Kleiderordnung in der Psychiatrie / Psychosomatische Klinik?

V
Hallo,

da mir ja bald ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik bevorsteht wollte ich mal fragen, ob es dort auch eine Kleiderordnung gibt.
In der Psychiatrie durfte man z.B. keine trägerlose T-Shirts (Tops) anziehen. Ich weiss es ist kein Sommer mehr, aber trage das auch gerne beim Sport.

Ich hoffe es lacht niemand über meine zugegeben etwas merkwürdige Frage...

Vielleicht weiss ja auch jemand, ob in einer solchen Klinik auch Nachts die Schwestern rein kommen um zu gucken, ob man noch da ist. In der Psychiatrie war das nämlich so. Ich glaube ich habe ein Trauma davon.

Danke u. LG, Vroni

12.09.2012 21:24 • #1


L
Hallo Vroni,

sicher hat die Klinik eine Website, vielleicht erfähst du dort näheres? - ansonsten würde ich anrufen und fragen, bevor du Klamotten mitnimmst, die du dann nicht tragen kannst.

Ich kann mich nicht erinnern, daß in den Kliniken in denen ich bisher war irgendetwas verboten gewesen wäre, die meisten trugen Freizeitkleidung.

13.09.2012 06:12 • #2


A


Hallo Vroni84,

Kleiderordnung in der Psychiatrie / Psychosomatische Klinik?

x 3#3


Albarracin
Experte

13.09.2012 07:46 • #3


M
In meiner Psychosomatischen Klinik gab es keine besondere Kleiderordnung. Schließlich geht man nicht in den Knast.
Aber auf ein paar Dinge legte man Wert:
Man soll sich gepflegt anziehen. Dabei ist die Hygiene ein Standard, aber nicht die Farbauswahl der Klamotten oder die Mode gemeint.
Man durfte nicht im Schlabberlook zu den Mahlzeiten oder zu Veranstaltungen kommen.
Diese Vorgabe dient dazu, dass Leute, die sich wegen ihrer Krankheit haben gehen lassen, wieder auf ihr Äußeres besinnen.
Ein weiterer Punkt betrifft das Bedecken des Körpers. Natürlich muss man sich im Hochsommer nicht verhüllen, aber die Röcke und Hosen (auch der Männer) sollen eine gewisse Länge haben, um keine S. Anreize zu bieten, bzw. zu erwecken. Dies galt auch für die Oberteile.

Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe.
Wenn nicht, dann kann ich es noch einmal versuchen zu konkretisieren.

Ach ja, bei uns kam der Nachtdienst vor seinem eigenen Zubettgehen rund. Zu dieser Zeit war ich meist im Gemeinschaftsraum. Das war aber jeweils zu der Zeit, wo wir alle in der Station zu sein hatten (22 Uhr). Dies diente natürlich dazu zu sehen, ob tatsächlich alle im Haus seien.
Nächtliche Besuche gab es bei uns nur, wenn jemand klingelte oder wenn medizinische Gründe es erforderten. Wie gesagt, bei uns schlief der Nachtdienst während der Nacht in einem eigenen Zimmer. Erst der Frühdienst, der die Medikamente auf die Zimmer verteilte, stellet eine Art Kontrolle dar.

13.09.2012 07:56 • #4


Pyxidis
Liebe Vroni,

Zitat:
Ich glaube ich habe ein Trauma davon.


so schnell bekommt man kein Trauma, nur weil jemand mal nachts ins Zimmer schaut.

Ich bin dafür den Begriff Trauma nur da zu verwenden, wo er auch wirklich angebracht ist. Nämlich in einer Situation wo absolute Hilflosigkeit bei drohenden ernsthaften Verletzungen (für Körper und/oder Seele) und/oder Todesangst herrscht. Der Begriff wird sonst so verwässert und ein Trauma ist zu schlimm dafür.

Alles Gute für Deinen Aufenthalt,
Pyx

13.09.2012 08:05 • #5


V
Hallo ihr Lieben,

danke für Eure schnellen Antworten.

Auf der Website der Klinik habe ich schon geschaut. Da steht sowas wie keine lockere Freizeitkleidung. Denke damit meinen sie im übertragengen Sinne den Schlabberlook.

Ich trage meist Jeans u. Pullover, natürlich auch mal die Jogginghose (hatte ich in der Psychiatrie oft an, schon alleine weil ich von einer Sportgruppe zur nächsten musste - schwimmen, allgemeine Gymnastik, med. Krafttraining, walken...). Aber ich würde sagen, dass ich gepflegt rumlaufe. Doch auf jeden Fall.

@ Pyxidis: Du hast natürlich recht mit dem Begriff Trauma. Sagen wir lieber so: Es war mein erster Krankenhausaufenthalt u. dann gleich die Psychiatrie. Es ist ja sowieso mein erster richtiger Zusammenbruch u. das macht es natürlich auch sehr hart für mich. Aber ein Trauma ist es natürlich nicht, da hast du recht. Ich habe einfach nur Angst, dass es in der psychosomatischen Klinik so wird wie in der Psychiatrie, aber mein Arzt meinte nicht.

Ansonsten sollte ich es einfach auf mich zukommen lassen u. mich vor allen Dingen darauf einlassen.

Ich danke euch!

LG Vroni

P.S.: Das mit dem Nachts ins Zimmer kommen hat mich nur tierisch genervt u. ich bin andauernd davon wach geworden. Fühlte mich nur genervt dadurch, obwohl es natürlich auch dem Eigenschutz dient bei Leuten mit suizidalen Gedanken.

13.09.2012 08:45 • #6


L
Zitat von Pyxidis:
Liebe Vroni,

Zitat:
Ich glaube ich habe ein Trauma davon.


so schnell bekommt man kein Trauma, nur weil jemand mal nachts ins Zimmer schaut.



Hallo

ein gesunder Mensch bekommt sicher kein Trauma, weil eine Krankenschwester ins Zimmer schaut in der Nacht. Aber für einen psychisch labilien Menschen kann das schon ein Schock sein. Ob man von einem Trauma sprechen möchte, muß jeder im Einzelfall entscheiden.

13.09.2012 09:01 • #7


Pyxidis
Hallo Laterne,

Zitat von Laterne:
Ob man von einem Trauma sprechen möchte, muß jeder im Einzelfall entscheiden.


Das sehe ich ein bisschen anders in diesem Fall vom nächtlichen ins Zimmer gucken. Aber gut, daß Vroni uns die Antwort gibt, denn

Zitat von Vroni:
P.S.: Das mit dem Nachts ins Zimmer kommen hat mich nur tierisch genervt u. ich bin andauernd davon wach geworden. Fühlte mich nur genervt dadurch, obwohl es natürlich auch dem Eigenschutz dient bei Leuten mit suizidalen Gedanken.


scheint wohl kein Trauma bei ihr gewesen zu sein.

Recht gebe ich Dir, daß ein Aufenthalt in der Psychiatrie traumatisierend wirken kann je nach Einzelfall und was dort passiert.

Aber es ist trotzdem so, daß mittlerweile ganz schön inflationär mit diesem Begriff umgegangen wird und nicht jedes unangenehme Erlebnis ist gleich traumatisierend auch für psychisch kranke Menschen nicht.

So und jetzt bitte zürück zum Thema dieses Therads.

Viele Grüße
Pyx

13.09.2012 09:30 • #8


C
Zitat von Laterne:
Hallo

ein gesunder Mensch bekommt sicher kein Trauma, weil eine Krankenschwester ins Zimmer schaut in der Nacht. Aber für einen psychisch labilien Menschen kann das schon ein Schock sein. Ob man von einem Trauma sprechen möchte, muß jeder im Einzelfall entscheiden.
Hallo auch von mir,

ich gehe mal davon aus, dass entweder in einer Klinik generell in die Patientenzimmer nachts geschaut wird - dann erfährt man das bereits bei der Anreise.
Oder dass die Schwestern einen besonderen Grund fürs Nachsehen hatten (suizidale Äußerungen tagsüber, seltsame Geräusche aus dem Zimmer...) - dann ist das deren Pflicht.

Grundlos tun sich Nachschwestern seltenst mal mehr Arbeit an als nötig .
Und dann von einem Trauma zu sprechen, das erscheint mir auch sehr viel zu hoch gegriffen. Sicher mag man sich erschrecken, kann auch mal ordentliches Herzklopfen bekommen, aber die Schwester wird ja dann eher beruhigend auf den Patienten einwirken und ihm nicht noch mehr Angst machen.
Wenn jetzt ein nächtlicher Besuch mit einer Vergewaltigung, einem Überfall oder einem Tsunami verglichen wird, dann ist das eben (auch für psychisch Kranke) too much!

Viele Grüße,

13.09.2012 13:29 • #9


C
Nochmal zur Ausgangsfrage:
Bei uns darf jeder anziehen, was er möchte. Es gibt keine grundsätzlichen Kleiderregeln. Sport wird in Sportsachen gemacht und auch sonst laufen mehrere Pat. in (meist gepflegteren) Jogginhosen rum. Oben ohne ist sogar beim Sonnen erlaubt.

Wenn du unsicher bist, dann ruf nochmal in der Klinik an.
Wünsch dir einen erfolgreichen Aufenthalt!

13.09.2012 13:32 • #10


Albarracin
Experte

13.09.2012 18:28 • #11


Albarracin
Experte

14.09.2012 12:59 • #12


A


Hallo Vroni84,

x 4#13


C
Zitat von Velo:
Das „Muss“ dort allein ausgesetzt zu sein hat mich glaube ich mehr getroffen als mach anderen.
Es führte dazu dass ich mit eiserne Disziplin täglich Spazieren ging, täglich Entspannungsübungen machte, intensivste therapieret in dem verschiedensten zu bearbeiten Bereichen machte, so meine Therapeuten.

Um Missverständnisse zu vermeiden. Ich denke dass es auch bei mir einen Punkt gibt, an dem ich mich in eine Klinik begeben muss und dies dann auch machen würde, resp. Wenn Fachleute denen ich tief vertrauen würde mir dies raten würden.

Ich kann das gut nachvollziehen! Ich wehre mich auch oft gegen das Wörtchen muss.
Mal sehr philosophisch überlegt müssen wir nämlich sehr wenige Dinge. Aber was wir wirklcih müssen, ist uns entscheiden!
Daher lege ich meinen Patienten nahe, eher von ich entscheide mich für/gegen... zu sprechen, als von müssen.

Als Beispiel: Niemand muss früh aufstehen und zur Arbeit gehen. Aber die meisten entscheiden sich dafür, weil die Vorteile, die sie dadurch haben (z.B. Geld auf dem Konto), die Nachteile überwiegen.
Mir fällt es leichter zu sagen: Ich entscheide mich dazu aufzustehen und zur Arbeit zu fahren. als zu denken Ich muss zur Arbeit.

Zur mal so als Zwischenbemerkung....

14.09.2012 13:27 • #13

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