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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Laurien
Hallo @selly

sehe ich auch so. Und wenn ihm nicht zumindest zu ein paar bestimmten Themen Erkenntnisse kommen, wird am Ende des Tages von meiner Seite aus nicht mal mehr eine flüchtige Bekanntschaft möglich sein.

LG

01.09.2021 12:45 • x 2 #4171


T
Hallo Leute,

Ich habe bis jetzt die ersten 23 Seiten dieses Threads gelesen und frage mich ob die Situation bei jemandem gut ausgefallen ist.

01.09.2021 12:59 • x 1 #4172


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Schlüsselkind
Zitat von Just_me:
Liebe @Maire , An der Stelle zitiere ich den Lieben @Jedi Die kleine Schwester der Erwartung heißt Enttäuschung Auch wenn ich dich absolut verstehen kann hilft da nur das du versuchst, dich von jeglichen Erwartungen frei zu machen. ich kann dir aus Erfahrung sagen das dies wirklich gelingen kann. Erst seit ich ...


Hallo @Turry,

Just_me weiß hier Gutes zu berichten, vielleicht magst Du mal ihre Beiträge lesen, die sie hier geschrieben hat (kann man über das Profil über Beiträge filtern).

Alles Liebe!

01.09.2021 13:41 • x 1 #4173


Jedi
Ich habe auch erlebt, dass Betroffene in eine Therapie waren u. sie sagten, es bringt ihnen nichts.
Fragt man dann nach, stellte sich heraus, dass der Betroffene sich gegenüber der Partnerin verpflichtet fühlte,
weil er Angst hatte, sie würde sich sonst trennen.
Oder bei manchen wurde Druck von Seiten des Partners/ in oder der Familie ausgeübt - nun mach eine Therapie.
Dann funktioniert Therapie auch nicht gut, weil man es dann nicht für sich macht.
Dadurch kann alles sehr schwer werden, sich in der Therapie zu öffnen, annehmen zu können u. die Übungen zu machen,
weil es an der nötigen Einsicht fehlt, selbst sein Leben wieder auf neue stabile Füße stellen zu wollen.
Therapie macht man nicht für den Partner/in, nicht für die Familie, sondern für sich ganz allein -
für ein, sein eigenes lebenswerteres Leben

Dies ist nur ein Beispiel u. es gibt noch mehr Motivationsfallen, um in eine Therapie zu gehen.
Das beste ist die Krankheitseinsicht - meine Seele ist erkrankt u. nun brauche ich professionelle Hilfe,
um wieder ein zufriedenes Leben - dann mit seiner Partnerin - Partner leben zu können.
So auch, dass man wieder seinen Job machen kann u. wieder Freunde u. Interessen pflegen kann.

Die stärkste Motivation ist, ich will wieder gesund werden u. dann kann der Weg durch den Prozess,
unterschiedlich lang sein.
So wie es bei mir war, es war nicht nur die Depression, sondern kam hinzu eine Angsterkrankung u.
die Bearbeitung hat mir gezeigt, warum ich erkrankt bin u. was das mit meinen frühen Vergangeheitserfahrungen
zutun hat. Bei mir waren es Gewalterfahrungen, die ich lange gut verdrängt habe u. auch lange Zeit, körperliche u.
seelische Signale weggeschoben habe. Doch Körper u. Seele lassen sich eine Zeitlang wegschieben, aber dann
zeigen sie sich heftig u. zwangen mich hinzuschauen u. wegschieben funktionierte plötzlich nicht mehr.
Manchmal braucht es nicht einen kleinen Hammer, manchmal braucht es riiiiiiiesen Hammer, dass man damit aufhört,
Körper, Geist u. Seele weiter zu ignorieren.

01.09.2021 13:52 • x 1 #4174


T
Danke für eure Antworten

@Jedi : Sie möchte ja eine Therapie machen. Sie sagte das sie sich erstmal um ihre Krankheit kümmern muss, bevor sie wieder an eine Beziehung denken könnte. Ihre Krankheit wäre ihr im moment das wichtigste für sie.

Ich finde es absolut krass wie sich ein Mensch durch so eine Krankheit verändern kann. Wir waren wie ein Herz und eine Seele.
Dann sagte sie das ihr auf einmal der Gedanke in den Kopf kam sich von mir zu trennen. Sie hat es selber nicht verstanden, ich war immer so gut zu ihr und ihren Kindern, hätte ihr nie was getan, sie begreift es selbst nicht. Ich sollte mir keinen Kopf machen und einfach abwarten. Sie wüsste selbst nicht was in einer Woche/Monat ist...

Es tut einfach weh gerade...

Falls es wen interessiert, meine Geschichte ist Post 4162 in diesem Thread. Bzw, Habe ich einen neuen aufgemacht / Trennung Depressionen

01.09.2021 14:10 • x 2 #4175


F
@Turry Ich kann dich gut verstehen und so ziemlich jeder andere hier auch. Es tut jedem hier weh und der Anfang ist besonders schlimm. Auch ich komme gerade wieder aus der Hochphase der Akzeptanz und des Selbstwertgefühls herunter und die Zweifel kommen langsam wieder. Ich kann dir nur empfehlen, auch einmal ein Gespräch mit einem Therapeuten wahrzunehmen. Zum einen kannst du hier Fragen zu der Krankheit stellen und deinen Fall genau wiedergeben und bekommst praktisch direkte Einschätzungen vom Fachmann oder Fachfrau und zum anderen kann dir der Therapeut (falls nötig) auch wieder helfen, den Fokus auf dich zu legen. Über die Caritas kannst du hier auch eine Beratung bekommen, ohne gleich in Therapie zu gehen oder zum Selbstzahler zu werden.

In meiner Situation glaube ich langsam (ob nun gerechtfertigt oder nicht), dass Corona auch in meiner Beziehung viel kaputt gemacht hat. Nicht nur, dass es berufliche Chancen und soziale Kontakte zum Ausgleich erschwert und teils sogar zunichte gemacht hat, es hat auch dazu geführt, dass ich oder wir uns zu sehr in der Beziehung und dem jeweils anderen verloren haben. Diese erzwungene Trennung hat diesbezüglich sehr geholfen und wieder erlaubt, dass auch ich mich wieder in den Fokus stellen konnte.
Aus deinem langen Post habe ich herausgelesen (was auch völlig normal ist), dass du dich sehr ihren Bedürfnissen und Wünschen unterwirfst. Du solltest dir erlauben, auch dir zu überlegen, was DU willst. Wichtig ist, dass deine Freundin derzeit wirklich nicht in der Lage ist, eine richtige Beziehung zu führen. Und auch wenn du als Partner eine unglaublich große Stütze sein kannst und offensichtlich auch bist, musst du für dich schauen, wie viel du geben kannst ohne dabei zugrunde zu gehen. Es geht hier viel um Batterien auf- und entladen. Ich habe für mich festgestellt, dass zu viel Kontakt mit meinem depressiven Partner nicht gut ist, da es mir im Moment wieder vorkommt, als würde ich ihm näher kommen und sobald der Kontakt beendet ist, falle ich in ein tiefes Loch. Ohne geht auch nicht. Demnach probiere ich zur Zeit hier ein Mittelmaß aus - mal sehen wie das läuft - und habe mich offiziell auch von ihm in eine Freundschaft verabschiedet - auch hier: mal sehen wie das läuft...

Auch ganz wichtig an dieser Stelle: du bist wirklich nicht allein. (: Und was unglaublich gutgetan hat, wenn es jemand gemacht hat und auch wenn es nur virtuell war: fühl dich umarmt. (:

01.09.2021 14:28 • x 3 #4176


T
Danke für die Umarmung

01.09.2021 14:50 • #4177


selly
Zitat von Turry:
Hallo Leute, Ich habe bis jetzt die ersten 23 Seiten dieses Threads gelesen und frage mich ob die Situation bei jemandem gut ausgefallen ist.

Ja bei mir.nach 9 Monaten, allerdings hielt die dann gute Phase nur 6 Monate, dann stürzte er in die nächste Depression (da Therapie nur begonnen, jedoch nicht weitergeführt) und diese hält mittlerweile fast 10 Monate an.

aber mein Leidensdruck ist zum Glück nicht mehr auf dem Niveau wie wie die vielen Monate als ich hier angefangen habe zu schreiben

01.09.2021 16:41 • x 1 #4178


T
Das hörte sich im ersten Teil positiv an, aber du stehst das ganze jetzt ein zweites mal durch?

01.09.2021 16:43 • #4179


selly
Zitat von Jedi:
Ich habe auch erlebt, dass Betroffene in eine Therapie waren u. sie sagten, es bringt ihnen nichts. Fragt man dann nach, stellte sich heraus, dass ...

@Jedi , all unsere betroffenen Partner oder Expartner müssten all dies von Dir hören, was Du schreibst ist so richtig, jedoch kommen wir mit diesen Gesprächen während so einer schweren Episode nicht heran.
wenn meiner oder alle anderen einen Freund oder Bekannten wie Dich hätte , der mit Ihnen so redet, als selbst mal Betroffener, das würde Sinn machen. Leider ist es so ja nicht

01.09.2021 16:44 • x 2 #4180


selly
Zitat von Turry:
Das hörte sich im ersten Teil positiv an, aber du stehst das ganze jetzt ein zweites mal durch?

Nur teilweise. es kam nach 6 wirklich tollen Monaten und vielen guten Gesprächen, Knall auf Fall fast von einem auf den anderen Tag zurück bei ihm. Ich merke rückblickend, wenn sehr viel Druck im Job kommt (hohe Position) , dann bricht er nach einer Zeit privat ein. Wird depressiv, kalt, konfus und mit Maske.
anfangs dachte ich nein das ist jetzt nicht wahr, ich irre mich, morgen ist alles wieder gut, er kann unmöglich schon wieder (nach all unseren Gesprächen usw) in einer Depression sein. Ich war fassungslos und eher wie erstarrt anstelle von traurig.die Traurigkeit kam dann allerdings auch.

was ich diesmal anders machte, ich überhäufte ihn nicht mit Leibeserklörungen und dauerndem Schreiben, danach war mir nicht, da ich aus Erfahrung wusste es kommt eh nichts zurück.
die ersten Wochen hat er täglich noch 1 Nachricht geschrieben, aber sehr verändert im Wesen, treffen konnte er nicht. Ich hab alles so akzeptiert, eben auch weil ich wusste was mit ihm passiert.
dann wurde es weniger, dann wieder mehr, dann Fotos oder sogar mal ein Anruf und jetzt seit Anfang Juli fast nichts.
Und alles was kam, war aber stark wesensverändert und fremd.

ich warte nicht mehr, ich hab ein Stück weit innerlich abgeschlossen, noch nicht ganz, da er mir unglaublich wichtig war und die Gefühle sehr groß.
aber ich bin stolz dass ich mich mehr und mehr entferne (zu meiner eigenen Sicherheit), um wieder besser und glücklicher leben zu können.bei ihm merke ich keine Verbesserung. Klar ohne Therapie dauert das ewig.
und das fremde und kühle und das knappe antworten oder gar nicht antworten nervt mich einfach nur noch

01.09.2021 16:52 • x 4 #4181


Jedi
Hi @selly

Du hast absolut recht, es lässt sich besser von Betroffener zu Betroffener das Aussprechen,
was sich von einem Nicht-Betroffenen eher Übergriffig anfühlt.

01.09.2021 16:57 • x 1 #4182


selly
Zitat von Jedi:
Hi @selly Du hast absolut recht, es lässt sich besser von Betroffener zu Betroffener das Aussprechen, was sich von einem Nicht-Betroffenen eher ...

Wenn Du doch bloß sein Bruder beispielsweise wärst..aber es ist wie es ist, schade

01.09.2021 17:10 • x 1 #4183


Jedi
Zitat von selly:
Wenn Du doch bloß sein Bruder beispielsweise wärst..aber es ist wie es ist, schade

Aber eine Garantie gibt es nicht, auch wenn Betroffene sich miteinander austauschen !

01.09.2021 17:15 • x 2 #4184


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Laurien
Hallo @selly

geht mir ganz ähnlich, also das mit den knappen, kühlen Antworten, nun gut, komme ich mit klar aber dass er alles kaputt gemacht hat für letzten Endes gar nichts, da will ich nicht mehr daran teilhaben. Wenn sich denn seine Hoffnungen in die andere erfüllt hätten und es ihm jetzt wenigstens gut gehen würde, dann hätte das alles ja noch einen Sinn gehabt. Aber es hatte sich ja schon vor fast einem Jahr mehr oder weniger erledigt, und trotzdem, vor lauter Flucht vor der Realität hängt er an etwas, was nicht ist und aller Wahrscheinlichkeit nach weder mit dieser Frau noch mit einer anderen sich erfüllen wird. Die Dinge sind nun mal passiert, wie sie passiert sind, das kann kein anderer Mensch "vergessen" lassen. Das ist alles so sinnlos.

Hauptsache, ich bin ihm nie wegen irgendetwas böse, nur wenn ich ihn dann z. B. frage, warum er mir die ganzen Monate über etwas vorgespielt hat von Fortführung der Beziehung und all sowas, obwohl ich mehrmals deutlich geschrieben habe, mach es nicht und ich will klare Verhältnisse, dann kommt wieder nur: schweigen.

LG

01.09.2021 17:34 • x 2 #4185

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