Zitat von Grenzgaenger: Und sei es nur, weil ich mir vielleicht (sollte ich einmal ein Tagebuch in Angriff nehmen) zwar eine Gesunde Resonanz wünsche aber keine (Vor oder Rat) Schläge und deshalb mit Sicherheit auch nicht bei anderen beabsichtige....
nur zum besseren Verständnis, eine Frage. Meinst Du mit „in Angriff nehmen“ in einem Tagebuch eines Anderen was zu posten, oder ein eigenes erstellen zu wollen?
Was Vorschläge und Ratschläge angeht, finde ich es persönlich unproblematisch wenn jemand nach solchen fragt, dann welche zu posten. Dazu müsste derjenige das lediglich auch entsprechend formulieren, wenn er welche wünscht. Und das könnte natürlich auch in einem öffentlich zugänglichen Foren Tagebuch stattfinden. Allerdings ist für mein Dafürhalten ein Tagebuch eigentlich etwas, in dem jemand das alltägliche festhält oder reflektiert und wenn es einem analogen Tagebuch entsprechen würde, dann wäre es eher unwahrscheinlich, dass jemand Anderes darin etwas schreibt. Ich persönlich habe dann auch keinen Impuls etwas in ein Tagebuch eines Anderen etwas zu schreiben, wenn derjenige beispielsweise nur darin schreibt was er so den Tag über gemacht hat, oder welche Medikamente er nahm oder wie er sich gefühlt hat, denn dazu hätte ich ja auch nicht die Möglichkeit in einem analogen Tagebuch.
Anders wäre es für mich, wenn es keinen erkennbaren Tagebuch Charakter hat, was jemand in der Kategorie „Tagebuch, Stimmungen und Gedanken“ veröffentlicht. Aber auch dann würde ich erstmal fragen ob „Resonanz“ gewünscht ist, wenn es nicht hundertprozentig ersichtlich ist, ob eine gewünscht ist. Und dann ist es nicht verkehrt, wenn ich erkennen kann, wenn etwas das ich schreibe, wie das verstanden werden könnte. Zwischen dem nennen von Möglichkeiten oder eigenen Erfahrungen und konkreten Vor- oder Ratschlägen die landläufig eh bekannt sind, lässt sich in der Formulierung einer Antwort ja schon ein Unterschied machen, wenn eben keine konkrete Fragestellung gegeben ist. Hilfreich ist da aber auch, wenn ein Tagebuch auch als solches bezeichnet wird, wenn es als solches geführt werden soll. Kryptische Bezeichnungen wecken zwar Neugierde, sind aber leider auch gerne Uneindeutig und können dahingehend verwirren, bezüglich dessen was der TE sich eigentlich wünscht.
Ich habe ja meinen Thread konkret nicht als Tagebuch angelegt und auch nicht so bezeichnet weil er keinen typischen Tagebuch Charakter hat und auch nicht täglich von mir befüllt wird, wie es üblich wäre, bei einem Tagebuch, wenn man es Wortwörtlich nimmt.
Aber ich habe in meinem Thread schon kenntlich gemacht, welchen Charakter dieser hat und mir (mehrmals) verbeten, mir ungefragt Ratschläge oder Handlungsanweisungen erteilen zu wollen, wobei dies aus dem Eingangspost ja hervorgeht. Auch was ich mir bei einer Resonanz wünsche, habe ich für mein dafürhalten recht klar deutlich gemacht. Damit habe ich selbstverständlich eine Erwartung kreiert, die aber nicht erfüllt werden muss und dass ist mir auch klar. Ich habe aber auch recht klar definiert, welche Resonanz ich nicht wünsche und es sollte für mein dafürhalten möglich sein, dass jemand etwas Nicht schreibt, dass Nicht erwünscht ist, weil dazu keine Handlung nötig ist, sondern lediglich ein Respektieren dieses Wunsches. Logischerweise erhalte ich dadurch weniger Resonanz aber auch dementsprechend weniger Beiträge vom Charakter „Hauptsache mal was gepostet“, oder Antworten auf Fragen, die ich garnicht gestellt habe und das finde ich gut so. Das ist aber meine Persönliche Entscheidung gewesen, als ich meinen Thread eröffnet habe, die ich aber auch weiter so hege.
Ich denke aber auch, je uneindeutiger etwas angelegt ist, desto einfacher ist es, dass jemand was „falsches“ postet und dann kann überlegt werden, was zu diesem Fehler geführt hat und ob der nicht durch eine selbst befördert wurde, ihn zu begehen.
Tatsächlich finde ich in einem Forum wichtig, dass es mehr auf Formulierungen ankommt, weil ja alle anderen Sinneseindrücke, die es in eine realen Kommunikation sonst gibt, nicht wahrgenommen werden können. Selbst Emoticons sind nicht immer einfach zu verstehen wenn sie vielleicht darauf hinweisen sollen, wie ernst etwas gemeint ist, oder ob es einen gutgemeinten ironischen Charakter hat.
Kurzum, ob Tagebuch oder ein anderer Thread, ich gehe natürlich immer ein Risiko ein, etwas zu posten, dass falsch verstanden werden kann oder voll daneben liegt, wenn ich selbst dann offensichtlich etwas falsch verstanden habe und mir nicht die Mühe mache, vorher mal zu fragen, worum es der TE genau geht, wenn es ihm um etwas geht. Und natürlich gibt es hier Threads, die diese Mühe eher nicht erfordern, wie beispielsweise „Beschreibe Dich in Vier Worten“, der aber auch für mein dafürhalten nicht von jedem so verstanden wird, wie es der Titel suggeriert, aber ob mich das jetzt tangiert oder nicht, ist ja meine Entscheidung und insofern irrelevant, weil ich ja nicht den Thread eröffnet habe und konkrete Vorgaben gemacht habe, was OT ist, oder nicht „regelkonform“.
Eines ist aber klar, ich kann niemanden davon abhalten hier zu schreiben was er oder sie schreiben will und damit nicht die Forenregeln verletzt. Egal ob das dann meinen Geschmack trifft, oder nicht. Und leider muss man (ich) das aushalten. Kann man (ich) das nicht, muss man sich (ich mich) dem entweder entziehen oder lernen es zu können. Also etwas, das in einer Diskussion im realen Miteinander auch so ist, anwenden, oder eben nicht und mit eventuellen Konsequenzen dann umgehen.
Wenn ich hier etwas lese und mich frage, ob ich etwas antworten soll, denke ich mir, lese ich gerade etwas wie ich es in einem Buch lese, oder erkenne ich eine Fragestellung. Wenn ich ein Buch lese, kann ich ja auch nicht auf etwas antworten, das darin geschrieben wurde, also weshalb soll ich das hier dann tun. Wenn ich eine Fragestellung erkenne, dann kommt es darauf an, wie konkret die ist und dann kann ich auch etwas antworten oder eine Gegenfrage stellen und nur dann ist es ein Kommunizieren im Miteinander. Im Grunde liegt da aber die Verantwortung erstmal beim TE, ob etwas lediglich mitgeteilt werden soll oder eine Kommunikation entstehen soll. Im realen Leben gibt kein kognitiv uneingeschränkter Mensch einem Anderen eine Antwort auf eine Frage, die derjenige nicht gestellt hat, obwohl er das natürlich könnte. Ich würde auch denjenigen blöd anschauen, der mir ungefragt sagt, wie spät es gerade ist und ich würde erwarten, dass auch ich blöd angeguckt würde, wenn ich mich so verhalten würde.
Leider gibt es hier immer öfter Threads wo nicht so richtig ersichtlich ist, was damit bezweckt werden soll oder ob ein Austausch gewünscht ist, in welcher Art und Weise auch immer. Dabei macht es meiner Meinung nach wenig Mühe, erkenntlich zu machen, ob ein Rat gewünscht ist, oder ob ein Erfahrungsbericht oder eine Bewertung der Schilderung, die man getätigt hat hilfreich erachtet würde. Aber wie gesagt, die Verantwortung darüber, welche Resonanz erfolgt oder eben auch nicht erfolgt, liegt initial beim TE. Als potentiell Antwortender ist es initial dann meine Verantwortung, ob und was ich Antworte, denn ich kann immer etwas antworten, egal ob das passend ist oder nicht. Ich hab aber die Freiheit dies nicht zu tun. Und persönlich nutze ich diese Freiheit lieber, als einfach etwas zu antworten, nach dem Motto „Hauptsache was gesagt“. Das ist aber halt meine Art und Weise und Jeder hat ja so seine eigene, die ich dann als gegeben hinnehme, weil derjenige eben so ist.