14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Juli1
Guten Morgen Ihr Lieben,
es ist Wahnsinn, wie sich das alles hier so gleicht, ohne Worte das ganze.
Ich gebe euch recht, morgens und abends ist es am schlimmsten, es ist schlimm, neben jemandem zu liegen, der kalt und unnahbar ist und auch abends neben ihm einzuschlafen. Das einzige, was er noch zu lässt, ist ein Gutenachtküsschen. Aber sämliche Nähe und sei es nur kuscheln blockt er total ab, so dass ich ihn mittlerweile auch nicht mehr berühre. Vorgestern hat er sich während des Schlafens in meine Arme gelegt, ist dann aber schnell wach geworden und hat wohl realisiert, wo er gerade liegt und hat sich wieder umgedreht. Ich hätte am liebsten die Zeit angehalten und hätte die ganze Nacht so liegen bleiben können.
Gestern abend waren wir zusammen bei einer Comedy-Veranstaltung, die Karten hatten wir schon sehr lange, und ich war erstaunt, er hat nicht gesagt, dass er keine Lust hat. Das Lachen hat ihm wohl gut getan, er wirkte sogar endlich mal wieder etwas entspannter und gelöster.
Aber natürlich nur Momentaufnahmen, heute morgen nichts mehr davon zu merken, nur noch Gereiztheit und Unruhe.

@anonym9999, ich finde es super, dass Dein Mann die Therapiestunden wahrnimmt, auch wenn es hart für ihn sein wird.

Habt alle einen schönen Tag und denkt an die Krone.

07.11.2019 11:16 • x 4 #316


S
Ja das war auch echt schön und ich hab mich sogar 4 x seit August seit dem Beginn der Phase mit ihm treffen können. Aber diese auf und ab, zehrt echt an mir. Nie zu wissen was morgen wieder ist. Ich freu mich auch drauf vom ersten Happy End hier zu lesen. Ich drück uns allen die Daumen

07.11.2019 12:15 • x 4 #317


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Juli1
Das schlimmste ist echt dieses ewige auf und ab und diese Ungewissheit, was kommen mag. Ja, mich würde es auch seeeeehr freuen, vom ersten Happy End zu lesen, ich würde es euch allen von Herzen gönnen.

07.11.2019 12:19 • x 3 #318


S
Wir sind alle sooo starke Menschen. Wir schaffen das und werden unsere Erfahrung daraus gewinnen. Ich bin grade ganz auf das hier und jetzt fokussiert und hoffe das bleibt heute und vielleicht auch morgen mal so

07.11.2019 13:22 • x 3 #319


selly
Ich bekam in den drei Monaten auch gar nichts nettes. Das netteste war vor drei Wochen als er mirsachlichauf meine Frage nach einem geeigneten Hotel während meiner Geschäftsreise, wirklich was rausgesucht und empfohlen hat.da hatte ich kurz Hoffnung, dass es besser würde. Aber es kam nichts weiter. Hatte ihm dann noch Foto vom Hotel geschickt und danke fürs raussuchen, die whasapp hat er erst tage später geöffnet.das demotiviert mich dann. Er ist echt absolut nicht wiederzuerkennen. Er ist so ein lieber Mensch eigentlich.
Ich schreibe jetzt auch seit Tagen nicht mehr. Mal sehen ob das was bringt. Aber ich weiss auch nicht mehr was man schreiben kann, wenn die was zurück kommt

07.11.2019 13:46 • x 3 #320


Juli1
@selly, ich muss nochmal fragen: Ist Dein Partner denn in einer Behandlung momentan?

07.11.2019 13:54 • x 1 #321


selly
Nein.er hatte vor unserer Zeit mal eine schlimme Depression mit Suizid -Gedanken und Klinik. Er sagte nur mal, dass er da gelernt habe, es zu unterdrücken oder aufzuhalten und keine weitere Therapie brauche.so ein Trugschluss.
Ich bin mir zu 95% sicher, dass er auch jetzt weder Medikamente, noch therapeutische Maßnahmen hat. Er wird denken, er muss warten bis es weg geht. Vermute ich.
Als ich ihm vor Angst 2 mal per sms fragte , ob er auch keine Suizid Gedanken wie vor 5 Jahren habe, verneinte er und schrieb, es sei nicht so wie 5 Jahren .er müsse nur Zeit haben und alleine sein jetzt

07.11.2019 14:05 • x 2 #322


A
Ich habe gerade meinen schwachen Moment, und habe ihm geschrieben, warum er meine Anwesenheit nicht ertragen kann. Er hat geschrieben, dass es nicht so einfach ist und es ihm so einfach besser geht. Bähm mitten ins Gesicht. Nach 6 Wochen, immernoch der gleiche Gedanke. Und diesmal hat es so weh getan. Er fühlt sich ohne meine Anwesenheit besser. Wow. Das hat mich gerade so verletzt. Am liebsten würde ich seine Sachen packen und mich von ihm trennen. Ich habe gerade so die Schnauze voll. Es zieht mich so runter und ich bin eigentlich ein fröhlicher und lebenslustiger Mensch. Wieso tu ich mir das noch an? Ich wünschte gerade ich hätte den mit und die Kraft mich zu lösen.

07.11.2019 15:41 • x 3 #323


S
Hey Anonym,
Ich kann dich so gut verstehen. Aber er antwortet dir. Auch wenn es natürlich genau das ist was man nicht hören will.
Warum tut er mir das an? Wie oft stelle ich mir diese Frage. Bin eigentlich auch ein fröhlicher und lebenslustiger Mensch aber mich zieht das auch immer wieder runter.

07.11.2019 16:05 • x 3 #324


Y
Hallo Anonym,
ich habe das Gefühl, dein Partner hat sich ziemlich blöd ausgedrückt. Ich glaube nicht, dass es ihm so besser geht, also ohne dich. Es geht ihm nicht gut, er leidet, vielleicht tut es ihm so nicht ganz so doll weh, wenn er eine räumliche Distanz zwischen euch bringt. Er ist überhaupt nicht in der Lage zu erfassen, was er dir damit antut.
Depression = Irrsinn.
VG

07.11.2019 16:18 • x 7 #325


A
Zitat von Ylvi13:
Hallo Anonym,
ich habe das Gefühl, dein Partner hat sich ziemlich blöd ausgedrückt. Ich glaube nicht, dass es ihm so besser geht, also ohne dich. Es geht ihm nicht gut, er leidet, vielleicht tut es ihm so nicht ganz so doll weh, wenn er eine räumliche Distanz zwischen euch bringt. Er ist überhaupt nicht in der Lage zu erfassen, was er dir damit antut.
Depression = Irrsinn.
VG


Okay. Ich hoffe das er sich falsch ausgedrückt hat. Ich versuche es ja auch zu verstehen, aber das ist alles so paradox. Diese Ungewissheit ist total kräftezehrend.
ich weiß nicht ob ich diesen Weg bis ans Ziel schaffe.

07.11.2019 16:38 • x 3 #326


Juli1
Danke Ylvi für Deine Worte, ich freue mich immer, wenn Du kommentierst, da Du natürlich aus einer anderen Sichtweise heraus redest als wir. Depression = Irrsinn, irgendwie trifft es das wirklich.

07.11.2019 16:49 • x 5 #327


A
Das stimmt, ich bin sehr dankbar über deine Sichtweise.

07.11.2019 16:54 • x 3 #328


Y
Hallo Anonym ,
manches ist nicht zu verstehen, glaub mir das, meine Karriere als Depressive dauert nun schon ca. 8 Jahre. Mir erscheint es mittlerweile sinnvoller , manches einfach, so wie es ist, hinzunehmen. Nicht im Sinne von aufgeben sondern im Sinne von 2+2=4, das hinterfrage ich ja auch nicht.
Im Normalfall würde dein Partner so mit dir niemals umgehen, aber jetzt habt ihr nicht den Normalfall. Jetzt habt ihr den Fall, dass die Depression deinen Partner im Würgegriff hat und das du schauen musst, dass du gut für dich sorgst.

Zitat von Anonym9999:
ich weiß nicht ob ich diesen Weg bis ans Ziel schaffe.


Warum fragst du dich das. Würde die Antwort, die es ja nicht geben kann, etwas an deinen Gefühlen für deinen Partner ändern.
Mir ist in der Therapie immer wieder gepredigt worden Sie müssen im Hier und Jetzt bleiben, den Moment leben Da behaupte ich jetzt mal so frech, das gilt auch für die Angehörigen . . . .

VG

07.11.2019 18:13 • x 2 #329


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Jedi
Hallo hier Zusammen !

Habe jetzt eure Beiträge hier still mitgelese, möchte jetzt mich aber einmal zu Wort melden !
Ich bin selbst von der Depression betroffen u. habe sehr großen Respekt davor, was Ihr hier gerade mit euren Partner durchsteht.
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Zitat von Ylvi13:
Depression = Irrsinn.

Ist für mich so nicht Richtig !

Die Depression ist eine schwere u. sehr ernstzunehmende Erkrankung !
Sie ist mit den heutigen Methoden, Antidepressiva u. Psychotherapie gut zu behandeln !
Das der Mensch, der sich in einer Depression befindet, Verhaltensweisen aufweist, die für Nicht- Betroffene, so nicht erklärbar sind,
liegt in der Erkrankung selbst !
Natürlich gehört es, dass eine Depressions-Erkrankung von einem Facharzt diagnostiziert werden sollten, um auch das Stadium feststellen zu können, denn das ist für eine weitere Therapeutische Behandlung wichtig !
Unbehandelt, kann eine Depression schwerwiegende Folgen, für den Betroffenen ,
aber auch für die Partner, Familie oder dem Umfeld haben !

Äußert ein Depressiv-Erkrankter Suizidgedanken, ist dies sicherlich ernst zu nehmen u. er sollte dann auch auf seine Gedanken oder seine möglichen Pläne dazu ansprochen werden.
Einen Suizid oder Suizidversuch werden Angehörige oder auch Ärzte -Therapeuten, bei noch so guter Therapeutischer Begleitung nicht verhindern können.
Diesen Gedanken braucht man sich nicht zu machen, wie wir alle, gar von Prominenten Menschen (Robert Enke), nach einem Suizid, aus der Presse erfahren konnten.

Ich lese hier von, soll man anrufen ?- wie oft darf man anrufen ? - was sagt Er/ was sagt Er nicht/ wie sagt Er etwas ? -
immer dieses Auf u. Ab u. das zieht mich runter.

Kann eure Gedanken u. Gefühle mit dem nötigen Mitgefühl nachvollziehen, doch sind sie oftmals nicht Hilfreich u. bieten für Euch keine wirklichen Lösungsansatz.
Daher möchte ich Euch empfehlen, Sorgt gut für Euch selbst - vergeudet Eure Energie nicht da, wo euer Einfluss begrenzt wirdt - vermeidet etwas verstehen zu wollen oder zu können, denn dies gehört in die Verantwortung des Betroffenen, der dafür auch seine Zeit benötigt, in einermöglichen therapeutischen Arbeit, um seine Erkrankung annehmen zu können u. damit lernt,
gut zukünftigt leben zu können.
Übt auch keinen Druck aus, dass der Partner in eine Therapie gehen sollte, um dort die nötige Hilfe zu erhalten !
Der Betroffene muss selbst einen so hohen Leidensdruck erfahren, dass er selbst, den Weg zu seiner notwendigen Hilfe findet !
Was ihr aber könnt, ist eine positive Vision schaffen, durch Ermunterung, sich Hilfe zu suchen,
wenn sie denn so angenommen u. erhört wird !

Eine Depressions-Erkrankung ist für uns Betroffene nicht einfach zu verstehen, aber für Außenstehende Menschen erst recht nicht.
Daher möchte ich jedem Angehörigen nahe legen, schaut auf Euch, denn ihr habt auch ein Leben, ihr habt eigene Wünsche u. Bedürfnisse u. diese gilt es sich vorrangig sich auch zu erfüllen !

Der depressiv Betroffene muss seine Verantwortung für sich selbst übernehmen !
Der Partner kann ihn ein Stück an seiner Seite begleiten, aber es darf niemals dazu führen, dass der Angehörige selbst dabei
mit in eine depressive Verstimmung rutscht u. sich damit sein Leben, seine Wünsche u. Bedürfnisse blockiert !

Gut ist es sicherlich, wenn der Partner entsprechende professionelle Hilfe annimmt !
Nicht erschrecken, wenn Suizidgedanken geäußert werden, sondern den Partner konkret darauf ansprechen, mit ihm darüber im Gespräch bleiben !
Dies ist sehr Hilfreich

Schaut besonders auf Euch u. erlaubt Euch, Wünsche u. Bedürfnisse auch zu erfüllen !
Vergesst dabei bitte nicht ! Der Partner hat die Depression - nicht aber Ihr !

War mir jetzt, als von Depression-Betroffener hier einmal Euch dazulassen !
Villt. hilft es Euch einwenig, auch noch andere Gedanken in Euch zuzulassen !

Ich wünsche Euch, verliert bei aller Schwere, die ihr zur Zeit auch erlebt nicht, dass es Euch, in eurem Leben weiter gut gehen möchte !

LG Jedi

07.11.2019 18:22 • x 8 #330

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