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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

F
liebe Alexandra,

heute ist mir dein innereres Kind in meine Gedanken gekommen. Und wie wir eine Beziehung zu diesem unserem inneren Kind aufbauen können. Das ist echt nicht einfach, weil wir uns mit unserem inneren Kind nicht so gerne auseinander setzen wollen. Und wir haben heute so viele Dinge, mit denen wir uns ablenken können.

Mein innerstes Kind lebt in meinem Verborgenen, verborgen in mir. Da erhalte ich keinen Beifall von der Menge, kein Lob, keine Bewunderung, keine Zustimmung oder Ermutigung.

In dieser Verborgenheit muss ich mich mit meinem inneren Kind, meinen Schmerzen im Leben auseinander setzen.

Immer mehr merke ich, das ich da total ehrlich mit mir umgehen muss, so wie es früher war, und es heute ist.

Als Mensch in unserer Zeit neige ich auch dazu, meine Verborgenheit zu meiden. Ich möchte Hilfe, und die sofort.

Ich möchte auch lieber gesehen und anerkannt sein, das Negative in mir lieber verdrängen.

Aber meine Verborgenheit ist auch der Weg der Wahrheit in mir, der Annahme meines Lebens. Dort wo ich auch wieder heiler, gesünder werden kann. Denn in der Verborgenheit finde ich mein wahres Selbst, den Ursprung meines Lebens.

Immer wenn ich meine Schwester besuche, sie ist geistig behindert, kommen negative Gedanken der Vergangenheit in mir hoch. Da hilft es mir immer wieder, mit meinem inneren Kind in Berührung, in Beziehung zu kommen.


ganz viele liebe Grüße an dich,

in guten Gedanken für dich,




Frederick

10.03.2019 22:03 • x 2 #691


Alexandra2
Lieber Frederick, herzlichen Dank für Deine Zeilen!
Mein inneres Kind ist hart im nehmen. Seine positiven Seiten liegen im Dunkeln. Noch. Die negativen Glaubenssätze, früh gelernt, haben mir nie entsprochen. Ich darf nicht leben, keine Wünsche haben und Bedürfnisse spüren und äußern. DAS ist so schwer aufzuweichen.
Einen Schritt habe ich gemacht: Nähe zulassen und mich verwundert darüber freuen, daß meine Freunde mich mögen. Immer wieder.
Wie es weiter geht, keine Ahnung. Ich brauche Zeit, das heraus zu finden.
Ganz liebe Grüße

10.03.2019 22:20 • x 2 #692


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


F
hallo liebe Alexandra,

vielen herzlichen Dank für deine ehrliche Antwort. JA, liebe Alexandra lasse dir die Zeit die du brachst für dein inneres Kind.

Mein inneres Kind wurde für mich die wichtigste Beziehung in meinem Leben. Das macht mich jetzt nicht besser, aber ich habe jetzt mehr Ruhe und Frieden für mein Leben. Fehlten mir die vielen Ablenkungen und Zerstreuungen meines Lebens, so wurde ich immer ängstlicher und unruhiger.

In Zeiten wo niemand mehr so mit mir spricht, anruft, nach mir verlangt, ich keine Termine mehr habe, und auch keine Post berkomme, dann hat mich immer das Gefühl beschlichen ich selbst bin ein Nichts, ein Niemand. Dann beginnst du dich zu fragen liebe Alexandra, ob ich eigentlich noch gebraucht werde, wichtig bin, irgendwo vermisst werde.

Und am liebsten möchtest du dein beklemmendes Alleinsein ganz schnell wieder verlassen, um mir zu vergewissern, dass ich jemand bin.

Oft bin ich da schon einer Täuschung erlegen, weil ich auch schon oft von Menschen enttäuscht wurde, mich habe enttäuschen lassen, habe mich von Menschen abhängig gemacht.

Nein, unsere menschlichen Beziehungen sind sehr sehr wichtig. Aber noch wichtiger finde ich die Beziehung zu mir selbst. Die kommt zuerst. Denn nicht wie mich Menschen bewerte, ist mir und einem innerern Kind wichtig, sondern wie wir es bewerten. Das macht mich unabhängiger, nicht mehr so verletzbar. Denn dann bestimme ich selbst, wer mich verletzen darf, und wer nicht.

Um mein wahres ich zur Geltung zu bringen, muss ich es immer mehr lernen, Zeit mit mir und meinem inneren Kind zu verbringen.

Mich auch fragen, was ist der Sinn und das Ziel meines Lebens, für wen oder für was möchte ich mich mit meinem Leben einsetzen. Damit wir immer mehrt wegkommen von unserer inneren Zerrissenheit, so das ich nicht mehr auf alle möglichen Angebote, Anforderungen und Erwartungen reagieren muss.

Wegkommen, ich muss alles mitmachen zu müssen, was Mensch so tut, oder ich muss überall mit dabei gewesen sein.

Sondern mich da konzentrieren was mich interessiert, wo ich ganz bei der Sache bin.

Wenn mein Leben dann eine bestimmte Richtung bekommt, die ich selbst für mich bestimme, wenn ich von einer Sache ergriffen und begeistert sein darf, die mir und meinem Leben entspricht, du liebe Alexandra, dann bekommt unser Leben eine klare Ausrichtung, wir werden ruhiger, zufriedener, sind nicht mehr so ganz innerlich zerrissen.

Du handelt dann nicht mehr so aus einem inneren Druck oder einer inneren Leere heraus. Du musst dir und anderen Menschen nichts mehr beweisen. Du musst auch keine Leistung mehr bringen, damit du dich selbst gut fühlst etwas geleistet zu haben.


in guten Gedanken für dich,

ganz viele liebe Grüße,


Frederick

11.03.2019 17:10 • x 3 #693


Liselotte
Auch dieses Thema entgleitet mir langsam, vielleicht ist es Zeit es mehr in die Realität zu transportieren.
G.l.G.
Martina

12.03.2019 09:27 • x 1 #694


Alexandra2
Das verstehe ich nicht.

12.03.2019 09:31 • x 1 #695


Liselotte
@Alexandra2
Ersteinmal moin, moin.liebe Alexandra,
vielleicht liegt es an meiner Ungeduld, das Thema voranzutreiben.
Wenn ich mir den ersten Beitrag anschaue überkommt mich das Gefühl hier wird etwas verniedlicht, dreht sich im Kreis.
Aber da die Ungeduld mich treibt, ich das Gefühl habe schon mein ganzes Leben mit diesem Thema zu verbringen ist das nur mein persönlicher Eindruck. Ich bin mir absolut bewusst, dass ich sehr anstrengend für andere sein kann, durch mein Tempo, welches ich brauche, um nicht aus dem Tritt zu kommen. Daran möchte und will ich aber auch nichts ändern.
Sorry , muss mich sputen.habe eine Verabredung und bin gerne pünktlich.
Später mehr.
Dir einen erfolgreichen Tag und g.l.G.
Martina

12.03.2019 10:00 • x 2 #696


Alexandra2
Moin meine Liebe, achso das von rstehe ich, kenne ich, geht mir bis auf das Tempo (das mich inzwischen schädigt) genauso. Und das Verniedlichen geht mir sich so. Ich weiß nicht, wieviel Anderen hier zumutbar ist. Viel Freude bei der Verabredung.
Ich habe auch eine. Beim Finanzamt
Liebe Grüße

12.03.2019 11:03 • x 2 #697


F
hallo,

oh das versehe ich jetzt auch nicht so ganz. Für mich ist die Beziehung zu meinem inneren Kind Realität. Es hilft mir, meine nicht gute Vergangenheit zu verarbeiten. Natürlich muss jeder Mensch da seinen ganz persönlichen Weg finden. Denn wir Menschen haben unterschiedliche Lebensgewohnheiten, unterschiedliche Charakter, unterschiedliche äußere Umstände.

Wie komme ich vom Verstand zu meinem Herzen, zu meinem inneren Kind. Mir hilft da das Laufen in der freien Natur, wo ich wenig abgelenkt werde. Oder durch die Musik. So kann ich meinen oft ruhelosen Verstand etwas zur Ruhe bringen.

Es lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen erreichen, sondern verlangt von mir immer wieder geduldiges einüben.

Schon ein tägliches kurzes Verweilen macht mich da ruhiger und gelassener. Ich finde neue Hoffnung, neues Selbstvertrauen. Weil ich auch dazu neige, meine Mängel, meine Traurigkeit/Depression vor mir selbst und anderen Menschen zu verstecken. Aber das muss ich doch gar nicht mehr.


viele liebe Grüße,

Frederick

12.03.2019 16:49 • x 2 #698


Liselotte
Hallo ihr Lieben, es geht mir nicht darum zu hinterfragen, was anderen zuzumuten ist. Dies hier ist ein anonymes Forum, welches von Moderatoren betreut wird. Wenn ich selbst hier noch alles abwaegen muss, was macht es dann fuer einen Sinn hier zu schreiben. Natuerlich bin ich in meiner Wortwahl immer bedacht, aber hier geht es um kein gemuetliches Thema, welches unter einer Decke des Wohlwollens oder der eigenen Schuld vergammeln soll. Ich habe und nutze auch die Moeglichkeit andere hier authentisch zu unterstuetzen, aber darf nicht die Notwendigkeit einer konfrontativen und damit hilfreichen Auseinandersetzung mit diesem Thema aus den Augen verlieren, sonst geht es hier fuer mich nicht weiter.

12.03.2019 21:07 • x 1 #699


Alexandra2
Liebe Liselotte,
Was ärgert Dich so?
Ich habe den Eindruck, meine Therapeutin geht auch langfristig nicht an die Traumatisierung ran. Ich soll Bedürfnisse und Wünsche erfüllen. Aber die sind nicht fühlbar. Und da komme ich nicht weiter. Es stagniert. Deshalb kann ich wenig beitragen zu diesem Thema.
Die Ergo werde ich wieder aufnehmen, mal sehen wie ich auf Dissoziation der Anderen reagiere. Einfrieren und dann?
Meine Dissoziation betrifft fast die ganze Kindheit bis auf einzelne Situationen. Soll ich da rangehen und wenn ja wie? Schwierig, ob und wie es weiter geht.
Liebe Grüße

12.03.2019 21:42 • x 2 #700


Acon
Liebe Alexandra,

Für die Traumabearbeitung ist sehr viel Vertrauen, Stabilität und Sensibilität erforderlich. Vielleicht meint Deine Therapeutin, dass Du noch nicht soweit bist. Sprich sie doch mal darauf an. Es bedarf viel Kraft sich seiner Traumata zu stellen. Ich habe Jahrzehnte gebraucht erstmal mich zu öffnen und bin jetzt immer noch dabei die Fetzen meiner Seele richtig zusammenzusetzen, damit mein Lebensgefühl sich verbessert. Momentan bin ich dabei wieder langsam aus meinem Zwischentief rauszukrabbeln. Mit vielen Rückschläge, aber kleine Schritte vorwärts sind eben auch Schritte vorwärts.

Sprich mit Deiner Therapeutin , dass es für Dich wichtig ist mit der Traumabehandlung zu beginnen.

Liebe Grüße und eine Umarmung
Andrea

12.03.2019 22:02 • x 2 #701


Liselotte
@alexandra
es stagniert, das kann nicht hingenommen werden. Es kann nicht sein, dass das nicht mit professioneller Hilfe, mit unserer ganzen Kraft, schneller aufgeloest werden kann. Soll es fuer den Rest des Lebens mit angezogener Handbremse weiterlaufen. Trauma muss raus aus dieser Nische von nicht anfassen, man muss nicht jahrelang mit veralterten Methoden hantieren. Man muss nicht alles durchkauen bis zum Erbrechen, ja das aergert mich nicht nur, das macht mich wuetend. Wir suchen immer noch die Schuld bei uns, wir verlieren wertvolle Lebenszeit.

12.03.2019 22:18 • x 2 #702


Alexandra2
@Acon und Liselotte,
Seit 2 1/4 Jahren habe ich Therapie, ca1,5 Jahre 3x Woche, danach 2x Woche seit der schweren Depression, Antidepressivas. Entwicklungstrauma hat sie festgestellt. Es hat lange gedauert, stabil zu werden und Tiefs gibt es immer wieder.
Da ich sehr schlecht vertrauen kann, bin ich zufrieden mit dem jetzigen. Aber es kann gut sein, daß es für die Bearbeitung des Traumas nicht reicht. Genau wie die Stabilität.
Wir kauen das Thema nicht durch und grenzen es nicht aus. Wenn es sich ergibt, wird das Gefundene besprochen. Und oft kommen wir an den Punkt, wo ich innerlich erstarre. Mit tut das nicht weh, das meiste schleppe ich bewusst mit mir herum. Das Problem sind die fehlenden Gefühle. Ich frage sie, wann eine Traumabearbeitung Sinn macht.
Ging es Euch denn auch so, daß Ihr von den Traumen wusstest und es nicht gefühlt habt?
Liebe Grüße und für jede eine Umarmung
Alexandra

12.03.2019 22:45 • x 2 #703


Liselotte
Beschaeftige mich nun mit professioneller Hilfe seit ca. 30 Jahren mit dem Thema. Es ging am Anfang nur um den S. Missbrauch. Da kamen dann ganz viel buerokratische Schwierigkeiten hinzu, wie die Namensaenderung, wollte nicht mehr bei jeder Unterschrift mit dem Namen des Taeters beschmutzt werden. Danach Analyse bei einer total unkompetenten Therapeutin, die mich voll ins Messer laufen liess. Das hat mich so zurueckgeworfen, unglaublich. Wenn ich das alles gefuehlt haette, waere ich schon tausend Tode gestorben. Es geht auch nicht darum, dass Du das alles noch mal fuehlen musst. Total kontraproduktiv, aber lange Zeit wurde davon ausgegangen, das nur so eine Heilung stattfinden kann. Alles ueberholt,es geht schnell . Nach Peter Levine geht es nur um ein Umstrukturieren des auf Dauerstress layfenden Nervensystems. Er hat es mit schwerstraumatisierten Soldaten in kuerzester Zeit geschafft. Es handelt sich bei Traumatas, ob nun Schock oder Entwicklungstrauma um ein Thema, welches unsere Gesellschaft schnell anpacken sollte. Da kommt noch einiges auf uns zu. Deshalb auch meine eindringliche Aufforderung, abgesehen von meiner persoenlichen Betroffenheit, da nichts auf die lange Bank zu schieben.

12.03.2019 23:10 • #704


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


Acon
Liebe Alexandra,

Ich habe meine Traumata lange einfach gestrichen. Sie waren eben nicht da für mich. Aber unterschwellig war immer eine Last zu spüren und das Wissen, es gibt da was, was anders ist als bei anderen. Das Verdrängen war mein Schutzmantel. Dann kamen die Träume und die Panik. Ich war mit Schuldgefühlen übervoll. Diese Zeit war schlimm, also Gefühle nicht zugelassen, wieder Schutzschild angelegt. Bis dann alles zusammenbrach und ich meine Gefühle nicht beschreiben konnte. Konnte einfach nicht sagen was es war, fühlte mich nur stumpf an, gefühllos. Es hat lange gedauert ehe ich durch die Therapeutin meine Gefühle langsam wieder beschreiben und definieren konnte. Das war sehr schwer.

Bin jetzt mit meinem Gefühlsleben immer noch nicht im Reinen. Höre lange in mich rein, was mir mein Körper sagt und was für mich diese Gefühlsanzeichen sind zb. Wütend oder nur traurig.

Ganz herzliche Grüße
Andrea

12.03.2019 23:17 • x 1 #705

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