Liebe @CapriSonne
Zitat:Ich habe öfter das Gespräch gesucht und habe unsere Themen angesprochen aber er war wie eine Wand. Er ist nur noch eine Hülle und ich weiß nicht, wann ich ihn das letzte Mal hab lachen sehen.
Das ist auch sehr schwer auszuhalten und du hast für dich selbst entschieden, dass du das nicht mehr aushalten kannst.
Jetzt tut es dir leid und du empfindest dich als hart. Das bist du nicht, wirklich nicht!
Du hast dich selbst in dieser Situation gespürt und deine Ohnmacht ist verständlich. Du bist seine Partnerin und nicht seine Therapeutin, das soll doch auch so bleiben.
Die Frage ist jetzt, möchtest und kannst du diese schwere Depression in der er sich vermutlich befindet weiter aushalten oder zieht es dich selbst ins bodenlose?
Falls du ihm in irgendeiner Weise helfen möchtest, könntest du ihn zum Beispiel bitten sich Therapie zu suchen, auch psychosoziale Beratungsstellen/Lebensberatungstellen können zunächst eine gute Anlaufstelle für ihn sein (auch für dich vielleicht sein) dort arbeiten Therapeuten und man bekommt zeitnäher Termine als bei einem Psychotherapeuten. Diese Gespräche sind dann oft auf Spendenbasis. Ich kenne solche Lebensberatungsstellen auch wenn sie von der Caritas oder Diakonie angeboten werden, haben sie nichts mit religiösen Inhalten zu tun. Ich habe dort hilfreiche Gespräche gehabt bis eine richtige Therapie begann.
Ihm könnten allerdings auch Trauergruppen helfen. Das wären Anlaufstellen, die du ihm vielleicht nennen könntest wenn du wieder im Kontakt mit ihm kommst.
Zitat von CapriSonne: Am Donnerstag hat er mir dann noch geschrieben, dass es ihm Leid tut und dass er mich lieb hat - das er alles lieb hat. Das er hofft und sich wünscht, dass ich heute eine ruhigere und weitere Sicht auf uns habe und erst recht jeglichen persönlichen Bezug auf ihn und mich, innerhalb dieser Konstellation. Diesen Part seiner Nachricht verstehe ich nicht aber nun gut.
Ich verstehe das auch nicht so recht, aber er hat damit den Kontakt zu dir gesucht du könntest nachfragen was er dir damit sagen möchte.
Zitat von CapriSonne: Habt ihr einen Rat für mich? Was kann ich tun? Soll ich ihn in Ruhe lassen oder mich hin und wieder melden und fragen, wie es ihm geht und was er macht oder ihn mal nach einem Spaziergang mit dem Hund fragen?
Also zusammenfassend kann ich nur aus meiner Erfahrung mit meiner Depression sagen, dass jede Depression anders ist und jede/r anders reagiert.
Mir selbst hilft es und gibt es auch Sicherheit, zu wissen, dass Menschen für mich da sind, an mich denken, mir schreiben, mich anrufen oder vorbeikommen, mich mal rausholen aus der selbstgewählten Isolation. Wenn ich nicht möchte dann signalisiere ich das.
Du könntest doch deinen Partner bei der nächsten passenden Gelegenheit fragen, ob er das möchte oder ob ihn das unter Druck setzt. Du könntest versuchen abzuklären, wie und was er in einer schlechten Phase möchte und was nicht. Das würde Klarheit zwischen euch schaffen.
Ich wünsche dir dafür Kraft und Mut, aber überfordere dich nicht , wenn du nicht kannst, es dich selbst krank macht, dann hilft es ihm auch nicht weiter.
Vielleicht konnte dir mein Beitrag ein bisschen helfen
Ganz liebe Grüße Ell