicht der einzige Faktor sein, der die eigene Welt in Ordnung bringt. Allerdings dürfte er für die allermeisten Menschen ein wichtiger Faktor sein. Menschen sind immerhin i.d.R. sehr gesellig und das beschränkt sich nicht nur auf feierliche Anlässe.

Gerade in unangenehmen Situationen sucht man häufig eine Orientierung. Dabei muss es nicht darum gehen, denselben Weg wie eine andere Person zu wählen; oft reicht wirklich schon die bloße Orientierung. Ein Forum wie dieses ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Ich möchte fast behaupten, dass sich jeder Mensch schon einmal in irgend etwas verrannt hat und das von sich aus erst spät oder gar nicht gemerkt hat. Man ist sozusagen betriebsblind. Da kann Rückmeldung von außen sehr wichtig sein - und die taugt meiner Ansicht nach nur dann, wenn die andere Person ein gewisses Verständnis aufbringt und die Ausgangssituation zunächst so akzeptieren kann, wie sie sich eben darstellt. Das ist zum Teil eine Frage der Bereitschaft dazu.

Andernfalls werden aus Tipps und Leitsätzen unbedeutende Phrasen. Denn wenn ich bspw. zu dem Schluss komme, dass ich mir mehr Umgang mit anderen Menschen wünsche und meine Tage nicht einzig am Computer oder in der Werkstatt verbringen will, dann nützt mir du brauchst doch keine anderen Leute nicht viel.

Natürlich erhalte ich dieses Verständnis, die Akzeptanz und die Bindung am ehesten (sinnvollsten) von Menschen, deren Wege sich mit meinem öfter mal kreuzen. und dazu muss ich mich selbst überhaupt erst einmal auf den Weg begeben.

21.02.2019 01:33 • x 2 #11


charmed
Hey, erstmal großen Respekt, dass du deine Gedanken mitteilst. :3
Es ist als würde ich einen Beitrag von mir selbst formuliert lesen. Kurz gesagt, ich kenne das zu gut und habe genau die gleichen Probleme. Abitur abgebrochen, und keine Ahnung wie ich mit anderen Menschen aufgrund meiner Sozialen Phobie in Kontakt treten soll. Es scheint, als wäre alles immer total kurzlebig, und nach einiger Zeit ist der Kontakt nicht mehr interessiert. :/
Ich sehe ständig wie andere Menschen es mit Leichtigkeit hinbekommen, Kontakte aufrecht zu erhalten, mit Leuten zu kommunizieren und rausgehen.
Hast du mittlerweile Wege gefunden damit klar zu kommen? :3

25.02.2019 14:54 • #12


D
Same here.

Ich hab zwar keine richtige sozial Phobie aber etwas das man hypersensivität nennt ( hochsensibilität usw.)
Ich schaffs auch nie auf Menschen zuzugehen und Kontakte aufrecht zu erhalten. Irgendwie wenden sich die meisten wieder ab bzw. Ich find keinen Anschluss an die Umwelt. Ich hab immer das Gefühl total anders zu sein als die meisten , Merk ich immer wieder in der Berufsschule und so.
Die Einsamkeit kann einen manchmal echt Fertig machen

25.02.2019 16:11 • #13


A


Hallo CleosEndzeit,

x 4#14


F
liebe Dani,

da finde ich es ganz arg wichtig, das du zu deinem hochsensiblen Wesen stehen kannst, dich nicht ablehnst. Wenn du zu dir stehst, so wie du bist, dann werden auch andere Menschen zu dir stehen. Vergleiche dich bitte nicht mit anderen, höre auf dich zu vergleichen, schaue nicht auf die Wiese der anderen.

Beginne das Gras zu wässern, auf dem du selbst stehst. Warte nicht bis du meinst, dass deine Lebensumstände besser werden.

In der Natur gibt es zu jeder Jahreszeit und Tageszeit blühendes Leben. Es gibt Blumen, die blühen selbst im kältesten Winter. Doch jede Pflanze blüht auf ihre ganz eigene Weise.

Die Natur kann dir zeigen, du darfst blühen, unter guten und auch nicht so guten Bedingungen. Die Schneerose trotzt sogar dem Schnee, und so darfst du auch deinem Leben trotzen.

Und das wünsche ich dir, den Mut dort zu blühen wo du bist. Egal was die anderen dabei denken, oder nicht denken. Du bist eine so wertvolle Blume.

viele liebe Grüße an dich,

Frederick

25.02.2019 18:41 • #14

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