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Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

Lilly-18
Zitat von Nottolate:
Also eines kann ich dir sagen, du musst nicht damit leben. Raus aus der Opferrolle und rein ins Leben. Lies mal das Buch Das Kind in mir muss Heimat finden von Stefanie Stahl. Du wirst darin deine Antworten finden.

Lieben Dank für diesen Rat! Ich werde mir das Buch gerne besorgen. Und das mit der Opferrolle hat mir wirklich zu denken gegeben, damit hast du bei mir einen Nerv getroffen. Dem muss ich mich dringend stellen!
Zitat von Frederick:
Leider habe ich oft zu viel verdrängt, wollte es nie wahr haben. Heute versuche ich mehr, meiner Trauer Raum zu geben.

Immer pendle ich hin und her zwischen Wut, Sehnsucht, Trauer, Leere, Schmerz , Enttäuschung...............

Seit ich versuche, mich meinem Leben und meiner Trauer mehr zu stellen, versuchen es anzunehmen, geht es mir besser

damit.

Lieber Frederick, es bedeutet mir viel, dass du hier in meinem Tagebuch schreibst. Schön dass du wieder da bist! Ich hoffe, du bereust es nicht schon bald wieder. Du bist so ein einfühlsamer und sensibler Mensch, das Klima das hier teilweise herrscht könnte dich überfordern fürchte ich. Pass also gut auf dich auf!
Du hast Recht, der Schlüssel zu meiner Angst und meiner Gefühllosigkeit ist das Zulassen meiner verdrängten Wut und Trauer. Das wird ein steiniger Weg, aber ich spüre den Drang in mir, das anzugehen.

20.05.2021 19:54 • x 3 #151


E
liebe Lilly,

vielen herzlichen Dank für deine guten Worte für mich.

Unser Leben ist nicht das was geschah, sondern das , woran wir uns erinnern, und wie wir uns darin erinnern.

(Gabriel Garcia Marquez)


........und gerade das Erinnern kann sehr weh tun. Gut, es gibt auch viele wertvolle Menschen in unserem Leben, bestimmte wertvolle Aktivitäten. Selbst schreibe ich mir diese wertvollen Dinge auf...........

Aber diese negativen Dinge unseres Lebens.

Selbst versuche ich gerade, diese Dinge körperlich los zu lassen.

Ich spanne meine sämtlichen Muskeln an, von Kopf bis Fuß, auch mein Gesicht, halte die Luft an, so lange ich kann.

Dabei denke ich an negative Dinge, Worte................meines Lebens.

Danach atme ich wieder ganz tief aus............Es ist echt entspannend, und ich lerne dabei, Dinge los zu lassen.

Diese Übung kannst du überall machen, zuhause, im Sitzen, unterwegs...................................


in guten Gedanken an dich,

viele liebe Grüße an dich,


Frederick

21.05.2021 17:23 • x 1 #152


A


Hallo Lilly-18,

Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

x 3#3


Lilly-18
Mir geht es sehr schlecht momentan. Mein Chef versucht gerade, mich um meinen Lohn zu bringen und verkauft mir das auch noch als gutes Geschäft. Für ihn ist es das, für mich nicht. Ich arbeite seit ein paar Monaten eine Stunde länger in der Woche, dafür bekomme ich einen Gutschein über 44 Euro im Monat, den es normalerweise als zusätzliche freiwillige Leistung gibt. Ich wollte den Zusatzvertrag nicht unterschreiben, weil ich es unverschämt finde, dass ich nur 11 Euro für diese Stunde bekomme und auch nichts dafür in meine Rentenkasse gezahlt wird. Er spart sich die Sozialleistungen, für ihn ist es ein gutes Geschäft. Und er weigert sich beharrlich, mir diese Stunde zusätzlich zu meinem Bruttogehalt zu zahlen.
Er redet und redet, er hält mich für völlig blöd, weil ich nicht einsehen will, dass er mir nur Gutes tut.
Mir ist ganz schlecht vor lauter Wut. Letztlich kommt jetzt auch noch zur Kürzung des Urlaubs (ich muss jetzt 5 Tage Urlaub nehmen für eine Woche, vorher waren es 4. Die Urlaubstage haben sich aber nicht erhöht. Leider steht in meinem Arbeitsvertrag nicht, auf wieviele Tage in der Woche sich meine Arbeitszeit verteilt). eine Lohnkürzung, weil ich für das gleiche Gehalt eine Stunde länger in der Woche arbeite. Der Gutschein gilt laut Gesetz nicht als Vergütung für erbrachte Arbeitsleistung, den müsste er mir eigentlich zusätzlich geben. Und er stellt sich als großer Wohltäter hin.
Ich könnte nur noch k.otzen.
Und dann kommt noch eine Aufzählung meiner Fehler, er dokumentiert alles haarklein. Er kontrolliert meinen Terminkalender, korrigiert meine Aufgaben und hält mir wirklich jede Kleinigkeit vor. Nachdem ich alleine für ihn arbeite, bin ich ihm vollkommen ausgeliefert. Ich habe niemanden zum Reden, alles lastet alleine auf mir.
Ich habe das Gefühl, dass ich das nicht mehr aushalte. Nicht nur, dass ich keine Anerkennung bekomme, er setzt mich so unter Druck, dass ich aus lauter Angst Fehler mache.
Er tut mir nicht gut.
Ich weiß, dass das Leben kein Ponyhof ist, ich habe mich wirklich angestrengt. Ich mochte meine Arbeit. Aber ich kann nicht mehr. Seit Tagen schlafe ich kaum noch, liege wach und grüble.
Das schlimme ist, er hat mich inzwischen so demoralisiert, dass ich mir selber nichts mehr zutraue.
Ich fühle mich dumm und unfähig. Und ich habe keine Lust mehr.

Heute habe ich mich seit Monaten mal wieder mit früheren Arbeitskolleginnen getroffen. Eine davon hat mich bekniet, sich bei ihrem Chef zu bewerben, die suchen händeringend Verstärkung. Ich habe den Job vor meinem jetzigen schon ein paar Jahr gemacht und es hatte mir sehr viel Spaß gemacht. Leider wurde ich nach einem Arbeitgeberwechsel nach der Probezeit nicht übernommen. Für mich völlig überraschend. Und danach habe ich den erstbesten Job genommen, den ich kriegen konnte. Und das war dieser, den ich grade habe.
Ich werde die Bewerbung schreiben. Mehr als ein Ablehnung kann ich nicht kriegen. Meine Freundin meinte, das wäre genau das richtige für mich und der absolut perfekte Zeitpunkt.
Vielleicht ist es ja Schicksal, dass wir uns ausgerechnet heute getroffen.

31.05.2021 22:27 • x 9 #153


E
liebe Lilly,

oh das tut mir jetzt echt voll Leid für dich. Aber was du gerade erleben musst ist echtes Ausnutzen, Mobbing..

Dein Gehalt stimmt nicht mehr, du bekommst keine Wertschätzung, nur Kritik. Das ist alles andere als ein gutes Arbeits-

klima, Da würde der gesündeste Mensch Probleme bekommen.............................

Nein, DU liebe Lilly bist nicht dumm und unfähig. Dein Chef möchte aus dir eine unfähige und dumme Person machen.

Aber DU darfst Haltung zeigen. Körperlich und du darfst dir selbst bewusst sein. DU musst dir nicht alles gefallen lassen,

du darfst Rückgrat zeigen. DU darfst präsent sein. Versuchen trotz allem so klar wie möglich zu denken. Ja, deine

Gefühle sind jetzt total durcheinander. Schreibe es dir auf, was du deinem Chef sagen möchtest. Sei in allem was Du bist,

DU. Stärke dein Selbstvertrauen, deine Haltung, werde unabhängiger von den Lügen und Tricks deines Chefs. Sage ihm

die Wahrheit ins Gesicht.. Denn DU selbst bist das kostbarste und wertvollste was DU hast. Richte dich auf, und

stehe so gut du kannst für dich ein.

Niemand darf dich ohne deine Einwilligung berühren. Niemand darf dich anschreien. Niemand darf dich ausnutzen. Niemand darf dich ungerecht behandeln. Niemand darf dich schlecht machen.

JA schreibe diese Bewerbung, JA stehe zu DIR.


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße an dich,


Frederick

01.06.2021 17:19 • x 1 #154


Lilly-18
Gestern hatte ich endlich das Mitarbeitergespräch auf das ich schon seit Monaten warte.
Es war ein Monolog seitens meines Chefs. Ich habe ihn scheinbar persönlich getroffen, weil ich nicht akzeptiert habe was er mir unterjubeln wollte. Und weil er so beleidigt ist, hat er mir die eine Stunde mehr in der Woche wieder genommen und natürlich auch den Gutschein. Allerdings hat er mir das Gehalt für die restlichen Stunden um ein paar Euro erhöht, weil meine Probezeit zwischenzeitlich 2 Jahre um ist.
Dann hat er aufgezählt, was er mir seit Beginn meiner Tätigkeit bei ihm schon alles Gutes getan hat, es war ein Monolog der Selbstbeweihräucherung. Immer wieder mit dem Hinweis, wie enttäuscht er ist, dass ich ihm Böses unterstelle.
Und er hat mir immer wieder vorgerechnet, dass es ja auch noch viel schlechter ginge.
Mit keinem Wort hat er meine Ausbildung erwähnt, die ich super abgeschlossen habe und mit der ich ein dreiviertel Jahr in meiner Freizeit zugebracht habe. Zum Dank dafür gabs eine Flasche Sekt.
Ich habe ihm gestern noch gesagt, dass ich mir den Teilzeitjob bei ihm eigentlich von Anfang an gar nicht leisten konnte und wir schon beim Einstellungsgespräch über Stundenerhöhung gesprochen haben. Und dann kürzt er mir am nächsten Tag EINE Stunde weg, nur um sie mir nicht bezahlten zu müssen. Wie armselig ist das denn.

Ich bin immer noch sehr aufgewühlt. Heute Nacht habe ich vielleicht 3 Stunden geschlafen. Die letzten Nächte waren auch sehr schlecht. Ich habe wahrscheinlich einen Blutdruck von 200.
Aber ich bin äußerlich ruhig. Ich habe ihn gestern ausreden lassen, ohne irgendetwas zu sagen, habe artig gefragt, wo ich unterschreiben muss, habe mich ebenfalls artig für die Gehaltserhöhung bedankt und bin zum Alltagsgeschäft übergegangen.
Ich werde einen Teufel tun und mir nochmal den Mund verbrennen. Solche Menschen kapieren gar nichts, die haben total die Bodenhaftung verloren.

OK, morgen ist Feiertag, da werde ich mich um meine Bewerbung kümmern. Erstmal ausschlafen (hoffentlich), dann schreiben.
Natürlich habe ich Angst, schon wieder den Job zu wechseln. Und frage mich, warum passiert immer MIR so eine Sch.eiße. Das wäre der 6. Job in den letzten 10 Jahren. Und das mir, die eigentlich ganz dringend Sicherheit und Routine braucht.
Gut, es ist noch nicht sicher, ob ich diesen Job bekomme. Aber ich werde mit Sicherheit weiter schaun.
Bis jetzt habe ich immer wieder was gefunden. Und bis jetzt ist es immer irgendwie weiter gegangen.

02.06.2021 07:07 • x 7 #155


E
liebe Lilly,

oh immer diese Krisen............Viel lieber wären wir doch glücklich, erfolgreich...........das wir unsere Ziele erreichen, uns Dinge gelingen, Wünsche in Erfüllung gehen.

Doch leider erleben wir auch die andere Seite des Lebens, wie gerade jetzt DU. Manches misslingt uns, wir werden gemobbt, ausgenutzt, angelogen, Schicksalsschläge treffen uns, nicht alle unsere Träume gehen in Erfüllung.

Wenn Dinge sich nicht so entwickeln , wie wir es erwartet haben, ist die Krise da.

Und oft sind wir gar nicht schuld für diese Krise. Jede Krise zeigt uns etwas über uns und wie wir denken. Es zeigt mir, so wie ich früher dachte und lebte, funktioniert nicht mehr. Im Nachhinein habe ich gerade in den Krisen meines Lebens am meisten gelernt.

Als Postmann musste ich in den Filialen auch mal den Chef spielen, doch oft war ich zu weich. Heute wäre ich das nicht mehr, weil ich mehr und mehr lerne, standfester zu werden, zu mir selbst zu stehen, mir nicht mehr alles gefallen zu lassen.

Verdrängen hilft leider nicht immer, eher kurzfristig. Auch unser zu vieles Grübeln was wäre wenn.........das hilft auch nicht so weiter. Etwas Geschehenes ungeschehen zu machen, hilft auch nicht.

Besser zu dir und der Wahrheit stehe, lernen, immer mehr zu dir zu stehen, Stehvermögen..............

Es gehört zum Schwersten das anzunehmen, was war. Aber es ist wo wichtig für deine Zukunft. Dich neu zu finden.....

aus der Krise lernen............

Und das wünsche ich dir ganz feste liebe Lilly, dass du von Anfang an zu dir stehst, du dir von Anfang an nichts gefallen lässt, Du zu deinen Worten, zu Deinem ganzen Leben stehst.............


in guten Gedanken für dich,

liebe Grüße an dich,


Frederick

02.06.2021 12:09 • x 1 #156


Lilly-18
So, jetzt ist ein bisschen Zeit vergangen. Ich schlafe inzwischen wieder gut und habe die Ärmel hochgekrempelt, um eine neue Hürde in meinem Leben zu nehmen.
Letztes Wochenende habe ich mit meiner besten Freundin meine Bewerbung fertig gemacht. Wir haben uns richtig Mühe gegeben. Sie ist super geworden. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich wirklich super Zeugnisse habe, mit denen ich mich nicht verstecken muss.
Montag früh habe ich die Bewerbung abgeschickt. Auf dieser Arbeitsstelle arbeiten schon 4 frühere Kolleginnen von mir, die alle dort hin gegangen sind, weil dort der Chef und das Arbeitsklima super sind.
Gestern Abend habe ich lange mit einer dieser früheren Kolleginnen telefoniert. Mit der hatte ich an meiner vorletzten Stelle sehr eng zusammen gearbeitet. Wir haben super harmoniert und sie war ganz euphorisch, als sich gehört hat, ich habe mich dort beworben, wo sie jetzt auch wieder ist. Sie hat mir versprochen, ein gutes Wort für mich einzulegen und plant schon mein zukünftiges Aufgabengebiet Ach, sie ist so erfrischend!
Ok, ich versteife mich natürlich da jetzt nicht drauf, halte Augen und Ohren offen. Aber es tut mir schon gut zu hören, wie gut ich bin und dass es Leute gibt, die sich darum reißen, mit mir zusammen zu arbeiten.
Das macht mich grade richtig glücklich und gibt mir einen Schub.

Mein Chef ist schei. zu mir und wiegt sich wahrscheinlich in Sicherheit. Komischerweise mache ich momentan überhaupt keine Fehler mehr, ich bin vollkommen sicher und routiniert. Ich denke mir nur immer was machst du wenn ich nicht mehr da bin? Ganz ehrlich, es ist ganz schön blöd, mich ziehen zu lassen wegen ein paar Euro im Monat. Er verdient so viel Geld, hat ein paar Immobilien, macht Urlaube von denen ich nur träumen kann, und bei mir knausert er um ein paar Euro. Ich fass es nicht

11.06.2021 07:55 • x 3 #157


E
Liebe Lilly,

oh da freue ich mich jetzt ganz feste für dich, dass du diesen Sprung für einen neuen Arbeitsplatz wagst..............

Und ich wünsche dir, dass DU in der neuen Firma die Frau werden darfst, die DU bist.

DU kannst viele Dinge gut, und es ist gut, das du wieder eine Anerkennung für deine Arbeit bekommen darfst.

Da wünsche ich dir, dass du mit den Erwartungen deiner neuen Kolleginnen und Kollegen gut umgehen kannst.

Das Du dir selbst immer mehr vertrauen darfst, zu deiner Identität stehst, DU mehr und mehr Sicherheit für dein Leben

bekommst.................................................

Und vergesse bitte nicht, weniger ist mehr. Gehe kleine Schritte, wenn du diese neue Arbeitsstelle bekommst. Dranbleiben ist wichtiger als ein zu schneller Anfang, die du auf Dauer nicht durchhalten kannst.

Vielleicht kannst du dir schon ab heute jeden Tag ein paar Minuten Zeit nehmen, wie du deinen neuen Arbeitsplatz beginnen kannst.

DU kannst das schaffen liebe Lilly, DU weißt das es geht..........


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

11.06.2021 19:17 • x 1 #158


Lilly-18
Danke lieber Frederick, du triffst den Nagel auf den Kopf.
Ich habe den neuen Job ja noch gar nicht und natürlich habe ich Angst vor dem was mich an einem neuen Arbeitsplatz erwarten wird.
Und ich mache es genauso wie du sagst, ich stelle es mir jeden Tag vor, was mich erwartet. Wie ich reagiere. Wie ich mich verhalten werde wenn ich einen Fehler mache. Training im Kopf quasi.
Und ich bin vollkommen entspannt im Moment. Eben weil ich mich momentan total sicher fühle in der Arbeit. Das stärkt mein Ego ungemein.

11.06.2021 22:16 • x 1 #159


Lilly-18
Natürlich kommt jetzt die Angst wieder. Ich male mir Horrorszenarien aus. Was ist, wenn ich den Anforderungen nicht gerecht werde? Wenn ich nach einem halben Jahr Probezeit wieder auf der Straße stehe? Wenn ich wieder mit heftigen Blockaden im Kopf kämpfen muss?
Aber es hilft ja nix. Das Leben muss weiter gehen, immer weiter vorwärts, und damit es besser wird muss ich was TUN. Von alleine passiert nix.
Gestern auf einem Familientreffen hat mir mein Schwager angeboten, ich solle ihm mal eine Bewerbung schicken. Er ist ein hohes Tier in unserer Stadtverwaltung und klagt über zu wenig Leute. Er denkt, er könnte mich eventuell unterbringen.
Das hat mir wieder einen enormen Schub gegeben, denn inzwischen sehe ich schon wieder Licht am Ende des Tunnels.
Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass ich meinem Chef ausgeliefert bin. Er meint ja, in meinem Alter finde ich eh keine gut bezahlte Arbeit mehr. Ich glaube, er ist sich meiner sehr sicher.
Es wäre eine große Befriedigung für mich, wenn ich ihm das Gegenteil beweisen könnte.

14.06.2021 08:06 • x 4 #160


E
liebe Lilly,

wenn die anderen glauben man sei am Ende, kann man erst richtig anfangen.

Konrad Adenauer.)

........vielleicht kannst du mal einen Schritt zurück treten und versuchen, deine derzeitige Lebenssituation aus dem Abstand heraus beobachten. .......Und es ist gut, das du hier ein Tagebuch schreiben kann, dir das Vergangene vom Hals schaffen kannst. Nicht das du jetzt deinen derzeitigen Chef umbringen musst.................................................

Leben und Krisen gehören leider zu unserem Leben. Es gibt leider kein Leben ohne Krisen. Gerade die Corona Krise.

Und dann immer wieder diese Angst die uns lähmen möchte......

Vielleicht kannst du sie ein wenig von innen her bestimmen, das die Angst dir nicht immer wieder deinen so wichtigen Schlaf raubt. Und da wünsche ich dir so etwas wie Gelassenheit.

Und gerade das Angebot deines tollen Schwagers kommt zur rechten Zeit.......................

Und gerade wir älteren Menschen wie du und ich, bringen jede Menge Erfahrung im Berufsleben mit.

Das ist so was von wertvoll, und da können wir mit jüngeren Menschen immer mit halten.

Berufsleben ist ein Marathon Lauf und kein 100 m Sprint............

Stelle gute Gedanken für dich deinen Ängsten entgegen. Schreibe sie dir auf, und wenn die Ängste wieder kommen wollen, setzte die positiven Gedanken für dich dagegen. Stelle es dir vor wie es ist, wenn du wieder gerne zur Arbeit gehst, auch wieder mal ein Lob, eine ehrliche Anerkennung für dich bekommst. Denke darüber nach, mache dir da tiefe Gedanken.

Gute Gedanken für dich, denn so wie du denkst, was du denkst, das lebst du auch.

Du bist wertvoll, vergesse das nie----------------


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

14.06.2021 17:43 • x 1 #161


Lilly-18
Im Moment bin ich hin und hergerissen. Ich mache meine Arbeit sehr gerne, ich bin inzwischen richtig gut, mache keine Fehler mehr und fühle mich routiniert und sicher. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne in die Arbeit gehe.
Und ich stelle fest, dass mein Chef das auch sehr wohl merkt. Er spürt ganz genau, dass ich mich verändert habe. Dass ich selbstsicherer geworden bin und mir nichts mehr gefallen lasse.
Das ist sicher auch eine Reaktion auf unser Mitarbeitergespräch. Obwohl es mich sehr wütend macht, dass er versucht hat, mich für dumm zu verkaufen, bin ich auch stolz darauf, dass ich mich nicht habe brechen lassen. Und ich weiß genau, dass ihn das ziemlich ärgert. Darum auch die kindische Reaktion, mir eine Stunde wieder wegzunehmen.
Er weiß genau, dass ich jeden Euro dringend brauche, drum empfinde ich es als extrem demütigend dass er da ansetzt, wo es mich am meisten schmerzt. Umso mehr als ich weiß, wie gut es ihm selbst geht.
Momentan macht er Wellnessurlaub mit seiner Frau.
Ich werde nie verstehen, wie man so sein kann. Er verliert eine qualifizierte, fleißige und motivierte Mitarbeiterin nur wegen ein paar Euro, die ihm absolut nicht weh täten und für mich kriegsentscheidend wären.
Nun gut.
Ich überlege mir immer wieder, ob mir das weniger ausmachen würde, wenn ich eine gutsituierte Gattin wäre, die nicht auf das Geld angewiesen ist. Hätte ich mich dann auf diesen Fight eingelassen?
Ja, ich glaube schon. Denn hier geht es ums Prinzip. Die Art und Weise, wie er mit mir umgeht, die ist nicht ok, hier geht es nicht NUR um ein paar Euro.
Es treibt mich um. Eigentlich möchte ich gar nichts anderes machen. Aber er läßt mir keine Wahl. Ich habe mein Gesicht verloren und spüre den Drang, es ihm zu beweisen, was er an mir verliert.
Findet ihr das kindisch? Ich brauche euren Rat.

18.06.2021 07:56 • x 2 #162


E
Guten Morgen!

Ich kann dich sehr gut verstehen, weil ich momentan in der selben Zwickmühle stecke.
Zitat:
Ich mache meine Arbeit sehr gerne, ich bin inzwischen richtig gut, mache keine Fehler mehr und fühle mich routiniert und sicher. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne in die Arbeit gehe.

So geht es mir auch.

Ich bin absolut hin-und hergerissen, wobei mein Chef nun nicht ganz so seltsam ist wie deiner.Die Überlegung, etwas Neues anzufangen, schockt mich nicht, aber die Unsicherheit, daß ich einen befristeten Arbeitsvertrag bekomme und in diesen unsicheren (Corona-)Zeiten nach einem Jahr auf der Straße stehe, treibt mich um.
Zudem habe ich einen relativen festen Stand in der Firma, allerdings total unterbezahlt.

An deiner Stelle würde ich, wenn ich einen anderen Job, bzw. die Zusage hätte, nochmal das Gespräch mit deinem Chef suchen und ihn vor die Wahl stellen, so zumindest wäre mein Plan

18.06.2021 08:07 • x 2 #163


Lilly-18
Das ist ein sehr guter Gedanke, liebe Resi, danke dir dafür

18.06.2021 08:16 • #164


Pilsum
Hallo Lilly,

Zitat von Lilly-18:
Die Art und Weise, wie er mit mir umgeht, die ist nicht ok, hier geht es nicht NUR um ein paar Euro.


Wenn Dir die Wertschätzung von Deinem Chef fehlt, kann sich das sehr auf Deine Zufriedenheit
am Arbeitsplatz auswirken.
Natürlich ist ein Arbeitsplatzwechsel immer mit einem Risiko verbunden. Nur, wer nicht wagt, der
nicht gewinnt heißt es ja.

Zitat von Lilly-18:
Ich habe mein Gesicht verloren und spüre den Drang, es ihm zu beweisen, was er an mir verliert.

Warum solltest Du Dein Gesicht verloren haben? Es geht um ein Geschäft zwischen Dir und Deinem Chef,
Arbeit und Wertschätzug erhalten gegen Geld. Und wie Du immer schreibst, stimmt das Verhältnis nicht.
Wenn Du eine Alternative in einer anderen Firma siehst, dann wage den Sprung.
Natürlich gibt es fast immer irgendetwas, was einem am Arbeitsplatz nicht gefällt.

18.06.2021 08:53 • x 1 #165


Lilly-18
Es treibt mich um dass ich schon wieder den Arbeitsplatz wechseln soll. Warum passiert immer mir so ein Mist?
Es gibt Leute die fangen irgendwo an und es läuft und die bleiben dort ewig lang. Haben einen sicheren Arbeitsplatz, verlässliches Gehalt und einigermaßen ordentliche Bedingungen.
Das hätte ich auch gern.
Natürlich bin ich selbstkritisch genug um mir zu überlegen, welchen Anteil ich an meiner verfahrenen Situation habe.
Bin ich zu empfindlich? Habe ich mich zu sehr in die Opferrolle drängen lassen? Hätte ich von Anfang an mehr auf mich achten sollen und mir nicht so viel gefallen lassen sollen?
Hätte hätte Fahrradkette.....
Es ist wie es ist. Ich bin wie ich bin. Mein größter Wunsch ist, endlich mal anzukommen. Zufrieden zu sein. Mit der
nötigen Wertschätzung.
Ich muss mich diese Woche entscheiden, ob ich das Angebot meines Schwagers annehme und mich in der Behörde bewerbe. Er würde mir dabei helfen. Es ist mal wieder ein komplett neuer Bereich, in dem ich noch nie gearbeitet habe. Und eigentlich ist es wahrscheinlich ein relativ eintöniger Job. Aber machbar, sagt mein Schwager.
Und die Konditionen sind gut. Ich würde als Anfangsgehalt schon mehr bekommen als bei meinem jetzigen Chef NACH der Gehaltserhöhung. Ich könnte Gleitzeit arbeiten, hätte 30 Tage Urlaub und tarifliches Weihnachtsgeld. Und das Gehalt steigt jährlich nach Tarif an.
Das klingt alles sehr gut. Ich könnte es mir leisten, 30 Stunden zu arbeiten und die Konditionen reizen mich schon sehr.
Aber ich habe ja noch meine andere Bewerbung laufen, von der ich leider noch nichts gehört habe. Ich muss da unbedingt diese Woche mal nachfragen, denn davon hängt es ab, ob ich mich mit meinem Schwager in die Bewerbungsaktion stürze.
Denn der andere Job hätte Prio 1, weil er mir von der Arbeit her mehr taugen würde, ich hätte Kundenkontakt, die Arbeit wäre abwechslungsreicher und das Gehalt wäre auch um einiges mehr. Aber das nützt mir natürlich nichts, wenn der mich nicht brauchen kann. Und zum warten habe ich keine Zeit mehr. Dafür bin ich zu alt.

Ich brauche einen Job, den ich bis zur Rente machen kann. Dahin sind immerhin noch 9 Jahre. Mindestens aber 7, ich muss mir das mal ausrechnen lassen. Und nochmal wechseln kann ich sicher nicht.
Ich finde es so schrecklich, dass ich mir das auf meine alten Tage nochmal antun muss. Es ist alles so anstrengend und quält mich. Aber ich habe kein Vertrauen mehr zu meinem Chef. Er hat mir sogar angekündigt, dass er mir heuer kein Weihnachtsgeld zahlen wird (wahrscheinlich weil er so enttäuscht von mir ist. Er muss ja auch nicht). Das brauche ich aber dringend für die Zahlungen, die im Januar alle anstehen.
NEIN, es geht nicht anders. Ich muss da jetzt durch. Und ich muss eine Entscheidung treffen. Es hilft ja nix.

21.06.2021 08:01 • x 4 #166


Pilsum
Zitat von Lilly-18:
Ich muss mich diese Woche entscheiden, ob ich das Angebot meines Schwagers annehme und mich in der Behörde bewerbe. Er würde mir dabei helfen.

Guten Morgen Lilly,

ich verstehe Dich nicht. Was ist so schwierig daran, das Angebot Deines Schwagers anzunehmen und
eine Bewerbung an die Behörde zu schreiben. Eine Bewerbung zu schreiben bedeutet nicht, dass Du
dort auch anfangen darfst.

Stehst Du Dir bei der Jobsuche nicht selbst im Weg? Wenn Du noch nicht einmal eine Bewerbung schreibst,
wie willst Du dann mal einen anderen Job bekommen?

Wenn Dir das alles zu schwierig und zu risikoreich ist, dann bleibe lieber da, wo Du jetzt arbeitest.
Jammern über schlechte Arbeitsbedingungen unterscheidet sich bei einer Behöre vermutlich
wenig, von den Bedingungen bei einem privaten Unternehmer.

21.06.2021 09:39 • #167


Lilly-18
Zitat von Pilsum:
ich verstehe Dich nicht. Was ist so schwierig daran, das Angebot Deines Schwagers anzunehmen und
eine Bewerbung an die Behörde zu schreiben.

Hallo Bernhard,
das ist überhaupt nicht schwierig, ich habe absolut kein Problem damit, Bewerbungen zu schreiben. Im Gegenteil, das kann ich sehr gut und das belastet mich auch nicht.
Hier geht es um meinen Schwager, der sich für mich einsetzen würde und die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Job dann auch bekomme ist sehr groß.
Aktuell hätte ich einfach den anderen Job lieber, für den ich mich schon beworben habe und bevor ich da keine Rückmeldung habe dass ich eh keine Chance habe den zu bekommen, möchte ich meinem Schwager nicht zusagen. Das Prozedere selbst ist dann wahrscheinlich nur noch Formsache.

Im übrigen ist das hier mein geschützter Bereich, hier darf ich Jammern, Argumente abwägen, meine Gedanken sortieren und über meine Ängste berichten soviel ich will. Das musst du nicht verstehen.

21.06.2021 13:09 • x 8 #168


E
liebe Lilly,

als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog, hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein,

denn er sang wohl etwas anders, aber das geht in Spatzenhirne nicht hinein...........

(Gerhard Schöne)


.......als ein auch mehr sensibler Mensch kann ich dich da echt gut verstehen. Auch ich kenne Mobbing. Heute bin ich stärker, und kann anders reagieren. Das war ich früher nicht. Und das haben Menschen auch gemerkt.........................................
es ausgenutzt.............


Einige Meschen sind besonders grausam zu den scheinbar Schwächeren, die sich nicht so wehren können. Aber der typische Mobber hat auch wenig Selbstvertrauen. Der muss sich durch sein Machtgehabe stark machen. Und so wirft er alle moralischen Bedenken über den Haufen. Es geht ihm nur um sich selbst.............So schüchtert er mit Worten ein, brüskiert, kann eigene Fehler und Schwächen nicht zugeben.. Was du zu ihm sagst, da hört er gar nicht drauf.

Oft reden die auch noch über dem Rücken schlecht über andere Menschen. , behandelt dich wie Luft, kränkt dich durch eine falsche Beurteilung deiner Arbeit......

Aber DU bist hochbegabt,, pflichtbewusst, etwas scheu, aber kompetent, höflich, nett, möchtest Freude an deiner Arbeit haben ............und verschenkst auch gerne Freude............

Selbst war ich schon immer anders, ruhiger, stiller, habe mich versucht mich abzugrenzen..................................

Unser eher sensibles Wesen ist ein Grund, warum man gemobbt wird, und das es uns liebe Lilly so brutalst weh tut.

Wir nehmen uns Worte mehr zu Herzen, wagen es nicht so, anderen Menschen Grenzen zu setzen. Und wir tendieren dazu, trotz Mobbing länger im Job auszuhalten. Und uns fehlt die Ellenbogentaktik.

Selbst wurde ich durch Sport auch innerlich stärker, bekam mehr Selbstvertrauen. Nach wie vor bin ich gegen Gewalt, aber wenn ich wollte.............

Und liebe Lilly, nicht alle Menschen mögen uns, meinen es gut mit uns.....

Vertrauen zu dir selbst, in dich, ist ganz arg wichtig. Das wir uns selbst bewusst auftreten, uns bewegen.

Und das wünsche ich dir von Herzen liebe Lilly, das du den Mut hast, deinen Arbeitsplatz zu wechseln............

DU hast es doch drauf, DU darfst immer stärker in dir werden, wie ein Löwe.

Früher habe ich nie so small talk gemacht, mich da nie beteiligt. Heute habe ich auch Freude an Witzen, Humor,

wo du im Spaß auch mal jemand eins auswischen darfst.


ganz viele liebe Grüße an dich,

Frederick

21.06.2021 17:22 • x 1 #169


Pilsum
Zitat von Lilly-18:

Hallo Lilly,
Du hast Recht. Du kannst schreiben was Du willst. Dafür braucht es hier noch nicht einmal einen geschützten Bereich.
Ich glaube ich verstehe Dich.
Allerdings habe ich den Eindruck, Du verstehst nicht so ganz, was ich Dir mit meinem Beitrag sagen wollte.

So ist das im Leben. Ich dachte Du bist auch daran interessiert Dir mal andere Sichtweisen und Meinungen anzuhören.
Da habe ich mich aber offensichtlich geirrt.
Dies ist dann nun mein letzter Beitrag an Dich.

21.06.2021 18:21 • #170


E
Liebe Lilly,

ich würde an deiner Stelle echt sofort der Behörde und damit deinem Schwager zusagen, das ist in unserem doch etwas fortgeschritteneren Alter bezogen auf des Berufsleben wie ein 6er im Lotto .

Auch wenn der andere Job interessanter ist:
Ein bißchen auf die sichere Seite müssen wir schon auch schauen, und die sichere Seite ist Behörde.

Aber ich denke, du weißt eigentlich schon, was du willst, gell?

Ich wünsch dir jedenfalls von Herzen ein Händchen für die richtige Entscheidung- und es ist nie zu spät!

Wie sieht es bei beiden Jobs mit Befristungen und Probezeit aus?

21.06.2021 19:17 • x 5 #171


Lilly-18
Probezeit normal, je 1/2 Jahr, keine Befristung.
Ja, Resi, ich weiß eigentlich schon was ich will und du hast völlig recht, der Job in der Behörde ist eigentlich wie ein 6er im Lotto. Ich muss das unbedingt versuchen.
Bin ja auch schon ein älteres Semester und auch wenn der andere Job spannender ist, so ist er auch viel anstrengender und stressiger. Mein Freund meinte, ich könnte ja dann in meiner Freizeit einen Ausgleich suchen, wenn die Arbeit recht eintönig ist.

Hallo Bernhard, ich wollte dich nicht vor den Kopf stoßen, hatte mich aber irgendwie angegriffen gefühlt. Natürlich lege ich wert auf andere Sichtweisen, ich mag mir nur nicht unterstellen lassen, dass ich zu viel jammere und zu wenig tue. So ist das nicht, es geht nur in meinem Kopf viel hin und her.

Lieber Frederick, deine Einschätzung von mir stimmt ziemlich genau, bis auf hochbegabt . Das bin ich glaube ich nicht. Aber ich traue mir relativ viel zu, weil ich den Fleiß aufbringe mir Dinge anzueignen, die ich noch nicht kann. Das habe ich in den letzten Jahren bewiesen. Bei der Menge an Jobs die ich schon hatte.
Und sicher bin ich auch etwas arg empfindsam. Mobbing ist übel, das habe ich schon arg schlimm erlebt. Mein Chef mobbt mich nicht in dem Sinn, er ist nur extrem eitel und lässt außer seiner Meinung keine gelten. Wenn ich immer zu allem ja und Amen sagen würde, hätte ich es einfacher bei ihm. Aber ich hätte niemals Anerkennung oder genug Geld.
Und genau darauf möchte ich nicht verzichten.
Weil ich es verdient habe. Jawoll!

21.06.2021 22:04 • x 2 #172


E
liebe Lilly,

oft schämen wir uns als depressive und hoch sensible Menschen für uns selbst. So wird unsere Scham schnell ein Lebensgrundgefühl für uns. Sie ist verantwortlich für unsere schwache Idendität. Wir denken oft, irgendwie sind wir verkehrt.

Wir empfinden keine Liebe für uns selbst, keine Würde, keine Wertschätzung, fühlen uns irgendwie demontiert, außen vor,..

Das Gefühl als ganze Person falsch zu sein. Und andere Menschen spüren es uns ab..............Das geht viel tiefer als etwas

falsches tun.

Wenn du beschämt bist liebe Lilly ist es nicht deine schuld. Eine andere Person ist an dir schuldig geworden. Jemand hat

dich gefühlmäßig beraubt, hat dir deine Würde genommen. DU selbst bist das Opfer und nicht der Täter.

Das tut sehr weh, und wenn es dann noch öffentlich gescheht, ist es noch schmerzhafter.

Damit du deine Würde zurück erhältst, brauchst du wie in unserem Forum Menschen, die für dich und deine Würde

eintreten. Damit du aus dem Gefängnis der Scham wieder herauskommen darfst.

In Beziehungen wirst du verletzt, aber in guten Beziehungen darfst du wieder Heil und Trost erfahren.

Viele beschämende Erlebnisse sind oft traumatisch. Aber du musst dich für dich selbst und dein Leben nicht schämen.

Auch nicht für deine dir geschlagenen Lebenswunden..........................

Du musst dich auch für deine Depression niemals schämen, liebe Lilly, Die Depression kann jeden Menschen treffen.

Schämen müssen sich die, die die Depression noch immer belächeln, und dich deswegen ausgrenzen, verurteilen, mobben.

DU bist und bleibst voll wertvoll, das darfst du niemals vergessen. Und DU hast ein Recht auf Würde............

DU darfst innerlich immer stärker werden,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,

das wünsche ich dir von Herzen,


viele, liebe Grüße an dich,

Frederick

22.06.2021 17:57 • x 1 #173


Lilly-18
Danke lieber Frederick für deine lieben und aufmunternden Worte!
Unter Depressionen leide ich momentan nicht, ich habe eine Angsterkrankung.
Und ja, ich habe mich für mein gescheitertes Leben geschämt. Mein kaputtes Elternhaus, die Lieblosigkeit meiner Mutter, das Scheitern meiner Ehe, das immer wieder Scheitern im Beruf.
Aber trotz allem habe ich Gott-sei-Dank auch immer das Positive in meinem Leben gesehen.
Ich habe sehr viel gelernt, sowohl beruflich als auch im Privaten. Ich habe gelernt, nicht gleich aufzugeben wenn es mal schwierig wird, ich habe kämpfen gelernt.
Und ich habe gelernt, wieder aufzustehen, wenn ich gefallen bin.
Momentan fühle ich mich enorm stark. Heute ist mein Chef nach seinem Urlaub wieder gekommen. Ich habe in seiner Abwesenheit einiges geschafft, wieder ein paar Dinge in Ordnung gebracht, die irgendeiner meiner Vorgänger verbockt hatte. Im Moment bin ich ein richtiges Trüffelschwein was das Entdecken von Fehlern betrifft.
Und ich fühle mich absolut sicher. Ich habe jetzt das Stadium an Routine erreicht, das ich mir immer für meinen Job gewünscht habe. Das verleiht mir Selbstsicherheit und Stolz. Und ein Auftreten, das ich so von mir nicht kannte bisher.
Mein Chef war heute sehr beeindruckt, was ich alles in seiner Abwesenheit fertig gebracht habe.
So wie ich mich gerade fühle sollte es noch eine zeitlang bleiben. Ich habe enorm viel Energie, und die muss ich unbedingt umsetzen. Es ist auch immer noch die Wut darüber, dass ich eine Viertelstunde am Tag weniger arbeiten muss, nur weil er mir die nicht bezahlen will. Ich könnte mich darüber ununterbrochen aufregen! Diese Wut treibt mich an.
Ich werde morgen dort anrufen, wo ich mich vor über 2 Wochen beworben habe. Und wenn da kein Interesse besteht, rufe ich auch morgen meinen Schwager an und mache die Bewerbung mit ihm fertig.

22.06.2021 22:01 • x 6 #174


S
Ich bin beeindruckt, wie du das angehst.
Deine Kraft ist so spürbar !

Der kann dich mal- dieser KorinthenKacker Chef !

22.06.2021 22:17 • x 4 #175


Lilly-18
Ja, liebe Shana, ich strotze vor Kraft und Energie
Ich hoffe, das hält etwas an ...

22.06.2021 22:27 • x 3 #176


S
Ganz viel Glück im der Wahl der neuen Stelle wünsche ich dir .

P.s ich hab einen Chef, der sitzt wahrscheinlich einen Tag im Monat an den FahrkostenRechnungen der Mitarbeiter um mit GoogleMap Kilometer nach unten zu korrigieren
Da kann ich mich auch so aufregen,
Keine Ahnung was in so Menschen vor geht.
Sehr unangenehme KorinthenKacker,
Von denen es keine Wertschätzung für niemanden gibt.

22.06.2021 22:37 • x 3 #177


Lilly-18
Zitat von Shana1967:
ich hab einen Chef, der sitzt wahrscheinlich einen Tag im Monat an den FahrkostenRechnungen der Mitarbeiter um mit GoogleMap Kilometer nach unten zu korrigieren


das ist doch nicht zu fassen! Und solchen Leuten wird die Führung von Mitarbeitern anvertraut.

23.06.2021 07:14 • #178


Kate
Ich stelle fest liebe Lilly, Du hast einen ausgezeichneten Plan und besitzt alles was für dessen Umsetzung notwendig ist. Ich finds gut, dass Du lieber was veränderst, anstatt dich zu Arrangieren. So gibt man nämlich immer mehr von sich auf.

23.06.2021 07:26 • x 3 #179


A


Hallo Lilly-18,

x 4#30


Lilly-18
Danke liebe Kate für deinen Zuspruch.
Nein, ich habe keine Lust mehr, mich zu arrangieren. Das höhlt einen von innen aus.

23.06.2021 07:31 • x 3 #180

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