Man man man.
Was für ein Wochenende!
Es war schön bei meiner Schwester in Kassel zu sein und für die Kinder war es auch toll.
Nach Jahren stand ich mal wieder mit Schlittschuhen auf dem Eis und ich hatte schon fast vergessen, wieviel Spaß es macht.
Aber die Rückfahrt viel mir sehr sehr schwer! Hatte quasi keine Lust nach Hause zu fahren.
Meine Schwester meinte, ich könne jederzeit wieder kommen und Weihnachten bei ihr verbringen. Das werde ich mir als letzte Option offen halten.
Männe und ich hatten Gelegenheit zu reden.
Er betonte, dass er viele Probleme mit sich hat, ich aber nichts damit zu tun hätte. Bzw nicht die Schuld daran hab.
Es sei unter anderem auch so, dass durch die Jahre hinweg (sind schon 16 Jahre in einer Beziehung) irgendwie die Fähigkeit flöten gegangen ist miteinander in Ruhe zu reden und offen zu sagen, was man mag oder nicht.
Haben uns aus dem Blick verloren.
Nicht falsch verstehen: will ihn nicht in Schutz nehmen oder so, aber irgendwie kommt einiges zusammen.
Wir beide sind der Meinung, dass in einer Beziehung immer 2 dran Schuld sind bzw auch beide dran arbeiten müssen.
In seiner schlechten Phase (die er jetzt gerade hat), kann er keine Liebe empfinden. Er meinte aber, dass er uns um sich braucht.
Morgen will er das Rezept für das Antidepressivum besorgen. Es brauche 2-3 Wochen bis es anschlägt.
Er meinte aber auch, dass das Medikament als Nebenwirkung sich um 180 Grad äußern kann. Ich hab da absolut keine Ahnung und hoffe, dass es bei ihm nicht der Fall sein wird!
So, wie es scheint, kann es immer wieder gute und auch schlechte Phasen geben.
Wenn in den guten Phasen die Gefühle wieder kommen und Männe auch wieder Liebe empfinden kann, kann ich lernen, damit umzugehen.
Bis jetzt muss ich echt sagen, dass mir dieses Forum und auch die Lektüren über Depressionen echt geholfen haben, einiges besser zu verstehen, bzw nachzuempfinden.
So kann ich für mich lernen mit den schlechten Phasen besser umzugehen und mich klarer abgrenzen.
Hätte zwar gern auf diese Erfahrungen verzichtet, aber, wie schon öfter geschrieben wurde: Liebe ist ein sehr starkes Gefühl, was niemand gerne aufgeben möchte.
Und die anderen Dinge, die außerhalb der Depression sich in der Beziehung abspielen, muss man dann gemeinsam angehen, denke ich.
Ich konnte es mir nicht verkneifen ihn zu fragen, ob er uns vermisst hat. Dem war so.
Ich hab ihn gefragt, ob wir jetzt die Tage und auch die Feiertage nutzen wollen, um uns gelegentlich mal in Ruhe zu unterhalten und dadurch evtl wieder näher kommen zu wollen, bzw uns wieder besser zu verstehen.
Ich hab alle Feierlichkeiten abgesagt, was uns auch niemand übel genommen hat.
Seine Familie reagiert mit Verständnis, denn die sind sehr betroffen deswegen und wünschen sich auch, dass es wieder besser wird zwischen uns.
Was meine Familie angeht sieht es deutlich problematischer aus. Ich glaub, die würden es lieber sehen, wenn ich Männe in den Wind schieße und lieber alleinerziehend lebe.
Ich liebe meine Familie, aber, ich bin nicht bereit meine kleine Familie aufzugeben!
So lange noch ein Mini-Hoffnungsschimmer besteht, dass wir vielleicht doch ein Happy End bekommen können.
Bis Mai hat Männe alle 4 Wochen einen Termin bei seiner Therapeutin. Danach kann ein neuer Antrag gestellt werden, meinte er.
Ich hoffe so sehr, dass durch Therapie, Medikamente und unsere Gespräche die schlechte Phase bald vorüber gehen wird und wir dann auch mal ne gute Phase erwischen können, wo wir alle aufatmen können!
Nötig hätten wir es allemal!
15.12.2019 22:34 •
x 2 #888