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Körperpflege bei Gleichgültigkeit

Brabante
Hallo,
anscheinend gehört es auch irgendwie dazu, dass man sich selbst aus den Augen verliert. Dass das Äußere einem so egal ist. Es fängt alles so schleichend an. Am Anfang lässt man die Schminke weg, dann cremt man nur noch das Nötigste ein. Duschen vielleicht auch nur noch jeden 2. Tag oder wenn es unbedingt sein muss. Haare waschen nur noch wenn es nicht mehr geht. . . . die armen Füße werden fast komplett vergessen. Und eigentlich liebe ich sie so.
Jetzt putzte ich mir noch regelmäßig die Zähne, das ist mir bisher noch nicht egal! Aber ich habe kein Problem damit ungekämmt aus dem Haus zu gehen. Bei meinen Klamotten ist es ähnlich. . . . ich ziehe die Sachen vom Vortag an. Dann muss ich nicht nachdenken. Es gibt dann aber Tage, da will ich mich bessern und wieder mehr auf mich achten. Ich habe so schöne Sachen zum Anziehen und kann mich zurecht machen, schließlich habe ich das alles mal gelernt. Aber dieser Vorsatz hält nicht lange an. Irgendwie bekomme ich das nicht mehr geregelt. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir zu viel vornehme und letztlich nix auf die Reihe bekomme. Ich habe das Gefühl der Tag rast an mir vorbei und ich schleiche im Schneckentempo. Wie habe ich das früher alles erledigt? Da flutschte alles nur von der Hand . . .So, ich muss duschen und Haare waschen, es ist mal wieder Zeit . . . .

22.01.2020 09:31 • x 2 #1


X
Das kenne ich gut, alles ist einem zu viel! Die Depression beherrscht uns quasi komplett. Ich habe weder großen Hunger und wenn, dann muss ich mich extrem überwinden ein Brot zu machen. Das kostet unheimlich viel Kraft. Bei mir kommt dann noch so eine große innere Unruhe dazu. Ich beginne zb ein Brot zu schmieren und denke dann schon wieder an den nächsten Schritt und das treibt mich innerlich so an, dass ich das als quälend empfinde.

Früh morgens stehe ich auf und muss mich zum Zähne putzen zwingen, weil alle automatischen Abläufe einfach nicht mehr funktionieren.

Meine Psychologin hat mir empfohlen einen Stundenplan auszufüllen mit Tätigkeiten, die ich heute machen sollte. Das Wort MUSS hat sie hier bewusst nicht erwähnt. Es sind also Tätigkeiten, die dir gut tun sollen und das in gewisser Reihenfolge. Versuche das mal und Abends kann man dann abhaken was mach geschafft hat und das was man nicht geschafft hat schiebt man dann in die anderen Tage. Das hilft mir etwas.

Auch ein Tipp war: Statt die ganze Wohnung zu putzen, jeden Tag ein Zimmer vornehmen und das Reinigen. Das überfordert dann nicht und man hat kleine Schritte geschafft.

22.01.2020 09:42 • x 1 #2


A


Hallo Brabante,

Körperpflege bei Gleichgültigkeit

x 3#3


A
Hallo Brabante!
Mit dieser Kraft- und Motivationslosigkeit bist du nicht alleine.
I ch lege mir die Körperpflegezeiten so, dass sie mich im Tageslauf am wenigsten belasten, bzw dusche dann, wenn ich am meisten Kraft habe. An manchen Tagen kommt nur der Waschhandschuh zum Einsatz. Meine Haare sind kurz geschnitten, so dass morgens auch mal ein Durchwuscheln reicht.
Meine Kleidung habe ich komplett auf bügelfrei umgestellt. Waschen, griffbereit aufhängen, anziehen.

Schau doch auch mal unter der Rubrik Heilung, und Kraftquellen hier im Forum. Dort gibt es einen Thread über minimalistische Körperpflege während der Depression oder im Burnout.

Viele Grüße und willkommen im Forum!
Mayke

22.01.2020 09:47 • x 3 #3


Bella72
ich kenne das auch. Schon verrückt, denn sonst ist mir das Aussehen sehr wichtig, ungeschminkt laufe ich höchstens im Sommer rum wenn ich schön braun im Gesicht bin

wisst Ihr, was bei mir auch noch dazu kommt? Wenn ich stark depressiv bin, will ich mich gar nicht schön machen, weil ich Angst vor den Erwartungen des Umfelds habe. Kennt Ihr das? So nach dem Motto, wenn ich jetzt auch noch zurecht gemacht bin, sehe ich ja aus wie immer und keiner merkt, wie besch. es mir geht und die Anforderungen an mich nehmen eher noch zu. Es ist also auch eine Art Schutz

22.01.2020 13:13 • x 2 #4


Liselotte
Zitat von Mayke1:
An manchen Tagen kommt nur der Waschhandschuh zum Einsatz.

Also, ich gebe auch mal meinen Senf dazu.
Früher, als ich Kind war, hat man einmal in der Woche am Samstag gebadet. Sonst hat man sich Morgens und Abends gewaschen. Das war vollkommen ausreichend. Heute jedoch, bei der Luftverschmutzung in den großen Städten, sieht es etwas anders aus. Aber übertriebenes Waschen ist gar nicht so gut, weder für Haut und Haare, noch für die Umwelt.deshalb.keep easy. Brabante.

22.01.2020 16:38 • x 2 #5

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