14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

J
Zitat von selly:
@Juli

Ich kann den Schmerz den Du hast nur zu gut verstehen. Meiner hatte auch das letzte mal an Heiligabend mittags eine freundliche, trotzdem eher sachliche mail geschrieben und seitdem nichts mehr. Selbst auf eine mail vom 2.weihnachtstag wo ich nur was von meinem süßen kleinen Neffen schrieb plus Foto von ihm, kam nichts. Das hat echt weh getan. Nichtmal zum kind kann er sagen süss /danke /gross geworden o.ä. Dieses ignorieren ist einfach hart. Ich schreibe schon deutlich weniger, um nicht evtl. Zu nerven. Alle paar tage mal was kurzes.naja es kommt nichts weiter die tage.
Mal gucken ob er Silvester oder Neujahr was schreibt.

Heue Nacht habe ich geträumt dass ich in einem see war und mich der Sog runter zog. Kam nicht mehr hoch oder ans ufer. Irgendwer half mir dann und rettete mich.
Ich bin einfach nur frustriert aufgewacht. Weinen nur noch seltener, aber auch weil ich da stopp nein sage.


Liebe Selly,

Es geht uns beiden ja recht ähnlich. Ich staune nur aus meiner Sicht immer wieder, wie oft du ihm schreibst, mit dem Ergebnis dann enttäuscht zu sein das nichts zurück kommt.
Ich habe auch vor Weihnachten kurz geschrieben, dann ja auch einen kurzen Weihnachtsgruß bekommen und hatte auch in dieser Mail bereits vorab einen guten Rutsch gewünscht und ich mich auch 2020 über eine Nachricht freue, eben um keinen Druck zu erzeugen bei ihm.

Ich hatte ja auch vorher nur alle 10-14 Tage mal eine kurze Nachricht hinterlassen, um ihm da genug Freiraum zu lassen. Denn so wie ich es empfinde ist derzeit die größte Gefahr zu viel zu schreiben, das es ihm in der derzeitigen Verfassung komplett zu viel wird.

Aber das sind nur meine Gedanken dazu.

Drück dich
Lg
Just_me

29.12.2019 19:34 • #1261


selly
Liebe @Just_me

Ja, ich denke sehr oft darüber nach ob ich zuviel schreibe, wieviel ok ist.etc. Ich will ihm aber auch zeigen dass ich da bin und an seiner Seite. In meinen Nachrichten signalisiere ich aber niemals dass ich auf antwort warte oder sie verlange.

Ich sehe es auch ein wenig anders, da wir eine sehr feste, innige Beziehung eigentlich hatten (haben), schon Wohnungen bei imonet ansahen, zusammen alt werden wollen und es was sehr grosses ist. Also was ernstes festes seit bald drei Jahren.
Und da ist mir das zuwenig nur alle 14 tage zu schreiben, das kann ich nicht.

An meinen Geburtstag schrieb er mir,dass er sich für meine unterstützung und Hilfe bedankt.
Damit meint er meine Nachrichten, denn anderen kontakt haben wir nicht.
Ich traue ihm schon zu, dass er bei einigen seiner Antworten sonst ich geschrieben hätte, es ist ihm zuviel oder bitte nicht so oft schreiben.
Er hat beispielsweise auch im September geschrieben, dass er überfordert ist, wenn ich ihm bei sich zuhause (hab den Schlüssel) einen Kuchen o.ä.als überraschung hinstelle. Da hat er kein Blatt vor den Mund genommen,das hätte er auch, wenn meine Nachrichten zuviel wären.
Ich schreibe durschnittlich 2-3 mal maximal die Woche, manchmal eine Woche gar nicht.
Und wie gesagt eine lange feste Beziehung.

Lg

29.12.2019 19:43 • #1262


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


J
@selly

Es war auch gar nicht als Kritik oder so gemeint, ich hoffe das ist bei dir nicht so angekommen.

Es ist ja jede Beziehung unterschiedlich, mir fällt es mitunter auch schwer die Füße still zu halten.
Aber immer wieder diese kleine Hoffnung auf eine Antwort die dann wieder nicht kommt, das zieht mich so sehr runter.

Drück dich mal ganz lieb
Just_me

29.12.2019 19:59 • x 1 #1263


selly
Aber wenn man eine intensive Beziehung schon länger führt, dann gehört das für mich dazu dass ich ihn unterstütze und auch mal sage dass ich für ihn da bin, egal was ist und zu ihm halte. Manchmal schreibe ich auch was ganz anderes,oder was lustiges.je nachdem.
Wir haben uns im gesunden Zustand täglich (vor allem er) so sehr viel geschrieben, da wir uns beruflich nicht so oft sehen.
Gruss
Selly

29.12.2019 20:06 • x 2 #1264


Juli1
Ich habe ihm heute geschrieben, dass ich ihn vermisse und viel an ihn denke. Natürlich kommt da keine Antwort drauf, aber ich möchte, dass er das weiß. Meine Therapeutin meinte, dass ich das ruhig mal machen könne, wenn es mein Bedürfnis sei, ihm das zu sagen. Ich solle mich wegen ihm nicht total verdrehen, natürlich jetzt keinen immensen Druck aufbauen. Aber man müsse einen Depressiven nicht total in Watte packen und es sei seine Entscheidung ob er darauf antworten möchte oder nicht.

29.12.2019 20:22 • x 3 #1265


selly
Finde ich auch @Juli1

Wir sind die Partner und für mich ist es ein Bedürfnis. Und wer weiss,wenn ich eine Depression hätte, wäre ich vermutlich auch glücklich, dass er zumindest schriftlich da ist.an meiner Seite.

Ich bekomme ja auch auf sachliches fast immer antwort, aber ich nutze das nicht aus, sondern frage nur was wen es was zum fragen gibt.

Schön, dass Deine Psychologin Dir sowas sagt bzw.bestätigt

29.12.2019 20:29 • x 2 #1266


Jedi
Zitat von selly:
Ja, ich denke sehr oft darüber nach ob ich zuviel schreibe, wieviel ok ist.

Auch ein an Depression-Erkrankter kann entscheiden, ob er eine Mail öffnet - eine Whats App oder SMS liest !
Ich denke, dass ein an Depression-Erkrankter sicherlich in der Anfangszeit, mehr eine Überforderung wahrnimmt,
aber nach ein paar Monaten, sollte es auch für ein Erkrankten möglich sein, dem Partner gegenüber, sich schon mitteilen !
In einer therapeutischen Begleitung, findet er die nötige Unterstützung, seine Grenzen u. Möglichkeiten zu benennen.
Darauf wird ein TP achten, um so das persönliche Umfeld, des Erkrankten zu stützen,
gerade bei länger bestehenden Beziehungen, bei einer Ehe u. wenn Kinder involviert sind.
Es kann doch nur das Interesse eines TP sein, seinem Klienten dabei zu helfen, sein Umfeld weiter zu erhalten !

Ein an Depression-Erkrankter ist zwar krank u. braucht sicherlich auch professionelle Hilfe,
aber er ist auch nicht völlig Hilflos u. auch Entscheidungsfähig !
Sicher nach schwere der Depression begrenzt !

LG Jedi

29.12.2019 20:35 • x 3 #1267


Jedi
Zitat von Juli1:
Meine Therapeutin meinte, dass ich das ruhig mal machen könne, wenn es mein Bedürfnis sei,

So ist es !
Zitat von Juli1:
Ich solle mich wegen ihm nicht total verdrehen,

Auch das stimmt !
Zitat von Juli1:
natürlich jetzt keinen immensen Druck aufbauen

Was der Erkrankte als Druck empfindet, kann er bestimmt auch sagen oder schreiben.
Zitat von Juli1:
Aber man müsse einen Depressiven nicht total in Watte packen

Mein reden ! bzw. schreiben !
Stimmt auch !
Zitat von Juli1:
und es sei seine Entscheidung ob er darauf antworten möchte oder nicht.

Genauso ist es !

LG Jedi

29.12.2019 20:42 • x 2 #1268


Jedi
Wenn Du deine Sicht auf die Dinge veränderst,
verändern sich die Dinge, die Du siehst !

(Dr. Wayne Dyer)

Das kann uns helfen, mit Krisen einen Umgang zu finden, der es uns möglich macht, Zweifel zuzulassen,
aber die Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben zu müssen !

LG Jedi

29.12.2019 21:07 • x 3 #1269


111Sternchen222
Zitat von Jedi:
Wenn Du deine Sicht auf die Dinge veränderst,
verändern sich die Dinge, die Du siehst !

Wie wahr, wie wahr!

29.12.2019 21:10 • x 1 #1270


J
Ich muss Jedi total recht geben!
Ich denke auch, dass unsere Partner in der Lage sind zu entscheiden ob sie lesen oder gar reagieren.
Das sehe ich an meinem. Viele Nachrichten werden erst am nächsten Tag oder später gelesen. Und auf wenige reagiert er dann auch, aber ohne jegliches Gefühl oder Bezug.

Aber darauf stelle ich mich auch ein (Macht es ein kleines bisschen leichter, nichts erwarten.)
Ich habe ihm auch mitgeteilt, dass die Nachrichten keine Reaktion erfordern, ich ihm nur zeigen möchte das ich da bin.
Neulich nun der Ausrutscher mit meinen Zweifeln, aber darauf hat er sogar mal reagiert. Auf sehr eigenartige Art und Weise, aber eine Reaktion. Das ist dann eine innerliche Party!

29.12.2019 22:56 • x 1 #1271


Jedi
Zitat von Jofi:
nichts erwarten.

Jofi. kennts Du die kleine Schwester der Erwartung ? - diese heißt Enttäuschung !

LG Jedi

29.12.2019 23:07 • x 1 #1272


Z
Zitat von selly:
Finde ich auch @Juli1

Wir sind die Partner und für mich ist es ein Bedürfnis. Und wer weiss,wenn ich eine Depression hätte, wäre ich vermutlich auch glücklich, dass er zumindest schriftlich da ist.an meiner Seite.
Schön, dass Deine Psychologin Dir sowas sagt bzw.bestätigt


Da hast du absolut Recht es ist aber gar nicht immz einfach.

30.12.2019 01:19 • x 2 #1273


J
@zürzo
Das ist das Problem! Es ist sehr schwer mit allem umzugehen, die Angst sich auch einfach zu entfremden.
Dafür ist dieses Forum wirklich toll! Heute habe ich wieder einen sehr schlechten Tag, aber ich weiß ich bin nicht alleine und kann mich austauschen!
DANKE

30.12.2019 11:20 • x 2 #1274


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Z
Es wird auch wieder aufwärts gehen.

30.12.2019 12:00 • #1275

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