
Jedi
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Zitat von Freshdaex:Du meinst, jemand der bereits konfliktscheu war, flüchtet.
Ich möchte dies jetzt nicht generalisieren u. auf alle Betroffenen beziehen, aber meine Erfahrungen, gerade auch
in Kontakt mit anderen Betroffenen, ließen bei mir diesen Schluss zu.
In der Gruppentherapie, in SHG u. in persönlichen Gesprächen, wurde nicht selten davon berichtet,
dass dies einsmal die zu der Zeit passenden Strategie war u. diese hat sich dann verfestigt.
Natürlich hat es immer einen Grund, warum jemand Konfliktscheu wurde, zum einen, weil dass Selbstvertrauen
u. Selbstwertgefühl nicht gestärkt wurde, zum anderen, weil das Umfeld es einem so vorgelebt hatte u. weil auch
innerhalb der Familie, Konflikte u. ihre Austragung immer abgelehnt wurde - nie darüber gesprochen wurde,
sondern verschwiegen wurde u. lieber heile Welt gespielt, obwohl die Wahrheit , längst schon eine andere war.
Das macht es dann später, in einer Beziehung dann umso schwerer, wenn der/die andere ganz andere Erfahrungen
mitbringt u. lieber offen Konflikte thematisieren möchte.
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Zitat von Freshdaex:Jemand der konfliktfreudig ist, wird aggressiver?
Muss so auch nicht sein - kann sein ?
Jemand der früher Konflikte gut austragen konnte, kann auch in einer Depression zu einem Vermeiden werden.
Dies kann geschehen, wenn durch die Diagnose Depression, sich ein Minderwertigkeitsgefühl, Schuld u. Scham
einstellen.
Aber ja, auch ein Betroffener kann aggressiver werden, um sich zu schützen, vor Urteile, Ausgrenzug, Stigmatisierung
durch das Umfeld, aber auch, weil er/sie die Emotionen nicht mehr gut regulieren lassen.
Sicher gibt es noch ein paar mehr Gründe, für ein bestimmtes Verhalten von Betroffenen u. so kann man
auch feststellen, dass eine Depression viele Gesichter hat.
Doch sehr viel spielen da unsere Prägungen, Erlebnisse u. Erfahrungen eine Rolle u. ob wir lernen durften,
wie man damit angemessen umgehen kann !
Auch unser inneres Kind, was für eine Metapher steht, bzw. für unsere Prägungserfahrungen, meldet sich
bei Betroffenen in verschiedenen Situationen u. beeiflusst unser Denken u. Handeln.