2021.
Ich bin viel eher für eine Jahresrückschau zu haben als für einen Blick in die Zukunft, weil so was gar nicht geht. Außerdem ist für mich das nächste Jahr halt einfach ein Freitag Morgen, der eine andere Jahreszahl trägt. Sonst ändert sich ja nix. Bzw. kann sich auch was am 7. Mai ändern oder am 25. August - ganz ohne, dass es irgendwer groß mit Raketen befeiern würde. Aber die Menschen brauchen anscheinend Daten oder Ereignisse, an denen sie sich irgendwie festhalten können. Ich glaube mir wurde schon zu viel Halt in meinem Leben weggerissen als dass ich mich jemals an so etwas klammern würde.
Aber sei es drum, gewisse Gedanken bezogen auf das kommende Jahr habe ich auch.
Zuerst hoffe ich, dass der Winter schnell vorbei geht. Ich habe ja schon zwei Monate geschafft, damit ist es dann nur noch bis Mai oder so - und mit Glück bekomme ich im Februar/März wieder ein bisschen die Erderwärmung mit und es wird ein erstes Mal warm. Das war in den letzten Jahren ja immer häufiger der Fall. Denn obwohl ich persönlich sehr klimafreundlich lebe, erreiche ich es alleine halt doch nicht den drohenden Kollaps aufzuhalten und so genieße ich eben sommerliche Temperaturen im Frühjahr.
Und warum auch immer, ich habe es nicht aufgegeben zu hoffen, dass Vernunft in dieses Land einzieht und Menschen und Geschäfte wieder normal existieren dürfen. Kultur, Sport, Sozialkontakte... Sodass unsere Kinder hoffentlich nicht allzu sehr Schaden daran nehmen bzw. wir noch in der Lage sind die dramatischen Spätfolgen wenigstens ein bisschen aufzufangen und abzumildern. Aber das ist etwas für eine Jahresvorschau in 5 oder 10 Jahren, wenn sich Hartz IV Empfänger, Wohnungslose und Suizide um ein Vielfaches erhöht haben. Tja, so what, gehen halt ein paar Millionen mehr drauf in den nächsten Jahren, statt ein paar Tausend heute. Es geht immerhin um unser Überleben.
Dahingehend hoffe ich natürlich, dass ich ein Fleckchen finden werde an dem ich endlich meinen neuen Camper ausprobieren kann. Darauf freue ich mich am meisten, wenn es endlich warm wird. Ich hab mir den ja nicht gekauft, damit er vor meiner Haustüre rumsteht. Vielleicht ist es daher eher Wunschdenken, wenn ich sage, dass ich die Hoffnung auf Vernunft nicht aufgegeben habe. Aber irgendwie bekomme ich es schon hin mit meiner Miniwohnung abzuhauen. Weil ich es will.
Außerdem hoffe ich auf mehr innere Klarheit und vielleicht ein paar klare Positionsbestimmungen.
Obwohl offiziell, so habe ich doch in meinem Herzen den Wunsch nach einem behördlichen Schritt noch nicht aufgegeben.
Aber um ehrlich zu sein habe ich keinerlei Erwartungen an das kommende Jahr. Diese völlig skurrile und für mich nicht nachvollziehbare Situation, die ich gerade erlebe (und hier beziehe ich mich auf alle Lebensbereiche bei mir), nimmt mir irgendwie jede ernsthafte Hoffnung oder Vorstellung auf eine vernünftige oder aushaltbare Entwicklung. Aber das wäre es, was ich bräuchte. Etwas, das aushaltbar ist. Das ist mein Leben nicht. Ganz einfach.
06.12.2020 20:38 •
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