Mobbing am Arbeitsplatz. Was kann ich tun?

N
Hallo ihr Lieben,

ich arbeite nun seit etwas mehr als einem Jahr in diesem Betrieb. Nach und nach wurden die Arbeitsbedingen immer schlimmer.

d.h. die Arbeit an sich macht mir Spaß, aber die Kollegen machen die Arbeit zur Hölle.
Die Kollegen arbeiten schon ewig in diesem Betrieb und sind sehr eingefahren.
Ich als junge Kollegin renne mit meinen neuen Ideen gegen die Wand. Ausserdem wird hinter meinem Rücken abgelästert, sie kontrollieren meine Arbeitspläne ob ich auch genug zu tun habe usw.

Eigendlich fühlte ich mich in dem neuen Ort und mit dem neuen Job sehr stabil, aber diese Belastung am Arbeitsplatz macht mich immer trauriger und unzufriedener und ich rutsche oft wieder in ein Tief, bin oft krank.

Nach erneuter Depression Anfang des Jahres hab ich mich wieder aufgerappelt nach 4wöchiger Krankschreibung. Ich wollte stark sein und mich von den Kollegen nicht unterkriegen lassen. Ich habe aber trotzdem eine Kur mit meinem Neurologen beantragt - wurde abgelehnt. Grund: da ich mich derzeit nicht in psychotherapeutischer Behandlung befinde........

Nun nach meinem Urlaub - erneuter Zusammenbruch am ersten Arbeitstag. Magenkrämpfe, Erbrechen und Durchfall. Ich fühl mich völlig labil. Ich bin mit dem Auto bis zur Arbeit vorgefahren und dann im Auto heulend zusammengebrochen.

Nun weiss ich nicht weiter.
Was habt ihr für Erfahrung mit Mobbing?

25.06.2012 14:28 • #1


achtsamkeit
Hallo Nani,
das hört sich sehr schlimm an was du da erlebst.
Hattest du von Beginn an auf deiner Arbeitsstelle das Gefühl ausgegrenzt zu werden.
Geht dieses Mobbing deinem Empfinden nach hauptsächlich von einer Person aus und die anderen machen mit?

Du hast natürlich die Möglichkeit mit deinem Chef zu sprechen.
Gibt es einen Personal rat? Dann wende dich an diesen.
Das Problem beim Mobbing ist leider die Beweislage. Bedeutet, dass du das Mobbing beweisen musst.

Hast du mit deinem Arzt darüber gesprochen? Wäre es nicht auch gut für dich, wenn du eine Therapie machen würdest. Dort hättest du jemanden, derdir wirklich zuhört und dich stützt.

LG Pelle

25.06.2012 16:07 • #2


A


Hallo Nani,

Mobbing am Arbeitsplatz. Was kann ich tun?

x 3#3


achtsamkeit
Hallo Nani,

das könntest du noch tun:

Ein Mobbingtagebuch führen. Dort alles aufschreiben mit Datum, Uhrzeit, Ort. Gibt es Zeugen, dieses notieren.
In vielen Städten gibt es Mobbing Beratungsstellen. Erkundige dich.
Auch die Krankenkassen können evtl. helfen.

Überlege genau, ob das was du erfährst auch tatsächlich Mobbing ist. Von daher ist eine Gesprächstherapie sicherlich sinnvoll für dich.


LG Pelle

25.06.2012 16:14 • #3


Pandoras
Hallo Nani,

das ist ne riesengroße Sauerei in meinen Augen von Deinen Kollegen. Ich find sowas schlimm. Aber wie Pelle schon sagte, ich würde auch versuchen mal mit dem Vorgesetzten darüber zu sprechen. Wenn Du ein gutes Verhältnis zu ihm hast - das ist natürlich Vorraussetzung.
Vielleicht kannst Du ja auch offen mit ihm drüber sprechen.

Ich kenne Mobbing eigentlich nur von meiner Schulzeit und weiss daher auch, wie unangenehm und belastend das sein kann. Zumindest dann wenn man sowieso sehr labil ist. Schlimmer wird es dann noch, wenn man selber anfängt sich fertig zu machen und damit diesen Dingen Raum gibt.
Aber damals hatte ich ehrlich gesagt auch nicht den Mut, mit einem Lehrer darüber zu reden oder mit meinen Eltern. Das erfordert schon viel Kraft.

Also, ich wünsche Dir in dieser Situation trotzem viel Kraft das durchzustehen.

25.06.2012 16:53 • #4


K
Hallo Nani,
ich selber war auch einmal ein Mobbingopfer, ich habe damals als Kinderpflegerin im Kindergarten gearbeitet und berufsbegleitend die Ausbildung zur Erzieherin gemacht. Der Mobbingprozess begann schleichend und zuerst hatte ich es gar nicht so ganz regestriert. Irgendwann war es so schlimm das ich schon morgens Magenschmerzen hatte, Angst vor der Arbeit und während der Arbeit! Ich habe immer mehr Fehler gemacht, mir wurden keine Informationen gegeben, ich wurde völlig ignoriert und irgendwann war es so weit, das nur noch 3 Leute mit mir gesprochen haben, alle anderen hatten mich gemieden ---- warum? ----- sie waren neidisch das ich die berufsbegleitende Ausbildung machen konnte und sie nicht!
Ich mußte dann noch 1 Jahr nach meiner Ausbildung dort arbeiten und habe dann selber gekündigt ----- im sozialen Bereich ist Mobbing genauso vorhanden, wie überall.
Ich würde Dir raten, suche Dir schnellst möglich einen neuen Job, denn Du wirst dort nicht mehr glücklich werden und lange stehst Du es nicht mehr durch.
Ich bin relativ selbstbewußt, aber ich habe zu Hause wie ein Schloßhund geheult, ich hatte einen ganz schlimmen Hautausschlag bekommen ( er war gleich nach meiner Kündigung weg), ich hatte Angst und war über nervös!
Es lohnt sich nicht, auszuhalten, es bleibt nur die eigene Kündigung, denn Mobbing ist einfach widerlich und nicht zu beweisen,
es grüßt Dich Kämpfer

25.06.2012 22:09 • #5


Albarracin
Experte

26.06.2012 15:30 • #6


N
Hallo,

vielen lieben Dank für eure Anteilnahme. Erst heute habe ich wieder etwas Kraft um zu antworten.

Also auch ich arbeite im sozialen Bereich und gerade hier finde ich es eine Schande wie miteinander umgegangen wird.

Das Ding ist, dass meine Vorgängerin auch rausgemobbt wurde. Von Anfang an wurde ich vom Chef regelmäßig befragt, ob bei mir alles okay wäre.
Ich als junge neue Mitarbeiterin habe mich nicht getraut irgendetwas zu äussern, schließlich war ich ja neu und ich musste ja mit den Kollegen arbeiten.


In unserer Abteilung gibt es keinen Chef, unser Chef sitzt ein paar Etagen höher und bekommt so auch nicht viel mit.

Die Chefin des Personalrates ist ebenfalls eine Kollegin.

Ich kann die Arbeitseinstellungen meiner Kollegen einfach nicht teilen, jeder macht eigendlich was er will. Pünktlich kommt niemand, klönen und frühstücken nimmt dann auch nochmal eine Stunde in Anspruch. Die Behandlungszeiten werden nicht eingehalten - sondern verkürzt, Dienstanweisungen werden ignoriert und eben über Kollegen und auch Patienten abgelästert.
Das Ganze geht eigendlich von einer Person aus und die anderen lassen sich mit ziehen.

Nach neuen Ideen wurde von der Verwaltung gefordert, das kam nicht von mir. Aber die neuen Ideen meinerseits kamen eben nicht an.

Ich bin eher ruhig und loyal und das wurde mir nun zum Verhängnis!

28.06.2012 17:36 • #7


N
Die Chefin des Personalrates ist ebenfalls eine Kollegin.

- ich wollte schreiben Betriebsrat!!!!

28.06.2012 17:38 • #8


C
Zitat von Nani:
Ich kann die Arbeitseinstellungen meiner Kollegen einfach nicht teilen, jeder macht eigendlich was er will. Pünktlich kommt niemand, klönen und frühstücken nimmt dann auch nochmal eine Stunde in Anspruch. Die Behandlungszeiten werden nicht eingehalten - sondern verkürzt, Dienstanweisungen werden ignoriert und eben über Kollegen und auch Patienten abgelästert.
Das Ganze geht eigendlich von einer Person aus und die anderen lassen sich mit ziehen.
Also stehen deine Vorstellungen, wie die Arbeit laufen soll, im Gegensatz zu der der anderen.
Dass die sich dir nicht anpassen mögen, das ist verständlich (aus deren Sicht).Du scheinst dich auch nicht anpassen zu wollen, was ich auch wieder verstehen kann.
Vielleicht ist das einfach nicht die richtige Stelle, an der du da arbeitest. Ich sehe jetzt eigentlich auch kein schlimmes Mobbing-Problem, sondern einfach eine Inkompatibilität der Arbeitseinstellungen.

Love it, change it oder leave it! Wenn du die Situation nicht akzeptieren kannst, keine Möglichkeit zum Ändern siehst, dann wirst du über kurz oder lang nur gehen können.

Alles Gute!

29.06.2012 10:16 • #9


Pyxidis
Hallo Nani,

es ist absolut nicht schön, daß Du gemobbt wirst, aber total leicht zu erklären.

Zitat:
Ich kann die Arbeitseinstellungen meiner Kollegen einfach nicht teilen, jeder macht eigendlich was er will. Pünktlich kommt niemand, klönen und frühstücken nimmt dann auch nochmal eine Stunde in Anspruch. Die Behandlungszeiten werden nicht eingehalten - sondern verkürzt, Dienstanweisungen werden ignoriert und eben über Kollegen und auch Patienten abgelästert.


Deine Kollegen machen sich einen schönen Lenz und auf einmal taucht da eine neue ganz junge Kollegin auf, die das alles nicht toleriert und auch noch versucht etwas gegen diese Privilegien zu tun. Also erstens hätte Dir das jeder sagen können, daß Du in diesem Fall aber sowas von den anderen bekämpft wirst und aus deren Sicht auch noch aus einem sauguten Grund und zweitens ist das auch absolut nicht Deine Aufgabe an diesen Verhältnissen etwas zu ändern. Solange es der Chef oder die Chefin toleriert, ist das einfach so, wie es ist.

Also da Du damit nicht klar kommst, wie das dort läuft und Du auch nicht die Macht hast die Verhältnisse zu ändern. Da überschätzt Du Dich maßlos, bleibt Dir nur die Stelle zu wechseln, zu einer Einrichtung wo es eben anders läuft. Ob Du dort noch mal die Kurve bekommst, bezweifle ich. Aber die Voraussetzung wäre sowieso, daß Du die Verhältnisse dort respektiert und damit leben kannst und das tust Du ja nicht.

Nehmen wir nur mal hypothetisch den Fall an, Du könntest tatsächlich etwas an den Verhältnissen ändern und alle Deine Kollegen müssten beispielsweise ihr tolles Frühstück und anderes aufgeben, möchte ich nicht wissen, wei sie sich dann noch behandeln werden. Nicht sehr nett nehme ich an.

Viele Grüße
Pyx

29.06.2012 10:16 • #10


N
Halli Hallo,

jetzt nachdem ich den Entschluss gefasst habe die Arbeitsstelle zu wechseln fühle ich mich schon viel besser.
Eigendlich habt ihr mir all das bestätigt, was schon lange in meinem Kopf umher ging.

Es wird sicherlich noch ein harter Weg.

Eine andere Frage habe ich allerdings noch.

Ich schilderte euch von dem Tag meines Zusammenbruches am ersten Tag nach meinem Urlaub auf dem Weg zur Arbeit.
Ich war nicht in der Lage mich selbst krank zu melden. Das übernahm dann mein Freund.

Ich erhielt nun eine Abmahnung weil ich mich nicht pünktlich krank gemeldet habe.

Kann ich dagegen Widerspruch einlegen? Ich war schließlich bereits auf dem Weg zur Arbeit, bin dann zusammen gebrochen.
Wäre ein Bestätigungsschreiben der Notfallambulanz nützlich?

Auch wenn ich kündigen möchte, möchte ich gerecht und fair gehen.

30.06.2012 15:08 • #11


Pandoras
Hallo Nani,

wie Pyxidis schon erwähnte kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich wahrscheinlich Deine Kollegen in ihren Gewohnheiten gestört fühlen und vielleicht dadurch auch sehr unangenehm reagieren.
Aber gut, dass Du in Erwägung ziehst, Dir was anderes zu suchen.

Ist vermutlich die einzigste Lösung um dieser Willkür zu entkommen und damit es Dir besser geht.
Viel Glück dabei!

30.06.2012 18:57 • #12


N
Hallo ihr Lieben,

es ist eine ganze Zeit vergangen. Nach dem Mobbing wurde ich noch kränker, war lange krank geschrieben.
Ich wollte die Stelle wechseln, doch mein Chef (es wurde der Chef gewechselt) bat mich zu bleiben, er wusste um die Problematik. Ich nahm meinen Mut zusammen und ging zurück zur Arbeit und es wurde besser. Und es wurde auch innerlich für mich besser denn ich habe nicht Kampflos aufgegeben - ich bin zurück gegangen, habe mich den Problemen gestellt und bin nicht davor weg gelaufen.

Aus anderen Gründen bin ich heute nicht mehr da und ich weiß, dass eine andere junge Kollegin gerad durch die selbe Hölle gehen muss wie ich musste - aber ich hatte diesen Kampf damals gewonnen und das tut gut!

28.03.2013 13:16 • #13


M
Ich freue mich sehr für dich, dass es zu einem guten Ende gekommen ist!
Alles Gute weiterhin!

28.03.2013 13:18 • #14


A


Hallo Nani,

x 4#15


N
vielen Dank! Ich hoffe meine Erfahrungen machen dem ein oder anderen Mut!

28.03.2013 14:33 • #15

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