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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Juli1
Ich musste meinen Partner auch monatelang miterleben, das war schlimm genug. Jetzt wo er ausgezogen ist, kann ich auf der einen Seite etwas durchatmen. Natürlich mache ich mir immer noch Gedanken, aber trotzdem ist etwas Ruhe eingekehrt.
Wir haben uns heute kurz gesehen. Er sagte mir heute, dass er sich Sorgen um mich macht. Ich habe nur gesagt, dass er das nicht braucht, er soll lieber gesund werden.
Ich habe glücklicherweise viele nette Menschen um mich herum, die mich auffangen. Ganz besonders mein Papa, der selber vor Jahren eine depressive Episode hinter sich hatte, aber auch wieder vollkommen gesund wurde. Er versteht mich am besten, vielleicht auch weil er die andere Seite kennt.

05.03.2020 21:55 • x 2 #1921


S
ich glaube sich aufopfern bringt beide nicht weiter! notfalls sollte man ein wenig egoismus aufbringen und getrennte wege gehen. liest sich sicherlich schrecklich, aber man lebt nur einmal!

05.03.2020 21:59 • x 1 #1922


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
@M+M !

Zitat von M+M:
ich weiß nicht ob du und deine Partnerin während dieser schweren Phasen zusammengelebt habt.

Ja, ich war weiter zusammen mit meiner Partnerin zu Hause, hatte ich auch erwähnt,
Zitat von Jedi:
(wir haben weiter zusammengelebt),

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Zitat von M+M:
Ich denke schon das es einen Unterschied macht, ob Paare zusammen leben oder nicht.

Da gebe ich Dir recht u. ich kann auch nur ansatzweise erahnen, was das für Euch bedeutet.
Ich hatte mich auch zurückgezogen u. hatte dafür mein Arbeitszimmer, als mein Rückzugsgebiet.
Hat natürlich auch nicht jeder so ein Zimmer zur Verfügung.
Nach meinen physischen u. psychischen Zusammenbruch, war ich gleich in einer psychiatrischen Notfallpraxis u.
einige Zeit darauf, in einer Psychiatrischen Klinik.
Durch die Einnahme von Antidepressiva u. einen Tages-Strukturplan, den ich in der Klinik erhalten u. erproben konnte,
wurde mein Partnerschaftliches Zusammenleben zu Hause verbessert.
Eine anschließende ambulante Psychotherapie verhalf mir, nach u. nach wieder mein Energielevel zu erhöhen u.
einen Umgang mit der Depression u. den Angstsymptomen damit zu finden.
Ich hatte dann auch recht schnell, meinen Job gekündigt, weil dieser sehr hohe Anforderungen u.
Verantwortlichkeit gegenüber Menschen vorraussetzt.
Natürlich hat dies auch wirtschaftliche Folgen gehabt, aber es war die beste Entscheidung meines Lebens gewesen.
Mir war schon in der Klinik bewusst geworden, dass ich mich voll u. ganz auf meine Heilung,
raus aus Depression u. Ängste konzentrieren muss !
Dieser intensive Weg dauerte bei mir zwei Jahre !
Dies ist natürlich meine persönliche Geschichte u. auf meinem Heilungsweg bin ich so vielen Leidensgenossen begegnet
u. kenne daher auch sehr unterschiedliche Geschichten u. gemachte Erfahrungen der Anderen,
von denen sie mir berichtet haben.
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Zitat von M+M:
Wir Angehörige die nicht mit ihren PartnerN zusammen leben und nichts sehen und hören, nicht Tag ein und aus zusammen verbringen, hat das für mich und die Beziehung wenig Erfolg.

Verstehe deine Haltung, so glaube ich ganz gut u. habe davor auch hohen Respekt.
Zitat von M+M:
Denn man kann in schlechten Zeiten ihm/ihr nicht zeigen, dass wir da sind,
oder gute Phasen miterleben.

Ich denke u. das war auch in einigen Beiträgen zu lesen, dass von eurer Seite, es immer ein Angebot gab,
dass ihr da seit, wenn er Euch brauchen würde.
Ich finde, dass das schon sehr viel ist u. möchte fast behaupten, dass das eure Partner abgespeichert haben u.
auch immer im Hinterkopf hatten.
Das hat aber dann auch nichts, mit irgendeiner Entscheidung zu tun, die eure Partner dann getroffen haben.
Das ist natürlich meine persönliche Meinung !
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Zitat von M+M:
Der betroffene schließt uns in schlechten und guten Phasen aus,

Das gehört vielleicht zu ihren erlernten u. bekannten Verhaltens- Muster - die Vermeidung !
Ist so meine persönliche Vermutung.
Zitat von M+M:
denn die Schuldgefühle sind einfach zu groß und gegenüber.

Inwieweit Schuldgefühle da eine Rolle spielen, dazu kann man auch nur Spekulieren.
Was aber möglich ist, da den Therapie-Fokus einmal darauf zurichten u. sich der Herkunft, solcher Schuldgefühle,
bewusst zu werden.

05.03.2020 22:38 • #1923


Jedi
@Juli1 !

Zitat von Juli1:
Ich musste meinen Partner auch monatelang miterleben, das war schlimm genug.

Verstehe ich recht gut.
Zitat von Juli1:
Ich habe glücklicherweise viele nette Menschen um mich herum, die mich auffangen

Das ist sehr wichtig u. es ist wichtig, den Kontakt zu diesen Menschen auch unbedingt zu halten !
Zitat von Juli1:
Ganz besonders mein Papa, der selber vor Jahren eine depressive Episode hinter sich hatte,
aber auch wieder vollkommen gesund wurde.
Er versteht mich am besten,

Toll Juli, dass Du von den Erfahrungen deines Papa´s profitieren kannst.
Gut, wenn man einen solchen Menschen an seiner Seite weiß u. der einem verstehen kann.

Ein Glücksfall, in einer für Dich eher schweren Lebenssituation.

05.03.2020 22:51 • x 1 #1924


M
Wir Angehörigen haben in der langen Zeit und im Austausch hier im Forum oder Therapeutisch und vieles mehr, verstanden was die Krankheit ist und mit einem Menschen macht. Dieses Wissen hilft uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr. Ich hätte es gebraucht als es losging und wir noch zusammen gewohnt haben.ganz sicher wäre es anders ausgegangen. Ich kennen meinen Mann sehr gut. Wie heißt es so schön.Unwissen hilft nicht vor Schaden.

06.03.2020 09:31 • x 2 #1925


Juli1
Ich hätte auch lieber einiges vorher gewusst bzw verstanden. Aber wer rechnet letztendlich mit so einem Verlauf bzw. das diese Krankheit so ein A. werden kann.

06.03.2020 12:23 • x 2 #1926


selly
Meiner seit Tagen auf nichts Antwort.also wenn ich was frage oder guten Morgen sage etc.keine Reaktionen seit Samstag, obwohl die Woche davor der Kontakt viel besser war und er kräftiger wirkte.
Nur als ich wieder zum Test was ganz neutrales also eine fachfrage stellte heute morgen, bekam ich prompt Antwort.sachlich und kurz.
Ich dachte über diese Phase wären wir hinweg, da er seit Januar besser wirkte - aber jetzt ist es schon wieder so

06.03.2020 13:09 • x 2 #1927


W
Mal eine Frage @selly

Was ist der Unterschied zwischen denn sachliche und den vorherigen fragen?

06.03.2020 13:59 • #1928


M
Mittlerweile komme ich zu dem Entschluss, dass wir gar nichts mehr machen können. Kontaktabbruch und leben, entweder kommt er zurück oder nicht und ein zeitlimit setzen. Alles andere sollten wir irgendwie abstellen, so schwer es auch ist. Wir alle hatten vielleicht mal großen Liebeskummer, herzschmerz und geglaubt es nicht zu schaffen.wir leben und lieben immer weiter, auch jetzt danach.

06.03.2020 14:27 • x 3 #1929


Jedi
@M+M !

Zitat von M+M:
Dieses Wissen hilft uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr.

Das verstehe ich jetzt irgendwie nicht ?
Der Austausch, hier in diesem Thread mit Betroffenen, konnte Euch doch auch aufzeigen,
wie wichtig es ist, erstmal auf Euch selbst zu achten, gut für Euch zu sorgen.
Warten u. Aushalten, was hier immer wieder zu lesen war, hat Euch sehr viel an Energie gekostet u.
da sich nichts, in eurem Sinne verändert hat (dafür war meiner Meinung der Zeitraum auch viel zu kurz u.
es gab auch Betroffene- Partner, die nicht gleich in Therapie waren), stieg auch , die Selbstzweifel (wie zbspl. melde ich mich, wie oft melde ich mich, übt das Druck aus, uvm.) u. auch von Schuldgefühle war dann zu lesen.

Irgendwann, wenn man hier noch einmal quer durch die Beiträge liest, veränderte sich etwas u. das hatte schon
etwas mit Loslassen zu tun, auch wenn es einigen villt. gar nicht so bewusst war.
Da konnte man verschiedenes lesen, dass ihr mehr wieder Euer eigenes Leben, wieder in die Hand genommen habt u.
wo der Partner u. die Depression nicht mehr nur das Hauptthema war.

So denke ich, @M+M hat Euch der Austausch Unterstützt u. auch einige Erkenntnisse gebracht,
worauf ihr reagiert habt u. auch etwas davon umgesetzt habt.
Dieses Wissen gehört zu den Erfahrungen u. jede Erfahrung lässt uns in unserem Leben daran wachsen u. stärker werden.

So meine persönliche Meinung dazu, dieses Wissen hilft uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr.
Schade, wenn Du das jetzt so beurteilst, aber ich respektiere da deine persönliche Feststellung !
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Zitat von M+M:
Ich hätte es gebraucht als es losging und wir noch zusammen gewohnt haben.

Wir können uns nicht auf alle Eventuallitäten, die uns im Leben begegnen können vorbereiten.
Aber was wir können u. das habt Ihr hier getan u. ich damals auch (in einem anderen Forum), sich Hilfe zu suchen,
sich Auszutauschen, sich mit seiner Situation nicht allein fühlen zu müssen u. so in einem Forum Erfahrungen sammeln,
Mitgefühl erhalten, Verständnis u. Bestätigung erfahren !
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Zitat von M+M:
ganz sicher wäre es anders ausgegangen

Das ist auch reine Spekulation !
u. wie es hätte auch anders Ausgehen können, hängt ja nun einmal nicht nur von Dir u.
den Angehörigen ab !

Das es positiv Ausgehen möge, dass wünschte ich persönlich Euch allen hier in diesem Thread.
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Zitat von M+M:
Wie heißt es so schön.Unwissen hilft nicht vor Schaden.

Sei mir bitte nicht böse, aber mit diesem Satz, bei diesem Thema dieses Thread´s,
bin ich so gar nicht mit einverstanden !
Du verbindest das Wort Unwissen mit dem Wort Schaden u. beides gehört für mich persönlich,
nicht in irgeneinen Zusammenhang.
Aber dies ist natürlich auch meine persönliche Meinung u. ich hoffe, es ist für Dich so OK,
dass ich in meinem Beitrag etwas deutlicher geworden bin.

Ich hoffe auch, dass Du M+M u. auch alle Anderen daran erkennen könnt, mit wieviel Respekt u. Wertschätzung ich Euch mit meinen Beiträgen begegnen möchte !

06.03.2020 14:31 • x 3 #1930


selly
Vorherige Frage Z.b
Schlaf gut
Guten Morgen,hat alles geklappt mit.
Ich könnte Dir helfen bei.
Schau mal das Foto meines Neffen.
Wünsche dir einen schönen Tag
Keine Antworten!

Dann:
Ist dies oder jene Anzeige im Auto normal
Muss ich zur Werkstatt
Wie komme ich zur Straße xy
Wer ist Ansprechpartner xy
Gibt es bei dir im Job eine Aufstellung xy

.bei diesen Fragen bekomme ich immer Antwort!


Seit Mitte Januar wurde es aber besser und wir schrieben ein kleines bisschen näher als nur sachlich.also auch mal mit einem Funken Humor.
Jetzt ist es seit Tagen wieder kalt und wie oben beschrieben

06.03.2020 14:33 • x 1 #1931


M
Hallo Jedi, ich finde es gut das du so wehemend dich für Betroffene einsetzt, wirklich. Die Ratschläge.denkt an euch, Schaltet ab, Unternehmungen, Freunde treffen, alles gut. Alles Ablenkungen für den Moment. Aber das Herz, die Gefühle können wir nicht abstellen, wie es bei betroffenen leider durch die Krankheit passiert. ( total schlimm). Aber das hat nicht immer gewirkt. Kontakt Abbruch ist das, was hilft und Schütz. Wenn die schlimme Phase überstanden ist, entweder sind die Gefühle da oder nicht. Dann muss der Betroffene Partner aber Klartext sprechen. Egal wie lange es gedauert hat und das können leider nicht alle. Hat denn jemand hier im Forum ein klärendes Gespräch nach den Phasen hier bekommen. Ich vermute mal nicht.

06.03.2020 14:53 • x 3 #1932


selly
Doch die @Anonym9999
Bei ihr ging alles gut aus!

06.03.2020 15:08 • x 1 #1933


M
Weiß jemand wie es bei ihr heute ist?

06.03.2020 15:39 • #1934


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Juli1
Ich glaube, uns muss schon bewusst sein, dass solche Phasen leider wieder auftreten können.

06.03.2020 15:52 • x 1 #1935

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