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Ich weiß nicht wohin mit mir

111Sternchen222
Guten Morgen, ich hab hier her gefunden, weil ich aus Verzweiflung darüber dass meine Angst zurück ist im Internet geforstet hab wie ich das Problem angehen soll. es ist so lange her, 7 Jahre hatte ich Ruhe. Jetzt ist sie zurück, mit Macht so mächtig dass sie mich lähmt mich verzweifeln lässt ,mir mein geliebtes Leben zur Hölle macht. Ich bin so Hilflos,ich weiß nicht wo ich anfangen soll .Es kann doch nicht sein, dass nichts mehr geht. Wieder Tabletten? Wieder Therapie? Bitte nicht wieder Klinik.! Ich will dass es aufhört! Ich möchte wieder Licht sehen, für meine Familie da sein meinem Sohn eine liebende Mama sein.
Danke fürs zuhören

20.09.2019 07:49 • x 2 #1


L
Liebe Sternchen,

ich leide auch an Ängsten, genau genommen an einer generalisierenden Angststörung seit nun mehr als 25 Jahren. Jeder Tag ist für mich auch eine Herausforderung. Gerade jetzt wo ich in einer Lebenskrise stecke, werde ich besonders gefordert. Ich möchte Kämpfen, gegen die Angst. Das Zauberwort heißt Konfrontation.

Ich wünsche dir hier einen guten Austausch, so dass du dich nicht so alleine fühlst.

Viele Grüße
laluna

20.09.2019 08:05 • x 1 #2


A


Hallo 111Sternchen222,

Ich weiß nicht wohin mit mir

x 3#3


111Sternchen222
Danke dir, für deine lieben Worte.Ich bin eigentlich davon ausgegangen ich hätte es besiegt, das Monster. Umso erschütterte bin ich nun, dass es zurück ist. Alles was ich damals in der Therapie erarbeitet habe im Umgang mit Angst und Panik ist theoretisch abrufbar, nur fühlt es sich an wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. ich bin nicht sicher ob ich es richtig mache es ist einfach sooo lange her, ich hab keine Übung mehr darin. Das macht die Angstgefühle noch stärker.
Lieben Gruß,

20.09.2019 08:15 • x 1 #3


L
Kennst du denn den Auslöser deiner aktuellen Ängste?

20.09.2019 08:17 • #4


111Sternchen222
Es begann mit einer Panikattacke, einem Fashback oder wie man das nennt. ich würde überrollt davon als ich mit meinem Mann das Klinikgelände der Klinik befuhr in der ich damals auf der Akutstation gewesen bin.Er musste dort am nächsten Tag auf die Baustelle und wollte schauen wo er den Kran parken kann. Tja und da ging's los.seitdem Daueradrenalin.

20.09.2019 08:27 • x 1 #5


L
Weißt du wieso das so ist? Was hatte sich denn in der Akutstation ereignet, was dich so aus der Fassung bringt?

Hast oder hattest du viel Stress zu der Zeit, als dann aktuell die Panik wieder kam? Oft ist man sowieso schon mehr angespannt und es reichet oft schon wenig, um erneute Panik hervorzurufen.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mir Bewegung, am besten moderater Ausdauersport geholfen hat, den Adrenalinhaushalt zu regulieren. Wenn es dir irgendwie möglich ist, dann wäre das mein Tipp, den ich jedem Paniker empfehlen würde. Daneben Entspannungsübungen. Ich praktiziere seit Jahren Yoga und meditiere seit mehr als 5 Jahren täglich.

Ich bin davon überzeugt, wenn ich das alles nicht tun würde, wäre ich wegen meiner Ängste dem Leben schon lange nicht mehr gewachsen und hätte so manche Herausforderung nie gemeistert.

20.09.2019 08:47 • x 2 #6


111Sternchen222
Einfach die Vorstellung wieder so krank zu werden, da wieder hin zu müssen, meinen Sohn allein zu lassen meinen Mann. das alles nochmal durchzustehen, nicht mehr Arbeiten zu können ( ich liebe meinen Job) alles zu verlieren.

20.09.2019 08:55 • x 1 #7


L
Das ist nachvollziehbar muss aber nicht passieren, es gibt viele Wege das zu umgehen.

Regelmäßige Bewegung und Entspannungübungen.

Keinen Stress.

20.09.2019 08:57 • #8


111Sternchen222
Im Moment sehe ich den Wald vor lauter Bäumen einfach nicht.

20.09.2019 09:04 • #9


P
Mir hilft in solchen Situationen oft der Glaube daran, dass alles einen Sinn hat. Dass nichts ohne Grund passiert.
Wenn ich mal wieder eine Panikattacke habe, versuche ich ein paar mal tief durchzuatmen und etwas Abstand zu bekommen.
Vielleicht hilft dir das auch.

20.09.2019 09:30 • x 3 #10


L
Danke Prisma, das ist auch mein Glaube - nichts passiert ohne Grund, alles hat einen Sinn.

20.09.2019 09:40 • x 2 #11


111Sternchen222
Ich will ja glauben , aber es fällt gerade sio schwer

20.09.2019 09:43 • x 1 #12


P
Ich weiß. In solchen Momenten ist alles sinnlos. Aber jede graue Wolle zieht irgendwann vorüber. Dann ist alles sonnig und dann kommen die Wollen zurück.
Ein Auf und Ab, aber ich weiß, nach jedem Tief kommt auch ein hoch

20.09.2019 09:46 • x 3 #13


111Sternchen222
Danke!

20.09.2019 09:47 • x 1 #14


L
Liebe Prisma,

das finde ich genial, auch diesen Gedanken teile ich mit dir. Ein Auf und Ab, nach jedem Tief kommt auch ein Hoch ich glaube an die sieben hermetischen Gesetze

LG an alle und einen guten Tag wünsche ich euch!

Dir Sternchen viel Kraft - hier bist du sicher gut aufgehoben, hier bist du nicht alleine.

20.09.2019 09:57 • x 3 #15


P
Daran glaube ich auch

Ich wünsche euch auch einen schönen Tag!

Sternchen, ich hoffe es hat dir etwas geholfen. Wenn du reden möchtest, darfst du dich natürlich gern bei mir melden!

20.09.2019 10:05 • x 1 #16


Krizzly
Hallo Sternchen,

ich hab den Eindruck, du bist gerade ziemlich panisch einfach aus Angst vor der Angst. Ich hatte am Samstag auch zum ersten Mal seit längerem wieder eine Panikattacke. Und die hat direkt eine Gedankenkette in meinem Kopf ausgelöst: Geht jetzt alles wieder von vorne los? Habe ich jetzt wieder Jahre lang Dauerpanik? Schaff ich es nochmal, mich da raus zu kämpfen? Oh Gott, das war das schwerste, was ich je machen musste, ich kann das nicht nochmal. Dazu Gedanken an die Arbeit, meinen Freund, meine Freunde, denen ich das auch nicht zumuten will.
Aber, und das hat mir auch meine Therapeutin nochmal ganz klar gemacht, eine Panikattacke ist einfach nur ein kleiner Rückfall. Das bedeutet nicht, dass du wieder mittendrin steckst. Ein kleiner Rückschritt gehört manchmal zum Heilungsprozess. Stell dir vor, du hättest einen Bandscheibenvorfall. Ein Jahr später merkst du ein Ziehen im Rücken. Das bedeutet nicht automatisch, dass du nun wieder einen Bandscheibenvorfall hast. Du hast vielleicht einfach nur eine Weile im Alltag die Übungen vergessen, die deinem Rücken gut tun. Vielleicht ist diese Panikattacke nur ein Warnzeichen. Hattest du besonders viel Stress in letzter Zeit? Hast du nicht genug auf dich geachtet?

Liebe Grüße Kriss

20.09.2019 10:59 • #17


111Sternchen222
Stress ist leider mein zweiter Vorname, der lässt sich aber auch nicht ändern und ist nicht neu in meinem Leben.( Vater schwer krank). Wahrscheinlich ist es wie du sagst @ krizzly aber diese Gedankenkette und vorallem die Angstgefühle lassen wenig Anderes zu im Moment.Wie gelingt es dir dich zu fangen?

20.09.2019 11:22 • #18


Krizzly
Ich kenn das gut, mich hat der Stress der letzten Zeit ausgebrannt und in dem Zusammenhang ging dann die Panik wieder los, sobald ich mal einen Moment zur Ruhe gekommen bin. Also direkt am ersten Urlaubstag. Momentan hab ich noch Urlaub und versuche, so gut es geht zur Ruhe zu kommen. Aber ich mach mir momentan viele Gedanken. Es kommt mir so vor, als würde der Stress einfach nie weniger werden. Ich hab die letzten Wochen oft gedacht, dass ich mich fühl, als würde ich nur noch eine nie endende To-Do-Liste abarbeiten. Sobald was erledigt ist, kommen mehrere neue Punkte dafür wieder drauf. Und der Gedanke, dass das nie aufhört, macht mich panisch. Wenn viel ansteht, fang ich immer an, Zeit für mich zu kürzen oder ganz zu streichen, dann folgen Freizeitaktivitäten wie Sport und Treffen mit Freunden. Ich hab dann das Gefühl, ich hab einfach nur noch Energie für das allernötigste. Das Problem ist aber, ohne die guten Dinge im Leben, die ich ja gestrichen hab, kann ich gar keine neue Energie tanken. Und irgendwann bin ich nur noch müde und empfinde alles als anstrengend und sinnlos. Vielleicht kennst du das ja auch, dass man es vernachlässigt, sich um sich zu kümmern und die Batterien wieder aufzuladen. Vielleicht muss man bei allem Stress, auch dafür ganz konkret Zeit einplanen?
Es tut mir leid, dass dein Vater schwer krank ist. Das ist sicher eine belastende Situation. Gelingt es dir, Momente zu finden, in denen du ein bisschen Abstand und Ruhe hast?

20.09.2019 12:07 • x 1 #19


111Sternchen222
Komisch, dein Text beschreibt genau meine Lebenssituation. man rennt der To do Liste hinterher,eigene Verabredungen oder schöne Dinge finden keine Zeit mehr und die Akkus sind leer.
Was meinen Vater angeht so versuche ich natürlich so gut es geht da zu sein, auch um meine Mama zu unterstützen aber es belastet schon sehr das stetige bergab zu sehen.Andererseits Wer weiß wie lange er noch da ist es ist ein ziemlicher Teufelskreis dem ich nur dann und wann entrinnen kann, und jetzt die Angst im Nacken macht's nicht unbedingt einfacher.Für den Notfall hab ich Tavor hier aber es kann ja nicht jeder Tag ein Notfall sein, das Teufelszeug regelmässig zu nehmen ist nicht die Lösung.

20.09.2019 12:33 • #20


Krizzly
Ich denke, gerade in so einer Situation ist das auch nicht leicht mit Abstand und Ruhe. Du willst natürlich noch Zeit mit ihm verbringen, weil du nicht weißt, wie lange du ihn noch hast. Und vermutlich ist er ständig präsent in deinem Kopf, auch wenn du gerade andere Dinge tust. Vielleicht fühlst du dich auch bisschen schlecht, wenn du mal was schönes machst, weil du die freie Zeit lieber bei ihm verbringen solltest?
Ich glaub, und das gilt für mich sicher genauso wie für dich, man müsste einfach mal wirklich verstehen, dass man sich um sich kümmern muss, weil man sonst anderen gar keine Hilfe sein kann. Und gerade die Leute, die einem wirklich nahe stehen, wollen sicher auch nicht, dass es einem immer schlecht geht, weil man für sie da ist. Für mich ist das ganze Konzept mit dem gesunden Egoismus bisher leider nur eine schöne Theorie, die mein Kopf absolut nachvollziehbar findet, aber es kommt nicht auf eine Art bei mir an, dass ich es wirklich umsetzen kann.

Hast du das Tavor denn seit der Panikattacke auch genommen? Oder ist es mehr so ein Es-beruhigt-mich-zu-wissen-dass-es-schlimmstenfalls-da-ist? Was hat dir denn früher gegen die Angst geholfen? Wie hast du es damals geschafft, dass es aufgehört hat?

20.09.2019 12:50 • x 1 #21


111Sternchen222
An 2 Tagen hab ich das Tavor genommen, weil es nicht anders ging und ich von damals aus der Klinik wusste, dass ich es vertrage.Aber wir gesagt es ist nur für den Notfall und das es Notfalls da ist, find ich ok.Damals als ich die Therapie gemacht habe, habe ich cymbalta genommen und ich glaube dass hat es mir recht leicht gemacht mich auf alles einzulassen und auch in Konfrontation zu gehen.Jetzt kam die Angst so übermächtig und Cymbalta nahm ich schon lang nicht mehr, dass mir vielleicht auch die Krücke fehlt um das adäquat durchzuziehen und die Angst anzunehmen.Cymbalta bekomm ich zwar wieder, aber bis das greift, wenn es das diesmal auch tut, dauert es ja auch n Weilchen

20.09.2019 15:55 • #22


Y
Hallo Sternchen,
hast du es schon mal mit progressiver Muskelentspannung nach Jacobson versucht ? Die Akkus müssen ja irgendwie aufgeladen werden.
Wenn es in deiner Wohnnähe soetwas gibt, wäre eine Tagesklinik vielleicht eine Option.
Ich bin jetzt zu faul, alles durchzulesen, aber Verhaltenstherapie würde mir noch einfallen.
Vor einigen Jahren habe ich eine gemacht, war auch hilfreich. Aber irgendwann hatte ich so ein Bauchgefühl, dass ich eine Auffrischung brauche. Hab dann nochmal eine Kurzzeittherapie gemacht. Meine Therapeutin hat mir gesagt, dass es manchmal zwei bis drei Therapien braucht, bis man alles so verinnerlicht hat, dass man es umsetzen kann. Bei mir ich das wohl so.
Schau mal, ob du in deinem Alltag was umorganisieren kannst, damit du immer mal wieder Ruhepunkte hat um dich auszuruhen .
Hab einen schönen Abend, lG

21.09.2019 18:52 • x 1 #23


111Sternchen222
@ylvi13, ich warte auf einen Therapieplatz für meine zweite Verhaltensthreapie.Da dir die Angst im Moment so groß ist, finde ich nur wenig Ruhepunkte.Das macht es sehr schwer.Arbeiten würde ich gerne, meine Arbeit gibt mir Kraft, aber das ist im Moment leider auch nicht drin . Vielen Dank für finden Text

22.09.2019 07:39 • #24


Krizzly
Das tut mir sehr leid, dass deine Angst direkt wieder so schlimm ist, dass du nicht arbeiten kannst. Kam da direkt wieder Panik, die nicht auszuhalten war? Hast du die Klassiker wie Atemübungen etc in der Akutsituation probiert?
Sicher wird dir die Verhaltenstherapie schnell helfen. Ich hoffe, du musst nicht allzu lange auf einen Platz warten.

22.09.2019 07:51 • x 1 #25


111Sternchen222
@Krizzly , die Angst und die Panikattacken lähmen mich so dass ich in meinem Job ( kindergarten) keine Verantwortung übernehmen kann.ich schaff es ja kaum für mich verantwortlich zu sein.komme hoch um meinen Sohn zu versorgen aber das ist dann auch schon Alles.als würde ich niedergedück von einem Hinkelstein der mir auf der Brust liegt.

22.09.2019 07:57 • #26


Krizzly
Mir geht es momentan auch ein bisschen so, falls dir das irgendein Trost ist. Bei mir stehen allerdings Antriebs- und Hoffnungslosigkeit mehr im Vordergrund als die Panik. Ich wünsche uns mal beiden, dass es schnell besser wird.

22.09.2019 13:47 • x 1 #27


A


Hallo 111Sternchen222,

x 4#28


111Sternchen222
Antrieb.Hoffnung.schwierig, ich bemühe mich.Ich wünsche uns das ebenfalls, ich finde diesen Zustand nämlich untragbar.Ein bisschen Geduld vielleicht? Ja die wünsche ich uns auch! Und Durchhaltevermögen! Und Verständnis! LG
Sternchen

22.09.2019 14:36 • x 1 #28