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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Schlüsselkind
Zitat von Yinyang:
@Schlüsselkind Meinst du nicht aber , dass wenn man sich trennt, dass man dann auch ein Gespräch hat und dann auch die Sachen austauscht und ein echtes Ende vollzieht ? Sie hat noch viele Sachen von mir und meinen schlüssel. Das ist dann in Ordnung, weil sie Depressionen hat und das andere nicht?


Das steht dir definitiv zu, um abschließen zu können und das solltest Du für Dich auch einfordern!

29.08.2021 14:25 • x 1 #4096


M
Zitat von Freshdaex:
Wie bitte?

Bin keine Ärztin hab nur gelesen, dass manche Betroffene Schwierigkeiten haben zu sprechen und es auch selber bemerkt.
Vermutlich liegt es nicht am Sprachzentrum, sondern an der Hemmung. Mutismus hab ich in dem Zusammenhang gefunden.

29.08.2021 14:25 • x 1 #4097


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Zitat von Laurien:
Aber mit mir ins Gericht gehe ich schon. Berufskrankheit

Aber es sollte Wohlwollend geschehen !
Was ich erlebe, dies auch in meinem Umfeld, dass es recht hart dann zugeht - da ist man Richter u. Staatsanwalt u.
Geschworener zugleich.

Sich reflektieren u. auch mal hinterfragen Ok, aber es sollte gemäßigt sein, um sich nicht auch noch selbst zu schaden

29.08.2021 14:33 • x 2 #4098


selly
Zitat von Freshdaex:
Ich muss sagen, ich kann schon verstehen, wenn jemand sagt, dass er oder sie sich nicht zumuten will. Was ich irre fand ist, dass man bei ...

Dazu würde dann auch wieder das depressive Gedicht welches ich von meinem zum Geburtstag bekam passen. Er hat es natürlich selber aus eigener Feder geschrieben (das macht er machmal und sehr gut), wo er schrieb, er wäre wie die Sonne eingesperrt an einem Ort und sein Herz wäre taub und er bekäme von der Außenwelt nichts mehr mit.
das war das erste mal wo er mir durch ein Gedicht was dazu signalisierte

29.08.2021 14:47 • x 1 #4099


J
Zitat von Milla:
Das sehe ich nicht so. Wenn mein Ehemann ins Koma fällt ist die Beziehung auch nicht aufgehoben, solange es eine Chance gibt, dass er wieder gesund ...

Liebe @Milla,

aber ich halte es trotzdem für abwegig eine Depression mit einem im Koma liegenden zu vergleichen.
Depressionen verändern zwar das Gefühlsleben aber der Erkrankte ist doch nicht unzurechnungsfähig.

und ich sehe das etwas anders. Klar beendet man die Beziehung nicht deshalb. Und doch ist es in diesem Moment keine wirkliche Beziehung, den die basiert auf beidseitigkeit, aus geben und nehmen und kann meiner Meinung nach nicht nur einseitig aufrecht erhalten werden.
Ich würde es eher als pausieren der Beziehung mit offenem Ausgang für mich definieren.

lg
just_me

29.08.2021 14:48 • x 4 #4100


selly
Zitat von Milla:
Bin keine Ärztin hab nur gelesen, dass manche Betroffene Schwierigkeiten haben zu sprechen und es auch selber bemerkt. Vermutlich liegt es nicht am ...

Meiner sagte oft er könne dann nicht kommunizieren, er versteht das ich kommunizieren will oder fragen habe, er wolle auch reden, aber kann nicht, ein kann einfach nicht (im Sinne von Können)

29.08.2021 14:52 • x 2 #4101


M
@Just_me ich wollte es nicht vergleichen, sondern nur sagen, dass eine Erkrankung nichts ändert, wenn sich beide sicher sind.

Und doch ich denke, dass es depressive Erkrankungen gibt die handlungsunfähig machen.

Ich kann nur für mich sprechen. Ich wurde über die Situation informiert und war einverstanden und damit bleibt es bis er es beendet eine Beziehung.

29.08.2021 14:55 • x 6 #4102


J
Liebe @Milla

Das wollte ich mit meiner Antwort auch gar nicht in Frage stellen

Ich finde es ausgesprochen toll wie sehr du dran bleibst.

29.08.2021 15:04 • x 3 #4103


M
@Just_me Dankeschön. Ich verstehe dich schon.

Und im Normalfall hast du auch recht. Aber ich hab es mit einem schweren Verlauf zutun. Und ich wollte nur sagen, dass eine Beziehung es aushalten kann, wenn ein Partner temporär nicht da ist und dadurch nicht alles in frage gestellt werden muss.

Ich tue aber gar nichts, außer hübschen Jungs widerstehen. (Gestern war das allerdings ne Leistung )

29.08.2021 15:17 • x 2 #4104


Y
Zitat von Milla:

Ich tue aber gar nichts, außer hübschen Jungs widerstehen. (Gestern war das allerdings ne Leistung )

Hahaha ich musste gerade lachen. Das ehrt dich noch mehr. Du hälst zu ihm , dass finde ich gut.

29.08.2021 15:23 • x 2 #4105


maya60
Zitat von Freshdaex:
Egal was die Gründe oder Ungereimtheiten sind: niemand kann alleine eine Beziehung führen. Es gehören immer zwei dazu. Immer! Sobald einer wegfällt, warum auch immer, ist diese Beziehung aufgehoben. Der Paartherapeut mit dem ich geredet habe, hat gesagt, dass man auch als Depressiver nicht einfach verschwinden kann und dann denkt, dass das mit der Beziehung nichts macht. Alsokann man schon und es ist auch in diesem Falle sehr wichtig, das nicht als Abwertung zu verstehen oder als Charakterzeugnis - in welche Richtung auch immer. Aber ich denke, dass es falsch ist, wenn man sich jeglichen Kontakt, jegliches Gefühl für andere potentielle PartnerInnen verbietet oder ausschließt, weil man als einzige/r eine nicht erwiderte Beziehung führt - meine SEHR bescheidene Meinung.


Zitat von Milla:
Das sehe ich nicht so. Wenn mein Ehemann ins Koma fällt ist die Beziehung auch nicht aufgehoben, solange es eine Chance gibt, dass er wieder gesund wird. Für mich zumindest nicht.

Und wenn mein Partner Zeit für sich und zum Gesund werden braucht, dann bekommt er die. Und wenn das für mich hart ist, dann ist das mein Problem und nicht seins.
Meine Toleranz wäre zu Ende, wenn er eine andere Frau hätte oder keine Heilung aktiv anstreben würde.

Manchmal zweifel ich trotzdem und dann schreibe ich hier.


Also, irgendwie stimme ich beidem für mich zu! Niemand kann alleine eine gesunde Beziehung führen, aber gleichzeitig fühlte ich mich dennoch immer weiter als Ehefrau wie ja auch als Mutter, auch zu Zeiten, wo ich oft für meinen Mann in meinen Rückzug verschwand und in vielerlei Hinsicht nicht mehr handlungsfähig war.

Andererseits, wenn ich mich so bei meinen normalneurotischen Freundinnen umsah, war deren Ehe nicht weniger krisenhaft und ungesund als meine - nach vielen Jahren und mit Kindern schon ziemlich ausgelatscht.

Fremdgehen oder wenn ich nicht immer sehr am Gesünderwerden arbeiten würde, wäre auch bei meinem Mann eine Grenze gewesen wie bei mir selber auch umgekehrt. Nicht, weil ich es nicht verstehen kann, aber weil das halt eine individuelle Grenze bei uns ist.
Ganz aus dem Haus zu verschwinden wäre wahrscheinlich auch nicht gut gegangen. Von daher verstehe ich euch alle.

Und dann hängt es auch klar damit zusammen, was ich als Angehörige ertragen kann und was nicht, wo meine Liebe verschwindet oder bleibt und das kann niemand universal bestimmen oder bewerten, das ist bei jedem Paar und allen PartnerInnen unterschiedlich.

Und auch bei allen Beziehungen. Bei meiner krankheitsuneinsichtigen Mutter war irgendwann nur noch absolute Distanz für mich lebbar. Auch bei meinen Schwestern, leider.

Ich gehörte ja (im Nachhinein) Jahrzehntelang zu den High-Functional-Depressiven und in der Verfassung lernte ich ja dann auch meinen Mann kennen, heirateten wir, führten 15 Jahre lang eine gute Ehe, bis mir die Kraft ausging, ich endlich meine beiden chronischen Diagnosen ADHS bei Erwachsenen und chronische Erschöpfungsdepression bekam und aus schierer Kraftlosigkeit immer mehr mein Leben änderte, so dass ich zumindest für Sohni nach wie vor fit bleiben konnte, also im Grunde weiterhin High Functional, nur jetzt mit Medis, Dauer-Psychotherapien und Selbsthilfe.

Das klappte aber immer weniger parallel zu meinen Wechseljahren und so änderte ich immer mehr und ging immer mehr in den Rückzug, um Kraft aufzutanken und weil ich einfach nicht anders konnte, ausgebrannt war.

Das hat sich dann in 10 Jahren Ehekrise alles endlich verbessert, indem Göga und ich beide Abstriche machten gegenüber dem, was wir in unserer Beziehung geben konnten.

Dazu muss man ein bisschen schnodderig feststellen, dass ich als chronisch Depressive mit erarbeitetem sozial verträglichen Rückzugs-Schonraum immer noch mit den sozialen Fähigkeiten eines Autisten (Sohni) und eines hochbegabten Nerds (Göga) locker mithalten konnte. Also, 3 neurodiverse EigenbrötlerInnen und der größte Unterschied war eigentlich, dass ich irgendwann genauso unsozial wurde wie meine Männer eh schon waren.


Und ich sehe es nie als selbstverständlich und als sicher an, dass Göga und ich zusammen bleiben. Habe ich noch nie. Denn wir sind jetzt fast 30 Jahre zusammen, aber sowas ist einfach nicht selbstverständlich und ich kann - außer Liebe, Gewaltlosigkeit in jeder Kommunikation und Selbstverantwortlichkeit - nicht den Finger drauf legen, was eine Partnerschaft erfolgreich macht und was nicht und ob Beisammenbleiben überhaupt immer ein Erfolg ist.

29.08.2021 15:36 • #4106


Jedi
Zitat von Milla:
Ich wurde über die Situation informiert und war einverstanden und damit bleibt es bis er es beendet eine Beziehung.

Ich halte da Deine Haltung für völlig Ok !
Und ja, eine Erkrankung muss nicht zwingend das Aus einer Beziehung bedeuten.
Es kommt schon darauf an, was der Betroffene für sich auch tut.
Ich kann jetzt nur von mir sprechen, meine Parnerin hätte sicher sich nicht die Hoffnung u. Zuversicht bewahrt,
hätte ich zu einem frühen Zeitpunkt nicht mir Hilfe gesucht. Sie hätte mein Verhalten für eine kurze Zeit mitgetragen,
gar Akzeptieren können, aber auf lange Sicht sich sicher von mir getrennt, wären da keine Fortschritte erkennbar gewesen.
Ich hätte es ihr noch nicht einmal Übel nehmen können.
Meine Partnerin hätte sich in ihrem Leben, nicht von einer evtl. unbehandelten Erkrankung einschränken lassen.
Das hatte wir später mal in einem Gespräch geklärt u. ja, es ist eine klare Haltung von ihr gewesen,
die ich auch Nachvollziehen konnte.

Umso mehr u. das habe ich hier des öfteren schon geschrieben, empfinde ich Allerhöchsten vor
eurer Haltung hier !
---------------------------

29.08.2021 16:50 • #4107


Jedi
Zitat von selly:
er könne dann nicht kommunizieren,

Unter depressiv Erkrankte gibt es sicher große Unterschiede, doch habe ich kaum jemanden kennengelernt
der nicht Reden wollte, ob es am Abend in unserer Freizeit war (ob Klinik od. Reha) oder in der Gruppentherapie war.
Ich selbst brauchte ein paar Sitzungen u. dann hätte ich ohne Unterbrechung reden können.
Für mich gab es natürlich zu Hause auch Dinge, die zu besprechen waren oder auch mit der Krankenkasse oder
meinen Ärzten u. Therapeuten.
Auch als ich meine Job gekündigt hatte, musste ich schon mich auch erklären.

Betroffene, die so gar nicht sprechen wollte, waren mir nicht begegnet, eine Ausnahme in der Klinik
waren psychisch Erkrankte, die an einer Sozial-Phobie litten, diese Menschen waren äußerst Schweigsam,
was aber ihrer Erkrankung geschuldt ist.

Sind aber hier nur meine persönlichen Erfahrungen zum Thema, Kommunizieren.

29.08.2021 17:02 • x 1 #4108


selly
Zitat von Jedi:
Unter depressiv Erkrankte gibt es sicher große Unterschiede, doch habe ich kaum jemanden kennengelernt der nicht Reden wollte, ob es am Abend in ...

Arbeitstechnische Dinge, organisatorische oder wenn ich ihn was sachliches frage, da bekomme ich immer antworten.sobald es um Emotionales geht oder um ihn selber, dann kann er nicht.
Nur bloße sachliche Fragen gehen.
das war 2019 genauso, als er dann wieder in gesunder Phase war, erklärte er wie oft er was dazu sagen wollte, aber in seinem Kopf keine Ordnung für normale Sätze war.
Ich muss dazu sagen, dass er recht tief im Loch sitzt, wenn er reinfällt.
und Rückblickend in den Zeiten wo er schon wieder leicht depressiv wurde, wir aber in engem Kontakt waren, da merkte man es auch, dass we mit dem ich sonst stundenlang über alles bis ins kleinste Detail reden konnte, es nicht mehr ging, er guckt dann verzweifelt an die wand und findet keine Möglichkeit sich auszudrücken.
ich denke ein Psychologe hat da andere Möglichkeiten. Denn als er nach seinen suizidgedanken in schlimmsten Zustand in der Klinik war, da erholte er sich dort recht gut und konnte sich nach einer Zeit öffnen.

29.08.2021 17:09 • x 1 #4109


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Jedi
Etwas zun Thema Loslassen !
Es ist durchaus möglich, die Liebe zu einem Menschen nicht loslassen zu brauchen, auch wenn ein Zusammenleben
villt. nicht möglich u. auch nicht befriedigend ist, dann doch von der Vorstellung einer Beziehung mit diesem
bestimmten Menschen davon loszulassen !
Das wären zwei Entscheidungen - diesen Menschen noch lieben zu können, aber eine zufriedene Beziehung
nicht zusammen leben zu können.
Ist schon die Königs-Disziplin beim Loslassen können !

29.08.2021 17:17 • x 2 #4110

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