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Sich der Angst stellen - wie schafft man das?

B
Hallo ihr Lieben.
Seit langer langer Zeit möchte ich auch einmal wieder einen Beitrag hier veröffentlichen. Einen sehr wichtigen für mich sogar.
Ich kämpfe immer wieder mit einer Art von Furcht. Nicht Furcht wie etwa von Höhe oder Tieren, nein sondern eher mehr Furcht und Angst meinen Mund aufzumachen und anderen in meine Gedanken einzuweihen.
Ich stelle mir zwar vor, wie ich ich mit anderen ein Gespräch über Thema führe, jedoch schaffe ich es nie in Wirklichkeit umzusetzen.
Ich möchte so gerne andere erzählen, was ich gerne machen würde, wie und was ich mir wünsche, aber ich traue mich schlussendlich nicht.
Ich habe Angst andere zu enttäuschen, sowie verspüre ich eine Angst, dass die Antwort auf meine Frage nicht die entspricht die ich mir erhoffe und sogar das Gegenteil dessen ist und ich nur noch mehr Enttäuschung empfinde.
Ich habe bis jetzt erst nur wenige Personen in Dinge eingeweiht, was ich gerne machen würde und die Antwort darauf, war bis jetzt immer eine negative bzw eine wollten mir alle davon abraten oder haben gemeint, dass das doof ist.

Hat irgendwer vielleicht ein paar Tipps bzw möchte sich wer vielleicht wer austauschen und seine Geschichte hier in diesem Beitrag teilen?
Danke schon einmal.

24.06.2019 00:44 • x 2 #1


CeHaEn
Moin Biene,

ich kenne dein Problem und habe es selbst noch nicht richtig überwunden - aber es ist schon besser geworden.

Mal ins Blaue geraten: Du nimmst nahezu alle Reaktionen sehr persönlich, richtig?
Mal frech behauptet: Dazu besteht seltener Anlass, als du denken magst.
Es kommt auf viele Dinge an.
Wenn du beispielsweise über Pläne redest, hast du sie möglicherweise nicht hinreichend bedacht und dein Gegenüber möchte dich vor Fehlentscheidungen bewahren - weil dir diese Person wohlgesonnen ist. Vielleicht hast du deine Pläne aber auch von allen Seiten betrachtet, dein Gegenüber weiß das nicht und warnt dich in der Annahme, dass du ein bestimmtes Risiko nicht bedacht hättest.
Das ließe sich dann recht einfach klären, aber dazu müsstest du dir einen Ruck geben und trotz der anfänglich negativen Reaktion weitersprechen.

Und selbst wenn dein Gegenüber die Idee immer noch blöd findet: Es ist nicht deine Aufgabe, anderen Menschen zu gefallen. Zuallererst lebst du nämlich für dich.

24.06.2019 01:03 • x 5 #2


A


Hallo 1Biene,

Sich der Angst stellen - wie schafft man das?

x 3#3


Pilsum
Hallo Biene,

was hat verhindert, dass Du mehr Selbstbewusstsein aufbauen konntest?
Zitat:
Ich möchte so gerne andere erzählen, was ich gerne machen würde, wie und was ich mir wünsche, aber ich traue mich schlussendlich nicht.


Warum traust Du Dich nicht, über Deine Wünsche zu reden. Es sind Deine Wünsche und
andere dürfen gern anderer Meinung sein.
Du teilst ja auch nicht die Meinung vieler anderer Menschen.

Zitat:
Ich habe Angst andere zu enttäuschen, sowie verspüre ich eine Angst, dass die Antwort auf meine Frage nicht die
entspricht die ich mir erhoffe und sogar das Gegenteil dessen ist und ich nur noch mehr Enttäuschung empfinde.


Ich glaube nicht, dass Du Angst hast andere zu enttäuschen.
Vermutlich hast Du Angst davor, andere werden Dich nicht mehr so gern haben, wenn Du ihnen nicht das erzählst,
was sie hören wollen.

Davor brauchst Du keine Angst zu haben.
Im allerschlimmsten Fall bist Du als Frau auch ganz alleine lebensfähig.
Und wirkliche Freunde sind diejenigen, die eine völlig andere Meinung akzeptieren und aushalten.

Was würdest Du denn gerne machen, was andere doof finden?

Viele Grüße

Bernhard

24.06.2019 10:19 • x 5 #3


B
Hallo @cahaen , vielen Dank für deine Antwort.
Ja ich nehme Reaktionen schon recht persönlich, aber nicht aufgrund dessen, dass ich Mitleid möchte oder das ich meine Probleme zu anderen zu schieben möchte, sondern ich möchte alles was ich tue gut machen. Ich denke mehr an andere Personen als an mich selbst und möchte mein Umfeld glücklich machen und so wenig Probleme wie möglich machen, sodass ich Angst verspüre, wenn ich meinen Mund aufmache und etwas sage.

Vielleicht hast du recht, dass sie mich einfach warnen möchten, aber es schmerzt einfach, dass gefühlt alles was ich sage und tue nicht richtig ist. Ich weiß, dass diese Aussage nicht wahr ist, aber das Gefühl und der Gedanke bleibt dennoch bestehen.

Ich muss sagen, dass ich auch schon ein bisschen besser damit geworden bin. Aber.
Wenn ich ganz ehrlich bin, traue ich mich nicht einmal ganz offen über meine Gefühle und Gedanken HIER auf eine anonyme Website zu öffnen.
Die Furcht, dass irgendwer was schlechteste von mir denkt, aber auch das mein Umfeld mit bekommt, dass ich Probleme, Furcht und Angst vor und mit mir selbst habe begleitet mich doch ständig.

25.06.2019 01:46 • #4


B
@Pilsum
Ich kann es dir nicht sagen, vielleicht war es meine Vergangenheit, vielleicht habe ich mich aber auch so entwickelt seitdem ich in einem anderen Land wohne. Ich weiß es nicht.

Ich möchte einfach keinen enttäuschen. Ich möchte mein Umfeld nicht mit meinen Sorgen belasten.

Ich hä glaube ich einfach einen kleinen Perfektionismus in mir, denn ich nicht enttäuschen möchte.

Das wäre auch möglich, dass sie dann etwas falsches von mir denken, wenn ich nicht deren Meinung teile.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich eigentlich schon sehr selbstständig und unabhängig. Das war ich immer schon. Ich bin schon sehr früh unabhängig geworden.

Ich würde mich gerne mehr mit dem Umweltwesen auseinandersetzen.
Ich möchte gerne einen Nebenjob annehmen, wie modeling (weil ich ein bisschen Geld nebenbei dazu verdienen möchte, damit ich mir Schulungen und Ausbildungen leisten kann).
Ich möchte vielleicht auch gerne, mal ehrlich mit wem über meine innerliche Furcht auseinandersetzen. Einfach mal ehrlich reden und endlich mal sagen: ich habe Angst und Probleme, bitte hilf mir.

Ich habe auch schon einmal versucht, einer Person davon zu erzählen, dass ich Probleme in mir selbst verspüre und Angst habe. Die Antwort war: schau was andere schon mitgemacht haben ODER du hast doch alles ODER sei doch froh was du hast ODER jaja da habe ich mehr Probleme.
Aber auch würde meine Fragestellung/Auseinandersetzung einfach ignoriert.

25.06.2019 02:05 • #5


Y
Hallo 1Biene,
hast du schon mal darüber nachgedacht, eine Verhaltenstherapie zu machen. Meine Krankheit hat mich richtig auf die Bretter geschickt und die Therapie hat mir die Augen geöffnet und was viel wichtiger ist, ich habe soviel gelernt und umsetzen können.
Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.
Liebe Grüsse

25.06.2019 08:08 • x 2 #6


Pilsum
Hallo Biene,
Zitat:
Ich würde mich gerne mehr mit dem Umweltwesen auseinandersetzen.
Ich möchte gerne einen Nebenjob annehmen, wie modeling (weil ich ein bisschen Geld nebenbei dazu verdienen
möchte, damit ich mir Schulungen und Ausbildungen leisten kann).


Dann mach das doch. Welche Möglichkeiten siehst Du da, vorwärts zu kommen?

Zitat:
Ich möchte vielleicht auch gerne, mal ehrlich mit wem über meine innerliche Furcht auseinandersetzen.
Einfach mal ehrlich reden und endlich mal sagen: ich habe Angst und Probleme, bitte hilf mir.


So etwas kannst Du schlecht mit jedem besprechen. Das weißt Du selbst.
Und eine Aussage bitte hilf mir geht in eine falsche Richtung.
Im Grunde kannst Du andere nur nach ihrer Meinung fragen.
Helfen kannst Du Dir nur selbst.
Es ist Dein Leben. Deshalb musst Du auch alles selbst entscheiden.
Aber dadurch auch die Misserfolge selbst verantworten.

Zitat:
Ich habe auch schon einmal versucht, einer Person davon zu erzählen, dass ich Probleme in mir selbst verspüre
und Angst habe. Die Antwort war: schau was andere schon mitgemacht haben ODER du hast doch alles ODER
sei doch froh was du hast ODER jaja da habe ich mehr Probleme.
Aber auch würde meine Fragestellung/Auseinandersetzung einfach ignoriert.


War es bei den falschen Personen? Nur wenige sind so einfühlsam, dass sie verstehen, was
Du suchst.
Oder hast Du Deine Fragen nicht deutlich und verständlich genug formuliert?

Und nun zu einer Kernaussage von Dir.
Zitat:
Ich möchte einfach keinen enttäuschen. Ich möchte mein Umfeld nicht mit meinen Sorgen belasten.


Wenn Du nie jemanden enttäuschen möchtest, dann kannst Du Dein eigenes Leben gar nicht leben.
Wie will jemand zufrieden leben, ohne dass er andere dabei auch mal enttäuscht?
Hier gibt es einen gedanklichen Widerspruch in Dir. Den musst Du auflösen.

Zitat:
Das wäre auch möglich, dass sie dann etwas falsches von mir denken, wenn ich nicht deren Meinung teile.


Das verstehe ich nicht. Du kannst Doch nicht einmal annähernd die Meinung von anderen Menschen teilen.
Du hast doch eigene Ansichten.
Was bedeutet denn Etwas Falsches von Dir Denken?

Gruß
Bernhard

25.06.2019 09:56 • x 3 #7


CeHaEn
Sag mal, @1Biene du erkennst dich darin bestimmt wieder:
  • Du hast etwas zu Stande gebracht und bist ein wenig Stolz auf dich - aber ohne Schulterklopfen von Anderen hält dein Stolz nicht lange an. Dabei traust dich manchmal gar nicht, ein Ergebnis (oder deinen Büchergeschmack oder deine Lieblings-Discounter-Ravioli.) zu zeigen. Die Leute könnten es ja doof finden.
  • Du willst etwas zu Stande bringen, kommst an einer Stelle nicht weiter - und du traust dich nicht, um Hilfe zu bitten. Du schämst dich. Die Leute könnten dich für inkompetent halten.
  • Du hast etwas vermurkst und willst am liebsten verschwinden, bevor dein Fehler bekannt wird. Dann sehen die Leute nämlich, dass du einen Fehler gemacht hast. Vermutlich sind die Leute nicht einmal überrascht, denn natürlich hätte man dir die Aufgabe nicht überlassen sollen. Das denken die Leute ganz bestimmt von dir!
  • Dein Gesprächspartner kann dir etwas von Raumenergie und Seelenreinigung durch Marderpipi erzählen. Du wirst ihn nicht wissen lassen, dass er Schrott redet; selbst wenn es eine völlig fremde Person ist, die du vermutlich nie wieder treffen wirst.
  • Du weißt ganz genau, warum diese Person Schrott redet. Du könntest die Begründung im Gespräch aber nicht sicher vertreten, weil du dich furchtbar schnell verunsichern lässt. Da reicht es schon, wenn dein Gegenüber die Augenbrauen hebt und dich schief anguckt. Du selbst fragst dich sofort, was du bei deiner Argumentation übersehen hast. Irgendwas MUSST du übersehen haben, denn sonst würde dein Gegenüber anders reagieren. Und du fühlst dich wieder inkompetent - obwohl du es besser weißt!
  • Du magst anderen Leuten nicht sagen, dass sie dich gerade stören. Penetrante Spendensammler umgehst du lieber und hoffst, gar nicht erst gesehen zu werden. Denn wenn sie dich ansprechen und du freundlich sagst, nein danke - dann könnten sie dich für einen herzlosen Geizknochen halten. Dabei bist du keiner.
  • Du kannst nur schwer ablehnen, wenn du um einen Gefallen gebeten wirst. Du hoffst auf einen realen Verhinderungsgrund, den du anführen kannst. Zweitbeste Möglichkeit ist die Lüge; Sorry, ich habe einen Termin, Durchfall und nachher stirbt bestimmt meine Oma. Alles ist besser, als ehrlich abzusagen. Deine Zeit oder andere Ressourcen wären dir zu schade, aber das soll der Andere nicht wissen. Er könnte dich für einen Egoisten halten.
  • Dann sagst du also zu. Es würde ja auch ganz fix gehen. Nach drei Stunden seid ihr noch immer nicht fertig, innerlich schimpfst du, und hälst doch lieber die Klappe.
  • Hinterher leihst du ihm noch 40 Euro. Du kannst nicht nein sagen, obwohl du garantiert wieder hinter deinem Geld wirst herrennen müssen. Sechs Wochen später wirst du sauer, brauchst aber noch zwei weitere Wochen, bis dir der Kragen platzt. Bis dahin hast du aber immerhin schon 15 Euro zurück und die Welt ist fast in Ordnung. Er hat es ja auch nicht so dicke mit dem Geld, das verstehst du.
  • Wenn du selbst ein Anliegen hast und die von dir beschriebenen Reaktionen erhälst, dann fühlst du dich nicht nur unverstanden - du zweifelst an dir selbst und an der Legitimität deines Anliegens. Vielleicht stelle ich mich ja wirklich nur an.
Die Aufzählung könnte ewig so weitergehen.
@Pilsum hat da recht: So kannst du dein eigenes Leben nicht leben.

Fast jeder Mensch möchte Anerkennung erfahren, gelobt werden, ein danke sehr hören. Das ist ganz normal. Du scheinst jedoch deinen Wert ausschließlich aus äußerer Anerkennung zu beziehen. Ich denke, dass du es so gelernt hast. Die Leute mögen dich, wenn du artig bist. Wenn du nein sagst oder Fehler machst, dann wenden sie sich von dir ab. Das ist eine ganz schlimmer Vorstellung für dich, weil du dich dann einsam fühlst. Dir fehlt die Geborgenheit, nach der du dich so sehr sehnst.

Meiner Ansicht und Erfahrung nach wäre es für dich gut, die Hintergründe aufzudecken. Woher kommt diese Perfektionistin eigentlich, die da in dir sitzt?
Wie kannst du ihr begegnen? Da könnte dir eine Therapie wie von @Ylvi13 angeregt, helfen. Du musst die Erfahrung machen, dass ein Nein kein Weltuntergang ist. Dass es oft völlig legitim ist, andere Leute vor den Kopf zu stoßen. Nein - ihnen abzusagen oder zu widersprechen. Denn das ist noch lange kein Angriff auf diese Leute.

25.06.2019 13:53 • x 3 #8


B
@Ylvi13 : Danke für deine Antwort. Zwecks Verhaltenstherapie, habe ich mir schon einmal überlegt, überwinden kann ich mich dazu aber nicht, wirklich in Therapie zu gehen. Der allergrößte und schwerste Schritt für mich selbst, war es hier in diesem Forum sich anzumelden und wenigstens irgendwie und irgendwem über meine Sorgen und Probleme zu sprechen.

@Pilsum : Ich sehe Möglichkeiten mich weiter zu entwickeln und mehrere Möglichkeiten in meiner Zukunft zealot zu öffnen.
Ich glaube nicht das es alleine um meine Furcht geht mit der Aussage : bitte hilf mir. Ich weiß in mir drinnen, dass es eine viel größere Bedeutung wahrscheinlich hat, aber eingestehen kann ich es mir irgendwie nicht.
Ich will mir doch selbst helfen. Ich möchte es selber schaffen und machen. Aber ich weiß, dass das halt irgendwie nicht möglich ist.
Nein, dass war definitiv nicht die falsche Person. Um ehrlich zu sein es waren Familienmitglieder und beste Freunde. Naja ob ich es unverständlich beschrieben habe, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube mit Aussagen wie: ich kann nicht mehr ODER ich weiß nicht mehr weiter, habe ich eigentlich schon eine gute Arbeit oder so gemacht.
Vielleicht hast du recht, das Leben besteht aus Enttäuschungen und die gehören dazu, ABER es ist sooo schwer mir selbst das einzugestehen.
Ich möchte einfach mein Umfeld glücklich machen, denn wenn mein Umfeld glücklich ist, habe ich das Gefühl, dass ich auch glücklich bin.

@CeHaEn : ja ich erkenne mich in vielen Aussagen schon wieder.
Jedoch Aussagen (,,zeichnen mich nicht aus) wie:
- ich brauche ein Schulterklopfen oder ein ,gut gemacht von anderen stimmt nicht, ich suche keine Anerkennung, dass ich weiß, dass ich meinen Job gut gemacht habe
- Eine Geste wie ein Zucken von einer Augenbraue verunsichern mich nicht

Jedoch beschreiben mich manche Aussagen schon recht gut. Der Satz: vielleicht stelle ich mich echt nur so an , habe ich mich echt schon ein paar mal gestellt.
Ich kann es nicht sagen, woher dieser Perfektionismus kommt, vielleicht würde ich einfach ein bisschen so erzogen, oder vielleicht wollte und will ich immer mehr erreichen. Ich habe mir in meiner Hauptschulzeit (nach all den Mobbing Attacken) geschworen, dass ich etwas aus mir machen werde, sodass meine alten Schulkollegen sehen, dass ich doch nicht so dumm, beschi**** bin wie sie immer behaupten. Ich weiß, dass das ein doofer Schwur ist, aber ich will einfach nicht schwach wirken.

25.06.2019 21:16 • #9


Pilsum
@1Biene
Zitat:
Ich möchte einfach mein Umfeld glücklich machen, denn wenn mein Umfeld glücklich ist, habe ich das Gefühl,
dass ich auch glücklich bin.


Diese Aussage kann ich gut verstehen. Sie ist auch teilweise logisch richtig.
Deine Überlegung funktioniert aber leider deswegen nicht weil, damit das funktioniert,
müssen die Menschen mit denen Du zu tun hast sehr ähnlich denken.

Leider tun sie das aber nicht. Und deshalb brauchst Du eine komplett andere Verhaltensweise.
Gute Gefühle darfst Du deshalb nur dorthin verschenken, wo jemand Deine Bemühungen
auch belohnt.
Es ist ein Lernprozess, mit der eigenen Energie hauszuhalten und sie nicht überall zu verschwenden.

26.06.2019 10:07 • x 1 #10


B
@Pilsum
Zitat:
damit das funktioniert,
müssen die Menschen mit denen Du zu tun hast sehr ähnlich denken.

mit diesem Gedankenzug habe ich mich, wenn ich ehrlich bin, erst recht wenig auseinander gesetzt. Danke!
Zitat:
Und deshalb brauchst Du eine komplett andere Verhaltensweise.

Wie macht man das? Das es ein Lernprozess ist, kann ich sehr gut verstehen, aber wie startet man diesen Prozess?

Ich habe zeitweise das Gefühl, dass ich gute Gefühle von anderen Gefühlsarten nicht voneinander unterscheiden kann.
Ach die liebe Energie. Man braucht sie oft nur zu genüge und in großen Mengen und sie scheint mir so langsam auszugehen.

26.06.2019 21:35 • #11


CeHaEn
Moin Biene!

Mein Schulterklopfen und dein Schwur gegenüber dir selbst liegen vielleicht gar nicht so weit auseinander. Ich kann da jetzt bloß aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Für mich war/ist die Anerkennung von anderen Menschen auch mittelbar meine eigene Anerkennung.
Es ist grundsätzlich gut, wenn man keine halben Sachen machen möchte. Aber wie so oft im Leben: Man muss seine eigene Balance finden, damit man sich nicht zwischen zwei Extremen verliert. Genau das wird jedoch schwierig, wenn der Selbstwert zu sehr auf Dingen fußt, mit denen man andere Menschen beeindrucken will.

Wie beginnt man den Lernprozess? Gute Frage. Einerseits ist es wichtig, zu tun und auszuprobieren, um dadurch die Erfahrung zu machen, dass sowohl du selbst als auch die anderen Leute dein Nein unbeschadet überstehen können. Andererseits solltest du genau hinschauen: Ist dein schlechtes Gewissen nach einer negativen Reaktion überhaupt berechtigt? Worum ging es bei deinem Anliegen, warum hast du eine negative Reaktion erhalten, zielt die Reaktion auf dein Anliegen oder auf dich persönlich? Und muss dich diese Reaktion überhaupt jucken?
Dazu muss dir hinreichend klar sein, dass deine Sorgen und Wünsche zuallererst dich betreffen. Es geht vorrangig um dein Leben und die Zufriedenheit anderer Leute folgt erst dahinter.

27.06.2019 01:49 • x 1 #12


Mandinka
@CeHaEn OMG, wo hast du diese Aufzählung her? Obwohl ich natürlich schon stark an mir gearbeitet habe, trifft deine Aufzählung leider immer noch den Kern auch vieler meiner Probleme. Es ist unglaublich schwer, diese Reaktionsmuster abzulegen bzw. erfolgreich zu bekämpfen. Wahrscheinlich werde ich selbst sie niemals wirklich aus mir heraus bekommen. Aber es hilft bereits, sich dieser Mechanismen erst einmal bewusst zu sein und sich einzugestehen, daß es ist, wie es ist, finde ich.
Ich hatte in der Vergangenheit mal eine analytische Therapie, die zwar dazu führte, daß mir das ein oder andere Licht aufging, woher meine Probleme wahrscheinlich zum Teil kommen, aber das hat letztlich nicht geholfen, etwas an diesen Dingen zu ändern. In der Hinsicht geholfen und etwas den Leidensdruck zu nehmen, weil ich merkte, ich kann evtl. etwas verändern, hat mir nur eine Verhaltenstherapie.

27.06.2019 09:54 • #13


Mandinka
@Biene Ich dachte auch sehr lange, ich kann es selbst schaffen und mir ganz alleine helfen. Aber das war ein großer Irrtum. Solange die Belastungen in meinem Leben relativ überschaubar blieben, konnte ich immer die Fassade aufrecht erhalten. Aber sie bröckelte über die Jahre immer wieder und immer mehr. Dann wurde ich Mutter eines Babys, das sehr viel schrie und auch sonst nicht einfach zu handhaben war und auch da kämpfte ich wieder mit sehr viel Energie gegen meine Grenzen an. Irgendwann kam dann ein sehr schwerer familiärer Schlag und Todesfall, der mich im Grunde umhaute. Auch da rappelte ich mich wieder auf - schwer angeschlagen -, aber ich wußte, wenn ich nicht auch irgendwann mein Leben verlieren will, muß ich jetzt Hilfe suchen. Die richtige Hilfe zu finden, hat etwas gedauert. Aber im Nachhinein bereue ich zutiefst, nicht viel eher etwas unternommen zu haben. Die jungen Lebensjahre vergehen schneller, als man glaubt. Es ist so schade, sie damit zu vergeuden, sich zu verausgaben, in dem man gegen etwas angkämpft, das man nicht wirklich richtig deuten kann und wogegen einem auch die Waffen fehlen.

Als ich endlich eine Therapeutin gefunden hatte, dachte ich im ersten Moment zugegebenermaßen überheblich, was soll mir denn diese junge Person beibringen. Es war mir auch etwas peinlich, von so einer jungen Frau Unterstützung zu bekommen und mich ihr gegenüber zu öffnen. Aber ich schob das zur Seite und ließ mich auf die ambulante Therapie bei ihr ein - zum Glück. Es war für mich ein großer Erkenntnisgewinn und ein Aufwachen.

27.06.2019 10:09 • x 3 #14


CeHaEn
@Mandinka Diese Aufzählung entstammt meiner eigenen Lebensrealität.
Die große Schwierigkeit der Veränderung besteht schlicht in der Angst, dass die Befürchtungen eintreffen könnten; die Angst konnte sich festsetzen, weil diese Befürchtungen in der Vergangenheit eingetreten waren. Natürlich war das Gegenteil auch oft der Fall, aber negative Erfahrungen merke ich mir leichter.
Deshalb ist es wohl sehr wichtig, dass man sich dieser Umstände bewusst ist und neue Erfahrungen sucht. Schlechte neue Erfahrungen muss man dann akzeptieren, weil man sie ohnehin nicht ändern kann. Gute neue Erfahrungen sollte man sich immer wieder selbst unter die Nase reiben und ins Verhältnis zu den schlechten setzen. Jetzt zur Zeit mache ich auf einem Teilgebiet, welches mir sehr wichtig ist, eine sehr gute Erfahrung. Da gibt mir bereits die bloße Feststellung, dass die positive Erfahrung für mich möglich ist, etwas Aufwind. Genießen ist angesagt!

27.06.2019 22:35 • x 1 #15


B
@CeHaEn
Vielen Dank für die Fragestellungen die ich ir selber stellen kann.
Ich werde die versuchen mir selbst zu stellen und zu beantworten.

Es fühlt sich zwischendurch einfach nur so schwer an, nicht andere glücklich zu machen. Ich weiß, dass sich das total komisch anhört, aber es ist einfach so (für mich persönlich halt). Ich muss sagen, dass das ein bisschen über meine Komfortzone hinaus geht.

28.06.2019 04:38 • #16


B
@Mandinka
Ich weiß, was du meinst mit ''es fängt an zu brockeln''. Ich bin nun 20 Jahren alt und fühle es schon seit ein paar Jahren wie einfach alles ein wenig bröckelt.

In mir drinnen, weiß ich, dass ich Hilfe /Vertrauensperson benötige, jedoch schaffe ich es nicht. Mein Ego und mein Perfektionismus stehen mir einfach irgendwie im Weg. Auch habe ich zeitweise einfach das Gefühl, dass ich es schaffen kann.

Und aufgrund all dieses Gefühlschaos in mir drinnen, steigt meine Furcht und Angst.

Dummer Kreislauf würde ich sagen.

28.06.2019 04:48 • #17


CeHaEn
Nächste Frage: Möchtest du andere Menschen glücklich machen, oder möchtest du ihnen gefallen, damit sie sich nicht von dir abwenden?

Letzteres bringt dich dazu, dich für diese Leute zu verbiegen - da ist wieder dieses leben für andere. Damit kannst du nur Menschen einen Gefallen tun, die dich benutzen. Denjenigen, die dich um deiner selbst wegen mögen hilft das nicht weiter. Mitunter werden sie merken, dass du nicht authentisch bist und bestenfalls verunsichert sie das nur für einen Moment. Es kann aber auch dazu führen, dass sie nicht so richtig wissen, wie sie mit dir umgehen sollen und sich selbst wiederum in Acht nehmen.
Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn dir jemand hilft und du ganz genau weißt, dass diese Person darüber gerade gar nicht glücklich ist.

28.06.2019 10:30 • x 2 #18


Rowi
Liebe Biene,
ich habe jetzt eine ganze Weile über deinen Anfangspost nachgedacht.
Nüchtern betrachtet resultiert deine Furcht aus schlechten Erfahrungen und daraus folgt eine Unsicherheit und mangeldes Vertrauen in dich selbst.
Du hast für dich einen Plan, der sich für dich scheinbar auch gut anfühlt. Suchst aber die andere Meinung um dich nochmal Rückzuversichern, was ja im Grunde nicht schlimm ist.
Haben denn die, mit denen du über deine Wünsche gesprochen hast schon Erfahrung mit diesen Wünschen gemacht ?
Würdest du dir eventuell zutrauen deine Wünsche hier mal zu äußern, denn vielleicht gibt es hier jemanden der damit schon Erfahrungen gemacht hat und dir eine fundierte Aussage dazu geben kann.

Ansonsten empfinde ich das was du über deine Furcht schreibst nicht als Makel sondern als Zeichen deines ICH's aufzupassen, genau hinzusehen und deine Strategie wie du an die Sache ran gehst nochmal zu überdenken. Also eher als liebevoller Aufzeig zu verstehen.

Zu dem Perfektionismus der hier in dem Thread erwähnt wurde, möchte ich gern diesen Gedanken hinterlassen:
Wenn es Perfektionismus gibt, warum gibt es dann Evolution, Anpassungsreaktionen, Umdenken, Chancen, Entwicklungen und Neuschaffungen bzw. Mutationen. Ja ich bin da gerade stark in der Biologie unterwegs und ich will damit auch nicht sagen, das ich nicht sorgsam und aufmerksam und überlegt an meine Aufgaben gehe. Ich denke aber das Perfektionismus eine Idee der Menschheit ist das Leben mit einer Art mechanischen Konstruktion zu vergleichen.
Ich brauche nicht perfekt zu sein, denn das würde bedeuten das ich vollkommen wäre und dann gäbe es für mich nichts mehr zu entdecken zu erforschen und zu lernen. Ich finde das ziemlich langweilig.
Aber auch ich war vor der Perfektionismusfalle nicht gefeit. Ich habe Jahre lang damit gelebt, immer alles geben zu müssen, perfekt und noch perfekter die Aufgaben abzugeben, mit dem ergebnis das wenn sie in andere Hände übergingen, ich zusehen durfte wie damit schlampig und zerstörerisch umgegangen wurde. Nicht schön.

Ich hoffe ich habe mit meinen Gedanken nicht zu sehr verwirrt.

LG
Rowi

28.06.2019 12:51 • x 2 #19


ZeroOne
Hi @1Biene !

Zitat von 1Biene:
Sich der Angst stellen - wie schafft man das?


Ich habe lange über die Frage, bzw. das Thema deines Threads nachgedacht - auch früher schon sehr oft. Ich stelle mir die Frage: soll, muss oder kann man sich der Angst überhaupt stellen? Und kann man das schaffen? Im Rahmen von Therapien fallen z.B. Begriffe wie Konfrontations-, bzw. Expositionstraining.

Ich habe für mich beschlossen, dass Angst nur ein Gefühl ist!

Und das eigentlich Spannende an Gefühlen ist, dass man sie nicht kontrollieren kann! Insofern ist es - nach meiner Auffassung - sinnlos zu versuchen, mit der Angst zu diskutieren. Das wird nicht funktionieren - man wird immer verlieren und den kürzeren ziehen, weil Angst = Gefühl = nicht kontrollierbar und oft nicht rational!

Neben der Angst, also dem Gefühl sehe ich in dem Puzzle noch 3 weitere Bausteine: den Körper (bzw. seine Reaktionen), die Gedanken und das Verhalten.
Mit dem Körper, bzw. seinen Reaktionen verhält es sich für mich wie mit dem Gefühl: nicht kontrollierbar! Also bleiben noch die beiden Bausteine Gedanken und Verhalten. Und die beiden sind sehr wohl kontrollierbar!

In meinen Gedanken habe ich das Wissen, dass Angst ein Gefühl ist, mit dem ich nicht diskutieren kann. Wissen = Macht! Das ist der entscheidende Vorteil! Das Gefühl der Angst ist da, aber ich kann es annehmen und mitnehmen. Die Angst selbst kann mich weder verletzen noch töten - sie ist zwar ein *beep* Gefühl, das absolut zum Kotzen ist, aber das ist auch schon alles.

Und ich finde, dass dieses Prinzip universal anwendbar ist: egal ob einer Höhenangst hat, Arachnophobie, Klaustrophobie, oder die Angst sich anderen mitzuteilen, etc.

Wahrscheinlich sind meine Gedanken etwas wirr, aber vielleicht helfen sie dir etwas weiter. Falls nicht, weg damit.

LG
ZeroOne

28.06.2019 16:44 • x 3 #20


Rowi
Zero,
mit deinem Erklärungsversuch kann ich mit gehen.
Angst ist ein Gefühl und diese können nicht unterdrückt, beherrscht, kontrolliert oder ausgelöscht werden, denn sie brechen sich immer irgendwie Bahn. Ähnlich wie sich Wasser auch immer einen Weg sucht.
Wir können jedoch lernen mit Gefühlen umzugehen und das ist denke ich ein ganz wichtiger Aspekt.
Was konfrontation mit der Angst betrifft, habe ich beim letzten Termin mit meinem Therapeuten eine ganz interessante Unterhaltung gehabt. Und zwar habe ich gemeint das ich mit dem Wort Konfrontation ein ziemliches Problem habe, weil es für mich so negativ behaftet ist mit Streit, Gewalt, lauten Stimmen, nicht mehr nachvollziehbaren Emotionen.
Mein Therapeut meinte dann: Haben sie schon mal darüber nachgedacht das Konfrontation auch bedeutet sich mit etwas zu beschäftigen und den Hintergrund erfahren zu wollen?
Ich saß dann erstmal sprachlos da und merkte wie sich die Sicht veränderte.
In meiner Angsttherapie geht es viel darum das ich mich mit meiner Angst beschäftige sie mir teilweise auch ganz genau anschaue und die Ursachen suche. Und je nachdem was die Angst verursacht kann dann entschieden werden wie ich vorgehe. Ist es möglich mein Denken zu diesem Thema zu verändern so das es mir hilft und mich nicht weiter blockiert oder ist es erstmal wichtig einfach zu sagen: Das macht mir Angst, ich weiß noch nicht wie ich damit umgehen soll und für mich ist die Situation auch echt unangenehm. Momentan kann ich aber noch nicht mit der Angst umgehen und bleibe deshalb diesen Situationen fern.

Und Angst oder auch Furcht ist ja an sich nichts schlimmes und für mich nur ein Warnsignal, das mich aufmerksam machen soll vorsichtig zu sein. Deswegen ist es Falsch dieses Gefühl komplett wegtrainieren zu wollen. Einen richtigen Umgang damit zu lernen und wie ich die Angst richtig deuten kann ist jedoch wichtig. Und zu lernen das ich aus einer kleinen Angstmücke keinen Panikelefanten machen brauche.

28.06.2019 20:24 • x 2 #21


B
@CeHaEn
Ich möchte Personen glücklich machen.
Ich will einfach keinen enttäuschen und unterstützen, auch wenn ich da oftmals zu kurz komme.

Aber ist es nicht irgendwie so, dass wenn man eine Person glücklich macht, nicht auch irgendwie der Person gefällt?

29.06.2019 05:17 • x 1 #22


B
@Rowi
Ich glaube auch, dass meine schlechten Erfahrungen, mich dazu gebracht habe mich zu beschützen. Vielleicht versuche ich damit einfach mich nicht mehr zu verletzen.

Naja ich habe einen groben Plan, aber so rech5 habe ich auch nicht wirklich einen. Sagen wir mal so, ich muss ein Jahr noch irgendwie beschäftigen, da ich ich mit einer Freundin grundsätzlich vorhaben zu reisen.
Jetzt stellt sich mir halt oft die Frage, was soll ich in diesem einen Jahr machen? Und wird das dann wirklich was mit dem reisen? Wie sieht es danach aus?

Ich möchte gerne einen Job, wo man das Umweltwesen mit dem Reisen kombiniert. Ich will einen Job, wo ich nie zuhause bin (andere Länder ) und recht busy bin. Ich will einen Job, wo ich recht gut verdiene, sodass ich nicht dauern (wie das jetzt der Fall ist bzw auch bei meinen Angehörigen der Fall ist) auf die Rechnung schauen muss und nachrechnen muss wieviel ich doch noch ausgeben darf.

Tja was soll ich sagen, ich habe Angehörige von diesem Plan erzählt und das einzige was ich höre ist: du hast aber schon eine tolle Ausbildung, warum suchst du dir nicht einfach einen Job? ODER weißt du eigentlich wie teuer das reisen ist, wie willst du das finanzieren? ODER jaja das willst du doch nicht wirklich nie zuhause zu sein?
ABER das ist genau was ich will. Ich will woanders wohnen (anderes Land), will arbeiten bis ich umfalle und einfach nur einmal in meinem Leben sagen, ja jetzt bin ich glücklich.

Ja das bin wahrscheinlich echt nur ICH.

Es ist nicht ein Dauer Perfektionismus, es ist mehr ein Arbeit gehört anständig gemacht. von meiner Persönlichkeit ist mein Perfektionismus soso ausgeprägt. Ich will das Beste aus mir schaffen. Ich habe vielleicht einfach zu hohe Ansprüche an mich selbst.

29.06.2019 05:38 • x 2 #23


B
@ZeroOne

Haha das macht nichts, wenn deine Gedanken etwas wirr sind, denn ich habe deinen Beitrag sehr gut verstanden und er ist sehr hilfreich!
Danke, er ist wundervoll!

29.06.2019 05:42 • x 2 #24


Rowi
Liebe Biene,
ich persönlich halte deine Pläne für vollkommen in Ordnung.
Wenn ich das so gelesen habe, sind mir Sachen wie Work and Travel oder Assistenzmonate durch den Kopf gegangen.
So wie ich das Verstanden habe liegt in dir der Wunsch nach neuen Erfahrungen und Perspektiven besonders nah am Herzen.
Das mit dem Geld und dem Glück, ich denke da ist es ein guter Weg das du damit deiner eigenen Erfahrungen machst.
Manchmal ist es gut einen Weg zu gehen um rauszufinden ob er zu einem passt oder nicht.
Viel Geld verdienen, Reisen und sich Entwickeln können, da kommt bei mir sofort das Bild einer Assistentin für einen Manager in den Kopf.
Und das eine Jahr könntest du zum Beispiel auch mit einem befristeten Job überbrücken, sowas gibt es ja und nicht nur der Arbeitgeber kann eine Befristung aussprechen, das kann auch von Seiten des Arbeitnehmers kommen und wer weiß vielleicht gefällt es dir dort, und du machst dann ein, zwei drei Jahre Auslandserfahrung mit der Firma und kommst dann gestärkt zurück. Alles ist möglich.

Seinen Job gut zu erfüllen ist eine gute Sache und spreche ich dir auch nicht ab. Vielleicht hilft es dir mal im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung über Perfektionismus zu recharchieren.

Ich wünsche dir von meiner Seite Mut Kraft und Freude deinen Weg zu gehen und deiner Erfahrungen zu sammeln.
LG
Rowi

29.06.2019 15:52 • x 4 #25


B
@Rowi

Vielen Dank für deinen lieben und hilfreichen Beitrag.
Ja, mein Wunsch nach Erfahrung und Arbeit + die Kombination mit dem Reisen ist mir sehr wichtig und nach dem strebe ich auch. es ist halt an sich nur sehr schwer einen Beruf zu finden wo man das kombinieren kann.

Ich bin zurzeit als Arbeitsunfähigkeit Pair in Amerika. Da ich eigentlich 2 Jahr zu überbrücken habe.
Viele meiner Angehörigen haben eh gemeint, dass ich dich 2 Jahre als Überbrückung in meinem erlernten Beruf verbringen kann.
Aber da ich genau weiß, dass ich wahrscheinlich im Beruf hängengeblieben wäre, da man ja dann irgendwie ,fest im Berufsleben steckt,
aber auch, da mir mein Beruf nicht gefordert hat und ich nicht zu 100% glücklich damit bin, habe ich mich dazu entschlossen als Arbeitsunfähigkeit Pair fortzugehen.

Das Ding momentan ist, dass ich nicht weiß, ob ich verlängern soll oder nicht, bzw auch ob ch bei der gleichen Familie bleiben soll oder nicht.
Das erste halbe Jahr war echt schwer für mich, ich habe viel geweint und habe mich selten Somaliern und einsam gefüllt, wie in den letzten Monaten hier.

Es ist ein wenig besser geworden, da ich nun mehr mit meiner Gastfamilie kommuniziere als vorher und halbwegs Freunde/Kontakte gefunden habe. Aber auch nicht richtig, da ich noch immer gefühlt 90% des Tages zuhause verbringe.

Auch meine Familie in Österreich erwartet das ich zurück nach Österreich komme.

Ich will aber irgendwie auch nicht zurück.
Ich bin einfach komplett verwirrt und habe das Gefühl, dass mir einfach die Zeit davon läuft.

Über einem Manager Beruf habe ich auch schon nachgedacht.
Das Problem ist nur das ich dazu studieren muss.
Für das studieren gehen Jahre verloren.
Das nächste Problem ist, damit ich studieren anfangen kann, muss ich eine Matura (österreichisches Abitur) besitzen. Die ich nicht habe.

Es fühlt sich anscheinend so an, dass sich mein Wunsch frühesten in keine Ahnung 7 Jahren oder so in Erfüllung geht (das Reisen wurde nicht mit berechnet)

Ja jetzt werden vielleicht ein paar sagen, ,,ja es dauert einfach, das weiß ich auch. Es ist einfach nur erniedrigend und innerlich schmerzhaft, dass ich erst frühestens in Jahren glücklich sein kann/darf?!

30.06.2019 06:17 • x 2 #26


A
Liebe Biene, guten Morgen!
Ich kann dich gut verstehen, weil ich auch ständig dem großen Glück hinterhergelaufen bin. Es war mir immer gefühlt voraus.
Das fing schon früh an: Wenn ich mal auf dem Gymnasium bin, wird alles besser. Wurde es nicht, weil neue schwere Herausforderungen kamen, die mich eben NICHT glücklich werden ließen.
Wenn ich erst das Abitur habe, wird alles besser. Auch das stimmte nicht, denn danach kam das Studium und ich war mitten in der zugegeben späten Abnabelungsphase von daheim. Erst gegen Ende des Studiums gab es ein großes Glück, als ich heiratete und sich das erste Kind ankündigte.Die Ausbildung als Lehrerin habe ich erst nach 12 Jahren fortgesetzt.
Auch mit Kindern ging die Suche nach dem großen Glück weiter. Wenn sie erst mal laufen können, wird alles besser. Wenn sie erst mal im Kindergarten / Schule sind, wird alles besser. Wurde es nicht! Nicht einmal, als alle erwachsen oder aus dem Haus zogen. Dann war ich gesundheitlich schon so angeschlagen, dass ich es heute noch so schwer bedauere, nicht in den vielen kleinen Dingen das Glück bemerkt zu haben, denn dass es DA WAR, steht außer Frage.

Work Travel finde ich eine gute Lösung, um auch ohne Matura und Studium deinem Traum recht nahe zu kommen.
Da ich selber persönlich gerne reise, kann ich diesen Traum absolut verstehen. Selber habe ich vor rund 10 Jahren (ich war gerade noch unterhalb der Altersgrenze) ein Auslandsschuljahr in Südamerika verbracht. Es war in allen Bereichen, geografisch, geologisch, mental, arbeitstechnisch, zwischenmenschlich, entfernungsmäßig, familienbezogen eine Nummer zu groß für mich, auch wenn ich mich in Arg, als Land verliebt habe und eine neue Sprache lernen durfte. Die Erfahrungen haben mich sowohl weitergebracht als auch um Jahre zurückgeworfen. Ich weiß bis heute nicht, warum ich mich trotz aller Einsamkeitsgefühle immer noch weitermachen und nicht nach Hause zurückkehren wollte. Letztendlich hat mich dann die Vernunft zurück nach D geholt.
Nun bin ich im Ruhestand, aber auch nicht glücklich. Das liegt aber an meiner Sichtweise der Situation. Ich könnte sehr meinen Blickwinkel auf das Sehen des Glücks richten, das ich nun habe, da ich nicht mehr aktiv im Dienst bin.
Mich auf den Weg zu machen, das habe ich neulich begonnen und es fühlt sich gut an.
Liebe Grüße in einen schönen Sonntag hinein. Schläfst sicherlich noch, während ich hier tippsel.
Mayke

30.06.2019 09:25 • x 1 #27


ZeroOne
Hi @1Biene !

Nachdem du nun etwas mehr über dich erzählt hast, würde ich gerne nochmals zum Thema Angst und Enttäuschung zurückkommen, die du in deinen anfänglichen Beiträgen öfters angesprochen hattest:

Zitat von 1Biene:
Nicht Furcht wie etwa von Höhe oder Tieren, nein sondern eher mehr Furcht und Angst meinen Mund aufzumachen und anderen in meine Gedanken einzuweihen.

Zitat von 1Biene:
Ich möchte so gerne andere erzählen, was ich gerne machen würde, wie und was ich mir wünsche, aber ich traue mich schlussendlich nicht.
Ich habe Angst andere zu enttäuschen, sowie verspüre ich eine Angst, dass die Antwort auf meine Frage nicht die entspricht die ich mir erhoffe und sogar das Gegenteil dessen ist und ich nur noch mehr Enttäuschung empfinde.

Zitat von 1Biene:
Ich denke mehr an andere Personen als an mich selbst und möchte mein Umfeld glücklich machen und so wenig Probleme wie möglich machen, sodass ich Angst verspüre, wenn ich meinen Mund aufmache und etwas sage.


Ich persönlich denke, dass das eigene Glück, die Zufriedenheit und das mit sich selbst im Reinen sein an erster Stelle stehen sollte, auch wenn dies vermeintlich egoistisch klingen mag. Aber im Endeffekt kann man auch andere nicht glücklich machen und wird diese mehr oder weniger enttäuschen, wenn man selbst nicht glücklich ist.

Wenn du wegen der Meinung der anderen auf deine Wunsch-Zukunft verzichtest, wird dich das über kurz oder lang immer unzufriedener und trauriger machen und das werden auch die anderen spüren, wenn sie nicht gänzlich empathiebefreit sind. Wenn dich dein Umfeld liebt, dann ist es glücklich, wenn es sieht, dass du glücklich bist!

Was für dich beruflich machbar ist, steht wieder auf einem anderen Blatt. Aber ich denke, du bist (noch!) jung und dir stehen (noch!) fast alle Türen offen. Zwischen einfachem Work Travel in Armut und als Top Manager die Welt zu bereisen gibt es noch einen riesigen Zwischenbereich, den man auch ohne Matura/Abitur und Studium ausleben und erfüllen kann!
Wenn das dein Traum und Wunsch ist, dann wirst du auch Mittel und Wege finden, diesen (zumindest zu großen Teilen) umzusetzen!

LG
ZeroOne

30.06.2019 12:05 • x 4 #28


B
@Mayke1 und @ZeroOne
Ich kenne mich in diesen Sätzen wieder.
wenn das vorbei ist wird alles besser, wenn ich das geschafft habe, wird alles besser
Tja, bis jetzt war es noch nicht so.
Die Hoffnung, dass es doch noch irgendwann besser wird, ist noch vorhanden. Jedoch wird diese Hoffnung immer kleiner.

Ich weiß zwischenzeitlich auch nicht warum ich weitermache und kämpfe, vielleicht einfach, weil ich nicht aufgeben möchte. Mein Stolz scheint einfach zu groß zu sein, dass ich nicht aufgeben kann. Doch auch dieser Stolz schmelzt ein wenig.

Work and Travel klingt gut. Das habe ich mir auch schon überlegt. Es steht auch auf meiner Wish-List To-Do Liste.

Ja ich glaube auch, dass meine Zufriedenheit an erster Stelle stehen sollte. Jedoch klingt das für mich persönlich extrem egoistisch und das bin irgendwie nicht ich selbst.

Ich möchte auch nicht auf meine Wunsch-Zukunft verzichten, deswegen versuche ich mögliche Erwägungen zu finden.
Schwerer als man denkt.
Die Frage die ich mir dauernd stelle ist, wie schaut oder soll den meine Wunsch-Zukunft ausschauen?

Ich bin einfach komplett verwirrt und überfordert zeitweise!

Reisen in Armut würde mir nichts ausmachen!
Solange ich glücklich wäre, wäre das vollkommen in Ordnung.

Jedoch muss ich auch ein bisschen Realität einbringen. Immer in Armut kommt man nicht weit.

Ich will mir doch auch eine gute berufliche Laufbahn schaffen! Das ist mir sehr wichtig!
Ich wollte und will noch immer so viel arbeiten und beschäftigt sein wie ich nur kann!
Ich will es weit schaffen mit meiner Karriere!

01.07.2019 19:04 • x 1 #29


A


Hallo 1Biene,

x 4#30


Rowi
Liebe Biene,
ich möchte dir gerne ein Zitat aus einem Buch hier lassen.
Sie müssen nicht gesund werden, um das Leben ihrer Träume zu Leben.
Sie dürfen anfangen, das Leben ihrer Träume zu leben,
damit Sie endlich gesund werden können!

LG
Rowi

02.07.2019 10:28 • x 7 #30

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