@Alexandra2
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Habe mich da teilweise wiedergefunden, indem was Du schreibst.
Gerade der Punkt Dauerstress hat mir glaube ich sehr zu schaffen gemacht, zu viel Stress über eine zu lange Zeit...Auch das sich die Hormonlage verändert kann ich absolut bestätigen.
Ich nehme keine Pille. Habe aber in den vergangenen besonders stressigen Jahren extreme PMS Probleme bekommen, und auch Gebärmutterhalskrebs entwickelt...Alles typische Stresssymptome laut meiner Frauenärztin....Seitdem ich es jetzt ruhiger angehen lass hat sich das wieder etwas verbessert...PMS ist viel weniger stark, auch die Unterleibsschmerzen sind auszuhalten...Krass wie giftig Dauerstress für den Körper ist. Mich hatte das damals richtig schockiert und mich auch sehr bestärkt in dem Vorhaben die Reißleine zu ziehen.
Ja das mit der Begabung und dem Getriebensein, diesen Konflikt zwischen Langeweile aber auch psychisch zu schnell erschöpfen um grad wieder richtig was anzupacken keine ich auch. Das ist ganz ganz doof. Das mit der sogenannten Hochbegabung habe ich damals während einer langen Therapie mit meiner Analytikerin herausgefunden, inkl. Test.
Naja...kann ich mir auch nichts von kaufen. Bin halt nicht auf den Kopf gefallen, das wusste ich aber schon vorher. Wenn Du es jetzt in so einen Zusammenhang stellst leuchtet es mir richtig ein...
Auch bei mir liegt, wie bei vielen anderen, eine schwierige Biographie zugrunde...hach...so schnell man auch immer läuft, man nimmt sich immer mit...
Danke für Deine Antwort und Deine Mühe.
@Bassmann72
Danke für Deinen sehr persönlichen Beitrag...Ist super wichtig, sich selbst besser kennenzulernen, dann kann man auch besser mit Schwierigkeiten umgehen. Also toll das Du eine Therapie machst.
Ja das mit dem Abi nachholen und studieren und so...da liegt dann schon ein gewisser Druck in der Luft, man will das ja nicht umsonst nachgeholt haben, also ab ins Studium...je nach Alter ist es dann auch dementsprechend schwierig, das nochmal alles in Angriff zu nehmen...Kann ich voll gut nachvollziehen.
Ich komme ebenfalls aus bescheidenen Verhältnissen und wollte weg davon, wollte die größtmögliche Distanz dazu gewinnen, ein besseres Leben haben etc. Und natürlich war es dann auch schön plötzlich zu merken wie erfolgreich ich war, samt Studienstipendium etc...Wollte damals auch noch promovieren, hab mich dann aber für die Weiterbildung entschieden...um...welche Ironie....Psychotherapeutin zu werden
Obwohl so ironisch ist das gar nicht...viele meiner Kollegen bewegen sich nahe am oder bereits im Burnout. Die Weiterbildung ist kein Zuckerschlecken man wird überall ausgebeutet und ausgenommen ohne Ende. Vor allem in den Kliniken. Wer von den Kollegen nicht wohlhabend war Este genauso wie ich in der Weiterbildung rotieren oder hat sich hoch verschuldet...
Ein kleiner Trost, ich bin schuldenfrei aus dem Ganzen rausgekommen. Dafür aber mit heftiger Erschöpfung.
Dein Tipp eine Therapie zu machen ist lieb...Therapie habe ich aber tatsächlich zu genüge hinter mir...inzwischen 11 Jahre... Während des Studiums eine 5 Jahre hochfrequente Analyse und während der Weiterbildung eine 6 jährige obligatorische Lehrtherapie...tiefenpsychologisch..
Trotzdem musste ich ja weiter funktionieren, mit den ganzen Kosten und Schulden im Rücken konnte ich nicht einfach aufhören...ich hatte auch das Geld nicht um eine längere Pause zu machen...das war insgesamt einfach eine doofe Situation, die eben schnell etwas sehr existenzielles bekam...Aufhören ging nicht..alles Geld was ich da reingebuttert hatte sollte nicht umsonst sein....Und ich hatte ja auch noch die Studienschulden zu tilgen...das wäre ohne weitermachen und weiterarbeiten ja gar nicht gegangen...
Jetzt bin ich fertig, approbiert, schuldenfrei....und kräftemäßig nach den ganzen Jahren völlig ausgelutscht...Wir sind eben alle nur Menschen, auch wir Psychotherapeutinnen...
Naja, das war mein großer Wunsch, das große Ziel....Nun habe ich es erreicht...
Nun werde ich sehr auf mich achten, dass ich so einen Raubbau an mir und meiner Gesundheit nie wieder wiederhole...Jetzt brauche ich es auch nicht nochmal...Ich bin froh das ich so jung war und soviel Kraft hatte...
jetzt merke ich, wie ich älter geworden bin und gar nicht mehr die Energie habe, wie noch in den Zwanzigern...
Ja, jetzt fühle ich mich richtig leer im Moment...Seit August sind meine letzten Patienten aus der Weiterbildung weg alle Therapien beendet....Seit September bin ich krank, eine Erkältung und Infektion nach der nächsten...Ich bin zwar schon lange krankgeschrieben, habe aber die Weiterbildung noch beendet und natürlich auch die Therapien beendet und nicht pausiert oder abgebrochen...Ich glaube das hat mich noch irgendwie zusammengehalten...
Seit das wirklich alles vorbei ist ... bin ich nur noch krank...und irgendwie neben der Spur...jetzt komme ich erst langsam richtig zur Ruhe...Auch wieder richtig zu mir...aber es ist auch irgendwie beängstigend...da ist soviel liegengeblieben in den letzten Jahren...vieles musste ich auch wegschieben, weil ich funktionieren musste...grade zum Schluss die Staatsprüfungen haben mich nochmal sehr sehr viel Kraft und Tränen gekostet....das viele lernen, der Druck, der Stress...
und jetzt ist da grad nur ein seltsames getrieben sein, eine große Erschöpfung aber auch eine Leere und ein Gefühl des gelähmt seins...Ich würde gern so viel, kann aber nichts...Ich würde sagen ich bin nicht depressiv. So eine Lähmung ist es nicht. Ich gehe laufen, so oft es geht...
Hatte lange einen Hund, der musste letztes Jahr mit 15 Jahren eingeschläfert werden...Sie fehlt mir sehr.
Ich habe einen tollen Partner den ich sehr liebe und er mich, der mir aber eigentlich auch nicht dabei helfen kann.
Es ist wie ein großer Umbruch...eine Wendezeit....
Ich denke ich werde Zeit brauchen um wieder auf die Beine zu kommen. Ich habe immer gern gezeichnet, oder auch Musik gemacht (Gitarre, Mundharmonika) all das kann ich grad nicht, ich komme irgendwie nicht ran...seltsam. dabei wäre es so schön, wenn ich mich diesen Dingen jetzt hingeben könnte. Es geht nicht.
Ich spiele manchmal Computer...Autorennen, Rallye...Cyberpunk aktuell...1-2 Stunden...mehr schaffe ich nicht, dann bin ich wieder zu erschöpft und muss auf weniger anspruchsvolles runterschrauben...
Ja es ist auch eine Kränkung, ich die ich immer soviel konnte und schaffte....kann nun nur noch wenig, kann mich nicht mehr so lang konzentrieren...bin schnell erschöpft...dabei bin ich gerade erst 36... Mitten im Leben...
Ich versuche es als Selbsterfahrung zu verbuchen.
Gott sei Dank bin ich körperlich nicht krank. Immerhin.