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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Y
@Turry

Ja sehe es wie milla. Du kannst doch in wöchentlichen Abständen etwas schreiben. Es kann natürlich sein, dass sich Ihre Gefühlslage dahin gehend geändert hat.

Da darfst du aber nachfragen und schauen ob es jetzt für sie besser wäre ganz ihre ruhe zu haben.

06.09.2021 15:33 • x 2 #4426


T
Ja, sie sagte das sie das ihr der Gedanke in den Kopf geschossen ist das sie sich von mir trennen müsste. Sie hat auch nicht verstanden warum sie auf einmal keine Gefühle mehr für mich hat. Ich war immer gut zu ihr, habe ihr nie was getan und war immer für sie da. Hatte ihr gesagt das es an ihrer Krankheit liegt und/oder an den Antidepressiva.
Nur merke ich das ihr Kontakt zu mir immer weniger wird...

06.09.2021 15:36 • x 2 #4427


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Y
Lass sie von sich aus kommen. Denke dran wie schlecht es ihr geht und du kannst ihr nicht wirklich helfen.

Ihr geht es wahrscheinlich 100mal schlechter als dir. Sie muss sich den ganzen Tag mit sich auseinandersetzen.

Deshalb versuche nichts böse zu nehmen. Ich probiere es auch. Bei milla war es ja auch so, soweit ich mich erinner. Der Kontakt wurde auch weniger.

Du musst dir das so vorstellen (ich war ja selbst betroffener) es gibt wochen , da wird dann wieder alles aufgekratzt und es geht dir noch schlechter als vor ein paar tagen (2 Schritte vor 4 zurück)

Ich wünschte auch es wäre anders aber es ist für die Betroffenen so schlimm glaub es mir.

Als ich meinen Zusammenbruch hatte , da hab ich noch versucht zur Arbeit zu gehen , ich ging in den Laden, alle redeten aber ich hab nichts mehr gehört und verstanden. Ich bin dann ins Auto gegangen und hatte dort meinem zweiten Zusammenbruch. Ich konnte an nichts denken hatte nur negative Gedanken

06.09.2021 15:43 • x 1 #4428


F
Erst einmal muss ich sagen, dass ihr, also @Turry und @yingyang und auch alle anderen, die gerade am Anfang stehen, euch wirklich erlauben solltet, euch so mies zu fühlen. Ihr seid in einer unglaublich belastenden Situation und gerade absolut im Survival-Modus. Eine Beziehung gibt uns im besten Fall gute Gefühle, Stabilität, Zufriedenheit, Ruhe, Ekstase...all das ist mit einem Schlag weg! Liebeskummer ist im Grunde wie ein Dro.entzug - das was uns gepusht hat und das worauf wir uns verlassen konnten und was uns Kraft und Freude gegeben hat, ist auf einmal weg. Natürlich tut das weh, natürlich versteht man das nicht! Und mit Sicherheit ist die Depression hier DER Auslöser und Mitspieler. Es ist also völlig ok, wenn ihr derzeit einfach nur reagiert, dass jegliche Steuerung verloren ist.

Als ich am Anfang war, konnte ich die diversen Tipps bezüglich Selbstmitgefühl, Achtsamkeit, Selbstfokus auch nur annehmen, aber nicht umsetzen. Das braucht einen Moment. Was mir geholfen hat, ist wirklich professionelle Hilfe. Ein Chat mit der Telefonseelsorge, eine Vermittlung an einen Fachmann für ein Gespräch über die Caritas, das Forum hier - das kann ich nur empfehlen und sind Dinge, die einem erst einmal helfen und das ist auch genug. Und klar dreht sich gerade alles um den Verlust, aber ihr müsst euch bemühen, aus dieser Gefangenschaft zu Befreien. Gedanken umlenken, Spazieren gehen, einen Podcast hören, Sudoku rätseln, Rezepte kochen und irgendwann hört man auf zu denken, dass man dieses Rezept ja auch mal für den anderen kochen könnte.

Denk an deine Analogie mit dem Auto, das hat unglaublich gut gepasst.

Die Frage, die sich letzten Endes stellt, ist, was es dir bringt zu wissen, dass das alles der Depression geschuldet ist. Es ist eine Erklärung und in gewissen Rahmen auch eine Entschuldigung. Fakt ist aber, dass es so nun einmal ist. Und dass es sich nicht in 2-3 Monaten wieder gelöst haben muss sondern dass es aller Wahrscheinlichkeit länger dauern wird. Der Partner oder die Partnerin muss sich gerade um sich kümmern. Es geht nicht mehr und erst recht nicht verlässlich. Was bringt dir das zu wissen, dass es die Depressionen sind? Eine Beziehung mit dem Partner jetzt im Moment und auch in der näheren Zukunft geht nicht.

Worauf du dich freuen kannst: Jeder psychische Ausnahmezustand wird sich wieder ausgleichen, auch deiner. Meine Therapeutin sagt immer, dass selbst eine Panikattacke irgendwann vorbei sein wird. Der Körper KANN es nicht aufrechterhalten. Auch in dieser Krise merkt man, dass es weniger schlimm wird. Die Frage, die du dir stellen kannst, ist ob du auch ausgelaugt sein willst, ob du dich durch diese Situation so zugrunderichten möchtest, dass du aufgibst und auch nur noch im Bett liegen kann oder ob du lieber wieder zu dir findest, diese Beziehung erst einmal aufgibst und Kraft für andere Dinge hast. Es muss ja nicht gleich die nächste Frau sein. Vielleicht gibt es beruflich etwas, das du umsetzen möchtest oder einen Wohnungswechsel oder irgendetwas anderes. Und man beginnt irgendwann anders über diese Beziehung nachzudenken, ohne dass man über sie weggekommen ist, aber einfach ruhiger und objektiver. Würdest du diese Belastung, die du gerade empfindest, noch einmal wollen? Was bräuchtest du, damit du das könntest? Kannst du beim nächsten Mal anders reagieren? Wenn ich mir ein Bein breche, ist es irgendwann verheilt (wenn wir diesen Krankheitsvergleich machen wollen zwischen psychisch und körperlich). Was ist, wenn sich deine Partnerin alle paar Monate das Bein bricht? Wie wirkt sich das auf dein Leben aus? Wie möchtest DU damit umgehen und wie kannst du das? Für mich unglaublich schwer zu begreifen: diese Krankheit wird aller Wahrscheinlichkeit wirklich jetzt zu diesem Menschen gehören. Man kann es behandeln, man kann es managen... aber diese Krankheit wird ab sofort ein Thema sein und wenn ich diesen Menschen in meinem Leben als Partner haben, wird auch die Depression meine Beziehung beeinflussen und darüber muss man irgendwann gemeinsam reden, wie man das gemeinsam händelt. Und es ist auch irgendwann so, dass man nicht einfach zurück in die Beziehung springen kann - man muss wieder zueinanderfinden, da sich die Dinge (leider) verändert haben...

Fakt ist und das wurde in beiden Fällen kommuniziert: Gerade geht nicht. Auch bei meinem Partner geht es gerade nicht. Und das ist kacke. Mich macht das persönlich nicht immer nur traurig, sondern ganz häufig auch einfach wütend. Manchmal hasse ich ihn dafür - das gebe ich zu. So nach dem Motto: wie konnte er zulassen, dass ich mich in ihn verliebe, wo er doch wusste, dass er so viele Baustellen hat und dass seit Jahren angehen wollte - war doch klar, dass es so weit kommt. Bringt mir das was? Nö. Auch ich muss meine Gefühle sortieren und dabei hilft Abstand sehr gut.

06.09.2021 15:44 • x 5 #4429


M
Zitat von Yinyang:
Lass sie von sich aus kommen. Denke dran wie schlecht es ihr geht und du kannst ihr nicht wirklich helfen. Ihr geht es wahrscheinlich 100mal ...

Bei uns wurde nie über Trennung gesprochen bzw. er will keine. Er hat mir gesagt, dass er ne Weile weg ist und es nicht an mir liegt und wir haben Pläne für die Zeit danach.

Naja und jetzt warte ich.

Also entweder ich werde ghosted oder er kämpft.
Ich habe eigentlich keinen Grund an ghosting zu denken.

06.09.2021 15:48 • x 2 #4430


F
Zitat von Turry:
Dann die etwas verwirrende Aussage von ihr noch hinterher: Wenn du dich bei mir nicht mehr meldest, dann weiß ich das meine Entscheidung richtig war

Ich find die Aussage ehrlich gesagt nicht wirklich fair, wenn ich das mal sagen darf. Möglich, dass hier die Depression spricht - ich kenne sie nicht und vielleicht verstehe ich es auch falsch. Ich finde, dass diese Aussage (so wie ich sie lese) dich unter Druck setzt und dich eine Position bringt, wo du dich bei ihr melden musst. Dem würde ich ehrlich gesagt ganz klar widersprechen. Du musst dich nicht bei ihr melden. Es ist nicht deine Aufgabe, dich als Partner zu beweisen, wenn sie eine Partnerschaft (im Moment) ausschließt. Auch du darfst dich mal nicht melden, um einen klaren Kopf zu bekommen und deine Gefühle zu ordnen. Du bist nicht in der Position um jeden Preis die Depression zu behandeln, abzuschwächen oder ähnliches - dafür ist der Therapeut zuständig. Auch du hast unter der Situation zu leiden und darfst dich davon entfernen, solltest du das brauchen. Das hat absolut nichts damit zu tun, dass du dich damit charakterlich abwertest - den Schuh würde ich mir an deiner Stelle nicht anziehen.

06.09.2021 15:54 • x 4 #4431


T
Sie hat mich gerade angerufen und mich zur Sau gemacht. Sie hätte mich mal getestet und ich habe nicht wunschgemäss reagiert. Sie hat das heute ihrer Psychologin erzählt und diese sagte das sie mich rausgeschmissen hätte. Ich weiß nicht wie sie mich getestet hat. Dann hatte sie der Psychologin von meiner Tochter erzählt (meine ex und meine Tochter haben keinen guten Kontakt gehabt) und auch das konnte die Psychologin nicht verstehen. Die hätte nur große Augen gemacht.
Sie sagte das sie ihre Kopfschmerzen hat und ich seit einem halben Jahr nur Druck bei ihr machen würde. Vielleicht hätte ich es immer noch nicht verstanden, wir sind getrennt und ich hätte vor einem halben Jahr schon was machen sollen. Jetzt ist es egal was ich mache, weil jetzt sind wir ja getrennt...
Ich denke ich werde mich mit dem Gedanken anfreunden müssen das das nichts mehr wird...
Das was sie mir vorher (bei der Trennung) alles gesagt hatte interessiert sie nicht.
Ich fragte ob ich die Hoffnung aufgeben soll, wegen der Aussage das sie wüsste was in der Zukunft passiert. Darauf sagte sie das man das nicht wisse, wir könnten morgen ja auch schon tot sein.

06.09.2021 16:33 • x 2 #4432


M
Zitat von Turry:
Sie hat mich gerade angerufen und mich zur Sau gemacht. Sie hätte mich mal getestet und ich habe nicht wunschgemäss reagiert. Sie hat das heute ...

Tut mir sehr leid.
Aber bei so einer Aktion fällt dir der Abstand evtl. leichter. Weil im Moment verlierst du nicht viel.

06.09.2021 16:46 • x 5 #4433


selly
Zitat von Turry:
Sie hat mich gerade angerufen und mich zur Sau gemacht. Sie hätte mich mal getestet und ich habe nicht wunschgemäss reagiert. Sie hat das heute ...

Es tut mir sehr leid, dass Du das alles jetzt hören musstest . Ich vermute Deine Ex hat neben der Depression noch eine andere Verhaltenskrankheit.
meiner hätte alleine für solche Diskussionen nie die Kraft und der Depression und er hat mir auch nie was böses gesagt.drum vermute ich, dass Deine Ex vielleicht noch andere Probleme zur Depression dazu hat. Aber das ist nur ein Gedanke von mir

06.09.2021 17:01 • x 2 #4434


F
Das tut mir auch sehr leid. Depressionen können durchaus auch mit Aggressionen einhergehen, aber hier ist es ganz wichtig, dass du eine klare Grenze ziehst. Ein depressiver Mensch ist mündig, seine Aggressionen auszulassen ist nichts was ihr zusteht. Dass man in irgendeinem Rahmen eine Stütze ist, ok, aber als Ventil solltest du dich nicht zur Verfügung stellen.

Letzten Endes kannst du nicht beeinflussen, was in der Therapie passiert. Vielleicht hat die Therapeutin das wirklich gesagt, vielleicht hat sie es nicht getan, vielleicht hat deine Freundin die Aussage und die Reaktion der Therapeutin falsch verstandenich kann mich nicht daran erinnern, dass mir meine Therapeutin jemals gesagt hätte, dass sie an meiner Stelle irgendwas gemacht hätte. Das halte ich für höchst unprofessionell und deswegen auch für fragwürdig. In der Therapie geht es darum herauszuarbeiten, was man selbst will und ja, man bekommt auch Verständnis. Aber nichtsdestotrotz wird reflektiert. Vielleicht ist deine Freundin einfach noch nicht soweit, zu reflektieren?

Ich denke persönlich, dass deine Freundin gerade eine ganz schön Phase fährt und ich denke, sie muss da rausfinden, aber nicht auf deine Kosten. Das musst du nicht hinnehmen und meiner Meinung nach solltest du das auch nicht. Auch ein Depressiver kann einen mit Respekt behandeln.

06.09.2021 17:18 • x 4 #4435


M
Zitat von selly:
Es tut mir sehr leid, dass Du das alles jetzt hören musstest . Ich vermute Deine Ex hat neben der Depression noch eine andere Verhaltenskrankheit. ...

Aggression steht schon bei den Symptomen einer Depression. Von außen und ohne Psychologie Studium weiß ich sowas aber nicht genau.

06.09.2021 17:19 • x 3 #4436


Y
@Turry

Das tut mir auch leid.

Hoffentlich leidest du nicht zu sehr und machst dir nur Vorwürfe jetzt

06.09.2021 17:24 • x 2 #4437


selly
Zitat von Milla:
Aggression steht schon bei den Symptomen einer Depression. Von außen und ohne Psychologie Studium weiß ich sowas aber nicht genau.

Aber doch nicht in der massiven Art und Weise.Ich vermute da noch mehr

06.09.2021 17:38 • x 3 #4438


T
Vielen Dank für eure Antworten, ich habe natürlich auch gelesen das bei der Depression viel negatives gefüttert wird. An das positive in unserer Beziehung sieht sie anscheinend nicht mehr. Ich habe mich dazu entschieden den Kontakt erstmal abzubrechen.
Vor drei Wochen sagte sie das ich immer gut zu ihr war und sie es selbst nicht versteht. Und heute bekomme ich das von ihr zu hören. Ich denke, wenn ich so gut zu ihr war, habe ich so eine Behandlung nicht verdient....

06.09.2021 18:02 • x 2 #4439


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Y
Also mit der Therapeutin finde ich auch eigenartig. Mein Therapeut versucht auch nur mir Anleitungen zu geben und mischt sich nirgends ein. Wutanfälle könnte ich auch gerade nicht ertragen

06.09.2021 18:04 • #4440

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