@Catalie
Meine Antwort beruhte darauf, dass du dir hundertprozentige Sicherheit erhoffst, und die wirst du halt nicht finden. Mein Collie-Mix kam von einem Bauernhof. Er wuchs mit anderen Tierarten auf und einer jungen Landwirtsfamilie sprich die Kinder waren ebenfalls noch sehr jung. Die Kinder spielten mit den Welpen. Klingt doch super, oder? Ein Kind transportierte jedoch die Welpen auch gern in der Schaufel seines Radladers, wobei die Welpen auch mal rausplumpsten. Oopsi! So ein Unfall kann traumatisch sein, kann aber eben auch leicht mal passieren, auch bei seriösen Züchtern.
Mein rumänischer Straßenhund aus dem Tierschutz zeigt Auffälligkeiten, die auf negative Erfahrungen mit Menschen schließen lassen. Er stellt jedoch damit für niemanden eine Gefahr dar, weil er eher auf Rückzug als auf Auseinandersetzung bedacht ist.
Es ist nicht ausschlaggebend für ein sicheres Zusammenleben, ob ein Hund traumatisiert ist, sondern wie er damit umgeht. Deshalb solltest du bei deiner Auswahl eher darauf achten, wie er mental gefestigt ist. Die Rasse ist dabei Nebensache, denn die rassetypischen Merkmale fallen auch innerhalb eines Wurfes vollkommen unterschiedlich aus.
Labbis z. B. sind sehr menschenbezogen und ja, sie werden eher zu Therapiehunden als zu Schutzhunden ausgebildet. Aber das sind sehr genau ausgewählte Einzelexemplare. Ich war jahrelang in einem Labbi-Forum und dort gab es reichlich Labbis, die alles andere als lieb und nett und für Anfänger geeignet waren.
Egal, welche Rasse oder welcher Mischling oder wo er herkommt - für wen auch immer du dich letztlich entscheidest: teste sein Gemüt. Nimm als Anfänger keinen unsicheren, ängstlichen Welpen/erwachsenen Hund und auch nicht den, der aus einer Gruppe als Erster auf dich zu rennt. Ich sach mal als Beispiel: Den, der vom Gemüt her einem Basset am nächsten kommt, wird am wenigsten Schwierigkeiten machen
Im Tierheim gibt es nicht nur Hunde, die abgegeben werden, weil sie schwierig oder traumatisiert sind. Sie sind auch dort, weil ihre Besitzer keine Zeit mehr für sie haben oder sich krankheitsbedingt nicht mehr um sie kümmern können. Ich würde Anfängern immer raten, mit einem erwachsenen, gut erzogenen Hund zu starten anstatt sich mit einem Welpen zu überfordern.
03.05.2021 17:22 •
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