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Soziale Phobie - ich bin nie locker, frei oder fröhlich

E
Hey Leute,

ich bin schon sehr lange unzufrieden. Seitdem ich denken kann, bin ich eine ruhige und schüchterne Person. das war schon im Kindergarten so und es ist auch heute noch so. ich habe verschiedene Sachen gemacht (z.B. Studium, in eine andere Stadt gezogen) weil ich gehofft hatte, dass ich mich weiterentwickle und nicht mehr so verschlossen bin. ich höre regelmäßig, dass ich so gut wie nichts von mir preisgebe. und das stimmt auch. ich komme fast nie in (neuen) gruppen klar und hinterfrage jede Situation in der ich bin. ich habe sehr viel angst davor anzuecken und im Mittelpunkt zu stehen. ich erröte schnell, wenn der Fokus auf mich gerichtet ist, deshalb vermeide ich viele treffen (einmal bin ich weihnachten nicht zu meiner Oma weil ich angst hatte rot zu werden, fall mich einer meiner verwandten was fragen sollte). ich bin immer angespannt und trinke manchmal ein Glas wein, bevor ich zu einem treffen fahre um nicht ganz so angespannt zu sein. jahrelang war ich jedes wochenende wenn ich mit freunden feiern war total betrunken (ich hatte fast immer einen filmriss). ich bin sehr unsicher und habe kaum selbstvertrauen. ich bin 27 (w) und hatte noch nie eine Beziehung, geschweige denn S.. Meinen Freunden hab ich immer erzählt, dass ich meine Jungfräulichkeit mit 17 verloren habe weil ich mich dafür so schäme. Wenn ich mal mit ihnen zusammensitze, dann habe ich immer angst, dass die gespräche intimer werden und es zu solchen themen wie S. kommt, was ja auch normal ist unter engen freunden. deswegen melde ich mich kaum bei ihnen, damit solche situationen nicht entstehen. ich habe angst dass die das komisch finden dass ich gelogen habe.

Ich habe wenige soziale Kontakte und war schon immer eher eine Außenseiterin. Ich falle schnell in die Rolle des people pleasers und will es allen recht machen, damit auch ja niemand sauer auf mich ist.
ich hab das gefühl ich habe keine eigene persönlichkeit und nie eine Meinung zu etwas. Ich bin immer sofort schlecht drauf wenn nur die kleinste kleinigkeit in meinem Leben nicht läuft. ich beschäftige mich ewig mit Situationen die mir peinlich waren oder die nicht gut liefen und überdenke und zerdenke alles. meine familie sagt auch immer wieder, dass die kaum was über mich wissen und das ich sehr wenig rede und emotionslos wirke, da ich selten lache usw. mein gesamtes auftreten ist unsicher. seitdem ich ein kind bin habe ich in jeder situation schwitzige hände weil ich so angespannt bin. ich bin gar keine eigene person mehr und bin immer eher unebliebt

ich bin nicht im reinen mit mir weil mich diese sachen so blockieren. ich ziehe mich total zurück und möchte nicht auffallen
Ich bin nie locker oder frei oder fröhlich bzw. neutral glücklich. ich denke mich immer in eine schlechte laune. und diese Probleme habe ich schon seit Jahren. es wiederholt sich alles.

08.01.2021 15:46 • x 3 #1


O
Hallo!

Das klingt sehr anstrengend und tut mir sehr leid für Dich.

Hast Du therapeutische Unterstützung noch nicht in Erwägung gezogen?

Du bist bestimmt ein liebenswerter Mensch. Und vermutlich hast das größte Problem mit Dir Du selbst.

Man kann lernen mit sich selbst besser klarzukommen und mit den von Dir geschilderten Sitiationen umzugehen.
Auch weniger streng mit sich zu sein.

Einen Schritt hast Du jetzt schon gemacht und Dich hier ein wenig geöffnet.

Liebe Grüße

09.01.2021 00:31 • x 1 #2


A


Hallo enola4542,

Soziale Phobie - ich bin nie locker, frei oder fröhlich

x 3#3


T
Hallo Enola,

wenn du die Situation ändern möchtest, dann ist es ja schonmal ein Anfang, hier zu posten. Denn in dem Moment bist du schon aktiv geworden und auf andere zugegangen.
Ich kann dich sehr gut verstehen, vieles ging mir ähnlich wie dir, und viele Menschen sind auch nicht gerade besonders einladend. Ich habe auch das Gefühl, dass die meisten lieber mit sich selbst beschäftigt sind.
Man kann das nicht bei sich selbst erzwingen, auf andere zuzugehen. Ich warte z.B. immer auf ein Signal, dass ich willkommen bin. Spürst du denn solche Signale von anderen? Was machst du, wenn jemand auf dich zugeht, machst du dann zu oder kannst du dich darauf einlassen?

Leider habe ich jetzt auch nicht den Super Tipp für dich, denn ich habe selbst keine Freunde. Doch ich glaube, man muss sich zunächst von dem Gedanken frei machen, was andere über einen denken könnten.
Eigentlich ist es doch eher sympathisch, wenn jemand rot wird, das findet niemand schlimm, nur immer man selbst. Und es ist auch keine Schande, mit 27 noch keine Beziehung gehabt zu haben, ich hatte meine erste Beziehung mit Anfang 30.
Also, es ist noch alles drin, aber ohne dass du an dir ein wenig arbeitest oder Hilfe suchst wird es wohl nicht gehen.

Liebe Grüße, Träumer59

15.01.2021 01:53 • x 1 #3


S
Hallo Enola,
ohje wie sehr finde ich mich selbst in deiner Beschreibung wieder. Man tut die unmöglichsten Dinge um Menschen aus dem Weg zu gehen. Ich kenne sehr sehr vieles davon sehr gut. Ich erinnere mich zB regelmäßig an irgendwelche dummen Situationen aus der Schulzeit oder die schon Jahre her sind und versinke im Nachhinein im Boden (zum 100. Mal).

Ich bin weit davon entfernt mich in der Materie gut auszukennen, doch auch mir sagt vieles von dem was du geschrieben hast, dass du dir unbedingt professionellen Rat holen solltest.
Es ist extrem schwer überhaupt einen Therpieplatz zu finden und eine Megaüberwindung dazu, ich spreche aus eigener Erfahrung. Doch du hast nichts zu verlieren. Außer deine Phobien und Ängste.

15.01.2021 08:11 • x 2 #4


R
Hallo Enola,
erst mal Willkommen hier im Forum und danke für deine Offenheit.
Ich finde es nicht schlimm wenn du schüchtern bist und errötet wenn du angesprochen wirst. Ich finde es auch nicht so schlimm wenn du nicht so viel von dir preisgeben möchtest wobei das eine hat ja mit dem anderen etwas zu tun. Es ist nicht jeder Mensch gleich und der eine ist eher introvertiert und ein anderer eher extrovertiert.
Was ich schlimm finde ist dass du so darunter leidest, sei es die ständige Angespanntheit oder die Angst wenn du wohin gehst etwas falsches zu sagen oder zu erröten.
Deshalb schließe ich mich da den anderen an und würde dir raten therapeutische Hilfe zu suchen. Dein Leidensdruck ist so groß und es kann dir wirklich geholfen werden.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut dazu!
Liebe Grüße, Robbe

15.01.2021 08:40 • x 1 #5


T
Hallo Enola, was Du schilderst, kenne ich gut. Ich leide auch an Sozialphobie. Bei Spaziergängen fürchte ich mich mittlerweile fast vor jeder Person,die meinen Weg kreuzt. Es könnte ja immer jemand sein, der etwas von mir will, jemand, der sich aufdrängen will, vielleicht sogar eine Bedrohung..Ich habe sehr wenige Sozialkontakte, bin andauernd auf der Suche nach einem Ausweg in Form einer Therapie. Aber ich habe bis jetzt Nichts finden können..Mein Selbstvertrauen ist auf einem Mindestmass stagniert..
Ich bin sehr ängstlich und dass mittlerweile im Alter von 36 Jahren.

Erstmal herzlich willkommen hier von mir.


Liebe Grüsse von Traube..

16.03.2021 03:41 • #6


Debra
Ich auch nicht. Zu deinem Thema. Stattdessen 26 Jahre, wbl allein und Schlag mich ohne Freunde durch.
Zu konservativ für Twitter, Facebook, usw. Ich bin einfach zu anders dafür. Ich bin völlig das Gegenteil was man von der heutigen Gesellschaft erwartet. Manchmal macht mich das traurig. Wenn ich dann abgestempelt werde als zu ernst, langweilig und was machst du dann stattdessen. Was ICH will. Und nicht irgend ein Programm. Ich bilde mir selbst eine Meinung. Ohne Facebook. Ich bilde mir selbst meine Mode ohne vorher Anleitung zu bekommen und beeinflusst zu werden. Vielleicht macht mich das einsam aber unabhängig. Weil ich xyz gottseidank das trash TV nicht gesehen habe
Meine App selbst gesucht habe und keinen Müll ins Internet sende an Videos und Fotos von mir.

06.04.2021 12:14 • x 1 #7

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